Schönen Samstag Nachmittag! Die folgende Frage beschäftigt mich schon seit einiger Zeit: Gibt es einen Frequenzbereich in dem man ohne Einschränkungen (Leistung, Sendedauer) senden darf? Für die meisten Frequenzbereiche gelten ja Einschränkungen (>= 10 mW oder so). Ich wollte nämlich schon lange mal mit der drahtlosen Übertragung von Signalen herumprobieren aber aufgrund all dieser Regeln und Einschränkungen habe ich mich bisher nicht getraut so was zu versuchen. (z.B. wie kann ich sicher seit dass mein gebastelter Sender nicht mehr als 10 mW ausgibt?) Nein, ich habe keine Amateurfunklizenz.
Andre G. schrieb: > Gibt es einen Frequenzbereich in dem man ohne Einschränkungen (Leistung, Der Bereich unter 9kHz ist unreguliert, da kannst du nach Herzenslust mit viel Leistung senden.
BC107 schrieb im Beitrag #6966950: > Andre G. schrieb: >> Gibt es einen Frequenzbereich in dem man ohne Einschränkungen (Leistung, > > Der Bereich unter 9kHz ist unreguliert, da kannst du nach Herzenslust > mit viel Leistung senden. ...und mit besonders hohen Leistungen bei 50Hz. :-)
Andre G. schrieb: > Gibt es einen Frequenzbereich in dem man ohne Einschränkungen (Leistung, > Sendedauer) senden darf? Nein, natürlich nicht. Selbst Rundfunksender haben eine zugeteilte Leistungsbeschränkung. > Für die meisten Frequenzbereiche gelten ja Einschränkungen (>= 10 mW > oder so). "Short range devices" sind Funkanwendungen und sind als solches halt so reguliert, dass einerseits ihr Störpotenzial gegenüber anderen gering ist, andererseits möglichst viele trotzdem noch davon Gebrauch machen können. Da gibt es einerseits Zuteilungen, die innerhalb der ISM-Bänder liegen, da in diesen Bändern ohnehin eventuelle Funkdienste Störungen durch die ISM-Anwendungen hinnehmen müssten, sodass man solche Funkanwendungen "huckepack" drauf zugelassen hat. Die erste davon dürfte historisch der CB-Funk gewesen sein. Später kam in Europa noch das SRD-Band bei 868 MHz dazu, welches man nun explizit für derartige Funkanwendungen zugeteilt hat. Dafür aber hat man dort halt neben Leistungsbeschränkungen weitere Maßnahmen (Sendedauerbeschränkung bzw. Störungsminderung durch vorheriges Feststellen einer Kanalbelegung) getroffen, um die gegenseitigen Störungen zu reduzieren. > (z.B. wie kann ich sicher seit dass mein gebastelter Sender nicht mehr > als 10 mW ausgibt?) Messen. Du müsstest ja nicht nur die Ausgangsleistung messen können bzw. die abgestrahlte Leistung ermitteln, sondern auch alle anderen Zulassungsbedingungen, insbesondere die Einhaltung der zulässigen Nebenaussendungen (insbesondere Oberwellen). Ja, ist Aufwand. Kostet daher deshalb auch Geld für die kommerziellen Anbieter solcher Technik. > Nein, ich habe keine Amateurfunklizenz. Selbst mit einer solchen hättest du Grenzwerte, die du einhalten musst, wenngleich da für selbst gebaute Sendeanlagen ein paar Erleichterungen vorgesehen sind.
Harald W. schrieb: > BC107 schrieb im Beitrag #6966950: >> Andre G. schrieb: >>> Gibt es einen Frequenzbereich in dem man ohne Einschränkungen (Leistung, >> >> Der Bereich unter 9kHz ist unreguliert, da kannst du nach Herzenslust >> mit viel Leistung senden. > > ...und mit besonders hohen Leistungen bei 50Hz. :-) Ja, bei 50 Hz laufen ganz viele Sender mit einigen MW Leistung ... ;-)
BC107 schrieb im Beitrag #6966950: > Andre G. schrieb: >> Gibt es einen Frequenzbereich in dem man ohne Einschränkungen (Leistung, > > Der Bereich unter 9kHz ist unreguliert, da kannst du nach Herzenslust > mit viel Leistung senden. Gilt das für Deutschland? Ich wohne nämlich in Österreich (hätte ich vielleicht erwähnen sollen ...)
Jörg W. schrieb: > Andre G. schrieb: > >> Gibt es einen Frequenzbereich in dem man ohne Einschränkungen (Leistung, >> Sendedauer) senden darf? > > Nein, natürlich nicht. Selbst Rundfunksender haben eine zugeteilte > Leistungsbeschränkung. > >> Für die meisten Frequenzbereiche gelten ja Einschränkungen (>= 10 mW >> oder so). > > "Short range devices" sind Funkanwendungen und sind als solches halt so > reguliert, dass einerseits ihr Störpotenzial gegenüber anderen gering > ist, andererseits möglichst viele trotzdem noch davon Gebrauch machen > können. > > Da gibt es einerseits Zuteilungen, die innerhalb der ISM-Bänder liegen, > da in diesen Bändern ohnehin eventuelle Funkdienste Störungen durch die > ISM-Anwendungen hinnehmen müssten, sodass man solche Funkanwendungen > "huckepack" drauf zugelassen hat. Die erste davon dürfte historisch der > CB-Funk gewesen sein. > > Später kam in Europa noch das SRD-Band bei 868 MHz dazu, welches man nun > explizit für derartige Funkanwendungen zugeteilt hat. Dafür aber hat man > dort halt neben Leistungsbeschränkungen weitere Maßnahmen > (Sendedauerbeschränkung bzw. Störungsminderung durch vorheriges > Feststellen einer Kanalbelegung) getroffen, um die gegenseitigen > Störungen zu reduzieren. > >> (z.B. wie kann ich sicher seit dass mein gebastelter Sender nicht mehr >> als 10 mW ausgibt?) > > Messen. Du müsstest ja nicht nur die Ausgangsleistung messen können bzw. > die abgestrahlte Leistung ermitteln, sondern auch alle anderen > Zulassungsbedingungen, insbesondere die Einhaltung der zulässigen > Nebenaussendungen (insbesondere Oberwellen). > > Ja, ist Aufwand. Kostet daher deshalb auch Geld für die kommerziellen > Anbieter solcher Technik. > >> Nein, ich habe keine Amateurfunklizenz. > > Selbst mit einer solchen hättest du Grenzwerte, die du einhalten musst, > wenngleich da für selbst gebaute Sendeanlagen ein paar Erleichterungen > vorgesehen sind. Das man auf Sachen wie Oberwellen und so achten muss weiß ich. Ich meine wie konkret misst man die Leistung die von einer Antenne abgestrahlt wird? Einfach einen Shuntwiderstand in Serie einbauen und den Spannungsabfall da messen geht nicht, oder? Weil dann verändert man ja die Eigenschaften der Antenne ...
Andre G. schrieb: > Ich wohne nämlich in Österreich Es könnte sein, dass Du dort im Bereich um 600 nm ordentlich Power durchblasen darfst.
Percy N. schrieb: > Andre G. schrieb: >> Ich wohne nämlich in Österreich > > Es könnte sein, dass Du dort im Bereich um 600 nm ordentlich Power > durchblasen darfst. "könnte sein" Kann man das irgendwo nachlesen? Wenn ja, wo?
Andre G. schrieb: > BC107 schrieb im Beitrag #6966950: >> Andre G. schrieb: >>> Gibt es einen Frequenzbereich in dem man ohne Einschränkungen (Leistung, >> >> Der Bereich unter 9kHz ist unreguliert, da kannst du nach Herzenslust >> mit viel Leistung senden. > > Gilt das für Deutschland? Das gilt für die gesamte ITU Region 1. Allerding müssen die Personeneschutzgrenzwerte der Feldstärken auf nichtkontrolliertem Grund eingehalten werden. Aber das ist kein Problem, für diese Frequenzen braucht man sowieso für die Antennen recht große Grundstücke.
Das Hauptproblem sind die Oberwellen Auch wenn dein Frequenzzähler z.B. 13,56Mhz anzeigt und du glaubst daß du im ISM-Band senden würdest, vielelicht kommt da noch eine heftige 9. Harmonische von deinem Sender und drückt das Flugfunkband bei 122Mhz weg Wer sich gut genug mit Antennenanpassung und Oberwellenfiltern auskennt um einen Sender zu bauen der nicht zur Gefahr für das Sesamte spektrum wird, der braucht auch keine Fragen mehr zur Leistung zu stellen weil er alles im Griff hat
Gut, ich denke dann lasse ich weiterhin die Finger von allen selbstgebastelten Drahtlos-Sachen ...
Andre G. schrieb: > Ich meine wie konkret misst man die Leistung die von einer Antenne > abgestrahlt wird? Das ist mit der schwierigste Punkt überhaupt. Je nach Wellenlänge braucht man dafür einen genügend großen reflektionsarmen Raum und definierte Empfangsantennen. Oft genug schätzt man stattdessen lieber den Antennengewinn, misst (drahtgebunden) die bereitgestellte Leistung, und plant noch ausreichend Sicherheitsreserve ein. Aber reale Zulassungen messen bei integrierten Antennen tatsächlich abgestrahlte Leistung in einem reflektionsarmen Raum mit entsprechend kalibriertem Mess-Setup. Das kostet halt richtig Geld.
Andre G. schrieb: > Percy N. schrieb: >> Andre G. schrieb: >>> Ich wohne nämlich in Österreich >> >> Es könnte sein, dass Du dort im Bereich um 600 nm ordentlich Power >> durchblasen darfst. > > "könnte sein" > > Kann man das irgendwo nachlesen? > Wenn ja, wo? 600 nm ist Licht so orange/rot. Du darfst eine helle Lampe bauen und damit herumleuchten.
Andre G. schrieb: > lasse ich weiterhin die Finger von allen > selbstgebastelten Drahtlos-Sachen Wenn du die gängigen module wie z.b. die lora teile verwendest sehe ich da kein problem. Die ebyte dinger blasen zwar bis 1W raus, sind aber FCC geprüft, d.h. du störst keinen flugfunk. Mit afu lizenz darfst du 1kw rausblasen. Das sind 2kw in, d.h. da flackert das licht wenn du sprichst :) Ist nicht so einfach 1kw abzustrahlen, da muss swr gut stimmen und die traps müssen spannungsfest sein (woher weiss ich das wohl?). Damit kommst du frühmorgens auf 80m bis nach florida.
Gustl B. schrieb: > 600 nm ist Licht so orange/rot. Du darfst eine helle Lampe bauen und > damit herumleuchten. Wehe wenn das Licht zu kohärent ist!
Andre G. schrieb: > Ich wollte nämlich schon lange mal mit der drahtlosen Übertragung von > Signalen herumprobieren aber aufgrund all dieser Regeln und > Einschränkungen habe ich mich bisher nicht getraut so was zu versuchen. > > Nein, ich habe keine Amateurfunklizenz. Auch der Amateurfunk unterliegt Leistungsbeschränkungen. Normalerweise ist da bei einigen 10kW EIRP Schluss. Aber du hast es schon richtig erfasst: Eine Amateurfunklizenz ist für Basteleien mit drahtlosen Übertragungstechniken der richtige Weg. Ohne Amateurfunklizenz ist im Frequenzbereich zwischen 300 und 700 THz recht attraktiv. Die Reichweite ist dort aber auf einige Kilometer beschränkt, wenn man von Weltraumfunk absieht, der dann allerdings deutlich aufwändig wird.
Wolfgang schrieb: > Ohne Amateurfunklizenz ist im Frequenzbereich zwischen 300 und 700 THz > recht attraktiv. WAS? Terra-Hertz? Und ich dachte ein paar MHz sind schon hochfrequent ... Oh, du meinst optische Übertragungen! Das funktioniert leider nur wenn man eine Sichtverbindung vom Sender zum Empfänger hat ...
Pepe T. schrieb: > Andre G. schrieb: >> lasse ich weiterhin die Finger von allen >> selbstgebastelten Drahtlos-Sachen > > Wenn du die gängigen module wie z.b. die lora teile verwendest sehe ich > da kein problem. Die ebyte dinger blasen zwar bis 1W raus, sind aber FCC > geprüft, d.h. du störst keinen flugfunk. > > Mit afu lizenz darfst du 1kw rausblasen. Das sind 2kw in, d.h. da > flackert das licht wenn du sprichst :) Ist nicht so einfach 1kw > abzustrahlen, da muss swr gut stimmen und die traps müssen spannungsfest > sein (woher weiss ich das wohl?). Damit kommst du frühmorgens auf 80m > bis nach florida. Ja, ich denke nicht das ich jemals an diese Leistungen herankommen würde.
H. H. schrieb: > Gustl B. schrieb: >> 600 nm ist Licht so orange/rot. Du darfst eine helle Lampe bauen und >> damit herumleuchten. > > Wehe wenn das Licht zu kohärent ist! och, das wäre als 4 Pi Kugelwelle weniger tragisch als wenn es zusätzlich noch ein kleines Strahlparameterprodukt aufweisen täte… Herzliche Grüße Georg
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Sammeltier schrieb: > Andre G. schrieb: >> Terra-Hertz? > > Instrumentelle Kommunikation mit Verstorbenen ... wers glaubt. Was? Was hat das mit Frequenzen im THz Bereich zu tun?
Andre G. schrieb: > Was? > > Was hat das mit Frequenzen im THz Bereich zu tun? THz sind TeraHertz. TerraHertz sind Hertzen, die in der Erde versteckt sind. Soviel Genauigkeit sollte in einem technischen Forum schon erlaubt sein :-)))
Andre G. schrieb: > Ich wollte nämlich schon lange mal mit der drahtlosen Übertragung von > Signalen herumprobieren aber aufgrund all dieser Regeln und > Einschränkungen habe ich mich bisher nicht getraut so was zu versuchen. Dann mach doch einfach die Amateurfunk Lizenz. Man lernt dann auch was...
Pepe T. schrieb: > Mit afu lizenz darfst du 1kw rausblasen. Das sind 2kw in Es sin 750W bis einschließlich das 23cm Band Bie höheren Frequenzen sind es 75 Watt. Beides PEP am Senderausgang gemessen und der höchsten Lizenzklasse. Wolfgang schrieb: > Auch der Amateurfunk unterliegt Leistungsbeschränkungen. Normalerweise > ist da bei einigen 10kW EIRP Schluss. Rechnen wir doch mal 3cm Band ( 10GHz ) sind Senderleistung bis zu 75W PEP erlaubt. Hinzu kommt der Antennengewinn, Bei einen 120cm Spiegel dürften das noch mal locker 40db betrage. das wären bei 75W Ausgangsleistung 750KW Strahlungsleistung also ERP. EIRP sind das nochmal 2,15db mehr. Im Amateurfunk ist nur die Senderausgangsleistung limitiert, nicht die Strahlungsleistung, bis auf wenigen Frequenzbereiche, wo dann tatsächlich die Strahlungsleistung limitiert sind. Ralph Berres
Andre G. schrieb: > Oh, du meinst optische Übertragungen! > Das funktioniert leider nur wenn man eine Sichtverbindung vom Sender zum > Empfänger hat ... Moonbounce! Neil hat doch extra was aufgestellt dafür...
Ralph B. schrieb: >> Mit afu lizenz darfst du 1kw rausblasen. Das sind 2kw in > > Es sin 750W Im Kontext von Österreich tatsächlich 1 kW max.
Gustl B. schrieb: > 600 nm ist Licht so orange/rot. Du darfst eine helle Lampe bauen und > damit herumleuchten. Mit einem Laser schaut das ganz anders aus.
Gibt es nicht eine Frequenz für Kurzwellentherapie? https://de.m.wikipedia.org/wiki/Diathermie Die Abstrahlung wird auch nicht sehr gut abgeschirmt.
Gerald K. schrieb: > Gibt es nicht eine Frequenz für Kurzwellentherapie? Die Frequenzen stehen ja in deinem Wikipedia-Beitrag. Aber: das ist eine echte ISM-Anwendung. Sowie du dagegen eine Abstrahlung beabsichtigst, greift ISM nicht mehr, ab da bist du halt Funkanwendung oder Funkdienst – selbst bei Nutzung von Frequenzen innerhalb des ISM-Bandes. Das wiederum ist dann halt entsprechend reglementiert und limitiert, siehe die diversen Zuteilungen für CB-Funk, Funkfernsteuerungen, Babyphone im 11-m-Band.
Jörg W. schrieb: > ... echte ISM-Anwendung. Sowie du dagegen eine > Abstrahlung beabsichtigst, greift ISM nicht mehr GuckstDu: Thumpmobile Zapper ;)
Torx schrieb: > Jörg W. schrieb: >> ... echte ISM-Anwendung. Sowie du dagegen eine >> Abstrahlung beabsichtigst, greift ISM nicht mehr > > GuckstDu: Thumpmobile Zapper ;) Da gehts aber auch nur um kurzfristige Abstrahlungen.
> Gibt es einen Frequenzbereich ohne Einschränkungen (Leistung)? Bei ca. 300 GHz bis 400 THz kann man schon mit ein paar Kilowatt senden, ohne dass die 'gelbe Gefahr' einschreitet. SCNR https://de.wikipedia.org/wiki/Infrarotstrahlung
H. H. schrieb: > Moonbounce! > Neil hat doch extra was aufgestellt dafür... Sind sogar mehrere Reflektoren, auch Apollo 14 & 15 haben welche aufgestellt und auch unbemannte russische Missionen. Steht also jedem frei, die Entfernung zum Mond bis auf wenige cm genau zu messen. Ist aber nichts für Amateure. Alleine der Laser würde wegen der Dispersion ohne Strahlaufweitung den Mond hoffnungslos überstrahlen. Dazu kommt das sehr kleine reflektiere Signal. https://de.wikipedia.org/wiki/Lunar_Laser_Ranging Wer es schafft die Freiraumdämpfung von ca. 250 dB (bei 50 MHz) zu überwinden, der darf als Funkamateurfunker ;-) auch auf KW Moonbouncing betreiben.
Mohandes H. schrieb: > Wer es schafft die Freiraumdämpfung von ca. 250 dB (bei 50 MHz) zu > überwinden, der darf als Funkamateurfunker ;-) auch auf KW Moonbouncing > betreiben. Das wird die Amateurfunkamateure sicherlich freuen ..
EME ist doch ein alter Hut und für Funkamateurfunkfunker schon lange keine große Herausforderung mehr. Für einen echten Funkamateurfunkfunker ist Erde-Venus-Erde die Herausforderung! Siehe dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Erde-Venus-Erde
Phasenschieber S. schrieb: > EME ist doch ein alter Hut und für Funkamateurfunkfunker schon lange > keine große Herausforderung mehr. Ist es das? Würde mich mal interessieren: hat hier jemand mit vertretbarem Aufwand eine Erde-Mond-Erde-Verbindung geschafft? Also nicht den Mond als 'Relaisstation' sondern ein simpler cw-biep zum Mond und dann nach ca. 3 Sekunden das eigene Echo empfangen.
Naja, zugegeben, so ganz einfach ist das nicht, wurde jedoch schon von einigen Freaks praktiziert. Siehe: http://www.dj6ca.de/dj6ca1/eme.pdf
Wenn die Gegenstation entsprechend Antennengewinn hat, dann geht EME auch mit einem Dipol. "We are very happy to have worked MX0CNS, Tom on 20.01.2019 on 432 EME. Tom was runing a dipole and 60W at the dipole" https://hb9q.ch/ (HB9Q verwendet für das 70cm-Band einen 15,28m Parabolspiegel und 1 kW PEP)
Phasenschieber S. schrieb: > EME ist doch ein alter Hut und für Funkamateurfunkfunker schon lange > keine große Herausforderung mehr. Auf Kurzwelle schon. Hilft ja auch nicht viel, wenn man die Antenne vom "Woodpecker" in der Ukraine benutzt, die strahlt in die falsche Richtung … Mohandes H. schrieb: > Würde mich mal interessieren: hat hier jemand mit vertretbarem Aufwand > eine Erde-Mond-Erde-Verbindung geschafft? Früher™ war das wohl in der Tat eine ziemliche Materialschlacht, aber dank der mittlerweile etablierten Low-Rate-Modi mit digitaler Signalverarbeitung, bei der man (ähnlich GPS) auch Signale deutlich unter dem Rauschen rekonstruieren kann, ist das inzwischen weniger aufwändig geworden.
Jörg W. schrieb: > Auf Kurzwelle schon. Hilft ja auch nicht viel, wenn man die Antenne vom > "Woodpecker" in der Ukraine benutzt, die strahlt in die falsche Richtung Die Kurzwelle ist dafür unbrauchbar, die ist so lang, daß sie sich den Mond wickelt ;-) Dazu ist mir gerade ein Gedanke gekommen: Würde man auf dem Mond mit einem Allbandempfänger stehen, was könnte man von der Erde alles empfangen? Die Erde muss ja geradezu den Mond mit all´ den vielen Radiofrequenzen zumüllen.
Phasenschieber S. schrieb: > Würde man auf dem Mond mit einem Allbandempfänger stehen, was könnte man > von der Erde alles empfangen? So ziemlich alles, vermute ich. Wenn der Weg zum Mond, die Reflektion an der vergleichsweise winzigen Scheibe und der Weg zurück schon möglich ist, dann sind 380.000 km einfache Strecke keine Entfernung. Um die Erde rum, mit zig Reflektionen, ist auf KW ja auch möglich. Die am weitesten entfernten Raumsonden Voyager 1 & 2 sind >20 Mrd. km entfernt und senden auch Signale, die empfangbar sind. Und das bei wenigen Watt Sendeleistung. Hier Details zu Sende- und Empfangstechnik der Voyager: https://www.elektroniknet.de/halbleiter/die-reichweite-maximieren.166270.html
Jörg W. schrieb: > Früher™ war das wohl in der Tat eine ziemliche Materialschlacht ... Siehe Projekt Diana, 1947: https://de.wikipedia.org/wiki/John_Hibbett_DeWitt#Project_Diana Da wurde aber tatsächlich Sprache übertragen, nicht nur ein simpler beep gesendet und empfangen.
Und hier der russische Amateur RW3BP, der auf 77,5 GHz EME vorführt. Das Video ist leider etwas unruhig. Aber man sieht seine selbstgebaute Technik. Das ist nichts, was man mal so am WE bastelt und der Mann scheint zu wissen was er tut. https://youtube.com/watch?v=2En_W2EaJFw
Hallo Jörg W. schrieb: > Früher™ war das wohl in der Tat eine ziemliche Materialschlacht, aber > dank der mittlerweile etablierten Low-Rate-Modi mit digitaler > Signalverarbeitung, bei der man (ähnlich GPS) auch Signale deutlich > unter dem Rauschen rekonstruieren kann, ist das inzwischen weniger > aufwändig geworden. Richtig - wobei das dann aber mehr ein: "Ich habe es geschafft und es geht" ist - oft mit im voraus bekannten "Standardtext" und eine Rückmeldung (Absicherung) über einen anderen Weg (möglichst noch das Internet - nicht mal eine Afu Verbindung...) bezüglich der einzigen nicht festen Meldung - das Rufzeichen- Somit: Im Prinzip ja - aber eine echte Kommunikation ohne eine weiter Ebene (die oft letztendlich kommerziell und ein rissiges und aufwendiges Netz nutzt - Internet-) und mit 100% vorher unbekannter sinnvoller Information in erträglicher Zeit... Da braucht es dann doch wieder "etwas" mehr, wie auch bei vielen der weiter "neuen" digitalen Betriebsarten die mit einigen hundert Milliwatt Sendeleistung am "Nassen Schnürsenkel" funktionieren. Da ist meinen Empfinden nach PSK31 immer noch die "beste" echte LowPower Betriebsart wenn man einigermaßen brauchbare Textdatenmengen mit vorher völlig unbekannten Inhalt an kleinen Antennen übertragen möchte. All das anderen Low Power Modes sind nach meinen Empfinden nur eine "Es geht und ist Erstaunlich" Spielerei die nur einen Aspekt des Amateurfunks bedienen (Wen es reicht - warum nicht?) abdecken, aber bei "Laien" und Neueinsteigern erstmal falsche Vorstellungen hervorrufen und oft zu Enttäuschungen führen - ohne eine gewisse Leistung und Antennen die rein Mechanisch eine gewisse Größe aufweisen geht es über größere Entfernungen nun mal nicht wenn Datenmengen übertragen werden sollen die zumindest den eines normalen "Echzeitgespächs" entsprechen sollen - siehe auch die "modernen" Digitalen Sprechfunkverfahren die sich nicht wirklich auf Kurzwelle (oder gar darunter auf den nach schmaleren Bändern) durchsetzen können bzw. rein physikalisch gar nicht funktionieren. Ham
Mohandes H. schrieb: > So ziemlich alles, vermute ich. Wenn der Weg zum Mond, die Reflektion an > der vergleichsweise winzigen Scheibe und der Weg zurück schon möglich > ist, dann sind 380.000 km einfache Strecke keine Entfernung. Naja, in Relation zur Sendefrequenz ergeben sich da schon einige Besonderheiten, besonders was die Reflektionseigenschaften der Ionosphäre anbelangt. Wieviel Energie zurück auf die Erde geworfen und wieviel durchgelassen wird, hängt von der Frequenz und hauptsächlich vom Sonnenstand ab. Ansonsten denke ich auch, daß da ziemlich viel ankommt, zumal das Erfassungsgebiet auf die Distanz riesengroß ist. Wo man auf der Erdoberfläche nur die reichweitenbegrenzten Bodenwellen empfangen kann, hätte man auf dem Mond den halben Erdball gleichzeitig :-)
Ham schrieb: > Da ist meinen Empfinden nach PSK31 immer noch die "beste" echte LowPower > Betriebsart wenn man einigermaßen brauchbare Textdatenmengen mit vorher > völlig unbekannten Inhalt an kleinen Antennen übertragen möchte. Das sehe ich auch so, wobei PSK31 sich da nicht grundlegend von klassischem CW unterscheidet, sowohl von Bandbreite als auch Datenrate. Es wird nur nicht so schnell ermüdend zuzu"hören" (zumindest für mich) wie CW, dafür kommt CW natürlich mit weniger Material aus. Um mit meiner Schreibgeschwindigkeit mitzuhalten, ist PSK31 jedenfalls zu langsam :), da brauche ich schon PSK63. Aber klar, FT8 & Co. sind "ich habe es geschafft!"-Modi, aber das war bei "klassischem" QRQQ-CW im Meteorscatter auch nicht anders oder halt bei jedem x-beliebigen DX-QSO. Ich weiß nicht, ob die "Materialschlacht"-EME-QSOs da besser waren und – einmal geschafft – eine hinreichend stabile Verbindung für ein längeres QSO gestattet haben.
Andre G. schrieb: > Ja, bei 50 Hz laufen ganz viele Sender mit einigen MW Leistung ... Aber das Programm ist mies.
Cyblord -. schrieb: > Andre G. schrieb: >> Ja, bei 50 Hz laufen ganz viele Sender mit einigen MW Leistung ... > > Aber das Programm ist mies. Sehr repetitiv, ja ...
>> Ja, bei 50 Hz laufen ganz viele Sender mit einigen MW Leistung ... > > Aber das Programm ist mies. Laut Shannon-Hartley https://de.wikipedia.org/wiki/Shannon-Hartley-Gesetz geht der Informationsgehalt des Programms dieser Sender sogar gegen null. Das wurde offenbar auch bei den allermeisten (nicht nur privaten!) Sendern mit weit höheren Trägerfrequenzen begriffen: 'Sparen' ist in, besonders auch an der (auch demokratischen) "Bandbreite". Und die Informationen, die man (gerne auch) auf diese Tour wegzensiert, würden das gemeine Volk ohnehin nur irritieren. ;-)
EME auf Kurzwelle: Siehe ES5TV auf 21 MHz. Eine nette kleine Antennengruppe hat er da😄
Norbert G. schrieb: > Eine nette kleine Antennengruppe hat er da Umm, ja. Ich schrieb ja: schon ein gewisser Aufwand …
Au weia, wie soll ich das meiner Frau beibringen.....
Phasenschieber S. schrieb: > Au weia, wie soll ich das meiner Frau beibringen..... Einfach heimlich im Hinterhof aufbauen. :-)
Andre G. schrieb: > WAS? > > Terra-Hertz? > > Und ich dachte ein paar MHz sind schon hochfrequent ... Mein HF-Technik Prof. sagte immer: alles unter 100 MHz ist Gleichstrom.
> Mein HF-Technik Prof. sagte immer: alles unter 100 MHz ist Gleichstrom.
Da schalte man mal z.B. ein paar 100 A innerhalb einer Mikrosekunde
bei einem "Gleich"stromsteller ...
Je nach Aufbau gibt es dann ganz nette Schaltspitzen.
Cyblord -. schrieb: > Andre G. schrieb: >> Ja, bei 50 Hz laufen ganz viele Sender mit einigen MW Leistung ... > > Aber das Programm ist mies. Wenn man das in CW tasten könnte, dann könnte man das noch sinnvoll nutzen.
ZEVS bei 82 Hz ist wieder aktiv. Wenn man ein paar quadratkilometer Platz und ein paar MW Leistung zur Verfügung hat, kann man ja mal versuchen Konkurenz zu machen und schauen ob man es auf den DL0AO grabber schafft. https://de.wikipedia.org/wiki/ZEVS https://vlf.u01.de/VLFgrabber/vlf19.jpg Deutlich einfacher ist es aber bei 8270 Hz, da tummeln sich ein paar Amateure.
Eine Sonderform stellt der (breitbandige) EMP dar, dessen Leistungs- abgabe in der Regel keinerlei Beschränkung unterliegt. Nicht bei Naturphänomen wie Blitzen und schon gar nicht bei militärischen Anwendungen. SCNR
Andre G. schrieb: >> Mit afu lizenz darfst du 1kw rausblasen. Das sind 2kw in, d.h. da >> flackert das licht wenn du sprichst :) Ist nicht so einfach 1kw >> abzustrahlen, da muss swr gut stimmen und die traps müssen spannungsfest >> sein (woher weiss ich das wohl?). Damit kommst du frühmorgens auf 80m >> bis nach florida. > > Ja, ich denke nicht das ich jemals an diese Leistungen herankommen > würde. 1kW ist maßlos übertrieben. Nächtens reichen dafür 5W.
BC107 schrieb im Beitrag #6966950: > Der Bereich unter 9kHz ist unreguliert nicht mehr ganz: 8,3 kHz - 9 kHz: Wetterhilfenfunk
Und auch unter 8.3 kHz gibt es keine Narrenfreiheit. u.A. ITU Radio Regulations Fussnote 5.53: "Administrations authorizing the use of frequencies below 8.3 kHz shall ensure that no harmful interference is caused thereby to the services to which the bands above 8.3 kHz are allocated." Fussnote 5.54: "Administrations conducting scientific research using frequencies below 8.3 kHz are urged to advise other administrations that may be concerned in order that such research may be afforded all practicable protection from harmful interference. (WRC-12)" In der Praxis ist insbesondere der Schutz von Blitzortungs-Systemen zu beachten. Zudem verwenden ältere Lawinen-verschütteten-Suchgeräte die Frequenz 2,275 kHz, neue Geräte werden in dem Spektrum aber nicht mehr zugelassen.
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