Hi, Ich verwende bei einem Projekt einen Bootloader, welcher Firmwareupdates über UART empfängt. Nun soll das Gerät an ein SBC angeschlossen werden und die Datenleitungen sind EMI ausgesetzt, wie es in der Industrie üblich ist. Nun wäre das einfachste, einfach den UART mit differentieller Übertragung bis zum SBC zu verbinden und da scheint ja RS422 perfekt geeignet. Sehe ich das richtig, dass man mit RS422 einfach TX -> DI und RO -> RX je unabhängig differentiell überträgt und so den UART auf größere Distanzen verwenden kann? Bzw. man braucht ja hier keinen DE Pin wie bei RS485, oder?
Bert S. schrieb: > Sehe ich das richtig, dass man mit RS422 einfach TX -> DI und > RO -> RX je unabhängig differentiell überträgt und so den UART auf > größere Distanzen verwenden kann? Bzw. man braucht ja hier keinen DE Pin > wie bei RS485, oder? Jop, alles richtig. RS422 ist Duplex, RS485 nur halb-duplex.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Gehören nicht an beide Enden der Leitung Abschlusswiderstände? Nein. Das ist eine Parallelterminierung am Empfänger. Die Signalflußrichtung ist unidirektional. https://www.mikrocontroller.net/articles/Wellenwiderstand#Parallelterminierung Nur bei einem RS485 oder CAN BUS, ist sie bidirektional und man braucht an beiden Busenden einen Abschlußwiderstand.
Ingo W. schrieb: > Wenn der Sender ständig aktiv ist, wie hier, eigentlich nicht. Wieso sollte man die dann weglassen???
Bei RS422, gerade auf langen Strecken, wird gerne die Potential Differenz unterschätzt. So einfach (4 Leitungen plus 2 Widerstände), wie auf dem Bildchen, ist es also in der Praxis eher nicht.
EAF schrieb: > So einfach (4 Leitungen plus 2 Widerstände), wie auf dem Bildchen, ist > es also in der Praxis eher nicht. Ja, die Masse sollte man mitführen. https://www.mikrocontroller.net/articles/RS-485#Weitere_Hinweise Aber wie groß die Distanzen WIRKLICH sind, welche der OP überbrücken will, wissen wir nicht. Für eine Handvoll Volt PE-Verschiebung braucht es schon einige hundert Meter.
HF-Techniker schrieb: > Ingo W. schrieb: >> Wenn der Sender ständig aktiv ist, wie hier, eigentlich nicht. > Wieso sollte man die dann weglassen??? Weil der innenwiderstand des Treibers so klein ist, dass externe Widerstände nicht mehr ins Gewicht fallen. Zudem kann der Treiber nicht durch irgendwelches Gezappel oder Reflektionen gestört werden.
Falk B. schrieb: > Für eine Handvoll Volt PE-Verschiebung braucht > es schon einige hundert Meter. Vielleicht.... 2 Gebäude, nur wenige Meter auseinander, an verschiedenen Trafostationen, ist in der Industrie gar nicht mal selten. Zudem muss man bei 2 Gebäuden mit Potentialdifferenzen durch Blitzschlag rechnen. Aber auch das ist geheim.
HF-Techniker schrieb: > Wieso sollte man die dann weglassen??? Weil sie unnötig Bauteile und Strom braucht. EAF schrieb: > So einfach (4 Leitungen plus 2 Widerstände), wie auf dem Bildchen, > ist es also in der Praxis eher nicht. Nein, die Masse muss mitgeführt werden, damit der Gleichtakteingangsspannungsbereich (Bodenseedampfschifffahrtskapitänskajüte) des Empfängers nicht überfahren wird. Da hatten wir schon mal eine ganz, ganz ausgiebige Diskussion dazu im Beitrag "Re: Datenübertragung über >100m" EAF schrieb: > muss man bei 2 Gebäuden mit Potentialdifferenzen durch Blitzschlag rechnen Wer da keinen Isolator zur galvanischen Trennung einsetzt, ist selber Schuld. Falk B. schrieb: > Für eine Handvoll Volt PE-Verschiebung Vorausgesetzt, dass beide beteiligten Geräte einen definierten PE-Bezug haben... ;-)
EAF schrieb: > HF-Techniker schrieb: >> Ingo W. schrieb: >>> Wenn der Sender ständig aktiv ist, wie hier, eigentlich nicht. >> Wieso sollte man die dann weglassen??? > > Weil der innenwiderstand des Treibers so klein ist, dass externe > Widerstände nicht mehr ins Gewicht fallen. Wenn es unbedingt sein soll: Serienterminierung.
HF-Techniker schrieb: > Wieso sollte man die dann weglassen??? Ein "Abschluss"-Widerstand am Sender macht aus dem Treiber-Signal (z.B. 4V/360R) ein Signal von ~ 1V@80R. Das ist auf kurzen Strecken egal. Aber es verringert die Reichweite.
> 2 Gebäude, nur wenige Meter auseinander, an verschiedenen > Trafostationen, ist in der Industrie gar nicht mal selten. Yep, alles was ich an Industriezeugs mache ist IMMER potentialfrei. Ob es fuer die Verdrahtung zur eigenen Garage unbedingt notwendig ist sei mal dahingestellt, machen wuerde ich es aber trotzdem. Ist dann vielleicht der Unterschied ob es 3Jahre oder 30 haelt. Olaf
Olaf schrieb: > Yep, alles was ich an Industriezeugs mache ist IMMER potentialfrei. Das verlagert das Problem aber nur: Signalleitung mit Versorgung und am Ende Umsetzung auf Optokoppler? Oder Stromschnittstelle und am Ende direkt auf einen solchen? Oder gar Übertrager (+Optokoppler) für eine potentialfreie Versorgung des Empfängers?
Halt sowas in die Richtung: https://www.wut.de/e-66201-ww-dade-000.php Das Ding hat zwei galvanisch von der Versorgung und voneinander getrennte RS422 Schnittstellen.
Hallo, Lothar M. schrieb: > Halt sowas in die Richtung: > https://www.wut.de/e-66201-ww-dade-000.php > > Das Ding hat zwei galvanisch von der Versorgung und voneinander > getrennte RS422 Schnittstellen. Wäre es nicht besser in solchen Fällen eine optische Übertragung mit einem Lichtleiter zu verwenden? rhf
Roland F. schrieb: > Wäre es nicht besser in solchen Fällen eine optische Übertragung mit > einem Lichtleiter zu verwenden? Natürlich. Ein wirkungsvoller Schutz gegen Blitzschlag. Denn 1kV reicht da nicht wirklich
Carlson vom Dach schrieb: > Sebastian R. schrieb: >> RS422 ist Duplex, > > Du meintest sicher VOLL Duplex? Hardwaremässig ja, ob die Software duplex kann ist eine ganz andere Frage. Zur Masseverbindung gibt es hier eine lautstarke Fraktion die sowas für unnötig hält und sich darauf beruft dass es meistens ohne funktioniert.Hier im Forum ist halt der Platz für E-Querdenker, siehe auch die Verfechter von LEDs ohne Vorwiderstand usw. usw. Georg
> Wäre es nicht besser in solchen Fällen eine optische Übertragung mit > einem Lichtleiter zu verwenden? Sicher, aber die Frage ist immer was ist in der Praxis ausreichend. Da hat es sich in der Industrie halt bewaehrt Signal und Versorgung zu trennen. Ueblicherweise mit 2kV, wir testen sogar oft mit 4. Ist halt alles eine Frage von Wahrscheinlichkeiten. Wenn du die Verbindung zu deiner Garage so verkabelst wird es eher selten passieren das genau da, oder auch nur in der Naehe der Blitz einschlaegt. Wenn du aber BASF heisst dann ist dein Grundstueck 100x groesser, es gibt 1000x mehr Geraete und bei jedem Ausfall kostet es Millionen. Also geht man da halt auf Nummer sicher. Olaf
> Wäre es nicht besser in solchen Fällen eine optische Übertragung mit > einem Lichtleiter zu verwenden? Aber absolut! Wenn es gewerblich ist, hätte ich da was passendes im Angebot: http://gansert.eu/lwl-flex-biss.html - drei völlig unabhängige bidirektionale Kanäle.
Update via RS485 (mit galv. getrennten Leitungen) geht problemlos. Auch auf Distanz. MfG Anselm
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