Tach auch, leider kann ich keine detaillierten Infos zum Thema Koaxialkabel finden hinsichtlich der Dämpfungsberechnung. https://de.wikipedia.org/wiki/Koaxialkabel Natürlich öfters zu lesen, dass die Dämpfung vom Widerstandsbelag und von D abhängig ist. Aber ich finde keine Formel dazu? Nur zur Leitungsimpedanz. Zum Verständnis - die Dämpfung ist abhängig vom Widerstand der verwendeten Leiter, daher Leitungen oft versilbert. Hier schlägt der Skineffekt zu, der Strom fließt nur in der äußeren Hülle und somit im Silber. Ok. Zweiter Faktor ist dann der Einfluss des Dielektrikums, aber wie genau verstehe ich nicht. Würde das gerne in einer Formel sehen und dazu auch verstehen, warum dickere Kabel eine geringere Dämpfung aufweisen. Liegt das nun daran, dass die Oberflächen von Innen/Außenleiter dort größer sind? Gruß, Martin
Martin schrieb: > Zweiter Faktor ist dann der Einfluss des Dielektrikums, aber wie genau > verstehe ich nicht. Stichwort "Dielektrische Verluste". Das hängt stark vom Material ab. Luft/Vakuum ist am Besten, macht aber etwas Mühe bei der genauen Zentrierung des Innenleiters ;)
Worauf ich auch etwas hinaus will, überwiegt der dielektrische Verlust durch das Material im Raum oder die ohmschen Verluste? Dickeres Koaxkabel: + Oberfläche von Innen- und Außenleiter wird vergrößert, dadurch hat der Strom mehr Fläche und der ohmsche Verlust wird deutlich kleiner. - Aber müssten dann nicht die dialektischen Verluste größer werden, weil mehr Material im Raum zwischen Innen- und Außenleitern liegt? Hier würde mir eine Formel in Abhängigkeit von der Frequenz helfen :-)
Martin schrieb: > - Aber müssten dann nicht die dialektischen Verluste größer werden, weil > mehr Material im Raum zwischen Innen- und Außenleitern liegt? Nein, auch wenn man das denken könnte. Die Kapazität pro Längeneinheit ist bei dünnem und dickem Koaxkabel gleichen Wellenwiderstands und gleichen Materials gleich. Der Gütefaktor des Dielektrikums bei einer gegebenen Frequenz bestimmt dann das G', also die Längenabhängige Admittanz im Leitungsersatzschaltbild die die Dielektrischen Verluste verkörpert.
Hubraum ist nur durch mehr Hubraum zu ersetzten. Bei Koaxkabeln je dicker desto besser. z.B. WLAN Antennenkabel. 3mm Durchmessser 300dB / 100m 3cm Durchmesser 10dB / 100m
https://kabel-kusch.de/kabel.htm ein Händler mit recht ausführlichen Datenangaben zu seinen Koaxkabeln. Bei den Herstellern finden sich auch Datenblätter, z.B. Huber&Suhner https://www.hubersuhner.com/de/produkte/hochfrequenz/kabel-assemblies-de/kabel-assemblies https://www.mts-systemtechnik.de/wp-content/uploads/2019/09/DE-EN-CATA-coaxial_connectors.pdf ein Hersteller von Koaxsteckern, S.13 stehen die Kabeltypen dazu https://www.telegaertner.com/onlinekatalog-koax/koaxiale-kabel auch eher für Steckverbinder zuständig
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Bearbeitet durch User
Zur Frequenzabhängigkeit der Coaxverluste gibt es hier noch eine Darstellung mit Herleitung (Volltext als Download): https://www.researchgate.net/publication/278243413_Performance_of_the_Coaxial_Cable Die dielektrischen Verluste steigen steiler mit der Frequenz an als die Leiterverluste, bei sehr hohen Frequenzen lohnt es daher besonders das Dielektrikum zu optimieren.
> dickes kabel ... >- Aber müssten dann nicht die dialektischen Verluste größer werden, weil mehr Material im Raum zwischen Innen- und Außenleitern liegt? Ein dickeres Dielektrikum bedeutet die Feldstaerke ist kleiner, bedeutet die Polarisation des Materials ist kleiner.
> Ein dickeres Dielektrikum bedeutet die Feldstaerke ist kleiner, > bedeutet die Polarisation des Materials ist kleiner. Solange das alles linear bleibt, bleibt die Dämpfung konstant. Auch die Signalstärke ist nur solange egal.
Die Daempfung bei duenneren Kabeln ist aber hoeher. Allenfalls haengt es auch an der Geometrie. Ein dickeres Kabel hat eine praezisere Geometrie. Allerdings ergibt eine unpraezise Geometrie nur Reflexionen.
Martin schrieb: > - Aber müssten dann nicht die dialektischen Verluste ich meine das dünnere Kabel mehr Verluste haben weil der Einfluß vom Abstand größer ist (größere Kapazität bei kleinerem Abstand). Beweis sämtliche Dämpfungswerte in Tabellen von dicken zu dünnen Kabeln!
Pandur S. schrieb: > Die Daempfung bei duenneren Kabeln ist aber hoeher. Klar, die Gesamtverluste bestehen aus Leiterverlusten und dielektrischen Verlusten. Nur die Leiterverluste kannst du mit größerem Durchmesser reduzieren. Um die dielektrischen Verluste zu reduzieren hilft ein verlustärmeres Material. Ist doch in diesem Thread alles mehrfach dargelegt worden.
Joachim B. schrieb: > weil der Einfluß vom > Abstand größer ist (größere Kapazität bei kleinerem Abstand) Schau einfach auf die angebene Kapazität, die ist bei allen 50 Ohm Kabel sehr ähnlich, Größenordnung 75-100pF/m. Die dielektrischen Verluste ergeben sich aus dem Verlustfaktor dieses C, das hängt vom tand(d) des Materials ab. Joachim B. schrieb: > Beweis sämtliche Dämpfungswerte in Tabellen von dicken zu dünnen Kabeln! Für die Leiterverluste richtig, aber vergleiche mal hohe Frequenzen und du wirst große Unterschiede finden bei gleichem Kabeldurchmesser, je nach Materials für das Dielektrikum. PE ist deutlich schlechter als Teflon oder Schaum mit hohem Luftanteil.
Vielleicht hilft https://www.lntwww.de/Applets:D%C3%A4mpfung_von_Kupferkabeln War bei mir das 3. oder 4. Ergebnis bei google.
Signalverlierer schrieb: > PE ist deutlich schlechter als > Teflon oder Schaum mit hohem Luftanteil. Richtig. Am besten ist Luft. Und bei Luft oder lufthaltigem Dielektrikum braucht man eben einen größeren Durchmesser um den notwendigen Wellenwiderstand zu erreichen. Deshalb sind Kabel mit Schaumdielektrikum dicker als Kabel mit Vollmaterial.
Ralf schrieb: > Und bei Luft oder lufthaltigem Dielektrikum > braucht man eben einen größeren Durchmesser um den notwendigen > Wellenwiderstand zu erreichen. Nö, bei gleichem Innendurchmesser müsste der Ausserdurchmesser sogar KLEINER werden wenn das eps_r sinkt. Wer's nicht im Kopf rechnen mag: https://www.pasternack.com/t-calculator-coax-cutoff.aspx
Zusätzlich sind die dielektrischen Verluste nur in geringen Grenzen linear, sondern eher eine Funktion der Frequenz, genauso wie das eps_r. Ab einer gewissen Frequenz funktionieren dicke Kabel nicht mehr als "Kabel". Nicht umsonst gibt es die SMA-Varianten und Winzlinge der Steckertechnik, die zu den Kabeln passen.
>Ab einer gewissen Frequenz
Spätestens, wenn das Kabel größer ist als ein Hohlleiter für den
Frequenzbereich. Ein Rechteckhohlleiter muss innen mindestens eine halbe
Wellenlänge breit sein (breitere Seite).
Martin schrieb: > leider kann ich keine detaillierten Infos zum Thema Koaxialkabel finden > hinsichtlich der Dämpfungsberechnung. Die Dämpfung berechnet man auch nicht, sondern man entnimmt sie der Dokumentation zum jeweiligen Kabel. W.S.
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