Hallo, wie funktioniert eigentlich so ein elektronischer Heizkostenmesser der so an den Heizkörper geklebt wird? Temperaturdifferenz oder was wird dort genau gezählt? Ich habe nämlich seit einiger Zeit elektronische Heizkörperventile in meiner Mietwohnung, d.h. täglich immer wieder Phasen, in denen ich die Raumtemperatur automatisiert absenke. Kurz vorm Aufstehen und vorm Feierabend wird jeweils hochgeheizt und tagsüber sowie nachts eben stark runtergeregelt. Das führt natürlich immer wieder zu relativ hohen Temperaturunterschieden, obwohl insgesamt definitiv Heizenergie gespart wird. Frage ist nun also: Habe ich persönlich mit diesen Geräten eine Ersparnis, oder bewirkt der Algotihmus in der Software, dass mir ein höherer Verbrauch attestiert wird, als eigentlich da wäre, weil die kurzen Temperaturdifferenzen stark ins Gewicht fallen?
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Verschoben durch Moderator
Elektrikuss schrieb: > Temperaturdifferenz oder was wird dort genau gezählt? Es wird die Temperaturdifferenz über die Zeit integriert. Im Prinzip ein elektronisches Wasserglas, aus dem durch die Wärme der Heizung Wasser verdampft. Je wärmer, desto mehr Wasser verdampft und je länger warm, desto mehr Wasser verdampft. Am Ende des Jahres werden dann die Wasserstände in den Gläsern verglichen und man kann die Heizkosten auf die Teilnehmer aufteilen. Kurz stark heizen verursacht die gleichen Kosten, wie lange/länger wenig heizen. Integral halt. Und wenn du nicht heizt, wenn du es nicht brauchst, spart das schon Heizkosten. ZUmindest klappt das bei mir.
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Bearbeitet durch User
Elektrikuss schrieb: > Temperaturdifferenz oder was wird dort genau gezählt? Im wesentlichen die Temperatur des Heizkörpers über die Zeit, die des Raumes kennt er ja nicht. Je wärmer ein Heizkörper gegenüber der Raumtemp ist, um so mehr Kilowatt Leistung bringt er in den Raum. Das alles hängt noch von Heizkörpergrösse, Rücklauftemperatur und Luftbewegung ab aber die kann das Ding nicht messen, da muss es annehmen dass die Dinge vergleichbar sind. Weniger zählt das Ding also, wenn man für gute Luftbewegung sorgt (anblasen), mehr wenn es im Raum sowieso schon sehr warm ist. Es ist bloss ein manipulierbarer Schätzwert, wobei die elektronischen ein paar Vorkehrungen gegen Manipulation enthalten.
Am Heizkörper angeklebt, nur an einer Stelle, was soll dabei rauskommen? Wenn man da mit einem Ventilator an der Unterkante des Heizkörpers das abfließende Heizwasser so richtig "auslutscht" merkt der Fühler nichts davon, wie sehr der Wärmeträger ausgenutzt wurde. Messung ist nur sinnvoll bei Messung der Temperaturdifferenz Vor-Rücklauf und Multiplikation mit der Menge des benutzten Wassers. Bei Wasser, Strom, Gas usw. verwendet man vernünftige Messgeräte sogar mit gesetzlich vorgeschriebener Eichung. Aber die "Messgeräte" an getrennten Heizkörpern sind nur Spielzeuge, abgesehen von der Tatsache dass in größeren Anlagen eine gezielte Trennung nach jeweiligem Verbraucher garnicht vorhanden ist. Eine Eichung ist da garnicht möglich, da die Montage sehr von Ort der Anbringung und Aufbau des Heizkörpers abhängig ist.
Peter R. schrieb: > Wenn man da mit einem Ventilator an der Unterkante des Heizkörpers das > abfließende Heizwasser so richtig "auslutscht" merkt der Fühler nichts > davon, wie sehr der Wärmeträger ausgenutzt wurde. Da die Dinger nur zur Heizkosten-Verteilung dienen und das auch nur zu max(?) 50%, bescheißt Du damit nur deine Nachbarn. .... Sei froh, dass das nicht mehr nur stupide nach Quadratmetern abgerechnet wird!
Es geht doch nur darum, die Heizkosten einigermaßen gerecht auf die Mieter zu verteilen. Eine exakte Messung wäre nicht gerechter, denn ich bekomme z.B. auch eine Menge von der Wohnung unter mir ab. Wer soll das bezahlen?
In Neubauten oder FBH sind Wärmemengenzähler drinnen. Die elektronischen Verdampfer sind eine Nachrüstlösung, wenn eine belastbare Zählung nicht möglich ist. Es kommt auch gar nicht auf den Wert an, den die Dinger speichern, sondern das Verhältnis aller im Haus befindlichen Zähler zueinander. Ein HK in der Ecke mit Wärmestau gibt weniger Wärme ab, dafür aber ist die Temperaturdifferenz zur Raumluft niedriger. Im Ergebnis zählt er also auch weniger. Natürlich schätzen diese Geräte, aber das tun sie bei allen im gleichen Maß. Und da, wie gesagt, nur die Verhältnisse zählen, ist das juristisch tragfähig. Eine Ersparnis hast du nicht. Woher soll die auch kommen?
Peter R. schrieb: > Messung ist nur sinnvoll bei Messung der Temperaturdifferenz > Vor-Rücklauf und Multiplikation mit der Menge des benutzten Wassers. Hinreichend genau ist das trotzdem, weil man die Leistung vom HK kennt.
Peter R. schrieb: > Am Heizkörper angeklebt, nur an einer Stelle, was soll dabei rauskommen? Das ist auch wohl ein Grund, warum man nur einen Teil der Verbrauchskosten damit umlegen darf. Die Berechnung ist reine Vodoo und jeder kann das System manipulieren, wenn er möchte. Elektrikuss schrieb: > Habe ich persönlich mit diesen Geräten eine Ersparnis Das hängt auch vom Gerät ab. Die Dinger sind ja auch nur von irgendwelchen Bastlern zusammengefriemelt, egal von welcher Stelle "zertifiziert". Am Ende kommen da x Einheiten pro Haus raus, die auf y qm Heizfläche umgerechnet werden und jeder zahlt z.B. Gesamtverbrauch * (x1*y1..xn*yn)/(x*y). Das einzig verbindende ist, dass alle Zähler die gleiche SW haben (sollten), so dass alle gleiche Chancen haben. Aber so wie man die alten Wassergläser mit Tüchern abhängen konnte ("Wäsche zum Trocknen"), so kann man die neuen genauso foppen. Nur weiß man halt nicht, was genau sie bewerten.
Peter R. schrieb: > Am Heizkörper angeklebt, nur an einer Stelle, was soll dabei rauskommen? Geschweisst, nicht geklebt. Heraus kommt eine Temperaturdifferenz. > Wenn man da mit einem Ventilator an der Unterkante des Heizkörpers das > abfließende Heizwasser so richtig "auslutscht" merkt der Fühler nichts > davon, wie sehr der Wärmeträger ausgenutzt wurde. Der Wärmegeber hat ein Datenblatt und eine Kennlinie. Ja du kannst den Wärmegeber manipulieren und somit die Wärmeleistung erhöhen, z.B. mit Zwangskonvektion. Den Lärm wollen aber nur die hiesigen Foristen ihren Ohren antun. > Messung ist nur sinnvoll bei Messung der Temperaturdifferenz > Vor-Rücklauf und Multiplikation mit der Menge des benutzten Wassers. Nennt sich Wärmemengenzähler. Gibt es. Kostet Geld, Bauraum und die Volumenstrommessung ist bei solch geringen Volumenströmen sehr ungenau. Die kleinsten liegen im dreistelligem l/h Bereich. So viel jagt man nicht durch einen Heizkörper. > Bei Wasser, Strom, Gas usw. verwendet man vernünftige Messgeräte sogar > mit gesetzlich vorgeschriebener Eichung. Nein. Die MID schreibt keine Eichung vor, sondern eine Konformitätserklärung. > Aber die "Messgeräte" an getrennten Heizkörpern sind nur Spielzeuge, Wie willst du sonst Heizkosten verteilen? Nach m2 - Wärmebezugsfläche? > abgesehen von der Tatsache dass in größeren Anlagen eine gezielte > Trennung nach jeweiligem Verbraucher garnicht vorhanden ist. Gerade in grösseren Anlagen hat man Wärmemengenzähler. Die Wärmemenge die zur zentralen Warmbrauchwassererwärmung geht muss zukünftig gesonder gemessen werden. Der 70/30 Schlüssel gilt dann nicht mehr. > Eine Eichung ist da garnicht möglich, nochmal. Es bedarf keiner Eichung. Es bedarf einer Konformitätserklärung und nach einer definierten Lebensdauer tauscht man das.
Elektrikuss schrieb: > Hallo, > > wie funktioniert eigentlich so ein elektronischer Heizkostenmesser der > so an den Heizkörper geklebt wird? > Temperaturdifferenz oder was wird dort genau gezählt? Die Sockel sind geschweisst. Richtig, es wird eine Temperaturdifferenz gemessen und die Zeit gezählt. Das ergibt Einheiten. Die gewichtest du mit dem Wärmeeffekt des Heizkörpers und korrigierst für bauliche Lage. Der Rest steht im Benutzerhandbuch und in der Wärmekostenverteilrechnung. > Frage ist nun also: Nicht raten. Das Ding hat höchst wahrscheinlich ein Display. Das kann man ablesen und Buch über die Ablesungen führen. Darüberhinaus besteht die Verpflichtung des Liegenschaftseigentümers dir Daten auf monatsbasis zur Verfügung zu stellen (z.B. webportal). Dabei sollte man die Gradtagszahlen im Auge behalten. > Habe ich persönlich mit diesen Geräten eine Ersparnis, oder bewirkt der > Algotihmus in der Software, Da ist kein Algorithmus. Das ist 100% lineare Algebra.
>> Wenn man da mit einem Ventilator an der Unterkante des Heizkörpers das >> abfließende Heizwasser so richtig "auslutscht" merkt der Fühler nichts >> davon, wie sehr der Wärmeträger ausgenutzt wurde. > > Da die Dinger nur zur Heizkosten-Verteilung dienen und das auch nur zu > max(?) 50%, bescheißt Du damit nur deine Nachbarn. Auf diese Weise sollte man in bestimmten Fällen unbedingt ohne jegliche Skrupel "bescheissen"! Wer beispielsweise in einem nicht gedämmten Dachgeschoss eines Altbaus wohnt, der hat signifikant höhere Heizkosten als Mieter der unteren Etagen. Früher wurde dieser Umstand in der Heizkostenab- abrechnung berücksichtigt. Seit über 30 Jahren leider nicht mehr.
Mieter schrieb: > Wer beispielsweise in einem nicht gedämmten Dachgeschoss eines > Altbaus wohnt, der hat signifikant höhere Heizkosten als Mieter der > unteren Etagen. Dafür im Sommer höhere Temperaturen und Dank Monoblock auch mehr Stromverbrauch. Das gleicht sich also an.
Mieter schrieb: > Dachgeschoss eines Altbaus ... > Früher wurde dieser Umstand in der Heizkostenabrechnung > berücksichtigt. Seit über 30 Jahren leider nicht mehr. Dafür ist die Miete bei diesen Wohnungen deutlich niedriger.
Stefan ⛄ F. schrieb: > Dafür ist die Miete bei diesen Wohnungen deutlich niedriger. Ja, weil zu mehr Strom und Heizkosten noch prasselnde Regenfenster, fehlender Aufzug und schrankphobische Schrägen hinzukommen. Der Unterschied: das andere weis man vorher, die höheren Heizkosten sind "durch die Hintertür", oft erst ein Jahr nach Einzug.
A. S. schrieb: > das andere weis man vorher, die höheren Heizkosten sind > "durch die Hintertür", oft erst ein Jahr nach Einzug. Mittlerweile ist der sogenannte Energieausweis pflicht. Ich habe noch keinen gesehen, aber da sollten die Heizkosten drin stehen, denke ich. "Bei Vermietung oder Verkauf muss der Energieausweis potenziellen Mietern oder Käufern spätestens bei der Besichtigung unaufgefordert vorgelegt ... werden" (Wikipedia)
Stefan ⛄ F. schrieb: > "Bei Vermietung oder Verkauf muss der Energieausweis potenziellen > Mietern oder Käufern spätestens bei der Besichtigung unaufgefordert > vorgelegt ... werden" (Wikipedia) Und bei Beschiß beim Energieausweis hat der Mieter eine Steilvorlage die Nebenkosten vor Gericht anzufechten. Ja ist scheiße, aber manchmal bleibt einem nichts anderes übrig.
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