Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik elektronisches Heizkörperthermostat ohne Batterien


von Olaf (Gast)


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Hi.

Elektronische Heizköperthermostate arbeiten ja üblicherweise mit 
Batterien.
Je nach Modell halten die Batterien 6-24 Monate.
Die Stromaufnahme ist also nicht extrem hoch.
Nun könnte man auf die Idee kommen, ein TEG Element samt Kühlkörper von 
hinten auf den Heizkörper zu kleben, um während der Heizsaison den Strom 
für das Thermostat so zu erzeugen. Eventuell könnte man auch noch eine 
kleine Solarzelle anbringen, damit das Ding über den Sommer kommt. Zum 
Puffern könnte man einen Goldcap verweden.

Andere Möglichkeit wäre, einen Kupferlackdraht oder ganz dünne Litze im 
Bereich der Fußleiste zu verlegen und hinter dem Heizkörper hoch zu 
springen.
Wegen dem doch deutlichen Leitungswiderstand bei so dünnen Drähtchen 
könnte man dann in jedem Thermostat auch noch einen Pufferelko ins 
Batteriefach löten. Wenn man es Leitungsgebunden macht, könnte man dann 
sogar noch den "Funk" einsparen. Leider habe ich noch keine per Draht 
vernetzbaren Heizkörper Regler gefunden. Nur reine Antriebe, die aber 
mehr Strom brauchen als die Batterie-Teile. Das geht dann wohl nicht 
mehr über Kupferlackdraht. Und ein Thermostat braucht man auch noch 
separat.

Eventuell kann man auch ganz einfache, billige elektronische Thermostate 
ohne Vernetzung verwenden und sozusagen nur als "temperaturgeregelten 
Motor" verwenden. Die Sollwertvorgabe könnte man dann einfach extern 
machen (Tastendrücke simulieren).
Eventuell kann man die Uhrzeit regelmäßig "Stellen" indem man zu 
bestimmten Zeiten mal automatisch Stromlos macht und erst um 0:00 Uhr 
wieder einschaltet.

Ich freue mich über euren Input. Liebe Grüße

von Dieter (Gast)


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Wenn das Teil wegen platter Batterien ausfällt, dann ist es fast immer 
im Zustand voll aufgedreht. Daher ist alles nur eine 
Milchmädchenrechnung im Vergleich zum mechanischen Thermostaten. Das 
funzt aber nur, wenn man seinen faulen Hintern vom Sofa hoch bekommt um 
die Dinger zu verstellen.

von Manfred (Gast)


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Olaf schrieb:
> Nun könnte man auf die Idee kommen,

.. mal zu rechnen und auch zu messen. Die Masse des Verbrauches geht in 
den Motor, ein Stelldurchlauf braucht etliche Sekunden.

Ich bezweifele, dass man die Energiemenge per Harvesting gewinnen kann. 
Mal vorsichtig geschätzt, gehe ich von einer Wattstunde pro Monat aus.

Dieter schrieb:
> Wenn das Teil wegen platter Batterien ausfällt, dann ist es fast immer
> im Zustand voll aufgedreht.

Für diese qualitativ grenzwertigen Dinger von eqiva / eQ-3 kann ich das 
bestätigen. Passiert meistens am Sonnabend gegen 12:00 Uhr, wenn der 
Kalibrierlauf stattfindet.

Falls das mal außer der Reihe passiert, sollte man immer eine cent-Münze 
zur Hand haben, die man in die Verschraubung einlegt und damit temporär 
das Ventil zu macht. Ich betreibe die mit Akkus, da muß dann mal die 
Ladezeit überbrückt werden.

> Daher ist alles nur eine
> Milchmädchenrechnung im Vergleich zum mechanischen Thermostaten.

Die beworbene Heizkostenersparnis erscheint mir unrealistisch.

> Das
> funzt aber nur, wenn man seinen faulen Hintern vom Sofa hoch bekommt um
> die Dinger zu verstellen.

Elektronische Heizkörperthermostate habe ich seit 2010, allerdings nicht 
an allen Heizkörpern. Ich sehe da einen Komfortgewinn, ist doch toll, 
wenn es morgens im Bad richtig warm ist, ohne zuvor stundenlang zu 
heizen.

Man braucht Augenmaß, die Temperatur zu weit abgesenkt geht nach hinten 
los.

von Christian M. (likeme)


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Hab so Thermostate auch mal getestet. Das Ergebnis war ernüchternd, die 
Einsparung NULL. Das was man nachts zurückdreht muss man am Tag wieder 
nachschieben. Lieber gleichmäßig heizen und wie oben erwähnt öfter mal 
von der Couch aufstehen wenn man es doch mal wärmer haben will, das 
kommt ja auch nicht jeden Tag vor, aber der Thermostat macht das dann 
jeden Tag, ob du da bist oder nicht ;-)

von Olaf (Gast)


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> Nun könnte man auf die Idee kommen, ein TEG Element samt Kühlkörper von
> hinten auf den Heizkörper zu kleben,

Mal abgesehen davon das die im Leben nicht genug Leistung bringen, du
haettest dann auf der kalten Seite einen Kuehlkoerper der doppelt so 
gross waer wie das fetteste was es als CPU-Kuehler gibt. Sehr niedriger 
WAF!

Olaf

von Georg (Gast)


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Christian M. schrieb:
> Das was man nachts zurückdreht muss man am Tag wieder
> nachschieben. Lieber gleichmäßig heizen

Ja, wenn man das entscheiden kann. Es ist auch relativ unsinnig, wenn 
man tagsüber bei der Arbeit ist und die Wohnung ist schön warm, aber 
wenn man sich abends vor den Fernseher setzt, wird es kalt... Da wäre 
eine Tagabsenkung eher sinnvoll.

Die Frage ist ob man das selbst entscheiden kann, ich hatte bis vor 
kurzem einen Vermieter, der zwar die Heizkosten selbstverständlich voll 
abgerechnet hat, aber der den Ehrgeiz hatte, sowenig wie nur möglich zu 
heizen und daher abends die Heizung so gut wie ganz abzuschalten. Auf 
Beschwerden hat er eine Auskunft des Verbands der Haus- und 
Grundbesitzer vorgelegt, dass er garnicht über 16 Grad heizen müsste, 
und zur Revanche hat er die Heizung entgegen der Rechtssprechung noch 
eine Stunde früher abgeschaltet.

Hier in Schwaben sind in alten Häusern die Schlafzimmer traditionell 
unbeheizt.

Georg

von Joachim B. (jar)


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Georg schrieb:
> Es ist auch relativ unsinnig, wenn
> man tagsüber bei der Arbeit ist und die Wohnung ist schön warm, aber
> wenn man sich abends vor den Fernseher setzt, wird es kalt... Da wäre
> eine Tagabsenkung eher sinnvoll.

so hatte ich das über 10 Jahre, im homeoffice nutzte das natürlich 
nichts.
Ärgerlich ist nur das die ersten ELV max comfort 100/200 so früh 
ausfielen und das es für das System aus Ventilen und Programmier Stick 
keinen Ersatz gibt, also frühzeitiger E-Schrott, der komplett ersetzt 
werden musste.

von A. S. (Gast)


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Georg schrieb:
> den Ehrgeiz hatte, sowenig wie nur möglich zu heizen

Schau: beim nächsten Mieter kann er den zügigen Altbau mit 50 kWh/m² 
bewerben.

Ob so ein Thermostat was bringt, dürfte individuell sein. Wenn die Temp. 
in 12h nur 2 oder 3 Grad fällt, weil das Haus super gedämmt ist und viel 
Masse hat, wohl weniger bis nix. Im zugigen Altbau, wo man nur morgens 
und abends warm ins Bad und ins/aus dem Bett will auch gerne die Hälfte.

von batman (Gast)


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Bei einem Niedrigenergiehaus hat man aber i.d.R. schon soviel in moderne 
Technik inverstiert, daß man nicht unbedingt am Thermostat sparen muß.

von Sch. Weißkalt (Gast)


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Georg schrieb:
> ich hatte bis vor
> kurzem einen Vermieter, der zwar die Heizkosten selbstverständlich voll
> abgerechnet hat, aber der den Ehrgeiz hatte, sowenig wie nur möglich zu
> heizen und daher abends die Heizung so gut wie ganz abzuschalten.

Bei mir dasselbe, ist echt nervig. Das Haus ist ein 2,5 Stockwerke
Betonklotz mit etwas Ziegelmauer dazwischen. Zwar ist es teilweise 
holzverkleidet (und Styrodur 30mm oder so darunter), aber grad die
Wohnungen neben dem Treppenhaus -wo meine übrigens auch angrenzt-
würden eigentlich dringend nicht_nur_lauwarme Heizkörper nötig
haben.

Am besten ist noch, daß der Vermieter keine Modifikationen bei den
Thermostaten haben will. Und man zwar gezwungen ist, die Heizung
über Nacht voll laufen zu lassen, will man nicht zumindest teils
im Bett frieren. Aber wenn morgens die Nachtabsenkung vorbei ist,
wacht man oft genug schweißgebadet auf.

Die diesbezüglichen Vorschriften auf 20°C oder sogar etwas mehr zu
ändern, würde ich extrem begrüßen (Umzug ist leider nicht drin -
und leider ergab es sich, daß der Vermieter glaubt, jederzeit ganz
ohne Vorwarnung vorbeikommen zu dürfen, so daß auch die temporäre
Nutzung eines automatischen Thermostats entdeckt werden könnte).

Manchmal hat man einfach Pech.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Der Vermieter muß sich vorher anmelden.

Gibt's da echt nur 16° im Gesetz? Das ist wirklich wenig.
Wenn ich in eine Behörde gehe, bekomm ich immer nen Temperaturschock. 
Zieh mich vorher schon weitsichtig dünner an.

Bei mir sind aktuell 9-12° in der Wohnstube. Bekomme aber trotzdem 
keinen Orden namens Greta.

von Sch. Weißkalt (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Der Vermieter muß sich vorher anmelden.

Ist bei mir eine besondere Situation, vorläufig nicht zu ändern.
Mir ist klar, daß eigentlich immer Voranmeldung nötig, und bis
auf besondere Anlässe (z.B. Reparaturen) sogar die Anzahl der
Zugänge im Jahr begrenzt wäre.

Abdul K. schrieb:
> Wenn ich in eine Behörde gehe, bekomm ich immer nen Temperaturschock.
> Zieh mich vorher schon weitsichtig dünner an.

In manchen Geschäften dasselbe.

> Bei mir sind aktuell 9-12° in der Wohnstube.

Das wäre mir sicher etwas zu wenig. 15-16°C könnten reichen.

Störend an nur lauwarmen Heizkörpern ist auch, daß es nach einer
Stoßlüftung Stunden dauern kann, bis wieder halbwegs warm.

(Angenommen, man hat genug Heizleistung, wenn man sie braucht,
und es waren vielleicht auch schon >= 20 Grad vor der Aktion
(Einrichtung kühlt auch kaum ab) ist Stoßlüftung natürlich kein
Problem.

Bei mir schon, ich lege deswegen das Lüften so weit nur möglich
auf Zeitpunkte, wo ich zwei verschiedene Dinge außerhalb zu
erledigen habe, und ich zwischendrin nach Hause kann.

Also lüfte ich dann praktisch, bevor ich das erste mache, und
schließe vor dem zweiten wieder die Fenster zu und drehe die
Thermostate wieder hoch, damit sich das etwas kompensiert.

"Praktisch" ist was anderes, das nervt schon gut.

von A. S. (Gast)


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Sch. Weißkalt schrieb:
> Mir ist klar, daß eigentlich immer Voranmeldung nötig, und bis
> auf besondere Anlässe (z.B. Reparaturen) sogar die Anzahl der
> Zugänge im Jahr begrenzt wäre.

Wenn es z.B. eine Einliegerwohnung ist, nützen Dir die ganzen Gesetze eh 
nix.

von Wolle G. (wolleg)


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Abdul K. schrieb:
> Gibt's da echt nur 16° im Gesetz? Das ist wirklich wenig.

Sucht mal nach Norm-Raumtemperatur und nach Behaglichkeitsfelder.
Da beginnen die Raumtemperaturen je nach Raumnutzung in der Regel bei 
20°C und gehen, insbesondere im Bad, bis zu 25°C. Auch mal nach 
Gerichtsentscheide suchen.

von oszi40 (Gast)


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Die ganzen Thermostatgeschichten sind eigentlich Mist. Wenn man 
elektronische hat, braucht man regelmäßig neue Batterien und kann auch 
nur dann wirklich heizen, WENN der Vorlauf ausreichend warm ist. Die 
alten mechanischen Thermostate sind auch nicht der Stein des Weisen. 
Wenn sie nie bewegt werden, dann verklemmen sich die Stifte des 
Ventileinsatzes.

WENN der TO unbedingt ein elektronisches Thermostat ohne Batterie 
betreiben möchte, könnte er natürlich ein geeignetes Steckernetzteil 3V 
versuchen. Bei Stromausfall sind dann evtl. die Einstellwerte vergessen.

von Tilman V. (tilman_v)


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Es gibt mittlerweile welche auf dem Markt:

https://www.wesmartify.de/heizung/heizkoerperradiator/591/essentials-heizkoerperthermostat-energieautark-bt/

Hab die und muss sie in einem wenig beheizten Veranstaltungsraum doch 
dann und wann über USB nachladen. Dafür mit BT-WLAN-Bridge in der Cloud 
und werden über CalDAV gesteuert.

Schöne Grüße,

Tilman

von Monk (roehrmond)


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Tilman V. schrieb:
> 
https://www.wesmartify.de/heizung/heizkoerperradiator/591/essentials-heizkoerperthermostat-energieautark-bt/

Was ist das denn für eine unseriöse Seite?

Zuerst erscheint ein Popup-Dialog, wo ich irgendwelche Cookie 
Einstellungen speichern kann. Nein, da schaue ich mir lieber erst mal 
die "mehr Informationen" an. Doch dort kann ich nur "alle Cookies 
akzeptieren". Weiss der Geier, wozu die Schalter dann sind. Ich will 
keine Cookies akzeptieren. Diese Option wird mir gar nicht angeboten. 
Kann es sein, dass die Beschriftung der beide Buttons "alle Cookies 
akzeptieren" und "mehr Informationen"  vertauscht wurden?

Wie dem auch sein, bevor ich da etwas riskiere, möchte ich mit die 
Beschriebung des Produktes und das Impressum anschauen. Beides geht aber 
dank dieses bekloppten Cookie-Dialoges nicht.

von Monk (roehrmond)


Angehängte Dateien:

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Ich habe versucht, nur funktionale Cookies zu erlauben. Das Ergebnis ist 
aber: siehe Anhang. Jetzt lassen sich die Schalter nicht mehr aus 
schalten. Ganz Toll!

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Tja, entweder du führst jetzt einen Musterprozeß. Oder installierst dir 
einfach "ublock origin" und clickst aufs naheliegendste ausgehend von 
deiner momentanen Mausposition. Der Krusch sendet dann Trackingdaten, 
erreicht aber eh 95% der Schmutzserver nicht mehr.

Das Leben ist zu kurz!

von Monk (roehrmond)


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Abdul K. schrieb:
> Tja, entweder du führst jetzt einen Musterprozeß

Das überlasse ich den A***geigen von Juristen, die uns diese Cookie 
Dialoge eingebrockt haben.

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