Forum: HF, Funk und Felder Alte Yaesu Platine Funktion?


von Stefan M. (derwisch)


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Hallo,

mir sind zwei kleine sehr alte Platinen zugefallen.
Augenscheinlich irgendein Modul für alte Yaesu Amateurfunkgeräte.
Den Schaltplan habe ich anhand des Layouts mal aufgezeichnet.
So recht schlau werde ich aber aus der Schaltung nicht.

Der Transistor ist ein 2SC1047 (HF Typ).
Die beiden Dioden sind 1N60 (Germanium).

Wer hat eine Idee, wozu das mal gut war?
Die rot markierten Anschlüsse sind an der Platine verfügbar (Lötnägel).

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von Kleiner SWL (Gast)


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FM Modulator zum nachrüsten?

Beitrag #6957254 wurde vom Autor gelöscht.
von Oldie (Gast)


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Noch´ n Vorschlag wegen den großen nF-Werten bei den Dioden - das sind 
dann HF-Schlüsse. Und die HF-Drossel=Sperre ist vmtl. aufm hochohmigen 
Widerstand gewickelt? Dann ist die eh breitbandig unkritisch...

Ge-Dioden wurden ähnlich den Selen-Telefongleichrichtern gern als 
Spitzenschlucker und "Noise-Filter" in Vintagegeräten verbaut.

Ich tippe auf ein NF-Störminderer speziell für den Kopfhörerbetrieb.

von Stefan M. (derwisch)


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Oldie schrieb:
> Ich tippe auf ein NF-Störminderer speziell für den Kopfhörerbetrieb.

Hmm, was mich dabei aber wundert, ist der Transistor.
Laut Datenblatt ein HF Typ.
Auch die hochohmige Signaleinkopplung an der Basis (10nF, 100k) ist 
sowohl für HF und auch für NF seltsam.
Und es gibt keinen Widerstand von der Basis nach Masse...

Wo die Schaltung die Betriebsspannung bekommt ist ja leicht zu erkennen.
Ein Test mit Strombegrenzung bei 12V und Oszilloskop am offensichtlichen 
Ausgang ergab keine erkennbare Funktion der Schaltung.
Kann natürlich sein, das etwas defekt ist...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>FM Modulator
Ich dachte auch als erstes an Kapazitätsdioden , aber die eine ist 
HF-mäßig kurzgeschlossen. Irgendeine Kapazitätsvariation machen auch 
normale Dioden, nur ob das ausreicht?

von Stefan M. (derwisch)


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Es sind ja auch Ge-Dioden.
Sowas nimmt man ja eher zur Demodulation ö.ä.
Verwirrend sind die großen Kapazitäten an den Dioden.

Die Spule ist übrigens auf einem Isolator gewickelt (Pertinax als 
"Röllchen").

: Bearbeitet durch User
von Karadur (Gast)


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evtl. Mute.

+UB an Dioden => Signal von Eingang nach Ausgang.
GND an Dioden. => Transistor gesperrt und Ausgang auf GND.

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Stefan M. schrieb:
> Die Spule ist übrigens auf einem Isolator gewickelt (Pertinax als
> "Röllchen").

Vielleicht gibt die Spule einen Hinweis zur Funktion. Keine 
0815-Drossel, sondern kapazitätsarm gewickelt. Ist das HF-Litze? Macht 
Sinn im Bereich bis etwa 1 MHz.

von Stefan M. (derwisch)


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Mohandes H. schrieb:
> Vielleicht gibt die Spule einen Hinweis zur Funktion. Keine
> 0815-Drossel, sondern kapazitätsarm gewickelt. Ist das HF-Litze? Macht
> Sinn im Bereich bis etwa 1 MHz.

Tja, auch das ist auffällig.
Die Schaltung enthält aber eigentlich nichts, wofür eine so "hoch 
gütige" Spule nötig wäre.
Ein schmalbandiger Saugkreis o.ä. ist da z.B. nicht erkennbar.

von HST (Gast)


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Aus dem Bild ist nicht ersichtlich, ob Spule und 10nF Cap mit der Diode 
verbunden ist.

Ansonsten ergeben 250µH und 10nF eine Serien-Resonanz von rund 100kHz.

von Stefan M. (derwisch)


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HST schrieb:
> Aus dem Bild ist nicht ersichtlich, ob Spule und 10nF Cap mit der Diode
> verbunden ist.

Ist verbunden.

von Wolfgang (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Und es gibt keinen Widerstand von der Basis nach Masse...

Warum soll der Arbeitspunkt nicht über die Spannung vom Pin x festgelegt 
werden. HF-mäßig ist der über L abgekoppelt, also kein Problem.

von Oldie (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
> Vielleicht [...] die Spule [...] Keine
> 0815-Drossel, sondern kapazitätsarm gewickelt.

Historisch wurde das auch gemacht und widerspricht sich nicht, s.w.u.

Stefan M. schrieb:
> Die Schaltung enthält aber eigentlich nichts, wofür eine so "hoch
> gütige" Spule nötig wäre.

Egal. Die Kreuzwickelmaschinen waren da. Falls eine niedrige Güte wegen 
höherer Breitbandigkeit erforderlich war (= Drossel) wurden die 
Kreuzspulen entweder auf Vollzylinder und auf eingekapselte Widerstände 
gewickelt.

Stefan M. schrieb:
> Die Spule ist übrigens auf einem Isolator gewickelt (Pertinax als
> "Röllchen")

Auch egal. Ein Vollzylinder hat immer eine schlechtere 
Dielektrizitätskonstante (eta r) als ein Hohlkörper und auch die Optik 
kann arg täuschen. Ob im Zylinder ein Widerstand steckt oder nicht kann 
nur durch ablöten der HF-Litze? und Messung mit dem hochohmigen Ohmmeter 
ermittelt werden.

von Edi M. (edi-mv)



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Stefan M. schrieb:
> Wer hat eine Idee, wozu das mal gut war?

Könnte eine "weiche" Rauschminderung sein.
Der L/C- Serienkreis könnte ein Indiz sein.
L/C mit der genannten hohen Resonanzfrequenz sieben den -allerdings sehr 
hoch bemessenen-  Frequenzanteil aus, der nur bei Rauschen und evtl. 
extremen Störimpulsen vorhanden ist, und steuern den Transi herunter.

Für Funkgeräte ist eine "weiche Rauschminderung" anstelle der 
"wupsenden" oder "knallenden", jedenfalls ziemlich nervenden "Squelch", 
schon einigermaßen sinnvoll, nämlich Ohren- und Nerven- schonend.

Ich habe sowas in den 90ern für CB- Funkgeräte gebaut, da ist es ein 
Parallelkreis. Siehe Skizze, bißchen mehr Aufwand, sollte mit jedem 
Gerät funktionieren.
Sprachfrequenzen beeinflussen das Ding nicht, wenn man es empfindlich 
macht, aber auch Musik ! War in den 90ern so, daß da "Weihnachtsfunker" 
(Kinder, die eine CB- Funke unterm Tannenbaum fanden) ihre Hitparade 
sendeten. Also... wurde auch Mucke runtergedrückt.

War ein Projekt von mir, habe ich sogar einer Funkgerätefirma 
vorgeführt- funktionierte genausogut, wie deren Lösung.
Aber... IC wäre ok. R und C auch, SMD, winzig, billig.
Aber: Da ist 'ne Spule drin- zu teuer.

Hab' die Funke noch... es funkt nur keiner mehr... :-(

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