Hallo zusammen, ich habe im Rahmen einer Technikerarbeit ein Labornetzteil mit zwei galvanisch getrennten Ausgangskanälen entwickelt und hergestellt. Ein Schritt in den abschließenden Tests bereitet mir Kopfzerbrechen. Ich möchte die beiden Kanäle in Reihe schalten, um die Ausgangsspannung zu erhöhen. Da ich meine Schaltung nicht beschädigen möchte, habe ich davor meine Schaltpläne nochmals genau überprüft und bin dabei ins Grübeln gekommen. Ich kann keinen Pfad für den Strom I2 durch CH2 ausfindig machen. Dieser muss nach Kirchhoff jedoch fließen. Nur wohin? Mein Verständnisproblem bezieht sich nicht nur auf den konkreten Fall von meinem Labornetzteil, sondern auch ganz allgemein auf die Serienschaltung von Quellen, wie beispielsweise Batterien in einer Fernbedienung. Habt ihr Gedanken und Anregungen zu meinem Problem? :)
Erster Post, trollige Frage, kein Schaltplan. Grundlegenste Grundlagen: In der Reihenschaltung sind alle Ströme gleich.
Manuel S. schrieb: > Ich kann keinen Pfad für den Strom I2 durch CH2 ausfindig machen. Lass mal eine der beiden Quellen CH1 oder CH2 weg. Auch dann musst Du einen Strompfad durch die verbleibende CH haben, aber damit scheinst Du kein Problem zu haben. Wo ist also der Unterschied zu dem Fall mit zwei Quellen?
Manuel S. schrieb: > Habt ihr Gedanken und Anregungen zu meinem Problem? Du zeichnest in dein Schaltbild zwei Ströme ein. Das scheint zu einer Verwirrung zu führen. Da ist nur ein Stromkreis und in dem fliesst nur ein Strom. 24V / 1kOhm = 24mA. Dieser Strom fliesst durch alle im Stromkreis anwesenden Elemente. Mehr ist da nicht. Alles klar?
War das nicht immer so, daß ideale Spannungsquellen einen ideal niedrigen Innenwiderstand, also 0 Ohm, haben? mfg
Ich wollte jetzt keine Schaltpläne ausbreiten, da sich meine Frage, wie erwähnt, generell auf Reihenschaltungen von Spannungsquellen bezieht. Ich wollte nur etwas drum herum schreiben, da ein Beitrag ohne Background eher unschön zu verfolgen ist. Ich habe im Anhang die generischen DC-Quellen durch Modelle von Batterien ersetzt. Die Pole einer Batterie haben intern keine galvanische Verbindung. I2 kann folglich nicht vom Minuspol(V1) durch V1 hindurch zum Pluspol(V1) fließen. Dass er fließen muss und es faktisch auch tut, ist mir klar. Ich verstehe nur nicht wie. Eine ganz so triviale Frage scheint es nicht zu sein, da neben mir weitere Schüler aus meiner Technikerklasse und ein wissenschaftlicher Lehrer, den ich subjektiv für sehr kompetent halte mein Problem nicht lösen konnten.
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Eigentlich ist es recht einfach - innerhalb und außerhalb bewegen sich Ladungsträger der Strom ist nach SI über 'Ladungsträger je Zeit' definiert. Außerhalb (in den Leiterbahnen) sind es eben Elektronen, in der Batteire sind es Ionen. Somit braucht man gar keinen DRaht zwischen den beiden Kontakten der Batterie (der ja auch etwas hinderlich wäre). Hier gibt es etwas weiter unten ein Bild mit dem Hinweis 'Salt Bridge / Ions flow'. Ohne diesen Papierstreifen wäre nix mit Batterie / Strom ;) https://www.giga.de/ratgeber/tipps/wie-funktioniert-eine-batterie-das-prinzip-der-galvanischen-zellen/
Manuel S. schrieb: > Ich kann keinen Pfad für den Strom I2 durch CH2 ausfindig machen. > Dieser muss nach Kirchhoff jedoch fließen. Nur wohin? Und durch CH1? Du macht dir die Sache zu schwer. Stell dir mal des Ersatzschaltbild einer Spannungsquelle vor: https://de.wikipedia.org/wiki/Ersatzschaltbild welches aus der Spannungsquelle und dem Innenwiderstand im Reihe besteht. Zwei davon in Reihe und der Lastwiderstand dazu. Also alles in Reihe, wie die Hühner auf der Stange. Es gibt nur einen Strom, welcher durch alle Widerstände und CH1 + CH2 fließt. Das gilt für alle Spannungsquellen, ob Batterie oder Labornetzteil. > Eine ganz so triviale Frage scheint es nicht zu sein ... Doch, ist es: I1 =! I2
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Dumm wird es, und das wird dein Problem sein, wenn bei einem der beiden Netzteile die Strombegrenzung anspricht. Dann wird der dicke Längstransistor darin deaktiviert und die Steuerung sieht plötzlich eine umgepolte Spannung... Dem begegnet man in professionelleren Schaltungen mit antiparallel geschalteten Dioden am Ausgang.
Dass der Strom an jeder Stelle des Kreises gleich ist, muss nicht erörtert werden. Daher bleibt als einzig nenneswerte Frage, welche Quelle CH1 oder CH2 welchen Anteil am Gesamtstrom liefert. Wenn das so gemeint ist, ergibt sich das aus dem Verhältnis der beiden Innenwiderständen zueinander.
Mohandes H. schrieb: > Doch, ist es: I1 =! I2 wie bereits im Anhang meines ersten Beitrages angegeben... Mir schien es zur Erklärung sinnvoll den Strom I2 einzuführen, der I1 entspricht. Mohandes H. schrieb: > Du macht dir die Sache zu schwer. Stell dir mal des Ersatzschaltbild > einer Spannungsquelle vor: Mir ist das Ersatzschaltbild bekannt. Dieses abstrahierte Modell hilft mir allerdings nicht weiter.
Manuel S. schrieb: > da neben mir > weitere Schüler aus meiner Technikerklasse und ein wissenschaftlicher > Lehrer, den ich subjektiv für sehr kompetent halte mein Problem nicht > lösen konnten. Spricht wirklich nicht für Deine Schule. Baumschule?
Max M. schrieb: > Spricht wirklich nicht für Deine Schule. Jede (potentielle) Antwort kann nur so gut (präzise) sein wie die zugrundeliegende Frage. I1=I2. Das ist unbestritten. Was nun ist die Frage? Wie der Strom zwischen CH1 & CH2 zustande kommt? Am obigen Beispiel mit den Batterien könnte man ja den Weg des Stromes (Elektronen, Ionen) zurückverfolgen um dann zum gleichen Ergebnis I1=I2 zu kommen. Icke schrieb: > Strom ist nach SI über 'Ladungsträger je Zeit' definiert.
Justus schrieb: > welche Quelle CH1 oder CH2 welchen Anteil am Gesamtstrom liefert Es gibt keinen "Gesamtstrom", da nur eine einzige Masche (Kirchhoff!) vorhanden ist. Da ist der Strom an jeder Stelle derselbe.
Justus schrieb: > Dass der Strom an jeder Stelle des Kreises gleich ist, muss nicht > erörtert werden. OK > Daher bleibt als einzig nenneswerte Frage, welche > Quelle CH1 oder CH2 welchen Anteil am Gesamtstrom liefert. Die Frage hast du dir mit dem vorherigen Satz selbst beantwortet. Beide Quellen liefern zwangsläufig gleich viel Strom. > Wenn das so gemeint ist, ergibt sich das aus dem Verhältnis der > beiden Innenwiderständen zueinander Nein, die Innenwiderstände beeinflussen den Anteil an der Gesamt-Spannung. Aber Labornetzteile haben idealerweise gar keinen Innenwiderstand.
ich werde jetzt nicht auf das zwischenzeitlich geschriebene eingehen, da es ein Verständnisproblem zu geben scheint. Stattdessen ist hier ein weiterer Versuch mein Problem zu erklären. Bitte schaut euch den Sachverhalt vor dem Antworten an. Im Anhang ist ein Schaltplan mit zwei in Reihe geschalteter linearer Netzteile. Ich kann mir nicht erklären, welchen Weg der Strom von p4 nach p1 nimmt. Wenn hier der ein oder andere meine Fragestellung lächerlich macht und/oder an den Qualitäten meiner Schule anzweifelt, so steht es ihm frei mich zu belehren.
Zum Einen hast Du zwischen den Massezeichen innerhalb der rudimentär gezeichneten Netzteile ja eine Verbindung so dass hier schon einmal eine Verbindung besteht. Zum Anderen sind innerhalb eines Linearnetzteiles immer auch weitere Bauteile mit möglich Diodenstrecken zwischen dem positiven und dem negativen Zweig involviert weswegen man über den 78xx und 79xx Spannungsreglern immer die schon angesprochenen Schutzdioden einsetzen sollte. Wenn diese eingebaut sind reduziert eben das in Strombegrenzung arbeitende Netzteil die Ausgangsspannung bis auf den Wert der Diodenstrecke wobei der Rest über dem Transistor verheizt wird. Damit sind wir wieder bei der einen kirchhoffschen Masche. MfG
Der Gleichstrom fließt durch den Kondensator ?? Das erste Bild war richtig.
Xerxes schrieb: > Der Gleichstrom fließt durch den Kondensator ?? Kann man so sehen. Stelle ihn dir als Batterie vor, die von links aus geladen wird.
Manuel S. schrieb: > Stattdessen ist hier ein weiterer Versuch mein Problem zu erklären. Verstehst du denn den Stromfluss, wenn keine zwei Netzteile in Reihe sind sondern nur eines mit angeschlossenem Widerstand? Mit zweitem Netzteil ist der Stromfluss genau der gleiche. Aber was passiert, wenn ein Netzteil auf 0 Volt eingestellt ist? Der Komparator Stellt den Ausgangstransistor so ein, dass am Ausgang etwa 0V gemessen werden. Da der Trafo aber versorgt wird, über den Gleichrichter also die 'volle Spannung' reinkommt, muss der Transistor die volle Spannung verbraten. Der Strom fließt trotzdem (die gleichen Wege). Spannend wird es dann, wenn kein Lastwiderstand im Stromkreis ist (doppelter Kurzschluss).
Manuel S. schrieb: > Im Anhang ist ein Schaltplan mit zwei in Reihe geschalteter linearer > Netzteile. Wenn Du das Schaltbild gedanklich radikal vereinfachst, die Regelung weglässt, dann bleiben zwei Spannungsquellen (zur Vereinfachung ohne Ri) deren Spannungen sich addieren und dann auf den RL arbeiten. Stefan ⛄ F. schrieb: > Xerxes schrieb: > >> Der Gleichstrom fließt durch den Kondensator ?? > > Kann man so sehen. Stelle ihn dir als Batterie vor, die von links aus > geladen wird. Nein, auf keinen Fall! Hier wird der reine DC-Fall betrachtet und die Kondensatoren fallen für die Betrachtung weg. Wie gesagt: Reduzierung auf das Ersatzschaltbild zweier Spannungsquellen. Jeweils als ideale Quelle ohne Ri. Dann bleiben nur noch die beiden Quellen und RL übrig. Oder eben mit Ri, dann liegen Ri+Ri+RL in Reihe mit CH1+CH2.
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Stefan ⛄ F. schrieb: > Xerxes schrieb: >> Der Gleichstrom fließt durch den Kondensator ?? > > Kann man so sehen. Stelle ihn dir als Batterie vor, die von links aus > geladen wird. Aber auch dann fließt der Strom in entgegengesetzter Richtung aus dem Kondensator. Aber auch ich würde – Gleichstrombetrachtung – das erste Bild als das bessere bezeichnen. @Technikpriester: Vergegenwärtige dir doch nochmal das Verhalten einer Spannungsquelle. Die hält nur die Spannung zwischen ihren Anschlüssen konstant und bringt dazu Leistung auf, wieviel Strom da genau fließt hängt vom Drumherum ab. Ein naives und nicht ganz richtiges, aber vielleicht anschauliches Beispiel: Ein PC-Lüfter kann einen gewissen maximalen Druck aufbauen. Eigentlich schafft er eine Druckdifferenz zwischen Ansaug- und Abblasseite. Wenn jetzt auf der Ansaugseite des Lüfters bereits ein höherer Druck – z.B. durch einen vorgeschalteten zweiten Lüfter – herrscht, kann er zwar immernoch keine höhere Druckdifferenz, aber trotzdem einen höheren Druck auf der Abblasseite liefern. Dank von vornherein größerem Druck auf der Ansaugseite. Der Luftstrom ist zwischen den beiden Lüftern (entspricht bei dir der Stelle an der du den I2 eingezeichnet hast) natürlich derselbe wie auf der Abblasseite des hinteren Lüfters (entspräche I1).
Maxe schrieb: > Verstehst du denn den Stromfluss, wenn keine zwei Netzteile in Reihe > sind sondern nur eines mit angeschlossenem Widerstand? So kann man es auch betrachten und dann liegen wieder zwei Quellen in Reihe. Ergebnis dasselbe. Das Ganze funktioniert allerdings nur wenn die (internen) Massen nicht verbunden sind! Also zwei, galvanisch getrennte Netzteile. Eigentlich müßte man bei CH1 und CH2 unterschiedliche Masse-Symbole einzeichnen. Alles auf derselben Masse verbunden ließe sich nicht so in Reihe schalten.
Mohandes H. schrieb: > Das Ganze funktioniert allerdings nur wenn die (internen) Massen nicht > verbunden sind! Hier noch mal zur Verdeutlichung. Im Falle daß Ri Null ist, wäre die untere Spannungsquelle kurzgeschlossen. Manuel S. schrieb: > ich werde jetzt nicht auf das zwischenzeitlich geschriebene eingehen, da > es ein Verständnisproblem zu geben scheint. Lag mir übrigens fern, Dich oder die Schule zu beleidigen. Aber wenn niemand meine Frage versteht, dann würde ich mir schon überlegen ob die Frage nicht unverständlich gestellt ist.
Und bei getrennten Massen: Zeichne den Plan mit den verbundenen Massen (vom Gleichrichter zur äußeren Masse) und Du siehst den Stromkreis.
Für den Kurzschlussfall fehlen noch die Freilaufdioden und zwar noch eine zwischen P1 und P2, sowie P3 und P4. Einige Netzteile mögen das gar nicht, wenn eines etwas mehr Strom kann oder eingestellt ist bei der Begrenzung, wenn dann umgekehrte Spannung anliegen sollte.
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