Hallo an das Forum! Nachdem ich das halbe Internet durchsucht habe, hoffe ich hier Hilfe zu finden. Es geht um eine alte 1090 MHz Dipolantenne (luftfahrtzertifiziert) wie im Bild ersichtlich. Es handelt sich um eine sehr flexible und zugleich robuste Antenne. Ich kann sie um 45 Grad biegen und sie kehrt immer in den Ursprungszustand zurück. Der Durchmesser beträgt exakt 3 mm und die Antenne wurde aus 0,4 mm starkem Draht gewickelt. Nicht wie eine Spule oder Feder, sondern auf eine besondere Weise wie ebenfalls im Bild ersichtlich. Das Material ist mir nicht bekannt, sicherlich Kupfer und ggfs. eine Legierung (gelbliche Färbung). Falls jemand weiß, wo es einen "langen Rohling" zur Herstellung weiterer solcher Antennen gibt oder sonst sachdienliche Hinweise hat, würde ich mich sehr freuen. Noch eine Frage: Die Gesamtlänge dieser Dipolantenne beträgt nur 105 mm (ohne aufgesteckte Endkappen). Dies verwundert mich insofern, als dass kein einziger Onlinerechner mir diese Länge bestätigt. Zumal weichen die Onlinerechner noch voneinander ab.... Händisch liefert c/f mir für 1090 MHz bei 1/2 Lambda eine Gesamtlänge von 0,137 m. Ich ziehe den k-Faktor von 0,95 ab und komme auf 0,131 m. Dennoch hat diese zertifizierte (!) 1090 MHz-Dipolantenne nur eine Gesamtlänge von 105 mm. Ich finde kein passendes Lambdaverhältnis hierzu, aber die Antenne funktioniert(e) hervorragend. Vielleicht kann mir hierzu auch noch jemand etwas sagen. Vielen Dank für Eure Hilfe.
Die Wicklung vom Draht bringt zusätzliche Induktivität mit sich, die Endkappen bringen zusätzliche Kapazität mit sich. Beides ersetzt sozusagen einen Teil der physikalischen Länge. Wendelantenne. Man kann einiges mit Formeln abschätzen, aber zur endgültigen Festsetzung klemmt man die Antenne an den Netzwerkanalysator, biegt und schnippelt am Draht bis man so um die 50 Ohm bei der gewünschten Resonanzfrequenz hat.
Es handelt sich auf dem Bild um einen der beiden Ausleger einer Dipolantenne. Bauweise ähnlich dieser hier nur für 1090 MHz (ADS-B statt Flarm): https://shop.segelflugbedarf24.de/Flugzeugausstattung/FLARM-R-und-ADS-B/Antennen/FLARM-Standard-Dipol-Antenne-fuer-PowerFLARM-Core::1321.html?language=de
Ah, okay. Ich schätze mal, daß dieses Geflecht keine Induktivität darstellt, sondern einzig nur der Flexibilität gewidmet ist, damit sie nicht brechen kann.
Beitrag #6952341 wurde vom Autor gelöscht.
Die Flexibilität war auch meine erste Annahme. Mich machte aber die Kürze von insgesamt nur 105mm stutzig. Die Abweichung von der Theorie ist schon sehr deutlich. Der Beitrag von A-Freak nahm hierauf Bezug.
Der letzte Beitrag mit der Erklärung zur oxidierten Silberbeschichtung und dem Verweis auf jetvision ist plötzlich verschwunden. Dennoch herzlichen Dank für diesen Hinweis
Michael G. schrieb: > Die Flexibilität war auch meine erste Annahme. Mich machte aber die > Kürze von insgesamt nur 105mm stutzig. Die Abweichung von der Theorie > ist schon sehr deutlich so deutlich wie bein eine GUmmiwurst für 2m-Handfunke nun auch nicht. du rechnest ja oben was von lambda/halbe 135 mm aus. das ist nicht so weit von 105 mm, das sollte eine Verkürzungs-Inuktivität leicht ausgleichen. http://www.df7sx.de/rechner-verkuerzte-vertikal-antenne/
Michael G. schrieb: > Mich machte aber die > Kürze von insgesamt nur 105mm stutzig. Wieso? Die Wellenlänge für 1090MHz wäre ~27,5cm, folglich wäre der gesamte Dipol ~13,76cm und daraus resultiert ein Dipolschenkel mit ~6,88cm. Verkürzungsfaktor mal außen vor gelassen. Kommt jetzt drauf an, was im Fuß an Anpassungsmaßnahmen vorgenommen wurden. Käme zumindest in die Nähe.
Michael G. schrieb: > Das Material ist > mir nicht bekannt, sicherlich Kupfer und ggfs. eine Legierung (gelbliche > Färbung) Kann durchaus vergoldet sein. Gold hat eine hohe Leitfähigkeit und hervorragende Korrosionsbeständigkeit. Michael G. schrieb: > Falls jemand weiß, wo es einen "langen Rohling" zur > Herstellung weiterer solcher Antennen gibt oder sonst sachdienliche > Hinweise hat, Dann ist es aber vorbei mit der Luftfahrtzertifizierung. Willst du einen Seriennachbau starten? Dann solltest du dich an einen Chinesen wenden. Die machen das schnell und billig, manchmal sogar gut, und scheren sich nicht um Rechtsfolgen.
Hp M. schrieb: > Gold hat eine hohe Leitfähigkeit Nein, hat es nicht. Gold kommt noch hinter Silber und Kupfer. 1. Silber 2. Kupfer 3. Gold 4.Aluminium
Rüdiger B. schrieb: > Für eine 45Eur Antenne machst du so einen Aufwand ? Schreibt ausgerechnet derjenige welcher Leiterplatten selber ätzen möchte...
Phasenschieber S. schrieb: > Hp M. schrieb: >> Gold hat eine hohe Leitfähigkeit > > Nein, hat es nicht. > Gold kommt noch hinter Silber und Kupfer. Immerhin verhindert es zuverlässig eine Oxidation der Oberfläche.
Rüdiger B. schrieb: > Für eine 45Eur Antenne machst du so einen Aufwand ? Es gibt meines Wissens nach keine zuverlässigen Dipolantennen mit 1090 MHz auf dem Markt (ausgenommen Einzelbestellung bei einer Flugwerft). Ich müsste entweder eine mit 868 oder 433 MHz kaufen, einkürzen und einmessen. Eine Anfrage nach einer gleichwertigen zertifizierten Antenne wurde grob im Bereich 250 € veranschlagt. Das halte ich für überzogen und ich benötige derzeit keine Zertifizierung. Es kann ja kein Hexenwerk sein, diese Antenne in ähnlicher Qualität nachzubauen. Meine Stücklistenartikel für einen solchen Dipol kosten zusammen 7,50 €, allerdings noch ohne diesen ominösen Wendeldraht. Daher habe ich eine solche Antenne zerlegt und hier eingestellt. Ich möchte dann auch mehr als nur eine herstellen und es muss ein Dipol sein, da eine solche Antenne seitlich vorne am Canopy des Fliegers angeklebt oder mit Saugnäpfen befestigt werden muss. Sie muss einfach entfernbar sein, da es andernfalls wieder einer Zertifizierung bedarf (nennt sich CS-STAN oder minor change...). Monopolantennen eignen sich nicht im Flugzeug.
Michael G. schrieb: > Das halte ich für überzogen > und ich benötige derzeit keine Zertifizierung. Ahh, ein Delta-Mike :-)
schönes Foto, aber da da nichts wirklich kaputt ist, wieso wickelst das nicht in den Ursprungszustand zurück? Das Material ist doch da und Schrumpfschlauch dichtet. Eine Rundzange kannste Dir wohl noch leisten und die Feinmotorik funtioniert - jedenfalls kannste Tasten bedienen. Hast wirklich ein Problem oder suchst nur Anrede? Gute Besserung
Michael G. schrieb: >Ich müsste entweder eine mit 868 oder 433 MHz kaufen, einkürzen und > einmessen. Hinweis zum 'Einkürzen', bei Antennen gibt es neben der mechanischen Einkürzung (Abschneiden) auch die Möglichkeit des elektrischen Einkürzens (bspw Induktivität an der richtigen Stelle einbauen. Das scheint mir bei solchen allen Wettern ausgesetzten bauteilen die bessere Lösung gegenüber 'abknipsen' zu sein. > Eine Anfrage nach einer gleichwertigen zertifizierten Antenne > wurde grob im Bereich 250 € veranschlagt. Das halte ich für überzogen > und ich benötige derzeit keine Zertifizierung. Es kann ja kein Hexenwerk > sein, diese Antenne in ähnlicher Qualität nachzubauen. Da geht es nicht um Hexen, da geht es um Ausfallwahrscheinlichkeiten. Und die sind im Luftfahrtbereich um mehrere Potenzen höher als für Consumerscheiss. Bei dir geht es wohl um Kollisionswarnung (FLARM) ?, also etwas was bei Versagen katastrophale Auswirkungen hat. Das wäre dann Sicherheitslevel DAL-A. Dafür sind 250€ noch geschenkt. Ist es natürlich etwas für den Flug völlig unkritisches, was den Piloten auch nicht im geringsten stört, dann wäre es DAL-E und ziemlich unwichtig. https://www.sciencedirect.com/topics/engineering/development-assurance-level
Michael G. schrieb: > Es kann ja kein Hexenwerk > sein, diese Antenne in ähnlicher Qualität nachzubauen. Meine > Stücklistenartikel für einen solchen Dipol kosten zusammen 7,50 €, > allerdings noch ohne diesen ominösen Wendeldraht. Ohne Antennenanalysator zur Abstimmung der Antenne wirst du nicht auskommen. Brauchst du die Antennen nur empfangsseitig oder auch sendeseitig?
Das Gewurschtel außen würde ich für eine "Dachkapazität" oder einen Verkürzungskondensator halten. Sieht trotzdem ziemlich kaputt aus. Eine Fraktale Antenne sieht ähnlich chaotisch aus, aber doch etwas aufgeräumter. zum Material, "Formgedächtnislegierung" https://de.wikipedia.org/wiki/Formged%C3%A4chtnislegierung Shape Memory Alloy "NiTiNol" "Sie werden in der Raumfahrtindustrie verwendet, um Satellitenscharniere herzustellen oder Antennen, die beim Start eingefaltet sind und erst im Weltraum ausgefahren“ werden." da hätte ich sie auch eher erwartet, wie gerade das neue Teleskop. Da gab es vor Jahren eine SciFi-Geschichte in der c't, in der eine Joggerin bei Minusgraden von ihrem BH erwürgt wurde. Autorin Josella Playton.
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Bearbeitet durch User
Halsarzt schrieb: > schönes Foto, > > aber da da nichts wirklich kaputt ist, wieso wickelst das nicht in den > Ursprungszustand zurück? > > Das Material ist doch da und Schrumpfschlauch dichtet. Eine Rundzange > kannste Dir wohl noch leisten und die Feinmotorik funtioniert - > jedenfalls kannste Tasten bedienen. > > Hast wirklich ein Problem oder suchst nur Anrede? > > Gute Besserung Werter Halsarzt, weder brauche ich Anrede noch leide ich an einer Krankheit. Was rechtfertigt Deinen Ton? Die vorliegende Antenne habe ich bewusst aufgewickelt, um mich von deren Innenleben zu überzeugen. Der Rest und die Verwendung erschließt sich aus den von Dir offenbar nicht gelesenen Strangbeiträgen. Aber nichts für ungut. Auf zukünftige Kollegialität
https://www.heise.de/ct/Redaktion/bb/story/bbstory.html#historie könnte "Restrisiko" von 1989 gewesen sein
Wolfgang schrieb: > Michael G. schrieb: >> Es kann ja kein Hexenwerk >> sein, diese Antenne in ähnlicher Qualität nachzubauen. Meine >> Stücklistenartikel für einen solchen Dipol kosten zusammen 7,50 €, >> allerdings noch ohne diesen ominösen Wendeldraht. > > Ohne Antennenanalysator zur Abstimmung der Antenne wirst du nicht > auskommen. > Brauchst du die Antennen nur empfangsseitig oder auch sendeseitig? Im Bereich 1090 MHz lediglich empfangsseitig. Für 869,5 MHz senden und 868 empfangen. Kannst Du einen guten Antennenanalysator empfehlen? Ich habe zwar ein altes Stehwellenmessgerät, jedoch nur für CB. @Fpgakuechle K Ja, es ist für eine proprietäre / erweiterte Stratux-EU Anwendung (aber aus legalen Gründen ohne Nutzung eines Flarm-Out). Und es geht nicht um zertifizierte Festeinbauten. Hier wird nichts angefasst. Kern der Anwendung ist das Senden über 869,5 und dient dem Zwecke einer vollautomatisierten Hauptflugbuchführung / Gebührenabrechnung im Zuge Fliegen ohne Flugleiter. Natürlich täte es hierfür eine einfache Consumerantenne. Mir erscheint es nur zweckmäßig, nicht das billigste Teil zu verwenden und von sehr guten Antennen zu lernen und deren Design ggfs. zu adaptieren.
Rofl! Das gleiche 0815 Geflecht findet sich idr. in den gummiwürsten für handfunkgeräte! http://myradiohobby.blogspot.com/2017/07/nagoya-na-771-antenna-review.html?m=1 Mal vergoldet/Messing, mal Stahl.
https://shop.segelflugbedarf24.de/Flugzeugausstattung/FLARM-R-und-ADS-B/Antennen/Super-ADSB-Antenne-PowerFLARM::1916.html 46 Euros nicht 250!!!!!!!!!!!!!
Michael G. schrieb: > Kannst Du einen guten Antennenanalysator empfehlen? Ich > habe zwar ein altes Stehwellenmessgerät, jedoch nur für CB. Ich finde den NanoVNA ganz brauchbar
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