Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik BMS nach Tiefenentladung defekt


von Anonym (Gast)


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Hallo, ich habe hier ein BMS. Akkus waren bis auf eine Zelle komplett 
auf 0. Akku ist in 4s verschalten. Nun habe ich die zellen getauscht und 
das BMS wieder verbunden, aber es gibt keine Spannung aus...
F steht ja nun für Fuse, aber ich kann nicht beurteilen ob das Bauteil 
eine Sicherung darstellt an der die Bezeichnung steht. Kann mir dazu 
jemand etwas sagen?

Vielen Dank im Voraus.

: Verschoben durch Moderator
von Dyson (Gast)


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Anonym schrieb:
> Hallo, ich habe hier ein BMS. Akkus waren bis auf eine Zelle komplett
> auf 0.
Daran würde ich mal dem kaputten BMS die Schuld geben.

> Akku ist in 4s verschalten. Nun habe ich die zellen getauscht und
> das BMS wieder verbunden,
Wenn ich recht habe, wird dir das die neuen Zellen auch ruinieren.

von Anonym (Gast)


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Dyson schrieb:
> Anonym schrieb:
>
>> Hallo, ich habe hier ein BMS. Akkus waren bis auf eine Zelle komplett
>> auf 0.
>
> Daran würde ich mal dem kaputten BMS die Schuld geben.
>> Akku ist in 4s verschalten. Nun habe ich die zellen getauscht und
>> das BMS wieder verbunden,
>
> Wenn ich recht habe, wird dir das die neuen Zellen auch ruinieren.

Ich hätte kein Problem damit, das Ding zu ersetzen, allerdings weiß ich 
nicht wie das Gerät mit einem Aftermarket bms zurechtkommen wird. Es 
gehen wie zu sehen 2 mal rot und 2 mal Minus. Das wird einmal die Last 
über den Schalter sein und einmal ladeleitung vom Netzteil vor dem 
Schalter. Aber was die weiße und gelbe Leitung macht weiß ich nicht. Bzw 
ob das Gerät irgendeine Info davon benötigt. Handelt sich um ein Denon 
DSD300

Mfg

von Anonym (Gast)


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>
> Ich hätte kein Problem damit, das Ding zu ersetzen, allerdings weiß ich
> nicht wie das Gerät mit einem Aftermarket bms zurechtkommen wird. Es
> gehen wie zu sehen 2 mal rot und 2 mal Minus. Das wird einmal die Last
> über den Schalter sein und einmal ladeleitung vom Netzteil vor dem
> Schalter. Aber was die weiße und gelbe Leitung macht weiß ich nicht. Bzw
> ob das Gerät irgendeine Info davon benötigt. Handelt sich um ein Denon
> DSD300
> Mfg


Nein scheint nicht zu stimmen. Ich kann zwischen allen schwarzen und 
roten im Betrieb ca. 16,8v messen. Zwischen gelb und weiß messe ich 
nichts. Sobald netzschalter aus oder das Gerät im standby ist messe ich 
dort nichts mehr

von Dyson (Gast)


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Ohne Schaltplan oder Vergleichsmessung an einem funktionierenden Gerät 
wird man da nicht weiter kommen.

von Jens G. (jensig)


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Also es gibt hier zwei Möglichkeiten:
- entweder mußt Du das Ding mal kurz "anladen" (an's Ladegerät 
anschließen), damit es sich wieder aktiviert
- oder es hat sich komplett deaktiviert, wie bei den BMS vieler 
Werkzeug-Akkus, die sich komplett deaktivieren, wenn diese einmal ohne 
Spannung waren
- oder es ist wirklich ganz einfach kaputt

von Anonym (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Also es gibt hier zwei Möglichkeiten:
>
> entweder mußt Du das Ding mal kurz "anladen" (an's Ladegerät
> anschließen), damit es sich wieder aktiviert
> oder es hat sich komplett deaktiviert, wie bei den BMS vieler
> Werkzeug-Akkus, die sich komplett deaktivieren, wenn diese einmal ohne
> Spannung waren
> oder es ist wirklich ganz einfach kaputt

Ich lasse das Gerät jetzt einfach mal mit Akku laufen. Ein Versuch ist 
es wert.

Was kann ich bei zweitem machen? Wohl auch eher nichts.

Habe das Gerät leider gebraucht gekauft, aber der Verkäufer hat 
natürlich kein Wort über den defekten Akku verloren. Daher weiß ich 
nicht ob zuerst Akkus oder bms defekt war. Ich mein das Gerät ist um die 
10 Jahre alt. Da ist es nicht unmöglich, dass die Zellen hinüber sind...

von Armin X. (werweiswas)


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Das BMS muss nicht kaputt sein.
Es kann durchaus sein, dass es genau das macht was ihm einprogrammiert 
wurde:
Nach Akku- bzw. Zellendefekt oder -trennung Betrieb einstellen...

Die Sicherung (F1) ist noch heile?
Es kann sein, dass das BMS wieder funktioniert wenn man kurz anldt. Muss 
aber nicht.
Daher immer, leider jetzt wohl zu spät, bei solchen Aktionen dem BMS 
durch temporäres Anlöten eines separaten Akkupacks über Widerstände eine 
durchgehende Stromversorgung sicherstellen. Manche Lapotopakkus merken 
sich aber mittlerweile auch, dass ihre Zellen nur noch Betriebszeit für 
15min gehabt haben...

von Anonym (Gast)


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Armin X. schrieb:
> Das BMS muss nicht kaputt sein.
> Es kann durchaus sein, dass es genau das macht was ihm einprogrammiert
> wurde:
> Nach Akku- bzw. Zellendefekt oder -trennung Betrieb einstellen...
> Die Sicherung (F1) ist noch heile?
> Es kann sein, dass das BMS wieder funktioniert wenn man kurz anldt. Muss
> aber nicht.
> Daher immer, leider jetzt wohl zu spät, bei solchen Aktionen dem BMS
> durch temporäres Anlöten eines separaten Akkupacks über Widerstände eine
> durchgehende Stromversorgung sicherstellen. Manche Lapotopakkus merken
> sich aber mittlerweile auch, dass ihre Zellen nur noch Betriebszeit für
> 15min gehabt haben...

Ziemliche Wegwerfgeschichte...traurig aber naja.

Die Zellen waren ja leider bis auf eine schon bei 0,0V. Eine hatte 3,4V. 
Aber geladen hatte es ja dann scheinbar schon nicht mehr. Weshalb die 
anderen aber so weit entladen werden könnten ist mir auch ein Rätsel. 
Sollte das BMS ja eigentlich verhindern...

von Anonym (Gast)


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Armin X. schrieb:
> Das BMS muss nicht kaputt sein.
> Es kann durchaus sein, dass es genau das macht was ihm einprogrammiert
> wurde:
> Nach Akku- bzw. Zellendefekt oder -trennung Betrieb einstellen...
> Die Sicherung (F1) ist noch heile?
> Es kann sein, dass das BMS wieder funktioniert wenn man kurz anldt. Muss
> aber nicht.
> Daher immer, leider jetzt wohl zu spät, bei solchen Aktionen dem BMS
> durch temporäres Anlöten eines separaten Akkupacks über Widerstände eine
> durchgehende Stromversorgung sicherstellen. Manche Lapotopakkus merken
> sich aber mittlerweile auch, dass ihre Zellen nur noch Betriebszeit für
> 15min gehabt haben...



Ist die Sicherung das gesamte Konstrukt dort? Ist unten im Kreis das 
vermutlich parallel und ich muss am Pfeil entlang messen? Was ich beim 
Spannung anlegen feststellen konnte. Es zieht so ca. 10mA oder 1mA. Weiß 
ich gerade nicht mehr genau. Die Stromaufnahme fängt bei 0 an und steigt 
dann auf den Wert. Also scheint es noch nicht komplett tot zu sein.

von Flip B. (frickelfreak)


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Das ist eine vom Prozessor elektronisch abbrennbare sicherung. die muss 
zwischen den stärkeren anschlüssen durchgang haben und zum dünnen bein 
ein paar Ohm widerstand. Sobald eine zelle den zulässigen bereich 
verlässt, wird die aber in aller regel ausgelöst.

von Anonym (Gast)


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Flip B. schrieb:
> Das ist eine vom Prozessor elektronisch abbrennbare sicherung. die
> muss zwischen den stärkeren anschlüssen durchgang haben und zum dünnen
> bein ein paar Ohm widerstand. Sobald eine zelle den zulässigen bereich
> verlässt, wird die aber in aller regel ausgelöst.

Das müsste ich dann ja auch im eingebauten Zustand messen, richtig? Weil 
sonst ist die ja definitiv getrennt. Aber selbst dann weiß ich ja nicht, 
weshalb er trennt wenn die Zellen angeschlossen sind 😅

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Manchmal klappt ein 'Jump-Start', indem man mit ein paar dutzend Ohm den 
Pluspol der Zellen an den Pluspol des Anschlusses tippt und so das BMS 
wieder zum Laufen bringt. Trennt das Akkupack statt dem Plus- den 
Minuspol, tippt man Minuspol der Zellen zu Minusanschluss mit ein paar 
dutzend Ohm. Als Widerstand kann man einen kleinen 22-100Ohm benutzen.

: Bearbeitet durch User
von Content B. (Firma: Da) (contentblocker_da)


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Flip B. schrieb:
> Das ist eine vom Prozessor elektronisch abbrennbare sicherung. die muss
> zwischen den stärkeren anschlüssen durchgang haben und zum dünnen bein
> ein paar Ohm widerstand. Sobald eine zelle den zulässigen bereich
> verlässt, wird die aber in aller regel ausgelöst.

Für mich sieht das ganze nur nach einem Shunt aus!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Content B. schrieb:
> Für mich sieht das ganze nur nach einem Shunt aus!

Nene, das stimmt schon so. Das ist eine Sicherung, die vom Controller 
zerstört werden kann. Shunts sind eher dicke SMD Widerstände, die auf 
dem Board auch noch drauf sind, weil der Controller Lade- und 
Entladeströme misst. In diesem Fall heisst der Shunt 'R13' und ist der 
dicke grüne oben neben dem NTC.

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (likeme)


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Hatte mal einen E-Bike Akku von Flyer auf dem Tisch, nach langer 
Fehlersuche musste ich feststellen, das die Akkus sich Softwaremäßig 
"deaktivieren/zerstören" wenn sie tiefentladen sind. Selbst externe 
erfolgreiche Ladungsversuche der einzelnen Akkublöcke akzeptierte das 
BMS nicht. Man kann nicht einmal das BMS erneuern, da es sich 
Spannungslos sperrt.... Irgendwann bin ich auf ein Youtube Video 
gestoßen wo jemand funktionierende Bosch E-Bike Akkus per Diagnose 
"deaktiviert" hat....

So geht grün!

Hab dann die Akkus extrahiert und woanders verbastelt, die laufen im 
Akkuschraubär noch sehr gut.

von Flop C. (Gast)


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Flip B. schrieb:
> Das ist eine vom Prozessor elektronisch abbrennbare sicherung. die muss
> zwischen den stärkeren anschlüssen durchgang haben und zum dünnen bein
> ein paar Ohm widerstand. Sobald eine zelle den zulässigen bereich
> verlässt, wird die aber in aller regel ausgelöst.

So kenne ich das von Lenovo-Notebookakkus.
Sehen genauso aus, nur i.d.R. total vergossen.

Kennt jemand die Bezeichnung von den Dingern und sind die im Handel 
erhältlich? Mich würde mal ein Datenblatt interessieren.

von Anonym (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Content B. schrieb:
>
>> Für mich sieht das ganze nur nach einem Shunt aus!
>
> Nene, das stimmt schon so. Das ist eine Sicherung, die vom Controller
> zerstört werden kann. Shunts sind eher dicke SMD Widerstände, die auf
> dem Board auch noch drauf sind, weil der Controller Lade- und
> Entladeströme misst. In diesem Fall heisst der Shunt 'R13' und ist der
> dicke grüne oben neben dem NTC.

Da kann man aber nicht mit der Brechstange ansetzen und einfach eine 
"normale" Sicherung einsetzen🤔



Matthias S. schrieb:
> Manchmal klappt ein 'Jump-Start', indem man mit ein paar dutzend
> Ohm den Pluspol der Zellen an den Pluspol des Anschlusses tippt und so
> das BMS wieder zum Laufen bringt. Trennt das Akkupack statt dem Plus-
> den Minuspol, tippt man Minuspol der Zellen zu Minusanschluss mit ein
> paar dutzend Ohm. Als Widerstand kann man einen kleinen 22-100Ohm
> benutzen.


Wie genau ist das gemeint? Von den Zellen direkt an den Ausgang vom BMS 
oder an den Ladeanschluss? Kann es damit ganz zerstört werden?

von Flop C. (Gast)


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Anonym schrieb:
> Wie genau ist das gemeint? Von den Zellen direkt an den Ausgang vom BMS
> oder an den Ladeanschluss? Kann es damit ganz zerstört werden?

Ja klar, der Tippgeber schreibt ja "manchmal". Manchmal klappt das, 
manchmal brennt die Hütte. Ich würde mir das Zündeln an 
brandgefährlichen Lithium-Zellen verkneifen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Flop C. schrieb:
> Manchmal klappt das,
> manchmal brennt die Hütte.

Völliger Unsinn, so macht man nur, wenn man selber keine Ahnung hat, den 
Leuten Angst.
Wenn man das, wie beschrieben, mit einem niederohmigen Widerstand mit 
22-100 Ohm macht, passiert da überhaupt nichts. Und wenn man was von 
Elektronik verstünde, wüsste man auch, das ein Verbinden des Pluspols 
der Zellen mit dem Pluspol des Ausgangs überhaupt nichts bewirken kann, 
ausser eben einem evtl. Restart des BMS Chips.
Eine Zerstörung ist übrigens völlig ausgeschlossen, wie soll das auch 
passieren? Es kann eben sein, das es nicht funktioniert. Wenn der 
Minuspol geschaltet ist, muss man die Nummer mit dem Widerstand zwischen 
Minus der Zellen und dem Minusausgang machen.

: Bearbeitet durch User
von Anonym (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Flop C. schrieb:
>
>> Manchmal klappt das,
>> manchmal brennt die Hütte.
>
> Völliger Unsinn, so macht man nur, wenn man selber keine Ahnung hat, den
> Leuten Angst.
> Wenn man das, wie beschrieben, mit einem niederohmigen Widerstand mit
> 22-100 Ohm macht, passiert da überhaupt nichts. Und wenn man was von
> Elektronik verstünde, wüsste man auch, das ein Verbinden des Pluspols
> der Zellen mit dem Pluspol des Ausgangs überhaupt nichts bewirken kann,
> ausser eben einem evtl. Restart des BMS Chips.
> Eine Zerstörung ist übrigens völlig ausgeschlossen, wie soll das auch
> passieren? Es kann eben sein, das es nicht funktioniert. Wenn der
> Minuspol geschaltet ist, muss man die Nummer mit dem Widerstand zwischen
> Minus der Zellen und dem Minusausgang machen.

Ja das werde ich mal noch testen. Widerstände sollten sich noch finden 
lassen.
Ich hab allein durch den Modellbau vor allem mit LiPo zu tun gehabt, 
also Angst habe ich davor jetzt nicht. Respekt vielleicht, aber keine 
Angst...

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