Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Common Mode Choke - Wie designen?


von Anonym A. (r098)


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Hi, ich würde gerne ein Common Mode Choke designen. Kann mir einer 
Dokumentationen schicken, worauf ich beim Design aufpassen muss, bzw. 
was die Eigenschaften ausmachen? Denke nicht das ein passender Common 
Mode Choke bei Mouser und co. dabei ist, weswegen ich den wohl selbst 
wickeln würde. Dazu bräuchte ich natürlich eine Ahnung wie ich den 
Durchmesser des Kerns, Windungszahl, Material, Induktivität und co 
ausrechen könnte.

Danke.

von Peter D. (peda)


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Anonym A. schrieb:
> Denke nicht das ein passender Common
> Mode Choke bei Mouser und co. dabei ist,

Dann nenne doch erstmal Deine besonderen Anforderungen, die so extrem 
von den üblichen Anforderungen für CE abweichen.

Bei hohen Anforderungen bestehen Netzfilter nicht nur aus einer Drossel, 
sondern aus einer komplexen Filterschaltung.
Dabei ist die konkrete Störaussendung der Last zu berücksichtigen 
(Senderstufe, Frequenzumrichter).

von E. Flax (Gast)


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Anonym A. schrieb:
> Denke nicht das ein passender Common
> Mode Choke bei Mouser und co. dabei ist,

Warum denn das? Was veranlaßt Dich, das zu (nicht) zu glauben?

Nenne doch mal die präzisen Anforderungen an das gesamte Filter
(und führe auch die genaue Anwendung weitestmöglich aus).

Würde mich etwas wundern (wenn es auch nicht auszuschließen ist),
wenn man nicht mit Standardbauteilen zurechtkäme.

von Anonym A. (r098)


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Kann gut sein dass ich mir Standard-Komponenten zurecht komme, ich bin 
ehrlich, ich kenn mich mit Common Mode Chokes noch nicht so aus und 
würde gerne die Physik dahinter verstehen, wie man diesen Dimensionieren 
muss, dass er dass macht was ich will.

von E. Flax (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Anforderungen, die so extrem
> von den üblichen Anforderungen für CE abweichen
> (und)
> Netzfilter

Wo steht das?

von E. Flax (Gast)


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Beantworte meine Fragen, beschreibe genaustens die Anwendung,
denn nur so erschließt sich, was Du brauchst bzw. willst.

Natürlich könnte man da nach Dokumenten suchen, die allgemein
sowohl Anwendungs- als auch Aufbau- bezogen Infos enthalten.

Also für verschiede Anwendungen, Materialien, Frequenzbereiche
usw. - eine allg. Abhandlung wäre aber (evtl. ZU) umfangreich.

Du sprachst jedoch (wenn auch versteckt) von einer konkreten
Anwendung, und auf diese bezogen würde ich erst mal ansetzen.

von Anonym A. (r098)


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Okay, andere Fragestellung: ich habe keine Ahnung von Common Mode Chokes 
😂, weiß dass die common mode noise filtern, mehr nicht.
Was ist wichtig bei der Dimensionierung?

Wenn ich ihn selber bauen will, wie kann ich den Kern berechnen und die 
Windungszahlen und Drahtdurchmesser?

Aufgekommen ist die Frage als ich dieses Teil angeschaut habe: 
https://www.omicron-lab.com/products/vector-network-analysis/accessories/b-lcm

von Marvin (Gast)


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Anonym A. schrieb:
> Hi, ich würde gerne ein Common Mode Choke designen. Kann mir einer
> Dokumentationen schicken, worauf ich beim Design aufpassen muss, bzw.
> was die Eigenschaften ausmachen? Denke nicht das ein passender Common
> Mode Choke bei Mouser und co. dabei ist, weswegen ich den wohl selbst
> wickeln würde.

Wenn alles nichts hilft, deine Anwendung so exorbitant atypisch ist, 
dann muss halt der alte Maxwell mit seinen Gleichungen ran. Damit geht's 
in letzter Konsequenz immer ...

von Anonym A. (r098)


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E. Flax schrieb:
> Beantworte meine Fragen, beschreibe genaustens die Anwendung,
> denn nur so erschließt sich, was Du brauchst bzw. willst.
>
> Natürlich könnte man da nach Dokumenten suchen, die _allgemein_
> sowohl Anwendungs- als auch Aufbau- bezogen Infos enthalten.
>
> Also für verschiede Anwendungen, Materialien, Frequenzbereiche
> usw. - eine allg. Abhandlung wäre aber (evtl. ZU) umfangreich.
>
> Du sprachst jedoch (wenn auch versteckt) von einer _konkreten_
> Anwendung, und auf diese bezogen würde ich erst mal ansetzen.

Will den nachbauen: 
https://www.omicron-lab.com/products/vector-network-analysis/accessories/b-lcm

von Anja (Gast)


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Hmm,

wie schafft man das eigentlich:

0.1 db insertion loss also maximal 5 Ohm Wicklungswiderstand
und >40 dB bei 1 Hz common mode impedanz also > 5000 Ohm mit 75mH bei 
DC?

Ansonsten das ist eher eine Frage für HF, Funk und Felder.

Gruß Anja

von Anja (Gast)


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Ups verrechnet.
0.1 db sind ja 1% von 50 Ohm also 0.5 Ohm Wicklungswiderstand für beide 
Wicklungen.

Gruß Anja

von H. H. (Gast)


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Anja schrieb:
> Ups verrechnet.
> 0.1 db sind ja 1% von 50 Ohm also 0.5 Ohm Wicklungswiderstand für beide
> Wicklungen.

Ein wenig Koax auf einem nicht zu kleinen Ringkern aus ausreichend hoch 
permeablem Ferrit.

Beitrag #6953016 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Peter D. (peda)


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Anonym A. schrieb:
> Aufgekommen ist die Frage als ich dieses Teil angeschaut habe:
> https://www.omicron-lab.com/products/vector-network-analysis/accessories/b-lcm

Der Einsatz solcher Drosseln ist stark begrenzt, z.B. für Erdschleifen 
an Thermoelementen ist sie völlig ungeeignet, sowie bei 
Audioanwendungen.
DC-Störungen kann sie auf keinen Fall unterdrücken und selbst 50Hz nur 
bei sehr niederohmigen Signalen.

Heutzutage trennt man Erdschleifen besser durch floatende ADCs und 
überträgt das Signal über digitale Trenner (ADUMxxx). Analoge 
Trennverstärker sind oft deutlich teurer.

Im Audiobereich nimmt man Trenntrafos oder Differenzeingänge. Für 
besonders hochwertige Aufnahmen nimmt man digitale Mikrofone.

: Bearbeitet durch User
von Purzel H. (hacky)


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Also, ohne rumzueiern..
Die Commonmode Choke erfahrt bei gleichem Hin- wie Rueckstrom kein Feld, 
deswegen vertraegt sie auch gleichtakt Stroeme.
Diese Eigenschaft wird erreicht durch zwei parallele Wicklungen auf 
einem Kern. Nun gibt es 2 Wicklungsmoeglichkeiten.
1) Sektorwicklungen fuer hohe Isolation, beide Wicklungen muessen nur 
gegen den Kern isoliert sein, und belegen vielleicht je 120 Grad auf 
einem Ringkern.
2) Bifilar Wicklungen fuer hohe Kopplung. Die beiden Draehte werden erst 
verdrillt und dann auf den Kern gewickelt.

Stromkompensierte Drosseln, wie sie auch genannt werden, haben alo eine 
niedere Induktivitaet gegen ein Gleichtakt signal, sprich von der 
wicklung gegen aussen. Aber eine hohe Induktivitaet fuer 
Differenz-Signale, Zwischen den Leitern anliegend. Denn dann erscheinen 
beide Wicklungen in Serie. Koennen daher den Kern bei hinreichendem 
Strom saettigen.

Und ja, der Frequnzbereich, in welchem sie taugen ist geeignet fuer zB 
Schaltnetzteile. Einfach mal den Frequenzgang rechnen.

: Bearbeitet durch User
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