Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Durchflussmessung von Luft


von Alexander S. (al3ksey)


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Hallo,

das Ziel ist in einem Rohr den Durchfluss von Luft zu messen. Hierbei 
würde man die Luft beim Einatmen bzw. Ausatmen messen. Die Konstruktion 
sollte so klein wie möglich sein.

Der Ansatz wäre dieses Rohr nach einem Venturi Rohr zu designen und mit 
zwei BMP280 Sensoren absolut zu messen. Die Berechnung würde mit der 
Bernoulli Formel erfolgen.

Es sollte so klein wie möglich gebaut werden, daher ist die Frage ob es 
mit 2 BME/BMP280 möglich ist exakt zu messen (ca. max. 5% Abweichung) 
und was dann ggf auch beim Venturi Rohr für diese beachtet werden 
müssen?

Mit dem MPXV7001 könnten gute Werte erzielt werden, jedoch ist dieser zu 
groß und Umständlich von der Bauweise.

von Flip B. (frickelfreak)


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Ich empfehle ein hitzdrahtanemometer. Das kann so klein werden, dass der 
querschnitt zum atmen zum begrenzenden faktor wird.

von Thomas W. (Gast)


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Moin, -

Sensirion bietet Dir Massenflussmesser fuer den medizinischen Bereich an 
(Atemluft ist nicht ganz trocken). Siehe 
https://www.sensirion.com/de/durchflusssensoren/massenflussmesser-fuer-gase/

Die Sensoren sind gut verfuegbar, gut dokumentiert.

Gruesse

Th.

von Alexander S. (al3ksey)


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Vielen Dank für die Empfehlung. Ein Hitzdrahtanemometer würde glaube ich 
zu langsam auf dem Neutralen Punkt zurück kommen für eine wiederholende 
Messung. Bitte korrigiere mich falls ich falsch liege.

von Kolja L. (kolja82)


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Achte auf die Ausbildung der Strömung, denn die kann über den 
Querschnitt sehr unterschiedlich sein. Und such dir eine gute 
Möglichkeit den Aufbau zu kalibrieren.

von Thomas W. (Gast)


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Kolja L. schrieb:
> Achte auf die Ausbildung der Strömung, denn die kann über den
> Querschnitt sehr unterschiedlich sein. Und such dir eine gute
> Möglichkeit den Aufbau zu kalibrieren.

Er hat doch alles was die Physik anbietet: Nichtlinear, irreversibel und 
fern ab vom thermodynamischen Gleichgewicht.

Gruesse

Th.

von Max D. (max_d)


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Wenn es was Gebasteltes sein soll, dann würde ich darüber nachdenken mit 
Ultraschall die Flussgeschwindigkeit zu messen.
So machen das z.B. Gaszähler https://www.youtube.com/watch?v=vPc14g-b2YY

von Alexander S. (al3ksey)


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Kolja L. schrieb:
> Achte auf die Ausbildung der Strömung, denn die kann über den
> Querschnitt sehr unterschiedlich sein. Und such dir eine gute
> Möglichkeit den Aufbau zu kalibrieren.

Sehr guter Punkt, vielen Dank. Wie könnte bspw. so ein Aufbau für eine 
Kalibrierung aussehen?

von Hans B. (Gast)


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von Wolfgang (Gast)


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Alexander S. schrieb:
> Der Ansatz wäre dieses Rohr nach einem Venturi Rohr zu designen und mit
> zwei BMP280 Sensoren absolut zu messen.

Mit einem einzigen Differenzdrucksensor würdest du da wohl besser 
fahren.

von Alexander S. (al3ksey)


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Wolfgang schrieb:
> Alexander S. schrieb:
>
>> Der Ansatz wäre dieses Rohr nach einem Venturi Rohr zu designen und mit
>> zwei BMP280 Sensoren absolut zu messen.
>
> Mit einem einzigen Differenzdrucksensor würdest du da wohl besser
> fahren.

Das stimmt. Wie ich schon geschrieben hatte sollte die Konstruktion so 
klein wie möglich sein. Gerne auch so günstig wie möglich. Die gängigen 
Differenzdrucksensoren sind aber größer und umständlicher für einen 
Einbau.

Die Differenzdrucksensoren der SDP3x Serie von Sensirion sind zwar auch 
sehr klein und wären super geeignet aber dafür auch um einiges teurer. 
Daher auch die Frage ob das mit dem „Umständlicheren Weg“ die zwei 
BMP280 zu benutzen auch funktioniert aber dafür die Konstruktion sehr 
klein zu haben.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian D. (minimalist)


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Thomas W. schrieb:
> Er hat doch alles was die Physik anbietet: Nichtlinear, irreversibel und
> fern ab vom thermodynamischen Gleichgewicht.

Ausnahmsweise muss ich der harschen Kritik mal zustimmen. Geht es 
wirklich um Atemluft?
Dann sind das viel zu viele Probleme auf einmal:
-Messzeitraum/Mittelungsintervall? Momentanwerte? Minutenmittel?
-Dauer eines Atemzugs ist kurz und variabel
-Luftfeuchte ist variabel (ein/ausatmen)
-Temperatur ist variabel
-selbst während eines Atemzugs ist die Strömungsgeschwindigkeit nicht 
konstant
-geht es um Volumenstrom oder Massenstom?

Ich würde daher Ein- und Ausatemluft trennen (Ventil) und nur die 
Einatemluft messen. Dann hats wenigstens halbwegs konstante Bedingungen. 
Gute Thermistoranemometer, die schnell genug sind, um Turbulenzgrade zu 
bestimmen, könnten dann auch schnell genug sein, um  den Massenstrom 
abzuschätzen.
Anbei mal ein Makrofoto von unseren Thermistor-Anemometern (Hersteller 
Schiltknecht) im Vergleich zu einer Nähnadel. Die Trägheit durch 
thermische Masse ist hier schon sehr klein, so weit ich das im Kopf 
habe, schaffen die >10 sampels/s.

Der gesamte Aufbau muss dann trotzdem noch kalibriert werden, z. B. 
mittels einem Blasebalg mit bekanntem Volumen.

Als fachkundige Hersteller für kommerzielle Lösungen fallen mir spontan 
z. B. Schiltknecht oder Höntzsch ein, aber nicht auf den Arsch setzen, 
wenn du deren Preise hörst ;-)

von Kolja L. (kolja82)


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Alexander S. schrieb:
> Sehr guter Punkt, vielen Dank. Wie könnte bspw. so ein Aufbau für eine
> Kalibrierung aussehen?

Das kommt auf die Luftmenge und Strömungsgeschwindigkeit an, die du 
messen möchtest.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Alexander S. schrieb:
> Die Differenzdrucksensoren der SDP3x Serie von Sensirion sind zwar auch
> sehr klein und wären super geeignet aber dafür auch um einiges teurer.

Die SDP3xxx sind keine Differenzdrucksensoren, sondern 
Massenflusssenssoren. Und sie sind perfekt auf die Messung von Atemgasen 
abgestimmt und auch entsprechend kalibriert. Einer unserer Kunden setzt 
diese Sensoren in seinen Messsystemen für einen ganz anderen Zweck ein 
und hat damit die allerbesten Erfahrungen gemacht. Preislich ist das 
ganze auch ziemlich konkurrenzlos, insbesondere wenn man nicht die 
autoklavierbare Mehrwegausführung verwendet, sondern die deutlich 
preisgünstigeren Einwegsensoren, die aber genauso genau und stabil sind.

Falls es sich um eine "ernsthafte" Anwendung handeln sollte, kann ich 
Dir ein Gateway von Modbus auf bis zu sieben solcher Sensoren inklusive 
der entsprechenden Anschlussleitungen anbieten.

von Christoph E. (stoppi)


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Als kleine Anregung mein Spirometer: 
https://stoppi-homemade-physics.de/spirometer/

von Alexander S. (al3ksey)


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Christoph E. schrieb:
> Als kleine Anregung mein Spirometer:
> https://stoppi-homemade-physics.de/spirometer/

Genau in die Richtung soll es gehen! Jedoch frage ich mich ob es eben 
mit den zwei BMP280 Auch funktionieren würde.

von Stefan F. (Gast)


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Warum nicht einfach so etwas in der Art nutzen? Funktioniert das Prinzip 
nicht mit Luft?

von Walter T. (nicolas)


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Stefan ⛄ F. schrieb:
> Funktioniert das Prinzip
> nicht mit Luft?

Im Prinzip funktioniert das. Allerdings bei der Ergospirometrie das 
Totvolumen auch immer ein ziemlich wichtiger Faktor.

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