Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug 8mm Hohlspannstift ausbohren?


von Gerhard (Gast)


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>Die Kurzfassung:

Seit gestern stehe ich vor einem Problem, das ich trotz meiner Erfahrung 
nicht lösen kann. Ein Hohlspannstift sitzt bündig in einer Art Sackloch 
(näheres unten).

Was brauche ich dafür? Für Erfahrungen, Hinweise oder Tipps wäre ich 
euch sehr dankbar! An Werkzeug hätte ich vieles da, aber bevor ich es 
verschlimmbessere, frage ich lieber nach.

> Folgendes zur Problematik:

Konkret geht es um ein Stützrad (für 1-2t), welches ja aus einem inneren 
und äußeren Rohr besteht. Am oberen Ende des inneren Rohres ist ein 
Gewindeflansch befestigt. Der sich darin drehende Gewindestab drückt 
dann die beiden Rohre auseinander.

Dieser Gewindeflansch wurde seitlich mit zwei Hohlspannstiften 
befestigt. Im (inneren) Rohr befinden sich dafür zwei Bohrungen und 
durch diese Bohrungen wurden die Hohlspannstifte (2 Stück) in den 
Gewindeflansch getrieben. Es sind Durchgangsbohrungen, sodass ein 
hydraulisches herausdrücken mittels Fett oder Brot/Teig nicht 
funktioniert. Wegen der Gewindestange ist die Durchgangsbohrung hinten 
nicht frei...
Und aufgrund der Tatsache, dass es sich um das innere Rohr handelt, 
stehen die Stifte auch nicht über.

Also, wie kommen die Stifte da raus? Bohren (oder schleifen) scheint mir 
bis jetzt die einzigste Alternative zu sein.

Bilder kann ich auf Wunsch machen. Danke an euch!

von Flip B. (frickelfreak)


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gewinde reinschneiden und rausziehen mit zughammer.

: Bearbeitet durch User
von MaWin. (Gast)


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Flip B. schrieb:
> gewinde reinschneiden

Hast du schon einmal einen Spannstift in der Hand gehabt?
Spoiler: Er ist hart.

von Georg (Gast)


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MaWin. schrieb:
> Hast du schon einmal einen Spannstift in der Hand gehabt?
> Spoiler: Er ist hart.

Ein Gewindebohrer auch. Einfach mal probieren, es muss ja kein 
normgemässes Gewinde sein, es reicht wenn der Gewindebohrer etwas halt 
findet, dann dran ziehen.

Eine verzweifelte Idee wäre einen Stift in die Öffnung zu kleben.

Georg

von DANIEL D. (Gast)


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Kann man die durchbrechen abbrechen? Also mit Schrauben bin ich manchmal 
etwas rabiat, und wenn die gehärtet sind kann man sie gut brechen. Dann 
macht man sich nicht so die Zange kaputt. Auch mit dem Meißel bekommt 
man gehärtete schrauben gut weggebrochen.

Keine Ahnung ob das irgendwie zugänglich ist, das es so funktionieren 
kann.

von MaWin. (Gast)


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Georg schrieb:
> Ein Gewindebohrer auch. Einfach mal probieren,

Damit nachher auch noch ein abgebrochener Gewindebohrer drin steckt?

Das wird, wenn überhaupt, höchstens mit einem HM-Gewindebohrer 
funktionieren.

Welchen Durchmesser hat der Spannstift überhaupt?

von Udo S. (urschmitt)


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Spax sind auch gehärtet.
Als Versuch:
Vorsichtig eine passende Spax reindrehen (so daß sie nicht abreißt) und 
versuchen die Spax am Kopf mit einem Nageleißen langsam (auch mit 
Gefühl) incl. Spannstift rauszuziehen.

von MaWin. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Vorsichtig eine passende Spax reindrehe

Die Ideen werden ja immer "besser".
Was glaubst du denn, was mit einem Spann(!)stift passiert, wenn man eine 
Spax reinknüppelt?

von oszi40 (Gast)


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Foto statt Lyrik wäre auch nicht schlecht gewesen. Wahrscheinlich hätte 
ich den verfügbaren Durchmesser ermittelt, um dann eine irgendeine 
passend geschliffene Schraube ähnlich einem Gewindeschneider in das Loch 
zu drehen. Beim 2. Versuch wäre ein Tropfen Kriechöl hinzugekommen.

von Kurt A. (hobbyst)


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Gerhard schrieb:
> Also, wie kommen die Stifte da raus?

Einfach Gewindespindel ganz rausdrehen. Dann kannste den Stift 
durchschlagen.

von Johannes S. (Gast)


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MaWin. schrieb:
> Welchen Durchmesser hat der Spannstift überhaupt?

deine Fragen werden auch immer besser. Welchen Durchmesser könnten ein 
8mm Hohlspannstift wohl haben?

von Max M. (jens2001)


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Gerhard schrieb:
> Wegen der Gewindestange ist die Durchgangsbohrung hinten
> nicht frei...

Und Gewingestange rausdrehen geht nicht???

Bei den Stützen die ich kenne konnte man die rausdrehen.

Mach mal Foto!

von Teo D. (teoderix)


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Mit nem kleinen Meißel oä. so viel wie möglich eine offene Seite in die 
Mitte dengeln. Kriechöl (vorm Dengeln) rein und mit ner guten, also 
passenden, Spitzzange den Zipfel packen. Dann unter zug in Richtung 
gegenüberliegenden Kannte drehen, so das sich die "Klammer" 
zusammenzieht.

von Einer (Gast)


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Was für Spannstifte? DIN 1481 o.ä?

von bingo (Gast)


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Johannes S. schrieb:
> MaWin. schrieb:
>> Welchen Durchmesser hat der Spannstift überhaupt?
>
> deine Fragen werden auch immer besser. Welchen Durchmesser könnten ein
> 8mm Hohlspannstift wohl haben?

aussen 8 mm, und innen ???

von michael_ (Gast)


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DANIEL D. schrieb:
> Kann man die durchbrechen abbrechen? Also mit Schrauben bin ich manchmal
> etwas rabiat, und wenn die gehärtet sind kann man sie gut brechen. Dann
> macht man sich nicht so die Zange kaputt. Auch mit dem Meißel bekommt
> man gehärtete schrauben gut weggebrochen.

Ja, gehärtete Teile kann man zertrümmern.
Da kriegt man Gewindebohrer aus Sacklöchern.

von Michael W. (miks)


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Udo S. schrieb:
> mit einem Nageleißen

Wassaß denn...?

von Gerhard (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Foto statt Lyrik wäre auch nicht schlecht gewesen.

Sind nun im Anhang :) Ich hoffe die sind einigermaßen erträglich, musste 
vorhin schnell gehen. Sorry.

Jetzt lese ich erst mal eure Antworten, hab's gerade nur überflogen und 
die Bilder schnell hochgeladen.

von Teo D. (teoderix)


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Eine Methode soll noch gut funktionieren.
Mit nem gut passenden Durchschlag, kleine Papierschnipsel rein klopfen, 
bis es den Stift weit genug raus gedrückt hat.

von bingo (Gast)


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Gerhard schrieb:
> oszi40 schrieb:
>> Foto statt Lyrik wäre auch nicht schlecht gewesen.
>
> Sind nun im Anhang :) Ich hoffe die sind einigermaßen erträglich, musste
> vorhin schnell gehen. Sorry.
>
> Jetzt lese ich erst mal eure Antworten, hab's gerade nur überflogen und
> die Bilder schnell hochgeladen.

Langer Nagel mit Kopf zuerst rein (Kopf muss natürlich durchpassen), 
dann mit 2. Nagel zur Seite pressen, sodass 1. Nagelkopf wie Haken 
wirkt, mit Zange rausziehen (voraussetzung ist, dass Spannstift nicht 
bis zum Anschlag in Sackloch sitzt)

von Martin S. (sirnails)


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Du könntest versuchen, die Spannstifte durch Ausbohren zu schwächen. 
Pass aber auf, dass du zentrisch bleibst. Der Rest ist dann gutes 
Zureden.

von Martin S. (sirnails)


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Teo D. schrieb:
> kleine Papierschnipsel rein klopfen, bis es den Stift weit genug raus
> gedrückt hat.

Ist kein Sackloch.

von Teo D. (teoderix)


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Martin S. schrieb:
> Ist kein Sackloch.

Oh ... äää OK, bei einer "Art Sackloch" wird das definitiv nicht 
funktionieren. :}

von Gerhard (Gast)


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Kurt A. schrieb:
> Einfach Gewindespindel ganz rausdrehen. Dann kannste den Stift
> durchschlagen.

Das geht leider nicht, die ist von innen 
verstiftet/verschraubt/verschweißt. Ein Rankommen ist da schwierig ohne 
das Rohr zu zerschneiden.

Max M. schrieb:
> Bei den Stützen die ich kenne konnte man die rausdrehen.

Bei allen anderen die ich kenne ging das auch. Bei dieser aber nicht. 
Ist so eine vollautomatisch klappende Ausführung. Müsste mal eine Kamera 
besorgen, mit der ich da besser reinschauen kann. Zudem hängt der Teil 
voller altem, verharztem Fett und Dreck.

Einer schrieb:
> Was für Spannstifte? DIN 1481 o.ä?

Ja, aus Federstahl.

DANIEL D. schrieb:
> Kann man die durchbrechen abbrechen?

Könnte ich probieren, dann könnte ich eventuell die Spindel rausdrehen 
und hätte mehr Möglichkeiten. Eigentlich war das aber mein Plan B, 
wollte die Stifte jetzt nicht unnötig deformieren.

Ich könnte auch das obere Ende der Stift zuschweißen und dann wegbohren. 
Vielleicht verliert der Stift durch das Schweißen einen Großteil der 
Härte? Oder ist die rein vom Material abhängig?

MaWin. schrieb:
> Damit nachher auch noch ein abgebrochener Gewindebohrer drin steckt?

Die Befürchtung hatte ich auch. Ein Gewinde in Federstahl? Habe ich 
bisher noch nicht gemacht. Die Gefahr des Abbrechens ist da vermutlich 
sehr groß. Auch das wollte ich vermeiden, um andere Möglichkeiten 
offenzuhalten.

MaWin. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>> Vorsichtig eine passende Spax reindrehe
>
> Die Ideen werden ja immer "besser".
> Was glaubst du denn, was mit einem Spann(!)stift passiert, wenn man eine
> Spax reinknüppelt?

Da er ja oben noch etwas aus der Bohrung raussteht, könnte man mal einen 
Linksausdreher probieren. Die Spax reißt da ja eher ab. Könnte natürlich 
sein dass er durch den Druck noch mehr klemmt.

Teo D. schrieb:
> Mit nem kleinen Meißel

Der wird fast sofort stumpf, hatte ich an einem anderen Projekt schon 
mal versucht. Solche Spannstifte sind echt hart.

von Gerhard (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Oh ... äää OK, bei einer "Art Sackloch" wird das definitiv nicht
> funktionieren. :}

Ja, leider. Zur Gewindeseite sind die Bohrungen offen...

von Supergast (Gast)


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errodieren geht.
Kann man prinzipiell auch selber machen, es gibt einige Anleitungen im 
Netz.

von Teo D. (teoderix)


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Gerhard schrieb:
> Teo D. schrieb:
>> Mit nem kleinen Meißel
>
> Der wird fast sofort stumpf, hatte ich an einem anderen Projekt schon
> mal versucht. Solche Spannstifte sind echt hart.

Ja, ich versteh halt unter Spannstifte was anderes:
https://www.norelem.de/de/de/Produkte/Produkt%C3%BCbersicht/Flexibles-Normteilesystem/Federnde-Druckst%C3%BCcke-Arretierbolzen-Anschl%C3%A4ge-Zentrierelemente-Positionierelemente-Fixierungen-Nutensteine/Parallelunterlagen-Nutensteine-Zylinderstifte/Spannstift-geschlitzt-schwere-Ausf%C3%BChrung-ISO-8752.html

"Ungeschlitzt" kenn ich die nur unter "Bolzen", ob hol o- nich.
Die sind auch wesentlich weicher, verformbar.

von Starlord (Gast)


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Irgendwas reinstecken in das Loch vom Spannstift
Dann mit wig die beiden Teile verschmelzen
Alles rausziehen

von Teo D. (teoderix)


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Starlord schrieb:
> Irgendwas reinstecken in das Loch vom Spannstift
> Dann mit wig die beiden Teile verschmelzen
> Alles rausziehen

Mit nem improvisierten Gleithammer.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Mit Diamant- oder Korund- oder Siliziumkarbid- Fräse den Stift so 
dünn-wandig ausfräsen dass man ihn nachher in Einzelstücken rausholen 
kann.
Habe ich bei Motor so gemacht der auch so ein Spannstift hatte.

Achte aber darauf dass der Stift Öl-frei und sauber ist bevor du das 
Austrennen beginnst.

Ausbohren geht eher nicht wen er gehärtet ist, sonst hast du dann auch 
ein Abgebrochener Bohrer drin.

Die Korundfräsen haben den vorteil, wenn sie mal abbrechen, splittern 
sie derart, dass du sie einfach mit Pressluft wieder rauspusten kannst.
Normal wenn man aber nicht Verkantet, brechen die 
Korund-Schmirgel-Fräsen aber auch nicht.

: Bearbeitet durch User
von turboholics (Gast)


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Hi!

Wenn es 2 normale Rohre sind und der Spannstift nur in den wänden sitzt: 
reinkloppen, bis der Stift krumm ist und ins Rohr fällt.

VG
Matthias

von oszi40 (Gast)


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Patrick L. schrieb:
> dünn-wandig ausfräsen

Da sollte man wissen, ob hinten die Gewindespindel nicht durch den 
anfallenden Dreck blockiert oder geschädigt wird. Jetzt wo schon alles 
ölig ist, würde ich erst mal versuchen, die Hülse leicht zu drehen, um 
sie etwas zu lockern. Sechskantschraube anpassen?

von michael_ (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Ja, ich versteh halt unter Spannstifte was anderes:
> 
https://www.norelem.de/de/de/Produkte/Produkt%C3%BCbersicht/Flexibles-Normteilesystem/Federnde-Druckst%C3%BCcke-Arretierbolzen-Anschl%C3%A4ge-Zentrierelemente-Positionierelemente-Fixierungen-Nutensteine/Parallelunterlagen-Nutensteine-Zylinderstifte/Spannstift-geschlitzt-schwere-Ausf%C3%BChrung-ISO-8752.html

Ich denke auch an sowas.
Da kann man seitlich zwischen Wand und Spannstift einen Dorn 
reintreiben.
Auch Federstahl gibt irgendwann mal auf.
Dann rausziehen.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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von Dirk L. (garagenwirt)


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Wie wäre es mit dem Zieh-Fix vom Schlüsseldienst?

von Ryven (Gast)


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Entweder ne Mutter aufschweißen dann hast einen Ansatz zum Hebeln. Oder 
mit dem Stabschleifer klein machen.
Auf die Fräse packen und einfach ausfräsen geht auch. Soo hart ist das 
nicht. Zudem ist das Loch eh ausgenudelt.
Für mich wäre fräsen das schnellste.

von Marko ⚠. (mos6502) Benutzerseite Flattr this


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