Wie hoch ist das sichere Schaltvermögen einer Feinsicherung? Kann man damit 230 Volt im Steuerstromkreis (Taster, Relais) sicher abschalten? Oder kann da etwas durchschlagen?
Kommt drauf an. Die Antwort darauf findet sich im Datenblatt der entsprechendne Sicherung.
Schaltet sicher ab. Ein Anhaltswert dafür ist der I^2t-Wert. Wenn du die Sicherung um Faktoren überfähhrst, geht es sogar schneller. Seit den 60ern gibt es Doktorarbeiten und Bücher, die sich ausschließlich mit dem Schmelzen von Schmelzsicherungen beschäftigen. Die Spannung sollte eingehalten werden, damit der Lichtbogen aus geht, also eine nomale Feinsicherung bei 2kV DC ist keine gute Idee.
Dirk L. schrieb: > Wie hoch ist das sichere Schaltvermögen einer Feinsicherung? Ganz grob über den Daumen: 5x20mm im Glasrohr, ohne Sand: viel zu niedrig 5x20mm im Glasrohr, mit Sand: zu niedrig 5x20mm im Keramikrohr: für 230V aus der Schukosteckdose ausreichend größer als 5x20mm: das weiß nur das Datenblatt > Kann man damit 230 Volt im Steuerstromkreis (Taster, Relais) sicher > abschalten? Es kommt nämlich auch darauf an, wo im 230V-Netz die Sicherung sitzt. Direkt hinter den Zähler rechnet man mit mindestens 6000A Kurzschlußstrom. Auch eine Keramiksicherung kann nur 1500A abschalten. Man hofft, dass die Leitungen vom Zähler bis zur Sicherung den Strom soweit begrenzen (tun sie normal auch). > Oder kann da etwas durchschlagen?
1 | Die korrekte Funktion der Lichtbogenlöschung ist im Wesentlichen |
2 | abhängig von der Körnung, der Reinheit und der Packungsdichte des |
3 | verwendeten Quarzsandes. Das Löschmittel muss absolut frei von |
4 | organischen Verbindungen sein. Die den Quarzsand oft begleitenden |
5 | Feldspat-Bestandteile müssen vollständig entfernt werden, da |
6 | Feldspat den Glasfluss des Sandes fördert. Glasfluss im Inneren |
7 | eines Sicherungseinsatzes darf nicht eintreten, weil Glas im |
8 | glühenden Zustand elektrisch leitend ist. |
https://de.wikipedia.org/wiki/Schmelzsicherung#GerC3%A4teschutzsicherungen_(Feinsicherungen)
:
Bearbeitet durch User
Was können Feinsicherungen schalten... Links 6 x 30mm Keramikrohr sandgefüllt Mitte 5 x 20mm Sandgefüllt Rechts ohne alles mit robustem Shunt Alle an knapp 700VDC... https://www.youtube.com/watch?v=YyCtz7Ow0dI
Dirk L. schrieb: > Wie hoch ist das sichere Schaltvermögen einer Feinsicherung Unterschiedlich, steht im Datenblatt. Die billigen Gerätesicherungen aka Sekundärsicherungen nur 35A, die Netzsicherungen oft 1500A und die teuren Messgerätesicherungen auch mal 10000A. DoS schrieb: > Schaltet sicher ab. Blödsinn.
Seit vielen Jahren wird das Schaltvermögen der handelsüblichen Größen 5x20 und 6,3x32mm mit einem Buchstaben gekennzeichnet. L: niedrig, 10-facher Nennstrom, mindestens 35 A E: erhöht, mindestens 100 A H: hoch, mindestens 1500 A Diese Werte gelten bis zur Nennspannung - meistens 250V.
Dieter W. schrieb: > Seit vielen Jahren wird das Schaltvermögen der handelsüblichen Größen > 5x20 und 6,3x32mm mit einem Buchstaben gekennzeichnet. > > L: niedrig, 10-facher Nennstrom, mindestens 35 A > E: erhöht, mindestens 100 A > H: hoch, mindestens 1500 A > > Diese Werte gelten bis zur Nennspannung - meistens 250V. Wenn also die Netzseitige Sicherung ein B10 Automat ist, sollte das wohl in Ordnung gehen?
Dirk L. schrieb: > Wie hoch ist das sichere Schaltvermögen einer Feinsicherung? > Kann man damit 230 Volt im Steuerstromkreis (Taster, Relais) sicher > abschalten? Der Begriff Messkategorie hilft weiter: https://de.wikipedia.org/wiki/Messkategorie Hinter der Steckdose die mit einem Leitungsschutzschalter abgesichert ist ist der maximale Kurzschlussstrom niedriger als vor der "Hauptsicherung" oder am Abgang eines Ortsnetztrafos. > Oder kann da etwas durchschlagen? Sicherung mit passendem Abschaltvermögen auswählen, DC ist noch diffiziler. Steuerstromkreise in Schaltschränken sollten normalerweise eine Sicherung haben, dann sind die nachgeschalteten Feinsicherungen normalerweise ausreichend. Der Youtube Link eines Vorposters ist super. Messe gelegentlich an 750 VDC, nehme kein 20 Euro Multimeter dafür und prüfe eher dreimal ob die Messleitungen in den richtigen Buchsen stecken. Butzo*aussen
Armin X. schrieb: > Was können Feinsicherungen schalten... > Alle an knapp 700VDC... > https://www.youtube.com/watch?v=YyCtz7Ow0dI Holla, das kracht ja richtig. Wenn einem das in der Hand passiert ...
Dirk L. schrieb: > Wenn also die Netzseitige Sicherung ein B10 Automat ist, sollte das wohl > in Ordnung gehen? Es ist beim B10A LSS dann in Ordnung. Ebenfalls bei einem B16 LSS
> in Ordnung gehen? Ganz so einfach ist die Frage nicht zu beantworten. Bei einem totalen Kurzschluss 5x20 können die auch die Glassplitter noch bis ins Auge fliegen. Es kommt auch etwas auf den jeweiligen Aufbau und die Leistung an. 5x20T 400mA tropenfest haben schon 10A-Automaten ausgelöst. Deswegen sollte man möglichst die richtigen Sicherungen benutzen. Die Hersteller haben Datenblätter dazu. z.B. https://www.eska-fuses.de/sicherungen-passive-bauelemente/sicherungen/feinsicherungen/5x20mm
bei der Sicherungswahl (>10A) berücksichtigen, dass diese bei Impulsbelastung teilweise extrem schnell altern und vorzeitig auslösen können. Der Strom erwärmt den Sicherungsdraht, dieser dehnt sich dadurch aus , ohne Stromfluss verkürzt er sich wieder. Weil aber gerade die hochabschaltenden Sicherungen mit Quarzsand gefüllt sind, geht das nicht lange gut. In diesem Fall ist es besser, sich auf die bauseitige Sicherung zu verlassen.
oszi40 schrieb: > 5x20T 400mA tropenfest haben schon 10A-Automaten ausgelöst. Nö, schon wegen der Selektivität nicht. Es sei denn die 10A waren schon mit 12A eines anderen Verbrauchers vorbelastet. somit: urban legend.
Dirk L. schrieb: > Wie hoch ist das sichere Schaltvermögen einer Feinsicherung? > Kann man damit 230 Volt im Steuerstromkreis (Taster, Relais) sicher > abschalten? > Oder kann da etwas durchschlagen? ja, es kann. Man kuckt hier: https://www.eska-fuses.de/sicherungen-passive-bauelemente/sicherungen/feinsicherungen/5x20mm "Bemessungsschaltvermögen: 250A". Mehr kann sie nicht garantiert abschalten. Das wofür man sie verwendet, also Gerätesicherungen für Netzspannung ist ok. Dass da bei einem internen Fehler gleich so hohe Ströme fließen ist selten, und in dem Fall greift dann aber der LS-Schalter einigermaßen zeitnahe. Der Zweck ist ja eher, Folgeschäden im Gerät zu vermeiden und Brandschutz. Wenn das dann aber sicherheitskritisch wird, reicht sowas nicht mehr. Sicherheitskritisch wäre, wenn eine Schutzfunktion davon abhängt.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.