Hallo Zusammen, Ich brauche Hilfe/Tipps beim löten von Verdrahtung die ge“bonded“ sind, es sind durch Ultraschall erzeugte Drahtverbindungen. In der KFZ-Elektronik ist fast immer der gleiche Fehler zu finden, ein Drahtbruch an der Steuerelektronik. Siehe Bild (Aussenkontakte) Leider lässt sich das nicht löten, mit Lötkolben (360-500Grad Celsius) probiert, lange, kurze Wärmezufuhr, dickes Lötzinn oder dünnes, es nimmt nichts an. Die Oxidschicht scheint schuld daran zu sein, auch dass die Drähte und der Kontakt aus einer Aluminium Legierung bestehen ist auch schuld daran. Selbst mit einem Widerstands-Draht bekomme ich keine Verbindung hin. Diverse Flussmittel und Drähte habe ich schon durch, leider ohne Erfolg. Billig ist das Testen auch nicht! Ätzende und Bromhaltige Flussmittel sind in der EU leider verboten. Wer hat/kann explizit erklären welches Flussmittel und Lötmittel ich brauche? Natürlich sind die Verbindung sehr klein und schwer zugänglich. Freue mich schon auf Lösungen, bitte keine „man könnte das Probieren“ usw., dieses probieren mache ich schon über ein halbes Jahr lang! Dank an alle Lötprofis ;-)
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Steil P. schrieb: > Ätzende und Bromhaltige Flussmittel sind in der EU leider verboten. Sowas willst du in der Kfz-Elektronik ohnehin nicht haben. Aluminium zu löten ist außerordentlich schwer. Ich habe vor Urzeiten mal cadmiumhaltiges Lot dafür gehabt und ein eigenes Flussmittel. Davon abgesehen, dass Cadmium wegen seiner Giftigkeit inzwischen nicht mehr üblich ist, habe ich nicht die geringste Ahnung, auf welcher Basis das Flussmittel ist (und wie aggressiv es daher im Kfz-Umfeld wäre), und selbst damit war das Löten alles andere als trivial. Es brauchte viel Mechanik dabei (Reibung, um die relativ harte Oxidschicht aufzukratzen), um damit überhaupt eine Lötstelle hinzubekommen. Für so einen Fummelkram und noch dazu Kfz-Elektronik würde ich das nie und nimmer in Erwägung ziehen. Die einzig realistische Chance wäre ein Hand-Drahtbonder. Ja, sowas gibt's, in Forschung und Entwicklung, also in irgendwelchen Labs oder Unis.
Scheint ja ein bekanntes (und teures) Problem zu sein: https://www.youtube.com/watch?v=a_ji7nyntLY Die Jungs da haben einfach da reingebohrt und dann gelötet. Naja, ob so eine Lötverbindung direkt am Motor überhaupt auf Dauer hält (Vibrationen etc.)?
Hallo, ich habe mal von einem Bekannten eine defekte Motorsteuerung mit ähnlichen Aufbau zur Reparatur erhalten. Kratze doch mal vorsichtig mit einem Skalpell die Aluschicht an. Wahrscheinlich befindet sich unter dem Alu ein Kupferplättchen. Konnte mit einem Fädelstift dann einwandfrei löten. Gruß Walter
Sowas muss mit der Zeit kaputtgehen Keramik-Leiterplatte <-> Plastikgehäuse, Ausdehnungskoeffizient !!!
Walter schrieb: > Keramik-Leiterplatte <-> Plastikgehäuse, Ausdehnungskoeffizient !!! Ja klar, genau dafür sind ja die Bonddrähte da, um die Bewegung abfangen zu können. Walter schrieb: > Wahrscheinlich befindet sich unter dem Alu ein Kupferplättchen. Davon bekommst du den Alu-Bonddraht aber trotzdem nicht dran gepappt.
Habe ich doch geschrieben: MAN KANN DANN LÖTEN. Bonddrähte können das, aber nicht beliebig oft, wenn das Teil vielleicht dann noch neben einem Turbolader mit hoher Temperatur montiert ist.
Walter schrieb: > Habe ich doch geschrieben: MAN KANN DANN LÖTEN. Es hilft dir doch aber nichts, wenn du das Pad löten kannst, aber nicht den Bonddraht selbst (der auch aus Aluminium ist – zum Glück, ein Gold-Bonddraht legiert sofort ins Lot hinein und ist dann einfach weg). Dann kannst du den bestenfalls in einen Lötzinnklumpen einbetten.
Im Plastikrahmen sind sicher Kupferbleche, da kann ich doch mit einem dünnen Kupferdraht zw. Pad und Kupferblech löten.
Walter schrieb: > Bonddrähte können das, aber nicht beliebig oft, wenn das Teil vielleicht > dann noch neben einem Turbolader mit hoher Temperatur montiert ist. Och. Die halten schon was aus. In der Erdölbohrmesstechnik hatten wir auch alles gebondet. Und das waren dann Module, die im Bohrgestänge mitgefahren sind. Bei 160°C Umgebungstemperatur und auch ordentlichen Vibrationen. Die Drähte haben eine so dermaßen geringe Masse, dass sie relativ zu den Pads nicht mitschwingen. Bzw. so wenig, dass die Verformung nur elastisch und nicht plastisch ist. Vielleicht findet sich ein kleines Unternehmen, das von Hand bonden kann (sind trotzdem noch kühlschrankgroße Geräte). Dann könnte man auch 2 oder 3 Drähte nebeneinander setzen lassen.
Was bringt mir das Video? Der hat einfach die Spannungsversorgung abgebrochen, so kann der E-Motor die Turbolader Schaufeln nicht ausrichten, sodass es zum Überdruck in dem Ansaugtrakt kommt. Motor schaltet dann in den Notlauf und es kann im schlimmsten Fall zum Motorplatzer kommen! Und man sieht das Resultat vom „rumbrutzeln“! Bruch an der Lötstelle!
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Patrick L. schrieb: > Versuche es mal mit Alusol? > Das ist Lötzinn speziell für Aluminium. Das werde ich mal testen! Für 15-20€ kann man es Probieren! Wird aber erst nächste Woche was. Melde mich dann mit Fotos und Beschreibung zurück. Gerne kann auch noch eine perfekte Lösung her😉✌️
Die kontaktierten bleche werden auch aus alu sein, die sollten das ziel des anzulötenden drahtes werden. Ich habe das hier https://www.ebay.de/itm/110872911868 das klappt erstaunlich gut. Es fließt richtig schön, auch ohne vorbehandlung. Das flussmittel würde ich aber danach entfernen
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Flip B. schrieb: > Die kontaktierten bleche werden auch aus alu sein, die sollten das > ziel > des anzulötenden drahtes werden. Ich habe das hier > Ebay-Artikel Nr. 110872911868 > das klappt erstaunlich gut. Es fließt richtig schön, auch ohne > vorbehandlung. Das flussmittel würde ich aber danach entfernen Das hört sich auch gut an. Wird mitbestellt!👍😎👍
Flip B. schrieb: > Die kontaktierten bleche werden auch aus alu sein Muss nicht sein. Alu lässt sich völlig problemlos auf Kupfer bonden. Wurde und wird bei ICs oder Transistoren durchaus gemacht.
Jörg W. schrieb: > Es hilft dir doch aber nichts, wenn du das Pad löten kannst, aber nicht > den Bonddraht selbst (der auch aus Aluminium ist Warum den Bonddraht löten, nimm einen Kupferdraht. Offenkundig ist unter der unlötbaren Metallschicht, ob nun Aluminium oder Zink, ein lötbares Kupfer. Also auf beiden Seiten die obere Schicht runter (feilen, schleifen, fräsen) und dann einen Kupferdraht anlöten.
Loch machen, Gewinde schneiden, Kupferschraube rein und dann Kupferdrath anlöten. Das mit dem Runterschleifen halte ich für keine Gute Idee.
DIE LÖSUNG!!!!!!! Sehr gutes Lötergebnis durch Flussmittel F235 der Firma www.HausundWerkstatt24.de . Der Lötdraht ALU1, 0,8 mm Durchmesser, flux 3,5%, REM1 TC, S-Sn99Cu1 von der Firma STANNOL. Flussmittel F235 muss großzügig die Lötstelle umfassen(Luftabschluss ink. Verdunstung), dann mit Lötzinn ALU1 und Lötkolben(ca.370 Grad) gleichzeitig und nicht länger als 2-3 Sekunden löten. Lötstelle mit Isopropanol reinigen. Dies gilt nur für gebondetet Verbindungen im KFZ-Platinen Bereich! Drahtstärke vorwiegend Haardurchmesser. Gruß
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Hm, Alu löten geht, mit Übung auch recht gut. Wichtig ist: Möglichst unter Ausschluss von Sauerstoff löten. Vorgehen: Zu lötende stelle des Aluminium mit (am besten pur) Kolophonium großzügig abdecken, stelle leicht erwärmen (Kolophonium verflüssigen! Nicht verdunsten oder verbrennen lassen!), mit einem geeigneten Gegenstand IM Kolophonium die Oxidschicht abkratzen, auf löttemperatur bringen, zinn drauf, reinigen, fertig. So habe ich selbst schon oft Alu gelötet. Mancher findet Altöl besser zum abdecken der lötstelle, ich mag lieber Kolophonium.
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