Hallo zusammen, ich bräuchte mal etwas Input, da ich das Thema SWR messen nicht ganz durchsteige. Ich kenne von der Theorie (DARC Lehrgang) wie eine SWR-Messbrücke arbeitet und dass man die Spannung für Vor und Zurück jeweils mit einer Diode und einem Kondensator messen kann. Aus beiden Spannungen kann ich mein SWR ausrechnen. Jetzt hab ich im Netz diese Messbrücke gefunden (Schaltplan auf der Seite zu sehen): https://transverters-store.com/rf_bridge/rf_bridge.html Ich frage mich jetzt nur, wie genau ich das verwenden kann. Ich habe auf einer Seite mal gesehen, dass jemand einfach einen logarithmischen Detektor wie den hier https://www.amazon.de/Akozon-Logarithmischen-Detektor-Frequency-Detection/dp/B07FND1WXD/ angeschlossen hat. Ich finde die Seite nur leider nicht mehr. Kann mir bitte jemand in etwa erklären, wie das Teil funktioniert und was ich tun muss, damit ich damit das SWR messen kann. Danke und schöne Grüße Mike
Mike M. schrieb: > Ich frage mich jetzt nur, wie genau ich das verwenden kann. Das ist nur der Sensor, die halbe Miete. Die andere Hälfte ist das genau dazu angepaßte und geeichte Messgerät. Partnervermittlungen können den Erfolg nicht im voraus garantieren, vor allem bei unbekanntem Partner. Welches Messgerät möchtest denn verwenden?
Mike M. schrieb: > Kann mir bitte jemand in etwa erklären, wie das Teil funktioniert und > was ich tun muss, damit ich damit das SWR messen kann. 1. Signalgenerator bzw. Sender an HF-INPUT anschließen. 2. REF mit 50 Ohm abschließen. 3. Ein Leistungsmessgerät (LOG-Detektor o.ä.) an VSWR-OUT anschließen. 4. DUT Anschluß offen lassen und die Leistung Pref [dBm] messen. 5. Testobjekt (DUT) nun anschließen und die Leistung Pdut [dBm] messen. 6. Rückflußdämpfung RL=Pref-Pdut [dB] berechnen. 7. Aus Rückflußdämpfung RL lässt sich nun Stehwellenverhältnis SWV, Reflexionsfaktor r, Anpassverlust ML etc. berechnen. A. Der Signalgenerator lässt sich auch an VSWR-OUT anschließen. Der Detektor (Leistungsmessgerät o.ä.) kommt dann an HF-INPUT. B. Anstatt die Leistung zu messen, kann auch ein (lineares) 50 Ohm HF-Spannungsmessgerät benutzt werden. Der Quotient aus den gemessenen Spannungen ergibt den Reflexionsfaktor r, woraus Stehwellenverhältnis SWV, Rückflußdämpfung RL etc. berechnet werden kann.
Einige Quellen zu dem Thema: https://dl6gl.de/hf-powermeter.html https://www.qsl.net/dl4mea/meapwr/meapwr.htm https://www.dl4jal.eu/Vortraege/vortrag_mw_meter.pdf http://www.dg4rbf.de/
>Quotient
also eine Division. Die kann man mit einem Analogmultiplizierer
aufbauen, oder durch Addition der Logarithmen (und anschließender
Exponentiation, die wird hier gern unterschlagen) ausführen.
Ein Mikrocontroller kann das natürlich auch digital berechnen.
Im einfachen SWR-Meter wird es durch ein Doppelpoti gemacht, die
Verstärkung für Hin- und Rücklauf gleich verstellt, bis der Hinlauf auf
100% steht, damit kann man das prozentuale Verhältnis der beiden
ablesen.
Ein Kreuzzeiger-Instrument macht das ganze wie ein Rechenschieber, eine
geeignete Skala erledigt die Mathematik.
Christoph db1uq K. schrieb: > Im einfachen SWR-Meter wird es durch ein Doppelpoti gemacht, die > Verstärkung für Hin- und Rücklauf gleich verstellt, bis der Hinlauf auf > 100% steht, damit kann man das prozentuale Verhältnis der beiden > ablesen. Das war was mir gefehlt hat. Mit der Kalibrierung des Vorlaufs macht das für mich jetzt auch Sinn. Danke!
Sammeltier schrieb: > Die andere Hälfte ist das genau dazu angepaßte und geeichte Messgerät. Du willst die Messwerte nicht auf dem Markt verkaufen. Es reicht, wenn das Messgerät kalibriert ist.
Die oben genannte HF-Messbrücke ist schon ein alter Hut. Eine Beschreibung zur eingangs genannten Brücke https://transverters-store.com/rf_bridge/rf_bridge.html ist hier (PDF-Seite 8/9) zu finden http://www.df9ic.de/doc/1990/dorsten_1990/dorsten_1990_91.pdf Die funktioniert wie eine Wheatstone-Bücke nur für Hochfrequenz https://de.wikipedia.org/wiki/Wheatstonesche_Messbr%C3%BCcke die vier Widerstände haben je 50 Ohm, statt DC wird oben HF eingespeist. Der Generator sieht auch 50 Ohm. Das Messobjekt ist einer der vier Widerstände. Die auffällige Doppelleitung mit Doppellochkernen ist nur ein breitbandiger Balun, der die zunächst symmetrische Messspannung auf Masse bezogen auskoppelt. Die linke semi-rigid-Leitung kann genauso durch ein Messingrohr ersetzt werden, der Innenleiter wird nicht benutzt. Hier hatte ich mal ein Schaltbild für eine HF-Messbrücke aus ISBN 9783772363719 gezeigt Beitrag "Re: Impedanz bestimmen" (Das png-Bild ist falsch bezeichnet, umbenennen, dann wird es angezeigt) Die Messbrücke kann erst mal nur den Betrag, aber nicht die Phase messen. Im Smith-Diagramm liegen Punkte mit gleichem SWR auf einem Kreis um den Mittelpunkt. Die Messbrücke zeigt nur den Radius, daher kann eine Antenne z.B. statt 50 Ohm 25 oder 100 Ohm haben, die liegen beide auf demselben Kreis. Um das zu ändern ist im unteren Schaltplan ein zusätzlicher kapazitiver Spannungsteiler enthalten, mit dem Drehkondensator und entsprechender Skala kann man auch die Phaseninformation ermitteln.
Christoph db1uq K. schrieb: > Die linke semi-rigid-Leitung kann genauso > durch ein Messingrohr ersetzt werden, der Innenleiter wird nicht > benutzt. Dann dürfte die Symmetrie aber hinüber sein. Wenn man sich schonmal solche Materialien besorgen muss, sollte eine Handbreit mehr davon nicht gleich das Budget sprengen.
Ich denke, Semi-Rigid-Kabel hat außen auch nur Messing. Hier wird sogar normales Koaxkabel benutzt, man sieht, dass links der Innenleiter beidseitig in der Luft hängt. Je zwei 100 Ohm Widerstände parallel, die beiden anderen sind REF und DUT. Alles Technik von früher, seit nanoVNA und ähnlichem gibt es besseres, die messen Betrag und Phase.
Sag ich doch, Wheatstone-Brücke, in Wikipedia ist das Schaltbild der vier Widerstände gezeigt. Dort nur für Gleichspannung, hier mit Hochfrequenz. https://de.wikipedia.org/wiki/Wheatstonesche_Messbr%C3%BCcke Um die Spannung U in der Mitte der Brücke auszukoppeln und auf GND zu beziehen braucht man den Balun.
Ich meine im nanoVNA. Du meintest heute gibts besseres. Was genau meinst du damit?
Die breitbandige Messbrücke ist auch irgendwie mit Widerständen gebaut, Richtkoppler sind zu schmalbandig. Hier im Forum gibt es mehrere Diskussionen zum Thema nanoVNA oder dem älteren miniVNA tiny. Zum nanoVNA gibt es auch eine Einführung von Gunthard Kraus: http://gunthard-kraus.de/fertig_NanoVNA/Deutsch/ Hier auf Seite 6 ist ein Prinzipschaltbild der Messbrücke, die sieht einer Wheatstone-Brücke ähnlich, damit kann man aber auch die Phasenlage bestimmen: http://gunthard-kraus.de/fertig_NanoVNA/Deutsch/Deutsch_Nano_V2_2020.pdf
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