Hi. Bei Gleichspannung gibt es ja das Problem, dass ein Lichtbogen nicht durch den Nulldurchgang gelöscht wird. Bei kleineren Spannungen wie z.B. 12V oder 24V ist das ja noch kein großes Problem. Bis zu welcher Spannung geht es denn noch relativ Problemlos und ab wann wird es kritisch? Kann man 120 VDC noch über normale AP/UP Installationsschalter schalten? Notfalls könnte man ja zweipolig schalten, dann hat man den doppelten Schaltweg. Das nächste Problem könnten Feinsicherungen 20x5 darstellen. Kann man die für 120V DC nehmen? Da könnte man zur Not aber auch 2 nehmen. Und welche Probleme könnte es geben, wenn man handelsübliche Weitbereichs-Netzteile oder LED Converter an 120V DC betreibt? Eine Funktion bei kurzfristigen Tests war gegeben. Oder sollte man nach Netzteilen suchen, wo DC Betrieb vom Hersteller explizit angegeben wird?
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Also, die Kohlelichtbogenlampen liefen mit ca 55V, 2 davon hintereinander ergeben 110V was "früher" in etwa die US-Netzspannung war. https://www.computer-automation.de/feldebene/stromversorgung/stolpersteine-beim-gleichstrom.146882/seite-2.html
Generell kann man ja schon mit 48 V dc schöne Lichtbögen erzeugen, wenn genügend Leistung vorhanden ist. Ohne es definitiv zu wissen, wäre mir bei 120 V dc der Isolationsabstand bei normalen 230 V ac Lichtschaltern zu klein. Das ganze hört sich schwer danach an, als wolltest du einen Abzweig deiner Solaranlage nutzen wollen, um Verbraucher vom öffentlichen Stromnetz weg zu verlagern. Ist das richtig? Mit einer genügend hohen Gleichspannung kommen eigentlich alle handelsüblichen Schaltnetzteile klar. Was vielleicht zu beachten wäre, ist dass der bei niedrigerer Spannung höhere Eingangsstrom den Gleichrichter nicht übermäßig belastet, die Netzteile also vielleicht nicht 100% Dauerleistung haben, sondern etwas weniger.
Lichtschalter haben oftmals kein DC rating. Aus gutem Grund. Relais mögen manchmal gar 48V. Bei 120V DC wirst du nichts finden. Eventuell Quecksilberschalter. Das klingt nach einem guten Einsatz für Solid State Relais bzw allgemein einer Halbleiterlösung. 250V Typ logic Level in das Schaltergehäuse packen und mit dem Schalter nur eine kleine Steuerspannung schalten.
Beitrag #6972447 wurde von einem Moderator gelöscht.
Hi. Ja, ich wollte eine eigene Stromversorgung aufbauen. Ich möchte aber keinerlei Bürokratie und möchte mit ausgemusterten Teilen bauen. Deswegen kann die Anlage nicht mit dem normalen Netz gekoppelt werden. Ich habe die Möglichkeit, bis zu 30 Stück 55 Ah Bleiakkus zum Schrottpreis zu erwerben. Die Akkus sind ca 10 Jahre alt und stammen aus Sicherheitsbeleuchtungsanlagen. Beim Belastungstest in der Anlage schafften diese die vorgesehenen 3 Stunden Laufzeit noch, müssen nun aber turnusmäßig ausgetauscht werden. Nun wollte ich ein Kleinwindrad und gebrauche Solarmodule erwerben, um damit die Akkus aufzuladen. Damit möchte ich dann einen Teil der Beleuchtung sowie "Dauerverbraucher" wie Homeserver, Router usw betreiben. 12V/24V scheidet leider wegen den Leitungslängen und dem damit verbundenen Spannungsfall aus. Und im Bereich 36,48 oder 60 V DC findet man so gut wie gar nix marktübliches. In Versuchen konnte ich feststellen, dass die Geräte fast alle, ohne spezielle Netzteile, mit 120V DC betrieben werden können. Das geht bei einigen Geräten sogar schon bei ca 80 V DC los. Interessant wäre noch, eine Inverter-Klimaanlage mit anzuschließen. Da gibt es auch welche die universal auf 100-230 V AC 50/60 Hz ausgelegt sind, und hinter dem Netzanschluss erst mal ein Gleichrichter kommt. Mit der Klimaanlage könnte man dann die Überschüsse weglutschen. Einspeisen geht ja nicht. Also: Wenn Akku bei 100 % dann Klimaanlage an. Und die Überschüsse gibt es genau dann, wenn die Klimaanlage auch gebraucht wird: Im Sommer wenn die Sonne knallt.
Die praktische Grenze ab der ein Lichtbogen zwischen Metallelektroden stehen bleiben kann ist so um die 30 bis 40V, in Datenblättern von kleinen Schaltern und Relaiskontakten sind daher meistens 30V als Grenze für DC-Anwendungen benannt Installationsmaterial für 230V AC ist gelegentlich auch für 48V DC bei einem Kontakt und 120V für zwei Kontakte in Reihe spezifiziert. Letzteres war eine gebräuchliche Spannung für Notbeleuchtungen aus Zentralbatterien. Für dein geplantes 120V-DC-Netz würde ich an Dreiphasen-Nockenschalter denken, gibts günstig im Maschinenbau. Die meisten Schaltnetzteile sind 90...253V AC spezifiziert was >120V DC am Siebelko entspricht wenn sie keine PFC haben. Bei denen sehe ich keine Probleme. Bei Netzteilen mit PFC ist es leider ein Überraschungspaket was passiert. Viele gehen perfekt, manche haben "smarte" Chips die einen Sinus mit 50Hz vorausberechnen und bei anderen Kurvenformen versagen. Reihenschlußmtoren wie Staubsauger und so für 230V AC komme nauch bei 120 bis 150V DC auf Nennleistung weil der induktive Blindwiderstand wegfällt. Ich habe mal einige Zeit lang einen 120V-Staubsauger an einem 72V-Akku betrieben.
Hier wäre mal ein Datenblatt in dem mal AC- und DC-Schaltvermögen von so einem Nockenschlter aufgelistet wären https://de.rs-online.com/web/p/nockenschalter/8662108 https://docs.rs-online.com/ba05/0900766b813b88a7.pdf
A-Freak schrieb: > Die praktische Grenze ab der ein Lichtbogen zwischen Metallelektroden > stehen bleiben kann ist so um die 30 bis 40V... Das muss doch niedriger sein...bei meinem schweissgerät ist die Angabe: 210A bei 18V 100A bei 14V
48v Dc wird zumindest auch häufig in Mobilfunk Basisstationen verwendet. Vielleicht ist das ein gangbarer Kompromiss. Ich habe mal so einen riesengroßen 3m langen Wimax Außenschaltschrank ausgeschlachtet. Der Schrank beherbergt jetzt anderes. Dabei habe ich mir die Komponenten der 48v Dc verteilung aufgehoben. Die Steckverbinder waren power poles oder dreipolige sub-d in 15pol Grösse. Die Sicherungen recht spezielle Automaten eines deutschen oder Schweizer Herstellers. Grundsätzlich würde ich aber im Hause lieber auf 12 oder 24V gehen. Da kannst Du aus dem KFZ /Lkw und Campingbereich aus dem vollen schöpfen. Dann lieber mehr Querschnitt verlegen.
Hermann S. schrieb: >> Die praktische Grenze ab der ein Lichtbogen zwischen Metallelektroden >> stehen bleiben kann ist so um die 30 bis 40V... Ein Berater von Zettler nannte uns mal 27 Volt als Grenze, ab wo etwas passieren könnte . > Das muss doch niedriger sein...bei meinem schweissgerät ist die Angabe: > 210A bei 18V > 100A bei 14V Das passt schon, weil dort Metall im Spiel ist, die Umhüllung der Stabelektroden trägt auch zur Verringerung der Haltespannung bei. Bei elektrischen Kontakten geht man von reiner Luft als Umgebung aus.
Sven schrieb: > Das nächste Problem könnten Feinsicherungen 20x5 darstellen. Kann man > die für 120V DC nehmen? Da könnte man zur Not aber auch 2 nehmen. Es gibt auch Sicherungsautomaten für HV-DC, gerade jetzt gar nicht mehr so exotisch, wo das ganze PV/Batteriezeugs mit mehr als 12/24V boomt. Diese Automaten haben aber eine Polung, mit umgedrehten Stromfluss trennen sie dann ungern :)
Manfred schrieb: > Ein Berater von Zettler nannte uns mal 27 Volt als Grenze, ab wo etwas > passieren könnte . Naja, die meisten Hersteller von Schaltern und Relais setzen da eine Spannung von 30VDC an.
Manfred schrieb: > Das passt schon, weil dort Metall im Spiel ist, die Umhüllung der > Stabelektroden trägt auch zur Verringerung der Haltespannung bei. > > Bei elektrischen Kontakten geht man von reiner Luft als Umgebung aus. Das versteh ich jetzt nicht...bei Schaltkontakten sind keine Metalle im Spiel? - sind die aus Papier??? Das waren die Angaben fürs WIG schweissen, also unter Argon Atmosphäre mit Wolfram Elektrode, für MMA sehen die Angaben so aus: 160A bei 26,4V 100A bei 24V Also die Stabelektrode erhöht eher die Haltespannung. Ist das überhaupt pauschal beantwortbar? Hängt das nicht auch vom Kontaktabstand, etc. ab?
Also Elektroden Schweißgeräte haben öfters eine viel höhere Leerlaufspannung gerade wegen dem Zündverhalten. Und durch den hohen Strom wird Argon ionisiert und leitend. Keine Ahnung ob das luft auch so gut kann, oder bei anderen Spannungen.
Hermann S. schrieb: > A-Freak schrieb: >> Die praktische Grenze ab der ein Lichtbogen zwischen Metallelektroden >> stehen bleiben kann ist so um die 30 bis 40V... > > Das muss doch niedriger sein...bei meinem schweissgerät ist die Angabe: > 210A bei 18V > 100A bei 14V Hier ist "Praktikabel" das gewichtende! Nachfolgendes, ist nur mit etwas Geschick nach zu vollziehen und hat nichts, auch nur im Ansatz, etwas mit einem "Schaltvorgang" zu tun! Letztendlich kommts nur auf den Strom an. Nur ists halt viel einfacher, um so mehr Spannung zur Verfügung steht. Da sind halt kleine Risse im Plasma leichter, bzw. weitere Strecken überbrückbar. Ich hab in meiner frühsten Jugend und mit nem Carrera-Trafo, bei glaube ich 18V, gut 1cm überbrückt. ... Bitte nicht ohne UV-Schutz für die Augen nachmachen!
DANIEL D. schrieb: > Also Elektroden Schweißgeräte haben öfters eine viel höhere > Leerlaufspannung gerade wegen dem Zündverhalten. Und durch den hohen > Strom wird Argon ionisiert und leitend. Keine Ahnung ob das luft auch so > gut kann, oder bei anderen Spannungen. Wieso reden alle von MMA Schweissgräten... Nicht nur Elektrodenschweissgeräte, jedes Schweissgerät hat eine höhere Leerlaufspannung und das rein gar nix mit dem Zündverhalten zu tun. Das Zündverhalten wird bei modernen Invertern gesteuert, Stichwort "Arc Force", "Hot Start"... Z. B. hat eine WIG Kontaktzündung eine Spannungsabsenkung beim Zünden, um die Elektrode beim Zündvorgang weniger zu belasten...aber das ist eh obsolet, da die Geräte heutzutage eine HF Zündung haben. Ob sich Luft besser oder schlechter ionisieren lässt weiß ich jetzt auch nicht...aber Argon ist ja auch nicht das einzige Schweissgas...theoretisch kann man auch mit 100 % CO2 schweißen (MAG). Teo D. schrieb: > Letztendlich kommts nur auf den Strom an. Nur ists halt viel einfacher, > um so mehr Spannung zur Verfügung steht. Ja darauf wollte ich hinaus
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Gab es nicht mal eine Seite, wo man nachsehen konnte, welches DC-Schaltvermögen diverse 3 Phasen Schütze (in verschiedenen Konfigurationen, nur 1 Kontakt, oder 2 / alle 3 Kontakte in Reihe geschaltet) hätten/haben? Finde ich leider nicht mehr. Steht zwar auch in manchem Datenblatt was drin, aber besagte Seite "kannte" glaube ich viele mögliche Standardtypen. (Vorsicht beim Datenblattstudium: Gebrauchskategorien genau beachten, bzw. genauestens recherchieren was gemeint ist.)
Sven schrieb: > Bei kleineren Spannungen wie z.B. 12V oder 24V ist das ja noch kein > großes Problem. Kommt auf den Strom und die Induktivität der LAst an. Kann dann ebenfalls ein 2Problem" werden. > Bis zu welcher Spannung geht es denn noch relativ Problemlos und ab wann > wird es kritisch? Ohne konkrete Nennung der Last (ohmsch/induktiv/kapazitiv + Größe): YMMV > Kann man 120 VDC noch über normale AP/UP Installationsschalter schalten? Wenn's selten geschaltet ist, und kleiner Strom: evtl. Generell: Nein. > Notfalls könnte man ja zweipolig schalten, dann hat man den doppelten > Schaltweg. > Das nächste Problem könnten Feinsicherungen 20x5 darstellen. Kann man > die für 120V DC nehmen? Nein, trennt nicht zuverlässig. > Da könnte man zur Not aber auch 2 nehmen. Das verändert die Not nicht, kurz: Nö. > > Und welche Probleme könnte es geben, wenn man handelsübliche > Weitbereichs-Netzteile oder LED Converter an 120V DC betreibt? Eine > Funktion bei kurzfristigen Tests war gegeben. Dann hast du schon mal einen Einstieg. > Oder sollte man nach > Netzteilen suchen, wo DC Betrieb vom Hersteller explizit angegeben wird? Das kann schon nützlich sein, die Geräte INNERHALB der Spec zu betreiben ,-)
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