Forum: Haus & Smart Home zweipolig schalten warum?


von Thomas G. (conquistador)


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Warum gibt es diese zweipoligen Leitungsschutzschalter?. Ich weiß nicht 
ob Leitungsschutzschalter das richtige Wort ist.

Es gibt diese für AC und DC. Meine Anwendung ist das Parallelschalten 
von Solarpanelen. Weil ich mehr als 2 parallel haben will, soll jedes 
Panel mit 6A abgesichert werden.100W Panele 6A max.  Die Dioden sollen 
Rückspeisung bei Beschattung einzelner Panele verhindern.

Nun gibt es diese Sicherungen als einpolig oder zweipolig wie im Bild.
Was wäre der Vorteil der zweipoligen? Mir fällt dazu nur ein, daß bei 
den zweipoligen der Lichtbogen beim Abschalten unter Last an 2 Stellen 
unterbrochen wird, was bei 6A eher unnötig ist.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Zweipolige LSS hast du z.B. im Wohnwagen/-mobil. Wenn du dir nicht 
sicher sein kannst, wo jetzt die Phase ist (durch falsche Verdrahtung 
der CEE-Dose aufm Platz oder bei Adapter auf Schuko), brauchst du eine 
zweipolige Absicherung bei Erdschlüssen. Ein FI würde dann zwar auch 
abschalten, aber das ist nicht seine Aufgabe an der Stelle.

Im Prinzip ist so ein Wohnwagen ja auch nur eine Unterverteilung mit Klo 
(DIN VDE 0100-721)

von H. H. (Gast)


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Solarzellen sind kurzschlussfest!

von Arno (Gast)


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Bei zweiphasig angeschlossenen Verbrauchern (typisch: Kochfeld) ist es 
auch sinnvoll, beide Phasen gemeinsam abzuschalten.

Im DC-Bereich: Wenn deine PV irgendwo undefiniert mit PE verbunden ist, 
solltest du m.E. im Überlastfall + und - gemeinsam abschalten.

MfG, Arno

von Thomas G. (conquistador)


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H. H. schrieb:
> Solarzellen sind kurzschlussfest!

Sind sie das auch, wenn bei einem Panel ein Zellelement niederohmig 
geworden ist, und du von den anderen  Panelen dort 30-50A reinschiebst? 
An der Stelle bildet sich dann eine Kochplatte.
Es ist mir nicht ganz klar was bei diesen Panelen für Fehler auftreten 
können. Im Netz gibt es Bilder von verbrannten Panelen. Keine Ahnung wie 
die verbrannt sind.

von H. H. (Gast)


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Thomas G. schrieb:
> Sind sie das auch, wenn bei einem Panel ein Zellelement niederohmig
> geworden ist, und du von den anderen  Panelen dort 30-50A reinschiebst?

Dazu gibt es ja die Dioden.

Und wenn man Angst vor durchlegierter Diode hat, dann nimmt man 
zusätzlich eine Schmelzsicherung, keinen Leitungsschutzschalter.

von Percy N. (vox_bovi)


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H. H. schrieb:
> Solarzellen sind kurzschlussfest!

Trotzdem musst Du sie absichern, damit sie im Kurzschlussfall nicht die 
Sonne leersaugen!

von Harald W. (wilhelms)


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Percy N. schrieb:

>> Solarzellen sind kurzschlussfest!
>
> Trotzdem musst Du sie absichern, damit sie im Kurzschlussfall nicht die
> Sonne leersaugen!

Ist sie das womöglich schon? Ich habe sie seit Tagen nicht gesehen!

von TLB (Gast)


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Hängt von der Netzform ab. Im TT-Netz ist teilweise N als 
spannungsführend zu betrachten und damit allpolig zu schalten (evtl. 
voreilend).

von Helmut L. (helmi1)


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Harald W. schrieb:
> Ist sie das womöglich schon? Ich habe sie seit Tagen nicht gesehen!

Stimmt, jetzt wo du es sagst faellt es mir auch auf. Habe mich schon 
gewundert wo die bleibt.

von Thomas G. (conquistador)


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H. H. schrieb:

> Und wenn man Angst vor durchlegierter Diode hat, dann nimmt man
> zusätzlich eine Schmelzsicherung, keinen Leitungsschutzschalter.

Ok, was aber wenn die Sicherungen und Halter teurer sind als 
Leitungsschutzschalter. Gibt es einen anderen Grund die 
Leitungsschutzschalter nicht zu benutzen? Oder sind die irgendwie 
langsamer als Sicherungen?

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Thomas G. schrieb:
> Gibt es einen anderen Grund die Leitungsschutzschalter nicht zu
> benutzen?

Die "üblichen" sind für AC, für deine Wünsche brauchst du welche für DC 
die wesentlich teurer sind!

von so (Gast)


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Thomas G. schrieb:
> Nun gibt es diese Sicherungen als einpolig oder zweipolig wie im Bild.
> Was wäre der Vorteil der zweipoligen?

Solche LSS werden auch in batteriegepufferten DC-Verteilungen verwendet.
Die Wahl ob ein- oder mehrpolig hängt dort von mehreren Faktoren ab:

- Spannungshöhe: Jeder Pol kann nur eine gewisse Spannung ab. Bei 
höheren Spannungen schaltet man daher über mehrere Kontakte, z.B. beide 
Pole getrennt oder ein Pol über mehrere Kontakte in Reihe.

- Aufbau: Bei einpolig geerdeten DC-Netzen reicht die Absicherung des 
ungeerdeten Pols. Bei ungeerdeten Netzen sichert man beide Pole ab.

Man sollte die Teile auf jeden Fall gemäß Herstellervorgabe anschließen:
https://www.youtube.com/watch?v=Cup5fMGaE2g

von H. H. (Gast)


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Thomas G. schrieb:
> Oder sind die irgendwie
> langsamer als Sicherungen?

Ja.

Andreas M. schrieb:
> Die "üblichen" sind für AC, für deine Wünsche brauchst du welche für DC
> die wesentlich teurer sind!

Das ist bei Schmelzsicherungen nicht anders.


Aber es geht beim TE wohl um recht kleine Spannung, da spielt AC/DC 
keine Rolle.

von Thomas G. (conquistador)


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Das mit dem wesentlich teurer für DC ist relativ. Ich nehme die vom 
freundlichen Chinesen, die im Bild sind bis 500V DC, für 3Euro 
umgerechnet und zweipolig. Nun will ich aber sparen und werde einpolig 
nehmen. Spannung wird erstmal 12V sein und später höchstens 48V.

von H. H. (Gast)


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Thomas G. schrieb:
> Ich nehme die vom
> freundlichen Chinesen, die im Bild sind bis 500V DC,

Die schalten selbst in China keine 500VDC...

von Mani W. (e-doc)


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Thomas G. schrieb:
> Mir fällt dazu nur ein, daß bei
> den zweipoligen der Lichtbogen beim Abschalten unter Last an 2 Stellen
> unterbrochen wird, was bei 6A eher unnötig ist.

Bei 12 oder 24 Volt vielleicht noch kein Problem, bei 48 Volt und 
darüber
aber schon ganz gewaltig...

von Harald W. (wilhelms)


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Mani W. schrieb:

> Bei 12 oder 24 Volt vielleicht noch kein Problem, bei 48 Volt und
> darüber aber schon ganz gewaltig...

Ja, die typische Grenzspannung, bei der es bei DC zu stehenden
Lichtbögen beim Ausschalten kommen kann, beträgt 30V.

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