Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Sn99,3Cu0,7 oder Sn96,5Ag3Cu0,5


von Luca Gatze (Gast)


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Hallo, ich möchte an der Arbeit Lötzinn bestelln (natürlich Bleifreies) 
und damit dann Elektronik bauteile auf eine leiterplatte Löten 
Kondensatoren, IC´s, Widerstände...
Nun zu meiner frage, welches Lötzinn soll ich nehmen Sn99,3Cu0,7 oder 
Sn96,5Ag3Cu0,5 und was sind die Vorteile von welchen lötzinn?
Schonmal im Vorhinein Vielen Dank!

von Sigma (Gast)


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Das mit Silber ist etwas teurer aber es fließt besser.

von Andre G. (andgst01)


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Ja, wir haben bei der Arbeit Sn 96,5 Ag 3 Cu 0,5 und das geht für alles 
mögliche ganz gut. Von 0402 SMD bis zu großen bedrahteten Steckern.

von asd (Gast)


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Das Flussmittel ist mindestens genauso wichtig wenn es darum geht wie 
gut man damit Löten kann. Das wird aber nur selten in Datenblättern 
erwähnt. Deswegen kann die gleiche Legierung von unterschiedlichen 
Herstellern auch unterschiedlich gut funktionieren.
Ich denke der Unterschied der Flussmittel ist sogar wichtiger als der ob 
Silber in der Legierung ist oder nicht.

von GeGe (Gast)


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asd schrieb:
> Deswegen kann die gleiche Legierung von unterschiedlichen
> Herstellern auch unterschiedlich gut funktionieren.

Selbst der gleiche Hersteller hat oft mit der gleichen Legierung 
Lötdrähte mit verschiedenen Flussmittel im Programm.
Kommt sehr auf den Einsatzzweck an.
Ein Lötdraht der für Neuproduktion gut ist, kann für Reparaturarbeiten 
aber schon dann wieder ein Graus sein.

von Olaf (Gast)


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> Ein Lötdraht der für Neuproduktion gut ist, kann für Reparaturarbeiten
> aber schon dann wieder ein Graus sein.

Das ist garantiert so. Bei Neuproduktion hast du ja nur eine sehr 
geringe
Oxidschicht. Dafuer moechtest entweder keine oder eine sehr einfache 
Reinigung nach dem loeten, kein spritzen usw. (z.B FSW26/NoClean)

Bei einer 10Jahre alten Platine oder Bauteile du man zuhause so im 
Schrank hat braucht man dann schon was agressiveres. (z.B FSW32)

Olaf

von Asdf Q. (Gast)


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Umgekehrt, je kleiner die Zahl, desto ätzender. FSW32 ist relativ milde 
und kann auf der Leiterplatte verbleiben. FSW26 ist korrosiv und muss 
ggf abgewaschen werden.

FSW34 ist Kolophonium, natürliches Baumharz. Das Räucherstäbchen des 
Elektrikers :-)

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Sigma schrieb:
> Das mit Silber ist etwas teurer aber es fließt besser.

Das mit Silber ist sogar deutlich teurer. Ich habe Lot mit Silber und 
ohne Silber ausprobiert, beides von Felder. Beides geht gut.

asd schrieb:
> Das Flussmittel ist mindestens genauso wichtig wenn es darum geht wie
> gut man damit Löten kann.

Olaf schrieb:
> Bei einer 10Jahre alten Platine oder Bauteile du man zuhause so im
> Schrank hat braucht man dann schon was agressiveres. (z.B FSW32)

Und bereits das Lötzinn gibt es mit unterschiedlichen Mengen Flussmittel 
im Draht, z.B. bei Felder mit 2,2% oder 3,5%. Ich repariere fast 
ausschließlich alte Sachen und achte deshalb auf das 3,5%ige. Was nicht 
ausschließt, dass ich bei alten Platinen noch extra Flussmittel brauche.

... und der Drahtdurchmesser kann eine Rolle spielen.

von Olaf (Gast)


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> Umgekehrt, je kleiner die Zahl, desto ätzender.

Ups ja, hab mich da vertan.

Olaf

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