Hallo, ich habe heute erstmalig meinen Laptop, ein ACER A315-56, geöffnet um eine zusätzliche SSD einzubauen. Ich konnte garnicht glauben, was da sichtbar wurde. Das Motherboard ist über die gesamte Fläche mit überschüssigem Zinn besetzt -> siehe kleiner Ausschnitt im Bild. Die untere Seite der Leiterplatte sieht sicher nicht viel besser aus ;-) Wie durch ein Wunder hat das Gerät bislang tadellos funktioniert. Aber das Vertrauen ist weg bei dem Anblick. Ein baldiger Ausfall sicher nur eine Frage der Zeit. Hier wurde doch eindeutig von Beginn an völliger Ausschuss in den Verkehr gebracht. Wie kann man derartige Motherboards durch die Qualitätskontrolle bringen! Was würdet ihr empfehlen. Die Zinnreste manuell entfernen soweit möglich oder lieber alles so lassen wie es ist? Die Garantie ist vor kurzem abgelaufen. Daher auf mögliche Kulanz bei ACER direkt hinwirken (und dabei mit den Bildern vom Motherboard "drohen"), dass das Board noch getauscht wird? P.S. Das Gerät wurde im Fachhandel erworben. Mit voller Garantie. Ich war bislang auch recht zufrieden mit dem Stück. Micha
Wow, der Lötstoplack war offensichtlich nicht richtig aufgetragen. Ich würde vorsichtig lose Zinnreste entfernen. Der Rest sollte dann keine Probleme machen.
Ich hatte vor kurzem zwei Dell Laptops auf (Preisklasse 1500€ bzw 2500€). Glaub mir, die sehen innen auch nicht wirklich wertig aus.
... schrieb: > (Preisklasse 1500€ bzw > 2500€). Glaub mir, die sehen innen auch nicht wirklich wertig aus. Na, das wirkt ja echt beruhigend. Wenn das der neue Qualitätsmassstab wird... Bei der Sichtkontrolle werden dann künftig beide Augen zugedrückt
Du kannst dich ruhig aufregen. Der Beitrag nebst Antworten wird morgen nicht mehr aufzufinden sein.
Michael P. schrieb: > Na, das wirkt ja echt beruhigend. Wenn das der neue Qualitätsmassstab > wird... Bei der Sichtkontrolle werden dann künftig beide Augen > zugedrückt Naja, das ist Consumerelektronik. Die ist so designt, dass sie auch beim ersten Einsatz ausfallen darf. Da stört sich keiner dran. Solange die Frühausfallquote innerhalb einer gewissen Toleranz bleibt wird da seitens des Herstellers nicht nachgebessert. Wenn man durch dünneren Lötstopplack einige Cent sparen kann macht das bei einer Million Platinen eben auch entsprechende Summen aus. Wenn die Summe der Rückläufer im Garantiezeitraum niedriger zu erwarten ist wird das eben so gemacht. Mir ist allerdings ein Rätsel, wo das viele überschüssige Zinn herkommt. Die Platine wird kaum im HAL Verfahren geliefert worden sein. Andererseits bezweifle ich etwas, dass die Platine nicht im Reflowverfahren gefertigt wurde. Allein diese beiden Vorgaben lassen ein derartiges Bild nicht zu. Da ich denke, dass Reflow mit Sicherheit gesetzt ist, bleibt nur die Grundplatine. Also muss diese im HAL Verfahren gefertigt worden sein, was bei finepitch und insbesondere BGA eigentlich nicht in Frage kommt... Aber auch hier ist vermutlich die Kalkulation so ausgefallen, dass es sich, incl. der Abzüge aller Frühausfälle immer noch lohnt. Wenn du derartiges nicht möchtest musst du mindestens industrial grade kaufen, wenn nicht gar medical oder mil. Wobei ich bei Notebooks nicht sicher bin, ob's da überhaupt medical Hersteller gibt, bleibt noch industrial, da man als Privatperson an MIL Geräte normalerweise nicht herankommt. Wenn überhaupt dann nur, wenn diese keine Brauchbaren Spezifikationen mehr haben, wenn sie das je hatten.
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Sieht aus, als hätte die Lotpaste Wasser gezogen. Beim Reflowlöten sprengt der Wasserdampf dann das Lot durch die Gegend. Hatte ich mit einer Lotpaste von Felder aus der Kartusche vor ca 20 Jahren auch schon. Lauter kleine Zinnkügelchen, die ich dann mit einem harten Pinsel entfernen durfte.
Danke erstmal für eure Beiträge. Christian B. schrieb: > Wenn man durch dünneren Lötstopplack einige Cent sparen kann macht das bei einer Million Platinen eben auch entsprechende Summen aus. Hm, dagegen wird dann aber wohl so einiges an Lötmittel verschwendet ;) Schukostecker schrieb: > Ich würde vorsichtig lose Zinnreste entfernen. Der Rest sollte dann keine > Probleme machen. Ja, guter Vorschlag. Ich habe aber die Befürchtung, bei der Aktion ungewollt gleich ein paar von den winzigen Rs und Cs mit wegzuputzen. Da der Rechner auch nach dem Einbau der neuen SSD einwandfrei läuft, werde ich vorerst alles so lassen. Trotzdem: Mein nächster Laptop wird wohl kaum wieder das Logo von ACER schmücken.
Schukostecker schrieb: > Wow, der Lötstoplack war offensichtlich nicht richtig aufgetragen Ich würde eher sagen, dass da die Lötpaste etwas "größzügig" verteilt wurde (Fehler beim Druck, verschmutzte Schablone, o.ä.). Im Ofen haben sich dann die Kügelchen zu größeren Tropfen zusammengefunden, die dann einfach irgendwo liegen geblieben sind. Die Tropfen pappen mit ihrem "No-Clean" Flußmittel auf der Platine fest. Entfernen per abspülen könnte problematisch sein, da die Gefahr besteht, dass einer seine neue Heimat unter einem BGA findet um dort endlich eine leitende Aufgabe zu übernehmen. Also bleibt nur vorsichtig einzeln abpflücken oder beide Augen zudrücken und ignorieren.
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