Ich suche ein Display für eine Art Word-Clock. Anders als die käuflichen Uhren soll die Zeit auf einem Grafikdisplay angezeigt werden und nicht durch hinterleuchtete Felder. Die Uhr soll die Uhrzeit als Text anzeigen: "Es ist fünf Minuten vor halb zwölf". Ein e-ink-Display https://www.waveshare.com/7.5inch-e-paper-hat.htm wäre bestens geeignet, da der Text nur alle 5 Minuten geändert werden muss und rein rechnerisch ein Batteriebetrieb möglich wäre. Die Updatedauer im Sekundenbereich würde bei dieser Anwendung nicht stören. Idealerweise würde per Teilupdate die Minutenzahl sogar alle 60 Sekunden gewechselt. Dies geht bei vielen Displays in Sekundenbruchteilen. Ich frage mich nur, wie hoch die Lebensdauer von e-Ink Displays ist. Die Hersteller schweigen sich darüber leider aus. Irgendwo habe ich den Wert von 10^7 Zyklen gelesen, was für Jahrzehnte reichen soll. Andererseits gibt es Berichte, dass bereits nach einem Jahr "Einbrenneffekte" auftreten und die weißen Flächen allmählich ergrauen.
So richtig wird Dir keiner etwas zur Haltbarkeit voraussagen können. Was mich beim e-ink für eine Uhr stören würde wären diese nervigen Refreshzyklen. Du kennst das bestimmt von anderen eink Displays, da gibt es doch dieses hell-dunkel Flackern des gesamten Screen. Könnte mir vorstellen, dass das im erweiterten Seefeld ziemlich nervt. Bzgl. der Einbrenneffekte könnte man ja vlt. den Text immer leicht verschieben, dass sozusagen jedes Pixel mal etwas tun muss - wobei auf einem 7“ nicht so viele Möglichkeiten bleiben.
Ein "Einbrennen" ist prinzipbedingt nicht möglich. Was aber störend sein kann ist das "Ghosting", wenn man nur einzelne Bereiche des Displays updatet ohne es davor ganz zu löschen.
Klaus schrieb: > Ein "Einbrennen" ist prinzipbedingt nicht möglich. Was heißt das? Weißt du, wie resistent das Material der Kügelchen gegen Degeneration durch UV-Belastung ist?
Harald A. schrieb: > Refreshzyklen Reicht zweimal am Tag nach meinen Tests mit genau dem selben Ziel. Solange das Display nicht neu initialisiert werden muss (Sleep Mode verwenden) ist es dann nicht allzu "verschmutzt". Man kann ja auch nur partiell refreshen, wenn es zu schmutzig wird an der Textstelle. Harald A. schrieb: > Einbrenneffekte Das würde ich ehr in der Kategorie der UV-Strahlung ablegen. Mike schrieb: > inutenzahl sogar alle 60 Sekunden Sekunden konnte ich auch hochzählen, partiell geupdatet kein Problem.
> Refreshzyklen. Du kennst das bestimmt von anderen eink Displays, da gibt > es doch dieses hell-dunkel Flackern des gesamten Screen. Schau dir mal aktuelle einks an. Ich will nicht sagen das dies komplett weg ist, aber die haben sich erheblich weiter entwickelt. Auf meinem Note Air kann ich mittlerweile Videos bei Youtube kucken, okay, sieht dann etwa aus wie Opas SW-Fernseher in den 70ern, aber das ist weit weg von dem was mal zu Anfang war. Die Frage ist natuerlich welche Entwicklungsstufe man bekommt wenn man ein moeglichst billigest eink in China kauft. Olaf
Ich habe das 7.5" schwarz/rot Display von Waveshare seit gut 3 Jahren für Wetterdaten und Müllkalender im Einsatz. Update wird per Differenz-Schwelle und max. Zeit getriggert. So komme ich auf ca. 100 Updates am Tag. Bisher sehe ich noch keinen Verschleiß.
btw. was kostet eigentlich so ein Display in der breiten Masse? Ich sehe immer in der Metro diese Schilder...da frage ich mich was das ganze kostet?
Olaf schrieb: > Schau dir mal aktuelle einks an. Ich will nicht sagen das dies komplett > weg ist, aber die haben sich erheblich weiter entwickelt. Okay, da kann sich natürlich viel getan haben. Ich denke immer nur an das Kindle Paperwite (ca. 4 Jahre alt), wo man im Dunkeln den Refresh sogar durch geschlossene Augenlider wahrnehmen kann, wenn die Partnerin nebenan noch etwas liest.
Ich hatte ein ePaper 5 Jahre als SmartHome Dashboard im Einsatz mit updates im 15min Intervall, also ca. 175000 Zyklen, ohne irgendwelche sichtbaren Veränderungen. Es wurde nur ausgetauscht, weil ich jetzt ein POE betriebenes RAW ePaper mit <1s Refreshrate benutze. Würde mir da also erstmal keine Sorgen machen, eine auffällig geringe Lebenserwartung sehe ich hier nicht.
Das klingt ja sehr ermutigend. Ich werde es mal mit dem kleineren 4.2" Display probieren. Allerdings unterstützt der Code von Waveshare wohl kein partielles Update. Ich werde also selbst Hand an die Treiberprogrammierung anlegen müssen. Ich beiße mich gerade durch die Datenblätter von Waveshare. Leider ist da vieles nur knapp und unvollständig beschrieben. Insbesondere der Sinn und Zweck der Lookup-Tables (LUT) erschließt sich mit noch nicht. Gibt es da Literatur mit einer ausführlicheren Beschreibung?
Mike schrieb: > Insbesondere der Sinn und Zweck der Lookup-Tables (LUT) erschließt sich mir noch nicht. > Gibt es da Literatur mit einer ausführlicheren Beschreibung? Für jedermann natürlich nicht. In den LUTs steckt ja das Know How des Herstellers. Mit NDA und finanzieller Unterfütterung ist vmtl. einiges drin, aber das ist nix für den Hobbyisten. Für das 4.2" Waveshare-Display kannst Du mal einen Blick in diesen Beitrag werfen: Beitrag "Digitaler Bilderrahmen, ePaper, Batteriebetrieb, portabel" Das Gerät läuft übrigens seit Mitte 2018 quasi jeden Tag (solange es hell ist bzw. morgens unter der Schreibtischlampe) und zeigt alle 2 Minuten ein neues Bild an. Irgendeine Abnutzung ist bislang nicht erkennbar.
Meine Erfahrung ist die, dass man eigentlich jedes halbwegs moderne E-Ink Display irgendwie wieder hinbekommt, wenn man es ein paar mal zwischen weiß und schwarz flackern lässt. Die Frage ist eher, wie oft man dies machen muss und wie schnell die Zyklen zwischen weiß und schwarz sind, denn genau in diesem Bereich gab es die meisten Fortschritte. Wegen dem teilweisen Update. Ich kenne die Ansteuerung der Waveshare E-Ink Displays nicht. Was erwarten die eigentlich für Daten? Eine Bitmap zum anzeigen?
Mike schrieb: > Ich frage mich nur, wie hoch die Lebensdauer von e-Ink Displays ist. Die > Hersteller schweigen sich darüber leider aus. Irgendwo habe ich den Wert > von 10^7 Zyklen gelesen, was für Jahrzehnte reichen soll. Andererseits > gibt es Berichte, dass bereits nach einem Jahr "Einbrenneffekte" > auftreten und die weißen Flächen allmählich ergrauen. Also mein Ebook-Reader mit E-Ink Display ist Baujahr 2010. Und das Display hat sich nicht verändert. Und ich habe ihn sehr viel verwendet. Natürlich ist Ebook nicht die härteste Anwendung, trotzdem. Interessanterweise lebt auch der Akku noch.
Wir haben seit über 10 Jahren ca 50 Türschilder an Besprechungsräumen etc. im Einsatz. Keine Probleme. Ist wohl aber auch kein “Geiz ist Geil” Modul.
Ich verwende diese e-paper in einen GPS-logger / Anzeige für speedsurfing. Nach ca 100 Std met jeden sekunde eine update sind die noch OK. Mehr info ueber das Project : https://docs.google.com/document/d/1j86kj3bNMID3sHCRT7QTYyrL7IHeQnGPec1LajsDfB4/edit?usp=sharing
Jan H. schrieb: > Ich verwende diese e-paper in einen GPS-logger / Anzeige für > speedsurfing. Sieht sehr gut aus!
someone else schrieb: > Wegen dem teilweisen Update. Ich kenne die Ansteuerung der Waveshare > E-Ink Displays nicht. Was erwarten die eigentlich für Daten? Eine Bitmap > zum anzeigen? Ich habe mir jetzt mal das 4.2" Waveshare-Display mit 3 Farben (schwarz-weiß-rot) kommen lassen. Die Dokumentation ist leidlich verständlich, leider in Kochrezeptform ohne den technischen Hintergrund zu erläutern. https://www.waveshare.com/wiki/4.2inch_e-Paper_Module Zum Glück ist der Sourcecode des Treibers dabei und recht simpel gestrickt und man kann die grundsätzliche Ansteuerung daraus ablesen. Partial Update wird da nicht gemacht, sondern bei jeder Änderung der komplette ans Display Screeninhalt geschickt. Die Daten sind als zwei Arrays @300x400 bits organisiert, ein Bitmap für weiß, das andere für rot. Der Code ist für meine Zwecke allerdings unbrauchbar, da er den Controller mehrere Sekunden blockiert, während das Display aufgefrischt wird. Ich werde ihn als Zustandsautomaten umschreiben, so dass der Controller während der Wartezeit noch etwas anderes tun kann. BTW: Das Display hat eine Busy-Leitung, die auf Low gezogen wird, wenn es beschäftigt ist. Das Busy-Flag kann aber auch über ein SPI-Kommando abgefragt werden. Ich würde gerne den Portpin für BUSY einsparen und mich auf die Software verlassen. Merkwürdigerweise tut das der Beispielcode aber nicht.
Nur ganz grundsätzlich: Du möchtest den zusätzlichen Portpin für Busy einsparen. Ich kenne das von unzähligen anderen Peripheriebausteinen: Wenn man an genau solchen Punkten spart, schießt man sich gerne ins eigene Knie. Irgendwie geht das auch alles über Klimmzüge, schöner und einfacher wäre aber oft die Spendierung eines Portpins gewesen. Es ist halt ein Unterschied in der SW, ob man auf ein einfaches Digitalsignal schaut oder erst eine irgendwie geartete SPI-Prozedur bemühen muss.
Mike schrieb: > Der Code ist für meine Zwecke allerdings unbrauchbar, da er den > Controller mehrere Sekunden blockiert, während das Display aufgefrischt > wird. Ich werde ihn als Zustandsautomaten umschreiben, so dass der > Controller während der Wartezeit noch etwas anderes tun kann. Ich hatte das auch bemerkt, die libs für e-paper sind scheinbar blocking. Aber when ihre controller das kan, ist freertos eine gutes alternatif : e-paper ansteuerung ist in eine separate thread und blockiert die andere ablaufe nicht mehr. Mit eine ESP32 geht das prima !
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