Hallo alerseits, ich habe zum Empfang des TDF-Zeitzeichensenders auf Langwelle 162 kHz einen einfachen Empfänger mit Ferritantenne aufgebaut und wollte die Phasenmodulation mittels eines PLL-ICs 74HC4046 detektieren. Die Sekundenmarken werden auf den unmodulierten Träger als Phasenmodulation gegeben, wie hier erklärt wird: https://www.sigidwiki.com/wiki/TDF Ein begnadeter Franzose konnte hier https://www.rvq.fr/tech/fi.php zeigen, wie er mittels Ferritantenne, 4046-PLL und Atmega8 einen Zeitzeichenempfang zustande bringen konnte und dies hier https://www.rvq.fr/tech/picfi.php mit einem PIC noch verbessern konnte. Es geht also. Jemand baute ein Frequenznormal, indem er ein Langwellenradio anzapfte: https://www.qsl.net/pa2ohh/12freqstd.htm hier noch das Datenformat: http://pa3fwm.nl/signals/clock-lille-flandres/ Bei mir geht es leider nicht. Die Ferritantenne habe ich möglichst weit an einem Doppeldraht neben die Schaltung gelegt. Oszillator inaktiv: Die Ferritantenne habe ich mittels zusätzlichen Kondensatoren und dem Drehkondensator auf 162 kHz abgestimmt. Nach den drei Transistoren kommt ein sinusförmiges und verrauschtes Empfangssignal heraus. Ein zum Vergleich eingeschaltetes Radio bringt auf 162 kHz ebenfalls Rauschen und einige Knackser. Störer in der Nähe sind abgeschaltet. Oszillator aktiv: Man erkennt, wie die PLL einrastet. Leider wird dabei das empfangene Signal größer. Die Ferritantenne ampfängt anscheinend das in der Schaltung generierte Oszillatorsignal oder es wird über die Betriebsspannung und den 1 M-Widerstand auf den empfindlichen Eingang übertragen. Ich nutze Phasencomparator 1, weil dieser analoge Signale verarbeiten kann. Eingerastet beträgt die Phasenverscheibung 90 Grad, wie im Datenblatt versprochen. Man kann dann am Drehkondensator die Frequenz höher oder niedriger stellen und der Oszillator der PLL geht schön mit und am VCO-Eingang Pin9 kann man die Gleichspannung steigen und fallen sehen. Was völlig fehlt, ist jedoch die Phasenmodulation. Am Signal ist keinerlei Sekundenpuls feststellbar, nicht einmal ansatzweise. Ein Empfänger, der sich selbst empfängt, kann keine Phasenmodulation empfangen. Wie könnte ich das Empfangsproblem nun in den Griff bekommen? In Blechkästen abgeschirmte Schaltungsteile verwenden? Vielleicht hat jemand eine Idee. Danke im Voraus. Mit freundlichem Gruß
Die aktive Antenne mußt Du über ein Coaxialkabel mindestens 5-10 m von der PLL weit weg platzieren. (Bei empfindlichen "Geradeaus" Konzepten ist Selbsterregung wegen der hohen Gesamtverstärkung fast immer ein Problem, daß zu berücksichtigen ist). Billiges RG-174A/U Kabel reicht hier aus. (Du kannst auch die Antennenschaltung übers Coaxkabel fernspeisen. Schliesse das Kabel rechts vom 330 Ohm zwischen PLL-Eingang an, so daß auch der Gleichstrom der Schaltung über die Kabelseele fließt). Abschirmung des PLL Teils wird auch helfen indem to die PLL Schaltung in ein geschirmtes Gehäuse einbaust mit einen Coaxial-Verbinder (Cinch, BNC) an der Wand. Es mag auch notwendig sein die Stromversorgung und den Ausgang mit L/C oder R/C zu filtern. Das Ziel ist, die hohen 162kHz Pegel der PLL nicht zur Abstrahlung gelangen zu lassen, um eine Rückkopplung zur Antennenschaltung zu vermeiden. Garantien gibt es in solchen Fällen nicht und etwas Experimentation ist oft notwendig um Selbsterregung in den Griff zu kriegen. Hier ein Manual über ein ähnliches Gerät wo aufstellungsmässig Hinweise gegeben werden und auch für 162kHz gültig bzw. empfehlenswert sind. http://manuals.repeater-builder.com/te-files/MISCELLANEOUS/Spectracom%208161.pdf (Lese Abschnitt 1.3)
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Gerhard O. schrieb: > Die aktive Antenne mußt Du über ein Coaxialkabel mindestens 5-10 m von > der PLL weit weg platzieren. (Bei empfindlichen "Geradeaus" Konzepten > ist Selbsterregung wegen der hohen Gesamtverstärkung fast immer ein > Problem, daß zu berücksichtigen ist). Billiges RG-174A/U Kabel reicht > hier aus. Genau das ist der Erkenntnisgewinn aus meinem vorerst mißlungenen Experiment. Seltsamerweise konnte der begnadete Franzose in seinem Aufbau laut Foto https://www.rvq.fr/tech/fi.php auf das meterlange Koaxialkabel anscheinend verzichten, wobei man nicht weiß, wie nahe am Sender er da experiemtiert und wie wenig Verstärkung er da aufwenden mußte. Vielleicht gab es in seiner Schaltung die Selbsterregung gerade noch nicht. Am Drain des ersten FET ist ein Schwingkreis, dann geht das Signal auf einen Dual-Gate-FET. So eine Rolle Koax habe ich irgendwo im Fundus... Im pdf ist das genau beschrieben. Den Rest lese ich mir mal in Ruhe durch, das ist ziemlich viel. Man könnte noch auf die Idee kommen, zu Mischen und die PLL auf einer anderen Frequenz arbeiten zu lassen. mfg
Christian S. schrieb: > Man könnte noch auf die Idee kommen, zu Mischen und die PLL auf einer > anderen Frequenz arbeiten zu lassen. Solange Du nicht die Trägerwelle zur lokalen Standard Anbindung verwendest ist das in Ordnung, obwohl, wenn man mit denselben Mischoszillator die ZF nach Verstärkung/Filter wieder herunter mischt, das auch funktionieren würde. Bei mir habe ich ein WWVB 60kHz System auf Spectracom Basis am Laufen. Bei mir ist die Antenne mit einem rund 5m langen Kabel verbunden und hatte noch nie irgendwelche Stabiltätsprobleme. Man muss allerdings bedenken, dass das Spectracomgerät vollkommen abgeschirmt ist. Hier muss man experimentieren. Das ist nie so reproduzierbar. Deinem Bild nach ist der Aufbau etwas "fliegend", da kann so etwas leicht passieren. Nimm mal eine Keksdose von Weihnachten und lege die PLL Elektronik dort rein. Bohr ein Loch für die Antennenverbindung/Kabel. Die PLL-Masse verbindest Du mit dem Gehäuse an einer Stelle (BNC Buchse) und dann hat man klare Verhältnisse. Die aktive Antenne baust am Besten in ein PVC oder Plastikrohr mit Endkappen rein. (Bitte Spectracom Ausführungen zur Antenneninstallation beherzigen so gut es geht) Bei mir kann ich am Ausgang des Antennenverstaerkers das 60kHz Signal am Oszi sehen, trotzdem WWVB von mir 1500km weit entfernt ist. Nachtrag: Es ist schon erstaunlich, dass der Franzose damit keine Schwierigkeiten hatte.
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Gut, dann muß der Fundus nun ein Metallgehäuse mitsamt Koaxbuchse bereit stellen und ein Link zum genannten Zeitzeichensender darf nicht fehlen: https://en.wikipedia.org/wiki/WWVB https://www.nist.gov/pml/time-and-frequency-division/time-distribution/radio-station-wwvb mfg
Christian S. schrieb: > Gut, dann muß der Fundus nun ein Metallgehäuse mitsamt Koaxbuchse > bereit > stellen und ein Link zum genannten Zeitzeichensender darf nicht fehlen: > > https://en.wikipedia.org/wiki/WWVB > https://www.nist.gov/pml/time-and-frequency-division/time-distribution/radio-station-wwvb > > mfg Das ist bei mir in Kanada die naheste Station;-) DCF77.5 und andere Europäische Stationen sind hier nicht empfangbar. Mit der Abschirmung kann man improvisieren. Manchmal nehmen Leute zugeschnittene Streifen aus beschichteten FR4 und löten sich eine Box mit Deckel nach Maß zusammen. Oder die erwähnte Keksdose oder Bonbonschachtel...
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