Forum: PC Hard- und Software Stromsparender Server


von Dennis (Gast)


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Hallo zusammen,

da ja inzwischen astronomische Kosten für Strom fällig werden, versuche 
ich bei meiner privaten IT Infrastruktur etwas zu sparen.
Offensichtliche Dinge, wie zwei Switche auf einen zu reduzieren, ggf. 
einen WLAN Accesspoint einzusparen etc. sind schon auf der Liste.

Ich habe momentan einen Server ("NAS", Asterisk, home assistant, etwas 
Kleinkram) mit einem Xenon 1230v2 + 3 3.5" Festplatten 24/7 am laufen.

Gibt es halbwegs moderne gebrauchte Dell/HP/Supermicro/... Server mit 4 
HDD Caddies, die im fast Leerlauf weniger als 50W verbrauchen? 19" wäre 
Pflicht. Preislich bis 500€. Lärm spielt im Keller keine Rolle.

Gruß
Dennis

von Gerhard O. (gerhard_)


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Ich hatte vor 16 Jahren eine Zeitlang einen Apache Webserver auf einen 
1.7 GHz Atom Micro PC am Laufen. Verbrauchte nur 10-15W und lief für 
meine Zwecke ausreichend zügig.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich habe mir was auf Basis eines Celeron N3150 zusammengebaut. Für 
heutige Multimedia-Anwendungen taucht die CPU nix, aber als Heimserver 
für etwas Daten und ein wenig Apache/PHP/MySQL reicht sie locker. Das 
System verbraucht mit einer Platte etwa 18W im Leerlauf, wobei etwa 10W 
für das miese ATX Netzteil draufgehen. Da gibt es noch 
Optimierungspotential.

Edit:
Yep, einen Intel Atom N270 hatte ich vorher als Heimserver, das Ding ist 
extrem sparsam und für reine Speicher-Anwendungen würde er heute immer 
noch reichen. Ich wollte aber ein wenig mehr Rechenleistung wegen dem 
Apache-Einsatz.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Pro 3,5er HDD sollte man mit 5-10W rechnen, wenn die nicht runterfahren.

von Steffen P. (seit_z80)


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Ich weiß nicht, was dein momentanes System "verbraucht", aber ich habe 
einen i7-4790K (32 GB (RAM), SSD, 3 x HDD) im Einsatz und das headless 
System (Web Server, NAS, Video, vdr uvam.) benötigt mit Debian 11.2 ca. 
45 W im Leerlauf. Kann aber bei Volllast auch 160 W aufnehmen. Die HDDs 
lasse ich nach 1 h abschalten, da diese z.B. nachts nicht benötigt 
werden.

von (prx) A. K. (prx)


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Ben B. schrieb:
> Yep, einen Intel Atom N270 hatte ich vorher als Heimserver, das Ding ist
> extrem sparsam

Ein N270 Prozessor braucht zwar nur wenig Strom, der Chipsatz dafür umso 
mehr. Das war damals eine ziemlich schräge Kombination. Aber das ist 
Schnee von gestern.

von Jay (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Ich wollte aber ein wenig mehr Rechenleistung wegen dem
> Apache-Einsatz.

Nimmst Du Nginx statt Apache, der ist deutlich performanter

von Wendels B. (wendelsberg)


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Dennis schrieb:
> Lärm spielt im Keller keine Rolle.

Der Gedanke geht in die falsche Richtung, denn auch das Erzeugen von 
Laerm braucht Strom.

Dennis schrieb:
> 19" wäre
> Pflicht.

Also was, was man nicht passiv vernuenftig kuehlen kann - 
unzweckmaessig.

von (prx) A. K. (prx)


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Jay schrieb:
> Nimmst Du Nginx statt Apache, der ist deutlich performanter

Er liefert als Webserver deutlich mehr Wumms, wenn ausreichend 
beschäftigt, aber ob man das bei einem Home-Server merkt? Und ich würde 
mich auch nicht wundern, wenn in kleinem Rahmen ein Apache mit 
integriertem PHP-Modul besser abschneidet, als der Nginx mit fcgi und 
separatem PHP.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Wendels B. schrieb:
> Der Gedanke geht in die falsche Richtung, denn auch das Erzeugen von
> Laerm braucht Strom.

Besonders, wenn der Lärm einen Grund hat, Wärme wegpusten muss. ;-)

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Wendels B. schrieb:
> Dennis schrieb:
>> 19" wäre
>> Pflicht.
>
> Also was, was man nicht passiv vernuenftig kuehlen kann -
> unzweckmaessig.

19" geht auch mit mehr als 1 HE.

Hab einen Pentium J5040 mit 1 SSD und 2 HDD 24/7 am laufen, der zieht im 
Idle um die 20 W. Den Spindown der HDD habe ich dabei aus 
Verschleißgründen abgeschaltet.
Darauf läuft neben einem Apache noch ein Minecraft Server, Bind, 
Postfix, Git Server, MediaWiki, CUPS, Samba, MiniDLNA und Mumble. Selbst 
bei Vollast, bleibts bei unter 40W, ich habe aber auch den Turbo der CPU 
abgeschaltet, da sie dann auch beim Ausfall des Gehäuselüfters im 
erträglichen Bereich bleibt.
Ein Xenon oder Ähnliches ist für so eine Aufgabe absolut 
überdimensioniert.

: Bearbeitet durch User
von Dennis (Gast)


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Steffen P. schrieb:
> Ich weiß nicht, was dein momentanes System "verbraucht", aber ich habe
> einen i7-4790K (32 GB (RAM), SSD, 3 x HDD) im Einsatz und das headless
> System (Web Server, NAS, Video, vdr uvam.) benötigt mit Debian 11.2 ca.
> 45 W im Leerlauf. Kann aber bei Volllast auch 160 W aufnehmen. Die HDDs
> lasse ich nach 1 h abschalten, da diese z.B. nachts nicht benötigt
> werden.

vergessen dazu zu schreiben: Ich bin zurzeit bei irgendwas zwischen 50W 
und 70W. So 20W...30W wären gut.

von Arno (Gast)


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Ich hab auch einen "Pentium Silver" (bei mir ein J5005) als Homeserver 
laufen, die ASRock-Mainboards dazu haben 4x SATA plus M2 und es gibt 
(sagt google) 19"-Mini-ITX-Gehäuse dafür.

Meiner ist vollständig lüfterlos in einem Cube-Gehäuse mit sowas 
ähnlichem wie einer Pico-PSU verbaut, braucht mit 1x SSD+1x3,5"-HDD im 
Idle 14W, maximal 26W, betrieben mit einem 12V-2A-Steckernetzteil (wobei 
die Auswahl des Steckernetzteils alleine schon 2W eingespart hat). Die 
Festplatte fährt dabei nicht runter.

Darauf läuft im Wesentlichen auf voll verschlüsselter Platte 
Nextcloud+Dovecot und die Kiste hat gefühlt 10x soviel Leistung wie 
dafür nötig wäre.

MfG, Arno

von c-hater (Gast)


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Dennis schrieb:

> Gibt es halbwegs moderne gebrauchte Dell/HP/Supermicro/... Server mit 4
> HDD Caddies, die im fast Leerlauf weniger als 50W verbrauchen? 19" wäre
> Pflicht. Preislich bis 500€. Lärm spielt im Keller keine Rolle.

Das Problem sind die Platten, nicht das NAS selber. Wenn du Strom sparen 
willst, musst du den Platten erlauben, einzuschlafen.

Also musst du quasi zwingend SSDs verwenden. Es sei denn, du bist 
gewillt, die Aufwachzeiten von vier HDDs zu akzeptieren. Da kommen 
schnell mal 10, 15 Sekunden zusammen und das nervt unendlich. Kommt 
einem vor wie Minuten. Der "Rote-Ampel-Effekt".

Mit SSDs hast du zwar auch einen Schluckauf beim Aufwachen, aber der 
fällt deutlich kürzer aus. Gerade noch akzeptabel.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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c-hater schrieb:
> Dennis schrieb:
>
>> Gibt es halbwegs moderne gebrauchte Dell/HP/Supermicro/... Server mit 4
>> HDD Caddies, die im fast Leerlauf weniger als 50W verbrauchen? 19" wäre
>> Pflicht. Preislich bis 500€. Lärm spielt im Keller keine Rolle.
>
> Das Problem sind die Platten, nicht das NAS selber. Wenn du Strom sparen
> willst, musst du den Platten erlauben, einzuschlafen.

Unsinn, die Platten brauchen nicht so viel, bei einem Xenon nimmt sich 
die CPU und der Chipsatz den deutlich größeren Anteil. HDDs immer wieder 
hoch- und runter zufahren ist das schlimmste was man den Platten antun 
kann, und darum lässt man sie einfach durchlaufen.

PS: Meine WD Red Platten liegen unter 3W im Idle.

: Bearbeitet durch User
von c-hater (Gast)


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Tim T. schrieb:

> Unsinn, die Platten brauchen nicht so viel
[...]
> PS: Meine WD Red Platten liegen unter 3W im Idle.

Ja, und? 4*3W sind auch schon 12W oder was bekommst du mit deiner 
Mathematik da heraus?

> bei einem Xenon nimmt sich
> die CPU und der Chipsatz den deutlich größeren Anteil.

War Xenon Vorgabe? Doch eher nicht. Hat nur irgendein Voll-Depp im Lauf 
des Threads vorgeschlagen. Und ging natürlich bezüglich der 
Hauptanforderung Stromsparen VOLL am Thema vorbei. Wenn Stromsparen 
das primäre Ziel ist, muß natürlich irgendein "Mobile"-CPU/Chipsatz 
werkeln. Oder was ähnliches. Jedenfalls nicht die Teile, die für hohe 
Workloads unzähliger Clients ausgelegt sind.

> HDDs immer wieder
> hoch- und runter zufahren ist das schlimmste was man den Platten antun
> kann

Nicht denen, die dafür gebaut sind. SSDs z.B. ist das vollkommen Brust.

von (prx) A. K. (prx)


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Tim T. schrieb:
> Xenon nimmt sich die CPU und der Chipsatz den deutlich größeren Anteil.

Wie viel denn? Zumal die Xeon e3 technisch analog zu Desktop-Chips im 
Desktop-Sockel sind.

von (prx) A. K. (prx)


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c-hater schrieb:
>> bei einem Xenon nimmt sich
>> die CPU und der Chipsatz den deutlich größeren Anteil.
>
> War Xenon Vorgabe?

Das Edelgas sowieso nicht.

von (prx) A. K. (prx)


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c-hater schrieb:
>> HDDs immer wieder
>> hoch- und runter zufahren ist das schlimmste was man den Platten antun
>> kann
>
> Nicht denen, die dafür gebaut sind. SSDs z.B. ist das vollkommen Brust.

SSDs sind keine HDDs.

von c-hater (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:

> Das Edelgas sowieso nicht.

Ja, bepiß' dich. Heißt natürlich richtig Xeon.

von (prx) A. K. (prx)


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c-hater schrieb:
> Wenn Stromsparen das primäre Ziel ist, muß natürlich irgendein
> "Mobile"-CPU/Chipsatz werkeln.

Die für den sparsamen embedded Markt gebauten Atoms tun es sicherlich 
auch. Nur sind die bei den gewünschten Big Names der Serverwelt selten.

von c-hater (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:

> SSDs sind keine HDDs.

Tatsächlich? Schön, dass ich das auch noch lernen durfte. Insbesondere 
nachdem ich auf wesentliche Unterschiede im Verhalten hingewiesen hatte, 
die daraus resultieren, dass SSDs halt keine HDDs sind...

von c-hater (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:

> Die für den sparsamen embedded Markt gebauten Atoms tun es sicherlich
> auch.

Naja, die sind dann doch etwas sehr lahm.

> Nur sind die bei den gewünschten Big Names der Serverwelt selten.

Für mich gehört da bezüglich Storage durchaus auch QNAP und Synology 
dazu. Die bieten beide etliche geile Teile an, die wohl als Server 
durchgehen (zumindest bezüglich 19" und Anzahl der Bays), aber durchaus 
stromsparende CPUs und Chipsätze haben.

von (prx) A. K. (prx)


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c-hater schrieb:
> aber durchaus stromsparende CPUs und Chipsätze haben.

Etwa diese NAS? ;-)
https://www.qnap.com/de-de/product/ts-864eu-rp

Da steckt ein Jasper Lake drin, aus der Atom-Schiene. Für genau solche 
Embedded-Anwendungen sind diese Intels gebaut. NAS in der von Dennis 
genannten Kategorie ist keine besondere Anforderung.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Ein N270 Prozessor braucht zwar nur wenig Strom,
> der Chipsatz dafür umso mehr.
Der N270 läuft bereits mit einem Laptop-Chipsatz, da geht das schon 
recht gut. Lässt sich beides passiv kühlen und wird auch nicht groß 
heiß.

Die schräge Nummer, die Du meinst, gab es beim Vorgänger Atom 330. Die 
sind mit einem i945 Desktop-Chipsatz gelaufen, als Ergebnis davon 
brauchte der Chipsatz eine aktive Kühlung, während die 4W (glaube ich) 
CPU unter ihrem Passivkühler vor sich in fröstelte.

> Aber das ist Schnee von gestern.
Ich würd den N270 noch nicht abschreiben. Das Board ist nach wie vor 
lauffähig, als reiner Fileserver ist das Ding definitiv ausreichend und 
wird in Sachen Stromsparen so schnell von keinem anderen vollwertigen 
PC-System geschlagen. Das Celeron N3150 Board braucht etwa gleich viel 
Strom, hat aber deutlich mehr Rechenleistung, so daß es sich besser als 
"echter" Server eignet. Wenn mir das Board nicht in die Finger gefallen 
wäre, hätte ich den N270 weiterhin verwendet.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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c-hater schrieb:
> Tim T. schrieb:
>
>> Unsinn, die Platten brauchen nicht so viel
> [...]
>> PS: Meine WD Red Platten liegen unter 3W im Idle.
>
> Ja, und? 4*3W sind auch schon 12W oder was bekommst du mit deiner
> Mathematik da heraus?

Naja fast, 3*3 W statt 3*0,5 W macht eine ganz tolle Ersparnis von 10,5 
W im Idealfall wenn die Platten immer(!) im Idle wären, dafür verkürzt 
du dann die Lebenszeit.

>> bei einem Xenon nimmt sich
>> die CPU und der Chipsatz den deutlich größeren Anteil.
>
> War Xenon Vorgabe? Doch eher nicht. Hat nur irgendein Voll-Depp im Lauf
> des Threads vorgeschlagen. Und ging natürlich bezüglich der
> Hauptanforderung Stromsparen VOLL am Thema vorbei. Wenn Stromsparen
> das primäre Ziel ist, muß natürlich irgendein "Mobile"-CPU/Chipsatz
> werkeln. Oder was ähnliches. Jedenfalls nicht die Teile, die für hohe
> Workloads unzähliger Clients ausgelegt sind.

Der TO Hat einen Xeon aktuell in Nutzung und DER ist zusammen mit dem 
Chipsatz aktuell für die riesige Verschwendung verantwortlich.

>> HDDs immer wieder
>> hoch- und runter zufahren ist das schlimmste was man den Platten antun
>> kann
>
> Nicht denen, die dafür gebaut sind. SSDs z.B. ist das vollkommen Brust.

SSD sind keine HDD.

(prx) A. K. schrieb:
> Tim T. schrieb:
>> Xenon nimmt sich die CPU und der Chipsatz den deutlich größeren Anteil.
>
> Wie viel denn? Zumal die Xeon e3 technisch analog zu Desktop-Chips im
> Desktop-Sockel sind.

Nimm halt den Server des TO, der Braucht 50 W, zieh seine 3 Platten mit, 
großzügig geschätzt, jeweils 6W ab, dann wären wir bei 32 W. Andere 
Quellen rechnen nur für die CPU mit Chipsatz 21 W im Idle.
Im Vergleich dazu ist der J5040 mit Chipsatz im Idle bei 10 W.

c-hater schrieb:
> Für mich gehört da bezüglich Storage durchaus auch QNAP und Synology
> dazu. Die bieten beide etliche geile Teile an, die wohl als Server
> durchgehen (zumindest bezüglich 19" und Anzahl der Bays), aber durchaus
> stromsparende CPUs und Chipsätze haben.

Und bei mir hat oben genannter Server vor nicht so langer zeit genau ein 
Synology ersetzt, eben weil ein Linux Server deutlich flexibler ist als 
die beschnittene Oberfläche von Synology. Billiger und schneller fährt 
man mit einer aktuellen CPU auf Atom Technik auch.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Ben B. schrieb:
> Der N270 läuft bereits mit einem Laptop-Chipsatz, da geht das schon
> recht gut.

Nur dass der Laptop-Chipsatz des N270 im eeePC 900A mehr Strom frass als 
der Prozessor. Das war die Besonderheit dieser ersten Atom Generation. 
Der Chipsatz war noch nicht so ganz auf der Höhe. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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(prx) A. K. schrieb:
> Ben B. schrieb:
>> Der N270 läuft bereits mit einem Laptop-Chipsatz, da geht das schon
>> recht gut.
>
> Nur dass der Laptop-Chipsatz des N270 im eeePC 900A mehr Strom frass als
> der Prozessor. ;-)

Hab hier zufällig einige Dell FX170 Thin Clients mit N270 rumstehen und 
die brauchen im Idle auch 10W, also effizient ist anders vorallem wenn 
ich die mit dem J5040 vergleiche der das Gleiche frisst.

von (prx) A. K. (prx)


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Wie kommt man zu einem sparsamen Rack-Server mit USV?

Man nehme einen alten Laptop mit USB 3, ein paar USB-Disks und eine 
Schublade fürs Rack zum drauflegen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Hab hier zufällig einige Dell FX170 Thin Clients mit N270 rumstehen
> und die brauchen im Idle auch 10W, also effizient ist anders vorallem
> wenn ich die mit dem J5040 vergleiche der das Gleiche frisst.
Dann vergleichst Du Äpfel mit Birnen, herzlichen Glückwunsch. Der 
Benzium J5040 dürfte eine recht aktuelle CPU sein, wie alt ist der Atom 
N270? 10 Jahre oder noch älter? Google verrät 13 Jahre, TDP übrigens 
gerade mal 2,5W für die CPU im Vergleich zu 10W für den J5040.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Ben B. schrieb:
>> Hab hier zufällig einige Dell FX170 Thin Clients mit N270 rumstehen
>> und die brauchen im Idle auch 10W, also effizient ist anders vorallem
>> wenn ich die mit dem J5040 vergleiche der das Gleiche frisst.
> Dann vergleichst Du Äpfel mit Birnen, herzlichen Glückwunsch. Der

Ich vergleiche eine mögliche Server CPU mit einer anderen.

> Benzium J5040 dürfte eine recht aktuelle CPU sein, wie alt ist der Atom
> N270? 10 Jahre oder noch älter? Google verrät 13 Jahre, TDP übrigens

Spielt das eine Rolle wenn ich jetzt nach einer CPU suche? Nein, warum 
erzählst du dann was über einen N270? Ja, dann ist der N270 wohl dem 
J5040 unterlegen.

> gerade mal 2,5W für die CPU im Vergleich zu 10W für den J5040.

Und die TDP ist hierbei nicht relevant und der Chipsatz fehlt dabei 
auch. Wenn du den mit einbeziehst, landen beide wie bereits geschrieben 
vom Verbrauch gleich auf, nur dass der J5040 noch deutlich mehr Reserven 
hat.

von Manfred (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Die schräge Nummer, die Du meinst, gab es beim Vorgänger Atom 330. Die
> sind mit einem i945 Desktop-Chipsatz gelaufen, als Ergebnis davon
> brauchte der Chipsatz eine aktive Kühlung, während die 4W (glaube ich)
> CPU unter ihrem Passivkühler vor sich in fröstelte.

Ja! Ich habe einen Mini-ITX mit N330, der braucht nicht weniger als mein 
i5-3570K.

Na gut, da war mein 'Großer' noch ein P4 mit 120 Watt und mehr. Der Atom 
lief dann häufig über die Nacht, um Files aus dem Internet zu holen und 
hat schon etliche Wattstunden eingespart. Später habe ich dann mein 
Netbook durchlaufen lassen, das war mit einem Drittel zufrieden.

Wenn ich mir angucke, was heise alle paar Monate als Bauvorschlag 
bringt, sollte ein i5 bei 30Watt im Idle machbar sein. Eine Falle 
scheint dabei zu sein, dass das für Windows gilt und Linuxe oftmals 
keinen sparsamen Idle-Status können.

Wenn ich mich recht erinnere, hat Fujitsu in seinen kleinen Servern eine 
ganze Weile 2,5"-Platten angeboten, die sind sparsamer als 3,5".

von (prx) A. K. (prx)


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Manfred schrieb:
> sollte ein i5 bei 30Watt im Idle machbar sein

Ein aktueller Business-Desktop verbraucht so um die 10W beim 
eingeschalteten Nichtstun, zuzüglich laufender HDDs. Ein einfacher 
Server muss da nicht hintanstehen.

> und Linuxe oftmals keinen sparsamen Idle-Status können

Tempi passati.

: Bearbeitet durch User
von alter Bastler (Gast)


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Hab nen HP Microserver im Keller stehen;
die 4 HDDs legen sich nach ein paar Minuten schlafen -
und dann braucht das Ganze < 25W.
Ich lebe mit der Aufwachzeit der Platten recht gut.
Mir war wichtig keinen Bastelserver, sondern ein richtig professionelles 
Gerät (ECC-RAM, Platten gut steckbar, usw.) über Jahre stabil zu 
betreiben.
Das Gerät wird mit mehreren verschiedenen CPUs angeboten - wieviel 
dutzend User hast du am Asterisk parallel?
Hab ein Ubuntu-Server drauf - YMMV.
Viel Erfolg!

von Sebastian W. (wangnick)


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Ich hab hier einen RPI 4B1.1 4G im Alugehäuse mit 1Gb zum Switch, 250GB 
Kingston A2000 M.2 NVME in USB3 Gehäuse als Bootplatte und einer 
Ironwolf Pro NAS 14TB SCSI HDD mit externem USB3 Gehäuse (AS2115) und 
separatem Netzteil. Die HDD ist über SMB exportiert für Backup und 
FileHistory und geht alle 20 Minuten in Standby. Mit der HDD im Standby 
liegt der Gesamtverbrauch bei 5.3W.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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alter Bastler schrieb:
> Hab nen HP Microserver im Keller stehen;
> die 4 HDDs legen sich nach ein paar Minuten schlafen -
> und dann braucht das Ganze < 25W.
> Ich lebe mit der Aufwachzeit der Platten recht gut.
> Mir war wichtig keinen Bastelserver, sondern ein richtig professionelles
> Gerät (ECC-RAM, Platten gut steckbar, usw.) über Jahre stabil zu
> betreiben.
> Das Gerät wird mit mehreren verschiedenen CPUs angeboten - wieviel
> dutzend User hast du am Asterisk parallel?
> Hab ein Ubuntu-Server drauf - YMMV.
> Viel Erfolg!

Ich auch, einen HP Microserver Gen8 mit 4x3TB und Nas4free. Läuft und 
läuft. Und ob ich nun 5W einspare oder nicht, der neue Ferrari ist 
dennoch nicht drin.

Old-Papa

von Manfred (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
>> sollte ein i5 bei 30Watt im Idle machbar sein
> Ein aktueller Business-Desktop verbraucht so um die 10W beim
> eingeschalteten Nichtstun, zuzüglich laufender HDDs. Ein einfacher
> Server muss da nicht hintanstehen.

Weiter oben wurde gesagt, dass eine HD 5 Watt braucht - dann geben 10W 
plus 4 HDs etwa die geschätzten 30 Watt.

>> und Linuxe oftmals keinen sparsamen Idle-Status können
> Tempi passati.

Laut G*-Translator ist das Italienisch? Sage das den Heise-Redakteuren, 
bei aktueller Hardware soll die Sparerei klemmen. Gehst Du zwei 
CPU-Genrationen zurück, ist das wohl kein Problem mehr.

alter Bastler schrieb:
> Mir war wichtig keinen Bastelserver, sondern ein richtig professionelles
> Gerät ...

Das ist nicht zu verachten! Unsere Endkunden betreiben Ihre Systeme rund 
um die Uhr, da raucht so mancher Bedienrechner alle paar Monate ab. Der 
wesentliche Trick scheint zu sein, eine ordentliche Luftführung 
innerhalb des PC-Gehäuses zu haben.

von DerAndereGast (Gast)


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Ein guter Ansatz bei der CPU Auswahl - elektrische Leistungsaufnahme zur 
Performance betrachten (siehe 
https://www.cpubenchmark.net/CPU_mega_page.html )(sehr spannend zu 
sehen, wie Intel Leistungssteigerungen quasi nur über Takterhöhung 
und/oder Strukturverkleinerung rausholt). Gebrauchte Server zu kaufen 
und dann hoffen die sind energiesparsam ist ein Irrglaube, das war NICHT 
das Designziel der Server. Die beste Performance bei gleichzeitiger 
Effizienz funktioniert eigentlich nur mit Laptop- oder Tabletthardware 
und SoC CPUs (bspw. Intels ...Y...CPU Serie), dabei kann man sich fast 
immer von ECC RAM verabschieden (Intel). Ansonsten sollte man sich genau 
überlegen was der Server eigentlich zu Hause machen soll, wofür brauche 
ich Leistung, wo kann ich Abstriche zu gunsten von Energieersparnis 
machen - 3,5" HDDs im Dauerlauf und geringer Stromverbrauch  .... 
Hustenanfall ...

von (prx) A. K. (prx)


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Manfred schrieb:
> Laut G*-Translator ist das Italienisch? Sage das den Heise-Redakteuren,
> bei aktueller Hardware soll die Sparerei klemmen.

Mein Tiger Lake Laptop ist 1 Jahr alt und da klemmt nichts. Es ist 
allerdings möglich, dass sehr neue Hardware je nach Distro noch nicht 
berücksichtigt ist. Nur: Hier wurde nach Gebrauchtware gefragt.

: Bearbeitet durch User
von Dieter (Gast)


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Am wenigsten Strom braucht immer noch kein Server. Wenn es wirklich 
undehrlich ums Stromsparen geht, kann es daher nur eine Entscheidung 
geben.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Kein Server ist aber auch keine Lösung.

Ich glaube am meisten kann man sparen, wenn man die passende Hardware 
für den jeweiligen Zweck verwendet und das möglichst gut aufteilt.

Zum Beispiel habe ich langfriste Backups, von denen ich hoffe, daß ich 
sie niemals brauche. Diese habe ich als cold-storage auf ein paar 
Festplatten und USB-Sticks im Schrank zu liegen. Wichtige Sachen 
mehrfach gespiegelt und an verschiedenen Orten. Stromkosten: genau nix. 
Beispiele dafür sind abgeschlossene/gestorbene Projekte oder archivierte 
Dinge, die man einfach aufheben möchte. Alte Spiele, bei mir eine 
digitalisierte Version aller Audio-CDs, die ich jemals besaß... man war 
das ein Haufen und eine Menge Arbeit für den K7 Athlon, um qualitativ 
hochwertige MP3's da draus zu machen.

Dann habe ich kurzfristige Backups, die gelegentlich geupdatet werden. 
Beispielsweise aktive Projekte oder Projekte in der Entwicklung, neue 
Inhalte für die private Audio-Sammlung, seit neuestem Drohnenaufnahmen. 
Letzteres frisst dabei den meisten Platz, wird aber nicht komplett im 
Langzeit-Archiv landen. Dafür habe ich den Heimserver, der Platz auf 
seinen Platten bereitstellt - stromsparend optimiert wären das SSDs.

Als letztes habe ich den Webserver, den ich für die Projektentwicklung 
brauche falls ich keinen Server des Projekt-Inhabers benutze. Das geht 
nicht ohne aktive Hardware, aber lässt sich auf dem Heimserver mit dem 
hot storage verbinden. Bzw. der Webserver stellt gleichzeitig das hot 
storage zur Verfügung, die Hardware muß aber leistungsfähig genug für 
den Webserver sein. Ein reines NAS als hot storage mit SSDs käme da im 
Stromverbrauch evtl. noch drunter weil es so gut wie gar keine 
Rechenleistung braucht.

Mit alten kommerziellen Servern, ECC-RAM usw. sollte man sich privat 
niemals herumschlagen. Sowas privat zu betreiben ist Liebhaberei und da 
darf man nicht auf die Stromkosten schauen. Die Dinger sind laut und 
heiß, was da zählt ist Leistung und Zuverlässigkeit (heute auf engem 
Raum), nichts anderes. Die Dinger müssen nicht nur ihre Daten sicher 
verwalten, sondern sie sollen auch den Defekt einer Komponente 
ausfallsfrei überstehen. Da wird dann ECC-RAM interessant, doppelte 
Lüfter, RAID-Laufwerke. Ob man das zuhause wirklich braucht... RAID im 
NAS kann man machen, aber RAID ersetzt kein Backup. Es schützt vor 
Hardware-Schäden, aber nicht vor dem Löschen von Daten oder vor 
Verlusten durch Programme/Viren.

von Willi (Gast)


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Old P. schrieb:
> einen HP Microserver Gen8 mit 4x3TB
Hast Du den ODD-Port zum Booten gebracht oder nimmst du die interne 
USB-Schnittstelle dafür?

Beitrag #6970481 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ich A. (alopecosa)


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Willi schrieb:
> Old P. schrieb:
>> einen HP Microserver Gen8 mit 4x3TB
> Hast Du den ODD-Port zum Booten gebracht oder nimmst du die interne
> USB-Schnittstelle dafür?

Was heisst "den ODD Port zum booten bekommen"?

Ist doch kein Hexenwerk.

von Willi (Gast)


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Soweit ich weiß, brauchte man dafür ein BIOS-Update.

von (prx) A. K. (prx)


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Beim Gen7 geht das problemlos.

In meinem steckt ein Athlon II 2x1.30GHz 15W drin, ein stark 
runtergetakteter Prozessor, dessen Design anno 2009 modern war. Als NAS 
für 1Gb Ethernet hat der keinerlei Probleme.

: Bearbeitet durch User
von Le X. (lex_91)


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Sebastian W. schrieb:
> Ich hab hier einen RPI 4B1.1 4G im Alugehäuse

War ja klar, wenns um Server geht darf der Raspi natürlich nicht 
unerwähnt bleiben ;-)

von Rene K. (xdraconix)


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Le X. schrieb:
> War ja klar, wenns um Server geht darf der Raspi natürlich nicht
> unerwähnt bleiben ;-)

Hat da aber mein garnichst zu suchen, meiner Meinung nach.

von Le X. (lex_91)


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Rene K. schrieb:
> Hat da aber mein garnichst zu suchen, meiner Meinung nach.

Ja, das ist auch meine Meinung.

von Rene K. (xdraconix)


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Mein Tipp:

pfeif auf die paar Cents Stromkosten. Nach einem katastrophalen 
Zwischenfall kommt in meinen Server ausschließlich ECC-Reg RAM. Ich 
werde nie wieder ein Server aufsetzen ohne.

Absolute Pflicht ist auch, sollten wichtige Daten darauf liegen, ein 
RAID1. Das hingegen sollte jede normale NAS heute können. Nutzt aber 
halt auch nix, wenn durch den RAM schon falsch geschrieben wird -> 
deswegen ECC.

Geschwindigkeit kann ja bei einem Cloud-Server erstmal zweitrangig sein, 
sollten nicht all zu viele Dienst darauf laufen. Da musst du halt 
schauen, ob sich der Server im Zweifelsfall nach oben skalieren lässt. 
(Höhere CPU möglich, zweite CPU im sec. Sockel möglich, mehr Ram, mehr 
HDD)

Im Grunde wird man immer wieder bei den gleichen Verdächtigen landen: 
Ein Xeon (entweder Stromsparend, oder potent) auf einem Intelboard...

von (prx) A. K. (prx)


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Rene K. schrieb:
> ECC-Reg RAM

ECC ist dabei der entscheidende Punkt. Ob Reg oder nicht ist abhängig 
vom System und für die Zuverlässigkeit nicht relevant. Die HP 
Microserver Gen7 und Gen8 beispielsweise akzeptieren zwar ECC, aber 
keine Reg-ECC.

> Im Grunde wird man immer wieder bei den gleichen Verdächtigen landen:
> Ein Xeon (entweder Stromsparend, oder potent) auf einem Intelboard...

Es gibt auch Atom-CPUs mit ECC, wie z.B. C3558 und aktuell die x6000er 
Typen. Die Atoms sind ja z.T. für genau diesen Markt von Lowend-Servern 
vorgesehen. Fürs 1Gb Heimnetz brauchts keinen Xeon.

: Bearbeitet durch User
von kleiner Admin (Gast)


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Stromsparen ist der neue Hype?
8700h x 40W = 348kWh. Selbst bei 50ct/kWh sind das nur 174€ im Jahr. 
Selbst wenn man davon 50% einsparen könnte, dann rechnet sich eine 
"Investition" von 500€ nie.

>wichtige Daten
Raid ist absolut sinnvoll, welcher Level ist erst einmal egal (nur 0 
nicht). Raid 5 oder 6 böten Schutz gegen den Ausfall von 1 oder 2 
Platten.

Ben B. schrieb:
> RAID ersetzt kein Backup. Es schützt vor
> Hardware-Schäden, aber nicht vor dem Löschen von Daten oder vor
> Verlusten durch Programme/Viren
Oder vertrottelten Anwendern. Der häufigste Grund für Datenverluste sind 
Fehler durch den Bediener - da hilft dann auch kein RAID mehr.

>Backup im Schrank
Ein vernünftiges Backup ist immer offline. Irgendwelche USB-Festplatten 
oder Sticks als eingesteckte "Backup-Lösung" sind Murks (aber immer noch 
besser als gar kein Backup!), weil dann eine einzige Überspannung 
reichen kann, um alle Kopien zu vernichten.
Offline heißt übrigens nicht zwingend, daß das Medium aus dem Server 
entfernt werden muß; mit Bandlaufwerken kann das Medium auch im Server 
verbleiben...

>SSD sparsamer als HDD
Das gilt nicht zwingend. Gerade ältere SSDs verbrauchen mehr Strom/TB 
als HDDs, die erheblich größere Kapazitäten haben. Kommt also auf das zu 
speichernde Datenvolumen an.

von kleiner Admin (Gast)


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Dieter schrieb:
> Am wenigsten Strom braucht immer noch kein Server.
Da muß ich mich Dieter anschliessen. Ich wüßte auch nicht, warum ich 
zuhause einen Server betreiben sollte.

von Rene K. (xdraconix)


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kleiner Admin schrieb:
> Raid 5 oder 6 böten Schutz gegen den Ausfall von 1 oder 2
> Platten.

Davon mal abgesehen habe ich in den letzten 20 Jahren kein einzigen Fall 
gesehen in denen gleichzeitig (im Rahmen von 24h) zwei Platten eines 
Raid Verbundes ausgestiegen sind.

Und in den letzten zwanzig Jahren gab es so einige Interessante HDD Bugs 
:-D (SP160 Zeiten etc...)

kleiner Admin schrieb:
> Oder vertrottelten Anwendern. Der häufigste Grund für Datenverluste sind
> Fehler durch den Bediener - da hilft dann auch kein RAID mehr.

Das ist allerdings völlig richtig.

von (prx) A. K. (prx)


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kleiner Admin schrieb:
> Ich wüßte auch nicht, warum ich
> zuhause einen Server betreiben sollte.

Wenn mehr als ein PC drauf zugreifen will, kann es Sinn ergeben. Oder 
man steckt die gemeinsamen Daten in die Cloud, aber das ist 
Ansichtssache.

von DANIEL D. (Gast)


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Also ich hatte einige Jahre einen Celeron G1840 zwei Festplatten und 
eine SSD in Betrieb. Eine Platte war immer am durchlaufen. Und eine 
Platte ist angegangen wenn nötig. Und der hatte einen Stromverbrauch von 
ich glaube es waren 22 23 Watt mit einer Platte im Betrieb. Und das war 
voll billig das Zeug und von der Geschwindigkeit ausreichend.


Ich wollte den auch irgendwann wieder in Betrieb nehmen, aber erstmal 
für mehr Strom sorgen. Bei mir war da immer spielkran drauf, Logitech 
Media Server Plex openhab.

von Rene K. (xdraconix)


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(prx) A. K. schrieb:
> kleiner Admin schrieb:
>> Ich wüßte auch nicht, warum ich
>> zuhause einen Server betreiben sollte.
>
> Wenn mehr als ein PC drauf zugreifen will, kann es Sinn ergeben. Oder
> man steckt die gemeinsamen Daten in die Cloud, aber das ist
> Ansichtssache.

Oder man das Gewerbeamt mit der DSGVO im Nacken... und zwar nur um die 
Kundendaten DSGVO konform zu verstauen. Im übrigen übernimmt kein Cloud 
Anbieter oder Provider wie Hetzner und Co. diese Haftung.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Rene K. schrieb:
> kleiner Admin schrieb:
>> Raid 5 oder 6 böten Schutz gegen den Ausfall von 1 oder 2
>> Platten.
>
> Davon mal abgesehen habe ich in den letzten 20 Jahren kein einzigen Fall
> gesehen in denen gleichzeitig (im Rahmen von 24h) zwei Platten eines
> Raid Verbundes ausgestiegen sind.

Oh doch, sogar nicht nur einmal.
Typisches Szenario Raid 5 mit Hotspare und/oder unbedarftem Admin: 
Platte fällt aus und wird durch eine spare Platte ersetzt (automatisch 
oder manuell), beim anschließenden Rebuild wird eine der anderen alten 
Platten so stark strapaziert dass diese ebenfalls aussteigt. Voila Raid 
kaputt.

von Taktvoll (Gast)


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Evtl. PIO-Modus? --> ggf. auf DMA umstellen. Auffällige 
Platten-Aktivitäten? Hintergrundprogramme? Demons? Smart? Defrag? ggf. 
sparsame SSD einsetzen.
Auch Untertakten/-volten von CPU/Chipsatz kann Strom sparen. Dabei auf 
Stabilitätsprobleme achten!

von (prx) A. K. (prx)


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Tim T. schrieb:
> Typisches Szenario Raid 5 mit Hotspare und/oder unbedarftem Admin:
> Platte fällt aus und wird durch eine spare Platte ersetzt (automatisch
> oder manuell), beim anschließenden Rebuild wird eine der anderen alten
> Platten so stark strapaziert dass diese ebenfalls aussteigt. Voila Raid
> kaputt.

Gehört habe ich davon schon, aber ein Mehrfachausfall ist mir in zig 
Jahren genau einmal passiert. Das war ein Serienfehler bei Platten aus 
einer neuen Fabrik, nach wenigen Tagen. Ansonsten habe ich schon viele 
Plattendefekte in vielen RAID-Systemen gehabt, aber noch nie 
Mehrfachausfälle.

: Bearbeitet durch User
von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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(prx) A. K. schrieb:
> Tim T. schrieb:
>> Typisches Szenario Raid 5 mit Hotspare und/oder unbedarftem Admin:
>> Platte fällt aus und wird durch eine spare Platte ersetzt (automatisch
>> oder manuell), beim anschließenden Rebuild wird eine der anderen alten
>> Platten so stark strapaziert dass diese ebenfalls aussteigt. Voila Raid
>> kaputt.
>
> Gehört habe ich davon schon, aber ein Mehrfachausfall ist mir in zig
> Jahren genau einmal passiert. Das war ein Serienfehler bei Platten aus
> einer neuen Fabrik, nach wenigen Tagen. Ansonsten habe ich schon viele
> Plattendefekte in vielen RAID-Systemen gehabt, aber noch nie
> Mehrfachausfälle.

Darum meinte ich ja unbedarfter Admin. Hatte mal einen Fall wo alle 5 
Festplatten eine Seriennummer aus einem Berech von nur ~20 Nummern 
kamen. Und deren Lebensende lag dann auch relativ nah beieinander. Oder 
auch die rebuild Geschwindigkeit, manche Admins halten es für sinnvoll 
diese auf Maximum stehen zu haben weil ja das Raid schnell wieder sicher 
sein soll. Andere denken halt vorher an die Belastung (mechanisch und 
thermal) beim Rebuild...

Beitrag #6970955 wurde vom Autor gelöscht.
von aöklasdf (Gast)


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Also ich hab schon länger nur noch SSD im Einsatz, HDD nur noch als 
Backupmedium.
Dauernd laufende HDD machen wirklich nur noch Sinn, wenn man deutlich 
mehr als 2TB braucht.

Andere Argumente als den Preis pro TB gibt es für die obsolete 
Klappertechnik wirklich nicht mehr.

SSD sind nicht nur um gut mehrere Größenordnungen schneller, sondern 
auch noch kleiner und machen keinen Lärm. Außedem sind sie im Normalfall 
zuverlässiger.
Dass man den Stromverbrauch los ist, ist ein netter Nebeneffekt.

Die Endurance ist wirklich nur noch bei Spezialanwendungen ein Problem.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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aöklasdf schrieb:
> Also ich hab schon länger nur noch SSD im Einsatz, HDD nur noch als
> Backupmedium.
> Dauernd laufende HDD machen wirklich nur noch Sinn, wenn man deutlich
> mehr als 2TB braucht.

Was so der Normalfall für einen Storage Server sein dürfte.

> Andere Argumente als den Preis pro TB gibt es für die obsolete
> Klappertechnik wirklich nicht mehr.

Unsinn, google -> ssd data retention time

> Außedem sind sie im Normalfall zuverlässiger.

Auch Unsinn, die AFR von HDDs und SSDs sind annähernd gleich, nur das in 
vielen Vergleichen eben einfach alte HDDs gegen frische SSDs getestet 
werden.

von kleiner Admin (Gast)


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> Mehrfachausfälle

Habe beides schon erlebt: Einen echten Doppelausfall und einen Ausfall 
zunächst einer Platte und dann beim Rebuild durch HotSpare der nächsten.
Bei Raid 6 war das dann halt nur ungewöhnlich.

> Serienfehler

Die gibt es - egal welcher Hersteller - immer einmal wieder. Habe eine 
Serie, da sind alle(!!!) mindestens 1x ausgefallen.
Und die tollen "Ersatzplatten" vom Hersteller hielten noch kürzer...

Vermutlich wird es das auch bei den SSD geben, aber da haben wir noch 
keine großen Stückzahlen.

von (prx) A. K. (prx)


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kleiner Admin schrieb:
> Vermutlich wird es das auch bei den SSD geben, aber da haben wir noch
> keine großen Stückzahlen.

Hauptsächlich in den ersten Jahren, zumindest was bessere Marken angeht. 
Intel hatte anfangs Probleme, Crucial einstmals einen Ausfall mit 
Zeitzünder. Manche Typen eines einstmals sehr populären Anbieters sind 
hardwareseitig reihenweise verreckt.

von (prx) A. K. (prx)


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Tim T. schrieb:
> Auch Unsinn, die AFR von HDDs und SSDs sind annähernd gleich

Bei gut genutzten NetApp-Systemen kann ich einen sehr deutlichen 
Unterschied feststellen. Die 2.5" 10K SAS HDDs des Vorgängersystems sind 
viel häufiger verreckt, als die SSDs des schon ein paar Jahre laufenden 
aktuellen Systems.

von Dieter (Gast)


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Am stromsparsamsten waere die Kombination von Router und kleinen 
Serveraufgaben. Das kann der Turris Omnia.

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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(prx) A. K. schrieb:
> Tim T. schrieb:
>> Auch Unsinn, die AFR von HDDs und SSDs sind annähernd gleich
>
> Bei gut genutzten NetApp-Systemen kann ich einen sehr deutlichen
> Unterschied feststellen. Die 2.5" 10K SAS HDDs des Vorgängersystems sind
> viel häufiger verreckt, als die SSDs des schon ein paar Jahre laufenden
> aktuellen Systems.

Was mich bei den verreckten HDDs interessieren würde, wann sind diese 
verreckt? Und wie stehen die SSDs zum gleichen Zeitpunkt da? Und, waren 
die HDD eventuell Seagate? Ich frage nur weil diese bei meinen 
unfreiwilligen Tests eine 4-5 mal so hohe AFR gezeigt haben wie die von 
WDC.

von (prx) A. K. (prx)


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Tim T. schrieb:
> wann sind diese verreckt?

Ziemlich gleichmässig über die Betriebszeit.

> Und wie stehen die SSDs zum gleichen Zeitpunkt da?

Zu selten für signifikante Aussagen.

: Bearbeitet durch User
von kleiner Admin (Gast)


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Tim T. schrieb:
> Und, waren
> die HDD eventuell Seagate?

Wir hatten schon gehäufte Ausfälle bei Serien von Quantum, Maxtor, HGST, 
WD  und Seagate. Betroffen waren aber nur ganz spezielle Serien/Größen. 
Offenbar kochen alle Hersteller nur mit Wasser. 😉

von kleiner Admin (Gast)


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Noch ergänzend: das waren allesamt 3,5" Festplatten. Bis heute sind die 
klassischen Platten bei uns 3,5"-Modelle.

von Max M. (Gast)


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Dennis schrieb:
> Preislich bis 500€

Dafür bekommst Du ca. 1,5MWh.
Wenn Du 50W weniger verbrauchst nach dem Wechsel und das 24/7 365T im 
Jahr, bist Du nach 3,5 Jahren bei null.

Investier die Kohle lieber in eine Balkon Solaranlage.

von Jan H. (j_hansen)


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kleiner Admin schrieb:
> Stromsparen ist der neue Hype?
> 8700h x 40W = 348kWh. Selbst bei 50ct/kWh sind das nur 174€ im Jahr.
> Selbst wenn man davon 50% einsparen könnte, dann rechnet sich eine
> "Investition" von 500€ nie.

Erstens kann die Einsparung ja auch größer als nur 20W sein. Außerdem 
ist die Betriebszeit im Heimbereich oft länger - mein kleiner Zotac 
werkt auch bald 10 Jahre. Da läppern sich ein paar dutzend Watt 
durchaus.

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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Willi schrieb:
> Old P. schrieb:
>> einen HP Microserver Gen8 mit 4x3TB
> Hast Du den ODD-Port zum Booten gebracht oder nimmst du die interne
> USB-Schnittstelle dafür?

Ich habe in der internen USB einen Bootstick zu stecken.
Das hatte ich schon beim Vorgänger so, funktioniert ganz einfach....

Old-Papa

von Old P. (Firma: nix) (old-papa)


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(prx) A. K. schrieb:
> kleiner Admin schrieb:
>> Ich wüßte auch nicht, warum ich
>> zuhause einen Server betreiben sollte.
>
> Wenn mehr als ein PC drauf zugreifen will, kann es Sinn ergeben. Oder
> man steckt die gemeinsamen Daten in die Cloud, aber das ist
> Ansichtssache.

Genau darum kullert meiner auch 24/7. Ich greifen vom Handy, Tablet, PC, 
Notebook 1 und 2, Notebook meiner Frau, PC in der Elektronikwerkstatt 
und einer in der mech. Werkstatt darauf zu. Auf den einzelnen Geräten 
ist fast nur das jeweilige BS.
Und Nein, von der Cloud halte ich überhaupt nichts, vor allem wegen der 
wackligen Verfügbarkeit (z. B. DSL-Abbrüche).

Old-Papa

von Ich A. (alopecosa)


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aöklasdf schrieb:
> SSD sind nicht nur um gut mehrere Größenordnungen schneller, sondern
> auch noch kleiner und machen keinen Lärm. Außedem sind sie im Normalfall
> zuverlässiger.
> Dass man den Stromverbrauch los ist, ist ein netter Nebeneffekt.
>
> Die Endurance ist wirklich nur noch bei Spezialanwendungen ein Problem.

Ordentlich große und schnelle SSD brauchen auch Strom. Und davon 
überraschend viel.

Für ein Datengrab ist der Geschwindigkeitsvorteil einer SSD vollkommen 
egal.

Mir sind in den letzten Jahren bedeutend mehr SSD gestorben als HDD. 
Allerdings muss man den SSD zugute halten das es jedesmal 
Controllerfehler auf der SSD waren.

;)

von (prx) A. K. (prx)


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Ich A. schrieb:
> Und davon überraschend viel.

Aber nur bei Aktivität.

Beitrag #7014621 wurde vom Autor gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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(prx) A. K. schrieb:
> Manche Typen eines einstmals sehr populären Anbieters sind
> hardwareseitig reihenweise verreckt.

Ich A. schrieb:
> Allerdings muss man den SSD zugute halten das es jedesmal
> Controllerfehler auf der SSD waren.

Vielleicht meinen wir den gleichen Controllertyp. Da wäre es aber schon 
einige Jahre her.

von Ich A. (alopecosa)


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(prx) A. K. schrieb:
> Vielleicht meinen wir den gleichen Controllertyp. Da wäre es aber schon
> einige Jahre her.

Möglich,

die letzte war eine doch etwas ältere Intel 240GB SSD, welche ohne SMART 
mäßig irgendwas zu verraten, von heute auf morgen den Dienst quittiert 
hat.

Meine älteste SSD ist eine Samsung aus 2010/11 die zuerst Jahrelang im 
Notebook steckte, dann knapp 5 Jahre 24/7 als Systemplatte im Server 
steckte und jetzt als Systemplatte in einem Rechner und trotzdem noch 
89% Restleben anzeigt.

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