Hallo, es gibt doch entsprechende Normen für die Bestückung von Platinen. Ist dort auch die zulässige Pinlänge von THT-Bauteilen definiert (wie weit die aus der Platine auf der Lötseite raus stehen dürfen)? Wir haben ein kundenspezifisches Bauteil und der Draht steht ca. 4 mm über. Wir könnten die Spezifikation anpassen, wenn erforderlich. Nachträgliches Abschneiden des Drahtes ist nämlich fertigungstechnisch mit Kosten verbunden. Zudem ist es nach meinem Wissen nur bedingt erlaubt, da die Lötstellen beim Abschneiden im eingelöteten Zustand mechanisch beansprucht werden. Gruß Martin
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Martin M. schrieb: > Nachträgliches Abschneiden ist ... nur bedingt erlaubt, > da die Lötstellen beim Abschneiden im eingelöteten Zustand > mechanisch beansprucht werden. Das kommt mir übertrieben ängstlich vor. Wenn die Produkte von der Aktion beschädigt werden, hattest du schon vorher Probleme mit schlechten Lötstellen. Früher wurden oft solche Abstandshalter eingesetzt, wie im Bild. Die gab es in unterschiedlichen Größen.
Offizielle Normen gibt es sicher nicht. Aber derjenige, der den Kram maschinell löten muss, kann dir sicher sagen, was maximal zulässig ist. Das sind dann die Erfahrungswerte der Bestücker und die Grenzen der Maschinen z.B. beim Wellenlöten.
In der Fertigung meines Arbeitgebers werden die Pins der THT Bauteile vor der Bestückung maschinell gekürzt
Stefan ⛄ F. schrieb: > Das kommt mir übertrieben ängstlich vor. Wenn die Produkte von der > Aktion beschädigt werden, hattest du schon vorher Probleme mit > schlechten Lötstellen. Das habe ich zumindest mal so vor ein paar Jahren gehört. Kann mich aber nicht erinnern, wer das gesagt hat. Ob das tatsächlich stimmt, weiß ich nicht. Ich denke das war eher früher ein Problem, als man einlagige Platinen ohne Durchkontaktierung verwendet hat. Bei meinem alten Arbeitgeber hat an die Drähte nach dem Löten abgeschnitten, die zu lang waren. Bei gegurteten Bauteilen und Elkos auch vor dem Bestücken.
Martin M. schrieb: > Hallo, > > es gibt doch entsprechende Normen für die Bestückung von Platinen. Ist > dort auch die zulässige Pinlänge von THT-Bauteilen definiert (wie weit > die aus der Platine auf der Lötseite raus stehen dürfen)? > > Wir haben ein kundenspezifisches Bauteil und der Draht steht ca. 4 mm > über. Wir könnten die Spezifikation anpassen, wenn erforderlich. > Nachträgliches Abschneiden des Drahtes ist nämlich fertigungstechnisch > mit Kosten verbunden. Zudem ist es nach meinem Wissen nur bedingt > erlaubt, da die Lötstellen beim Abschneiden im eingelöteten Zustand > mechanisch beansprucht werden. > > Gruß > Martin Servus, schau Dir mal die IPC610 an. Da ist bezüglich Qualität von Lötungen so ziemlich alles definiert was man definieren kann. Spontan ist mir folgende Definition bekannt (sinngemäss): Der Draht muss mindestens so lang sein, daß er sichtbar aus der Lötstelle heraussteht. Erst dann kann man erkennen, ob sich der Lötmeniskus auch wirklich mit dem Draht verbunden hat. Wenn der Draht zu kurz ist, dann entsteht nur eine "Lötkugel", und man kann nicht erkennen, ob der Draht innen drinnen wirklich gelötet ist. In der Massenproduktion werden die Bauteilbeinchen vor dem Bestücken gekürzt. Oftmals kommen die Bauteile ja vom Gurt, und da muß man sowieso abschneiden, und dann nimmt man halt gleich die richtige Länge. Für "Laborbasteleien" ist es sicherlich unkritisch das Beinchen nachträglich zu kürzen (ich glaube, daß hat jeder schon mal gemacht), aber in der Serie würde ich das unbedingt sein lassen. Ob Beinchen "zu lang" sein können, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht. Aber irgendwann werden die Teile halt so lang, daß sich die Beinchen berühren können oder irgendwo mechanisch anstehen. Das ist dann wohl eher "zu lang". Gruß Robert
Martin M. schrieb: > Bei meinem alten Arbeitgeber hat an die Drähte nach dem Löten > abgeschnitten, die zu lang waren Dazu gab es Fräsmaschinen, die das für die ganze Platine auf einmal erledigt haben. Da das millionenfach angewendet wurde und solche Platinen auch noch oft bis heute funktionieren können die befürchteten Probleme nur verschwindend gering sein. Mit stumpfen Werkzeugen sollte man allerdings nicht arbeiten. Georg
Der Da schrieb: > schau Dir mal die IPC610 an. Ich glaube ich habe was gefunden (siehe Bild). Leider liegt mir die Norm nicht vor. Hat die jemand zufällig und könnte freundlicherweise nachschauen, was dort definiert ist?
Beitrag #6971779 wurde vom Autor gelöscht.
Martin M. schrieb: > Der Da schrieb: >> schau Dir mal die IPC610 an. > > Ich glaube ich habe was gefunden (siehe Bild). Leider liegt mir die Norm > nicht vor. Hat die jemand zufällig und könnte freundlicherweise > nachschauen, was dort definiert ist? https://www.fussel-tronic.de/Downloads/Dokus/IPC-A-610D%20DE.pdf Seite 180. Je nach Klasse unterschiedlich, bei Klasse 1 sogar "Solangs keine Kurzschlüsse gitb..."
Warum ist eigentlich der Draht von LEDs und von axial bedrahteten THT Widerständen teilweise magnetisch? Ich dachte immer der Draht besteht aus verzinntem Kupfer.
Michael M. schrieb: > Warum ist eigentlich der Draht von LEDs und von axial bedrahteten > THT Widerständen teilweise magnetisch? Weil er oft aus Eisen besteht. Kupfer war mal selbstverständlich, heute nicht mehr.
Ich hatte mal von einem Steckerhersteller eine Musterset-Box bekommen, bei dem ein Magnet dabei war. Mit dem konnte man nachweisen, daß die Pins des Steckers nicht aus Eisen sind. Anscheinend gibt es von Mitbewerbern preiswertere Varianten mit Eisen anstelle Kupfer.
Michael M. schrieb: > Warum ist eigentlich der Draht von LEDs und von axial bedrahteten > THT Widerständen teilweise magnetisch? Ich dachte immer der Draht > besteht aus verzinntem Kupfer. Klassischerweise besteht er aus Kovar https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kovar und das ist magnetisch, aber nur bei glaseingeschmolzenen Drähten oder IC/LED sein Geld wert. Warum soll auch der Draht eines Winderstandes besonders widerstandsarm sein, egal wie lang macht das keine 0.01% aus, er muss nur an die Kappen schweissbar sein und in die Platine lötbar.
Michael M. schrieb: > Warum ist eigentlich der Draht von LEDs und von axial bedrahteten > THT Widerständen teilweise magnetisch? Ich dachte immer der Draht > besteht aus verzinntem Kupfer. Klassischerweise besteht er aus Kovar https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kovar und das ist magnetisch, aber nur bei glaseingeschmolzenen Drähten oder IC/LED sein Geld wert. Warum soll auch der Draht eines Widerstandes besonders widerstandsarm sein, egal wie lang macht das keine 0.01% aus, er muss nur an die Kappen schweissbar sein und in die Platine lötbar.
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