Hallo zusammen, ich nutze eine T-Concept XI420, die seit vielen Jahren für meine Türsprechanlage genau das ist, was ich brauche. Seit etwa einem Jahr ist das eine Endgerät (Gigaset DA210), das ich daran eigentlich nur noch nutze, sehr leise geworden. Sowohl das Hören als auch das Sprechen. Ich dachte, es liegt am Endgerät, aber ich habe mir letzte Woche ein neues gleichen Typs "gegönnt" und es ist genauso leise. Das ärgerte mich, so habe ich eine anderen Analoganschluss der XI genommen, aber dort sind beide Telefone ebenfalls so leise. Es scheint so, als wenn der AD/DA-Wandler nicht genug Leistung hat. Mir ist bewußt, die XI ist schon recht betagt, aber ich würde aus Faulheitsgründen sie gerne weiter nutzen wollen. Alle anderen Funktionen laufen einwandfrei, ist auch nix heiß oder brummt/summt komisch. Ist ganz komisch, einfach auf den Analogports alles zu leise. Meine Frage, kennt jemand von Euch so ein Verhalten? Wenn ja, ist der Grund bekannt? Irgendwelche Elkos gealtert oder so vielleicht?
Christian S. schrieb: > es ist genauso leise Ich habe keine T*-Anlage, aber hatte ein ähnliches Problem. Die Türsprechstelle ist draußen, da hatte sich Schmutz vor dem Mikrofon gesammelt. Also nichts elektrisches, aufmachen und putzen.
Manfred, er hat schon ein anderes Telefon versucht, gleicher Fehler, also in der Anlage. Die Kiste hat doch 4x ab-Ports, die anderen auch alle zu leise? Netzteil mal ne Weile raus nehmen oder die Platine anschauen ob die Elkos Bäuche haben, dann würde es aber eher Brummen. Über Nacht mal länger stromlos machen?
Ich habe zwei Telefone an zwei verschiedenen Ports versucht (also jedes Telefon an jedem Port, um Verkabelung auszuschließen). Schon beim Abheben ist das Freizeichen deutlich leiser, als wenn ich die zwei Telefone an meine Hauptanlage stecke. Das DA210 ist eigentlich für mein Empfinden ordentlich verständlich, daher hatte ich auch die ausgewählt für die Türsprechsache. An der Hauptanlage ist bei beiden Telefonen die Lautstärke vollkommen normal und auch mein Gegenüber versteht mich in einer normalen Lautstärke, daher bin ich mir sicher, die Telefone ansich, sind in Ordnung Schließe ich sie an die XI420 an, ist eben schon das Freizeichen beim Abheben, also ganz ohne Anruf, einfach nur so den Hörer abheben, sehr leise. Das gilt für beide Telefone und auch für beide getesteten Ports gleich (die Lautstärke ist auch in meinem Empfinden gleich). Länger stromlos hatte ich die Anlage allerdings noch nicht, keine Ahnung, warum mir das noch nicht einfiel, das hole ich gleich nach.
Ich habe jetzt einen dritten Analogport mit einem dritten Telefon getestet, ein recht altes "Nur Telefonieren", das an meiner Hauptanlage perfekt funktioniert, das ist genauso leise. Auch das Abziehen des Netzteils für rund 5 Minuten hat keine Änderung gebracht. Die Anlage bootet ganz normal, abgesehen von der unverändert schwachen Lautstärke ist alles top.
Ich habe in der Zwischenzeit eine andere XI420 besorgt (altes Ersatzgerät meiner Eltern), die in etwa gleich alt ist, aber die letzten 7 Jahre dort auf dem Speicher lag. Diese Anlage ist sogar noch leiser, aber ich habe da die Möglichkeit alles in Ruhe auseinander zu nehmen, was jetzt auch gemacht habe. Die Anlage liefert, genauso wie meine, 30,2 V DC auf ihren a/b-Ports. Mit den Oszi bin ich mir nicht ganz sicher, was ich da sehe, aber es scheint so, als denn die Schwingung des "Freizeichens" (also was die Anlage ohne ISDN-Anschluss halt beim Hörerabheben generiert) alles andere als ein Sinus mit rund 770 Hz ist. Uss=17,6 mV scheint mir auch "etwas" wenig zu sein. Die Elkos sind alle augenscheinlich nicht gebläht, aber im Prinzip könnten sie auch ohne Blähung ihre Kapazität verloren haben, oder? Sprich, eigentlich müßte ich jetzt die Elkos auslöten und deren Kapazität prüfen... :-( Oder weiß noch jemand eine andere mögliche Ursache für die Lautstärkeschwäche?
Christian S. schrieb: > Die Anlage liefert, genauso wie meine, 30,2 V DC auf ihren a/b-Ports. Mal mit dem Multimeter den Kurzschlußstrom messen und / oder einen Widerstand 600 Ohm *) dran, sollten sich 20..30 mA oder etwa 12 V ergeben. > Mit den Oszi bin ich mir nicht ganz sicher, was ich da sehe, Ist die Anlage erdfrei, also mit isoliertem Steckernetzteil? Auch, wenn a/b-Telefonie symmetrisch ist, ist an Telefonanlagen meist eine Ader geerdet. >aber es > scheint so, als denn die Schwingung des "Freizeichens" (also was die > Anlage ohne ISDN-Anschluss halt beim Hörerabheben generiert) Das Ding heißt "Wählton". Wenn das Ziel klingelt, kommt der Freiton. > alles andere als ein Sinus mit rund 770 Hz ist. Im Telekom-Netz waren 440 Hz Dauerton üblich, an einer Nebenstellenanlage kann 770 Hz passen. > Uss=17,6 mV scheint mir auch "etwas" wenig zu sein. Das sieht nach Meßfehler aus. Der Wählton muß nur auf die Leitung geschaltet werden, wenn diese belegt ist. Also parallel zum Telefon messen oder einen Widerstand drauf. Kann es sein, dass Du die 17mV an der offenen Leitung gemessen hast, also ein internes Übersprechen? *) Für die Klugscheißer: Ich weiß, dass 600 Ohm nicht der normgerechte Abschluß ist. Er kommt aber der Realität nahe genug, man muß nicht gemäß FTZ1TR6 einen ZR nachbauen.
Christian S. schrieb: > Irgendwelche Elkos gealtert oder so vielleicht? Schuss ins Blaue: Irgendwie müssen die ja die NF auf den Schleifenstrom aufmodulieren. Da könnten durchaus Koppelkondensatoren über die Zeit einfach kalendarisch gealtert sein. Dazu passt dasselbe Verhalten an der alten Anlage von den Eltern. mfg mf
Vielen Dank für Eure Hinweise. Ich habe mir die Anlage meiner Eltern nochmal vorgeknöpft, da ich die in Ruhe zerlegen kann. Ich habe 620 Ohm im Fundus und daran gemessen liegen so etwa 14 V an der Ausgangspins an. Einen sauberen etwa 440 Hz-Ton kann ich jetzt auch messen, allerdings mit Uss 12,6 mV. Habe es verifiziert, ist kein Messfehler. Das 12,6 mV sauleise sind, ist mir verständlich, da ist ganz sicher dann wohl ein Übertrager gealtert. Der Ton, der in Impulse kommt, weil kein Amt angeschlossen ist auf meinem Basteltisch, ist eine ziemlich saubere Sinusschwigung, dann war das komisch 770 Hz Signal sicher weil ich da die Enden offen hatte. Da ich leider keine einigermaßen brauchbaren Kondensatoren auf der Platine sehe (nur einige große SMD-Elkos), habe ich wenig Hoffnung da was sinnvoll reparieren zu können. Ich habe mich entschieden eine andere Anlage zu beschaffen, was auch danke eBay Kleinanzeigen hier ganz in der Nähe geklappt hat. Die neue Anlage ist eine Eumex 800 und mit der sind alle Telefone wieder ganz normal laut. Wenn ich die XI420 aus Bastelgründen noch hinbekommen könnte, wäre es ganz nett, aber ich denke, da steht der Aufwand dann echt nicht mehr im Verhältnis. So leid es mir tut. Ich danke nochmals den Beteiligten für Ihre Tips und Zeit.
Christian S. schrieb: > Das 12,6 mV sauleise sind, ist mir verständlich, da ist ganz sicher dann > wohl ein Übertrager gealtert. Übertrager altern nicht, die sind kaputt oder nicht. Da stellt sich eher die Frage, wo dieser Ton erzeugt wird, ob nicht diese Stufe ursächlich ist.
Mit "Übertrager" meinte ich in diesem Fall keine Spule, sondern einen Übertragerkondensator. Wenn der altert, dann nimmt ja nicht nur die Kapazität ab, sondern auch der Innenwiderstand steigt, oder? Ich meine mich da an was aus der Ausbildung zu erinnern. Naja, auf jeden Fall habe ich in die Anlage schon so viel Zeit und Nerven gesteckt, deshalb habe ich jetzt aufgegeben. Wenn wer mag, kann er sie zum Basteln haben, ich packe sie weg, habe zur Zeit leider anderen Streß genug.
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