Ich würde gerne ein größeres Teil aus Aluminium beheizen, dazu möchte ich jeweils für eine Heizpatrone und für einen Temperatursensor ein Sackloch bohren und die Teile darin montieren. Ich möchte das Teil auf 250°C erwärmen, womit klebe ich Sensor/Heizelement am besten ein? Spontan fällt mir Silikon ein, fürchte aber das die Wärmeleitung zu schlecht ist.
Weiß nicht ob das geht, aber Zwei-Komponenten-Kleber mit Wärmeleitpaste vermischt als Kleber für LEDs auf Kühlkörper geht super und leitet die Wärme gut.
Thomas W. schrieb: > Weiß nicht ob das geht, aber Zwei-Komponenten-Kleber mit Wärmeleitpaste > vermischt als Kleber für LEDs auf Kühlkörper geht super und leitet die > Wärme gut. Bei 250°C?
René F. schrieb: > Ich würde gerne ein größeres Teil aus Aluminium beheizen, dazu möchte > ich jeweils für eine Heizpatrone und für einen Temperatursensor ein > Sackloch bohren und die Teile darin montieren. > > Ich möchte das Teil auf 250°C erwärmen, womit klebe ich > Sensor/Heizelement am besten ein? > > Spontan fällt mir Silikon ein, fürchte aber das die Wärmeleitung zu > schlecht ist. Kupfer- oder Aluminiumleitpaste (sehr gute gibt es bspw. bei Würth, laut Beschreibung beständig bis +1100°C) - damit arbeiten wir hier auch schon einige Jahre. Als Fixierung haben sich zwei einfache Körnerschläge an der Bohrungsöffnung bewährt. So kann die Patrone sich ausdehnen, aber nicht rausfallen (je nach Montageposition).
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René F. schrieb: > Spontan fällt mir Silikon ein, Es gibt bis 400 Grad stabiles Silikon im Heizungsbau. Aber üblicherweise sehe ich die Dinger gepresst, es wird das Loch so gebohrt dass es nur ein Graben in der Oberfläche ist in den deine Heizung drinliegt, dann wird der Rand verpresst so dass er sich gehen das Heizelement verformt und es festklemmt.
Nicht gepresst, auf Passung gebohrt, gerieben. Dann wird der Heizkörper mit Kupfer oder heute wohl vermehrt keramikpaste geschmiert dort reingeschoben. Die Paste ist nur dafür gut, dass man das Teil falls es mal kaputt geht auch wieder rausbekommt. Falls es um einen Heizkörper wie von nem E-Herd geht, dafür gibt es bei den Herstellern der Heizschlangen passenden Kleber, der wird wohl sowas wie Ofenmörtel sein. Das haben wir schon vor 40 Jahren bei Heisskanälen im Spritzwerkzeugbau gemacht. Da bin ich zwar schon lange raus, die Technik wird aber sicher heute noch angewandt, wahrscheinlich dürfte mittlerweile einiges, z.B. Indukton dazugekommen sein.
Kleben kannste vergessen! Silikon sowieso, denn die Essigsäure darin ist das eine, das andere ist die schlechte Wärmeleitfähigkeit. Wie hier schon jemand tippte: Passgenau & Kupferpaste, eine Spangenfeder und gut ist! Viele Grüsse
Hallo, Wenn der Wärmeübertragers wirklich gut sein soll, konische Heizpatronen verwenden und die in die konisch geriebene Bohrung direkt einsetzten. Beim ersten Aufheizen in dieser Konstellation (Alu dehnt sich mehr) die Patrone nachziehen. Falls man die Patrone irgendwann mal wieder rausbekommen will, sehr dünn mit Keramikpaste/Alupaste einstreichen. Kein Kupfer, das kann zu Kontaktkorrosion führen, dann geht die Patrone nie mehr raus. Den Sensor einfach mit einer Wärmeleitpaste in die ordentlich gefertigte Bohrung einsetzen. Grüße
Vielen Dank für die Antworten, Ich sehe jetzt 2 Optionen: - etwas minimal größere Bohrung und den kleinen Hohlraum mit Keramikpaste füllen - Passbohrung Das ganze Teil wird auf einem Datron Cube gefräst, hierfür müsste ich meinen Kollegen fragen ob die Präzision der Datron ausreicht um eine Passbohrung zu erstellen. Wie schaut es eigentlich bei einschraubbaren Heizpatronen aus, ich denke hier wird Option 1 das Mittel der Wahl sein? Vielleicht hat noch jemand eine Idee dazu, das Ganze soll ein Hotend für eine kleine manuelle Spritzguss Maschine für Kleinteile sein, ich möchte durch dieses Hotend mithilfe eines hydraulischen Stempelwagenhebers das geschmolzene Spritzgut in die Form spritzen. Eine Ähnliche Konstruktion habe ich vor einiger Zeit im Netz gesehen.
Ich plädiere für eine einfache Bohrung, ggf. mit Keramikpaste. Der Wärmeübergang wird nicht Dein größtes Problem sein. Schau doch mal bei Nordson, die sind für Schmelzkleberauftragsanwendungen bekannt - nicht ganz so warm aber vergleichbar. Vielleicht finden sich dort ein paar Zeichnungen oder Datenblätter, früher (TM) waren die Seiten recht informativ.
Theoretisch kann man ja eine Bohrung machen, die dem Außendurchmesser der Heizpatrone entspricht und den Alublock dann ordentlich warm machen und die Patrone kalt. Dann schiebt man diese richtig schnell rein und diese sitzt dann fest, nachdem die Patrone warm geworden ist. Übrigens lässt sich Alu durch Kalilauge sehr gut wegätzen und so eine Bohrung erweitern.
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Bei (älteren) 3D-Druckern wurde die Heizpatrone mit einer Messingfolie umwickelt, um die Oberflächenanbindung zu verbessern. Oder man mach die Aufnahme zweiteilig und klemmt die Patrone (damals noch ein dickerer Widerstand) ein.
Bär schrieb: > Kleben kannste vergessen! Silikon sowieso, denn die Essigsäure darin ist > das eine, das andere ist die schlechte Wärmeleitfähigkeit. > Wie hier schon jemand tippte: Passgenau & Kupferpaste, eine Spangenfeder > und gut ist! > Viele Grüsse so, und nur so! Silikon kannst du sowieso vergessen, da dein Heizelement 300-400°C haben wird damit der ganze Block 250°C erreicht. Und Silikon nicht für seine Wäremeleitfähigkeit bekannt ist. Kupfer(!!!) Montagepaste und das Sackloch auf den Sensor anpassen, der Sensor wird zu 100% keine Maßhaltige Außenhaut haben, Maßhaltig vielleicht aber nicht Maßgetreu und schon gar kein Passmaß! Enpfehlen würde ich wenn möglich ein durchgangsloch damit man den Sensor auch wieder raus bekommt falls man muss,.. Aluminium ist auch der schlechteste Werkstoff in den man eine Edelstahlhülse stecken kann mit nem α von 24 und stahl von 12.... deswegen spannt man solche Materialpaarungen flexibel (Klammer oÄ) Wenn du deinen Kollegen fragst ob die Genauigkeit seiner Datron für ne Passung von nem Sensor ausreicht, wird er dir vermutlich ne Schelle geben :P lass das mal besser bleiben... ne Passung zu machen ist sowieso zwecklos bei Materialien mit so unterschiedlichem Wäremausdehnungskoeffizienten, damit kannst du das Loch Nominal bohren und mit Kupferpaste einschmieren. LG aus dem Maschinenbau :)
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Flo R. schrieb: > Wenn du deinen Kollegen fragst ob die Genauigkeit seiner Datron für ne > Passung von nem Sensor ausreicht, wird er dir vermutlich ne Schelle > geben :P lass das mal besser bleiben... Ach der weiß das meine Kenntnisse der Metallbearbeitung beschränkt sind, dafür bin ich sein Ansprechpartner in elektrotechnischen Themen.
Geschlitzte Bohrung mit Klemmschraube, wie bei Hotends von E3D?
Boron nitride Wärmeleitpaste wird bei Hochtemperatur hotends im 3Ddruck genutzt. Gibt es bspw. Von Alice engineering
Flo R. schrieb: > ne Passung zu machen ist sowieso zwecklos bei Materialien mit so > unterschiedlichem Wäremausdehnungskoeffizienten, Trotzdem würde ich empfehlen, 1x mit der Reibahle durch zu gehen. Dadurch bekommt man eine gute Oberfläche und die ist auch wichtig für die Wärmeleitung. In irgendeinem Datenblatt habe ich das sogar als ausdrückliche Empfehlung gelesen.
Andre schrieb: > Trotzdem würde ich empfehlen, 1x mit der Reibahle durch zu gehen. > Dadurch bekommt man eine gute Oberfläche und die ist auch wichtig für > die Wärmeleitung. Unwichtig. Die Wärmeträgheit vom Alublock ist wesentlich größer. Und dann auch die Hysterese.
michael_ schrieb: > Andre schrieb: >> Trotzdem würde ich empfehlen, 1x mit der Reibahle durch zu gehen. >> Dadurch bekommt man eine gute Oberfläche und die ist auch wichtig für >> die Wärmeleitung. > > Unwichtig. Die Hersteller der Heizpatronen sehen das ganz anders. > Die Wärmeträgheit vom Alublock ist wesentlich größer. > Und dann auch die Hysterese. Das spielt dabei keine Rolle. Es geht darum, zu verhindern, dass die Heizelemente bei schlechter Wärmeübertragung überhitzen. Insbesondere bei hochverdichteten Patronen (heutzutage fast der Standard) mit Leistungsdichten von bis zu 50W/cm² muss man darauf achten.
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