Schönen Donnerstag Nachmittag Folgende Problemstellung beschäftigt mich schon seit einiger Zeit: Normalerweise werden ja grüne Signalleuchten verwendet um einen sicheren oder normalen Betriebszustand anzuzeigen, rote Signalleuchten um das Gegenteil zu signalisieren. Das ist mir soweit klar. Was aber wenn es um die Zustandsanzeige für ein (automatisiertes) Hochspannungsprüfgerät geht? (zum Messen von Isolationswiderstand, Testen von Überspannungsableitern, ...) Mit "automatisiert" ist gemeint dass man das zu prüfende Gerät anschließt und dass dann automatisch die Überspannungsableitung aller Ein- und Ausgänge nacheinander überprüft wird. Der akatuelle Zustand des automatisierten Tests soll mit gut sichtbaren Signalleuchten dargestellt werden. Eine rote Signalleuchte die leuchtet wenn Hochspannung anliegt. Eine grüne Signalleuchte die leuchtet wenn keine Hochspannung anliegt. Eine grüne Signalleuchte die leuchtet wenn der Test normal läuft (und Hochspannung anliegt) Eine rote Signalleuchte die leuchtet wenn der Test nicht normal läuft (und deswegen die Hochspannung automatisch abgeschalten wurde). Das führt ziemlich sicher zu Verwirrung, weil ja eine grüne und eine rote Signalleuchte zur selben Zeit leuchten. Wie würdet ihr so etwas möglichst verwirrungsfrei realisieren?
Andre G. schrieb: > Eine rote Signalleuchte die leuchtet wenn Hochspannung anliegt. > Eine grüne Signalleuchte die leuchtet wenn keine Hochspannung anliegt. Vorsicht! Das ist nicht so einfach. Bei uns in der Firma bedeutet: Rot: HV-Erzeugung aktiv (auch wenn eine Spannung per Bediener oder Software auf 0kV steht) Grün: Aktive HV-Erzeugung inaktiv. Doch das heißt NICHT, daß man sofort bedenkenlos alles anfassen kann! NEIN! Prüfobjekte können noch geladen sein! Es gelten IMMER die 5 Sicherheitsregeln! Praktisch wird das mittels sog. Sicherheitskreis gelöst. Das ist eine Reihe von Schließerkontakten (Sicherheitsschalter etc.), mit welcher dann ein Relais mit Selbsthaltung geschaltet wird (24VDC). Sobald einer der Kontakte öffnet, auch z.B. durch Software, geht die aktive Hochspannungserzeugung aus. Einschalten geht nur per Tastendruck, niemals per Software! > Eine grüne Signalleuchte die leuchtet wenn der Test normal läuft (und > Hochspannung anliegt) NEIN! > Eine rote Signalleuchte die leuchtet wenn der Test nicht normal läuft > (und deswegen die Hochspannung automatisch abgeschalten wurde). NEIN! Nicht im Umfeld von Hochspannung! > Das führt ziemlich sicher zu Verwirrung, weil ja eine grüne und eine > rote Signalleuchte zur selben Zeit leuchten. EBEN! > Wie würdet ihr so etwas möglichst verwirrungsfrei realisieren? So wie oben beschrieben. Einen Fehler im Test kann man ggf. mit einer gelben Lampe anzeigen. Man muss aber klar zwischen der Signalisierung der Hochspannung und dem Testergebnis unterscheiden. Man könnten den Text PASS/FAIL je mit einer weißen Lampe beleuchten. Wenn der Test läuft, sind beide aus.
Andre G. schrieb: > Normalerweise werden ja grüne Signalleuchten verwendet um einen sicheren > oder normalen Betriebszustand anzuzeigen, rote Signalleuchten um das > Gegenteil zu signalisieren. > > Das ist mir soweit klar. > > Was aber wenn es um die Zustandsanzeige für ein (automatisiertes) > Hochspannungsprüfgerät geht? Falk hat es ja deutlich erklärt: Hochspannungsprüfplätze sind etwas anderes als das was Du als "normales Umfeld" bezeichnest. Daher ist Einweisung und Abschrankung nötig -- eben weil HV doch a bisserl bizzliger ist als das Normale ;-)
Klar, das ganze Sicherheits-Zeugs (Berührungsschutzhaube aus Plexiglas die beim Öffnen HV unterbricht, Notaus, ...) habe ich der Einfachheit halber weggelassen. Es ging mir nur um die farbliche Widersprüchlichkeit in diesme Fall. Aber in dem Fall wäre folgendes Farbschema passender, oder? HV ist präsent: ROT HV ist nicht präsent: GRÜN Test läuft nicht mehr: BLAU Test läuft gut: WEIß Blau ist ja anscheinend bei Signalleuchten die Farbe für "Zustand, der eine definierte Handlung erfordert", also ganz passend eigentlich.
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Andre G. schrieb: > Wie würdet ihr so etwas möglichst verwirrungsfrei realisieren? Die am ehesten passende und auch relativ weit verbreitete Farbpalette ist: rot = Fehlerzustand. z.B. Prüfung ging übel aus gelb = irgend etwas ist gerade am Laufen, z.B. Prüfung läuft grad grün = OK-Zustand, z.B. Prüfung ist beendet und es ist alles OK befunden. weiß oder blau oder alles aus = Standby oder Auszustand. W.S.
Es gilt die EN50191. Inhaltlich über die BG ETEM als BG 0891 oder als irgendwas mit DGUV 203 einsehbar. Grüne Signalgebung: Gerät in Betrieb, Hochspannung nicht einschaltbereit z.B. Sicherheitskreis unterbrochen. Rote Signalgebung: Hochspannung einschaltbereit, Sicherheitskreis geschlossen oder Hochspannung eingeschaltet Neueste Normen lassen wohl zusätzlich das Blinken der roten Signalgebung bei eingeschalteter Hochspannung zu. Oli
Verwechsel Warnleuchten im Sinne der EN50191 nicht mit einer Prüfergebnissignalisierung. Es gelten Arbeitsstättenverordnungen, Vorgaben deines Versicherers sprich Berufsgenossenschaft und Vorgaben wie z.B. o.g. EN50191. Das alles übereinzustimmend, rechtlich tragfähig und Sicher zu lösen wirst du hier nicht hinbekommen. Dafür gibt es mittlerweile Firmen welche auch in den Gremien der Normierung sitzen. Oli
In der Schaltwarte gibt es (bzw. gab es ?) auf dem Blindschaltbild des HV-Netzes auch diese Darstellungsweise: Grüne LED: HV-Leistungsschalter ist eingeschaltet = Normalbetrieb Rote LED: HV-Leistungsschalter hat ausgelöst = Betrieb gestört, Eingreifen erforderlich Auf dem HV-Leistungsschalter selbst gilt aber entsprechend Norm: Mechanische Schaltstellungsanzeige grünes Feld: Ausgeschaltet Mechanische Schaltstellungsanzeige rotes Feld: Eingeschaltet Grüße von petawatt
Andre G. schrieb: > Normalerweise werden ja grüne Signalleuchten verwendet um einen sicheren > oder normalen Betriebszustand anzuzeigen, rote Signalleuchten um das > Gegenteil zu signalisieren. Ooh, ich wusste nich garnicht, das das Betreten meines Treppenhauses so gefährlich ist.
Ich denke Thema Warnleuchten und was diese Aussagen ist geklärt. Um es abzukürzen bist du bewusst auf Schutzmaßnahmen nicht weiter eingegangen, ok hab die Norm verlinkt erstrecht bei automatisierten HS-Testsystemen. Die besagte EN besagt auch, dass Verwechslungen zwischen Warnleuchten und Prüfergebnisleuchten auszuschließen sind. Was spricht also nun dagegen, kleine Einbauleuchten ähnlich oder gleich zu Leuchtastern (Möller/ Eaton) zu verwenden. Rot: Ergebnis der Prüfung Gut Grün: Ergebnis Fehler Gelb: Prüfung läuft Wenn du Leuchttaster nimmst, könntest du diese auch gleich zu Steuerung nehmen. Steuerung und Visu in einem und Verwechslung zu den Warnleuchten ausgeschlossen. Oli
Oli schrieb: > Rot: Ergebnis der Prüfung Gut > Grün: Ergebnis Fehler > Gelb: Prüfung läuft Blöder Umbruch, also richtig: Rot: Prüfergebnis Fehler Grün: Prüfergebnis Gut Gelb: Prüfung läuft
Oli schrieb: > Verwechsel Warnleuchten im Sinne der EN50191 nicht mit einer > Prüfergebnissignalisierung. > > Es gelten Arbeitsstättenverordnungen, Vorgaben deines Versicherers > sprich Berufsgenossenschaft und Vorgaben wie z.B. o.g. EN50191. > > Das alles übereinzustimmend, rechtlich tragfähig und Sicher zu lösen > wirst du hier nicht hinbekommen. > > Dafür gibt es mittlerweile Firmen welche auch in den Gremien der > Normierung sitzen. > > Oli Nein, ich habe nicht vor so ein System zu bauen. Das ist nur eine Frage "wie man das machen würde". Wenn ich wirklich HV Testsysteme für den professionellen Gebrauch bauen würde würde ich nicht in einem "Bastlerforum" nach Rat fragen ... Soetwas wäre doch höchst unprofessionell ... ;-)
Andre G. schrieb: > Wenn ich wirklich HV Testsysteme für den professionellen Gebrauch bauen > würde würde ich nicht in einem "Bastlerforum" nach Rat fragen ... > Soetwas wäre doch höchst unprofessionell ... Sehr vernünftig, ganz meine Sichtweise Oli schrieb: > Das alles übereinzustimmend, rechtlich tragfähig und Sicher zu lösen > wirst du hier nicht hinbekommen
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