hi Leute, ich bin nun seit 10 Jahren im Beruf, seit ca. 3 Jahren in einer Konzern IT als "Senior Developer". Wir haben seit 2 Jahren einen neuen "Vorgesetzten" bekommen, der jetzt dem Team "vorgesetzt" ist. Ihr merkt schon, ich halte nicht viel davon. Das grösste Problem ist: seine Aussagen und unklare Kommunikation kommen nicht richtig bzw. nur teilweise an bzw. werden sie nicht verstanden. Er wundert sich danach immer, warum das bei niemanden angekommen ist. Der realisiert wohl nicht, dass er einfach schlecht kommuniziert und hat da wohl auch keine Selbstreflektion. Er wurde wohl befördert, weil er gut A...kriechen kann und das "politische Spiel" im Konzern wohl gut spielen kann und ein guter Untertane des Abteilungsleiters ist. Neben ihm hat der Abteilungsleiter noch weitere seiner Kumpels zu Teamvorgesetzten ernannt. Skandal: die kennt der meistens persönlich oder hat in vorigen Berufen jahrelang eng mit denen zusammengearbeitet. HR hat da wohl nichts zu sagen gehabt bei der Einstellung und Tauglichkeit.. Nun das 2. Problem ist: seine unklaren Aufgabenstellungen. Er schreibt meistens 1-2 Zeilen z.B. "mach eine Auswertung" oder "Prognose" und beschwert sich dann das ist eigentlich nicht das was er haben wollte. Wie damit umgehen? Wie mit schwierigen (nicht kommunikativen) oder unklaren Aussagen und "Vorgesetzten" umgehen? Danke, Olli
Olli schrieb: > "mach eine Auswertung" Nach der 1. Auswertung mit >500 bedruckten Seiten auf seinem Tisch wird er schnell erkennen, dass er Aufgaben präziser stellen sollte. Frage ihn hinterher, ob er noch weitere Parameter möchte! :-) Nur wer fragt, der führt. Einem Frischling auf die Beine zu helfen, hat mir manchmal viel Dankbarkeit entgegengebracht. Wenn er noch frisch ist, kann man ihn noch lenken oder er lernt mit Schmerz?
Hi, Olli, > Das grösste Problem ist: seine Aussagen und unklare Kommunikation kommen > nicht richtig bzw. nur teilweise an bzw. werden sie nicht verstanden. Da hilft das Konstrukt "Pflichtenheft - Lastenheft". Klassisches Beispiel: Gast bestellt im Restaurant "bitte ein gutes Essen!" Der Ober darauf: "Unsere Empfehlung des Tage ist Chateaubriand. Exzellent. Darf ich ihnen den Genuß servieren?" Stimmt der Gast zu, hat er klaglos zu bezahlen, was er bestellt hat. Das "gute Essen" war das Pflichtenheft, die Antwort das Lastenheft. Der Gast wird das nächste Mal wieder diesen Ober aufsuchen, weil der ihn so zuvorkommend bedient hatte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird der Gast vom Ober sogar abhängig. "Man beherrscht die Menschen nur, indem man ihnen dient. Diese Regel hat keine Ausnahme." (Victor Cousin) Ciao Wolfgang Horn
Kenn ich nur allzu gut, am besten neuen AG suchen, das eskaliert auf Dauer.
Olli schrieb: > Nun das 2. Problem ist: seine unklaren Aufgabenstellungen. Er schreibt > meistens 1-2 Zeilen z.B. "mach eine Auswertung" oder "Prognose" und > beschwert sich dann das ist eigentlich nicht das was er haben wollte. kenne ich so ähnlich nach den ersten Kritiken, habe ich einen Fragenkatalog aufgebaut die nicht beantwortet werden konnten oder wollten, danach wurde der Job ruhiger. Wer das so will bekommt es! Es ist ja nicht mein Fehler wenn Aufgaben unpräzise gestellt werden, es ist aber auch nicht so das man Schuld bekommen will weil die Lösung nicht zum Problem passt.
Olli schrieb: > Skandal Gähn... Hört sich nach den völlig normalen Management Moves an. Akzeptier das wie es ist, wechsel den Job oder mach Dich selbstständig. Unfähige Vorgesetzte sind eine Naturkonstante. Nicht jeder ist so, aber sie sind zu zahlreich in den Führungsetagen vertreten als das man ihnen entkommen könnte. Du hast einfach noch nicht das Management System verstanden. Da geht es um Macht und Kontrolle. Wenn ich ganz oben sitze, kontrolliere ich ein paar die unter mir sind, die ein paar mehr kontrollieren die unter denen sind. Also kontrolliere ich über meine Strohmänner alles. Zumindest glaube ich das. Setze ich mir da einen hin, der stark, clever und unabhängig ist, kann ich den nicht kontrollieren und bin ständig davon bedroht das der mich verdrängt. Also wird alles unter mir mit formbaren Halbidioten aufgefüllt. Nur ganz unten, da wo die Arbeit wirklich gemacht werden muss, müssen Leute sitzen die das auch können. Als ITler mit 10J Erfahrung hast Du nun nicht so das große Problem woanders unterzukommen, wo es Anfangs ganz toll aussieht, bis Du merkst das die Scheisse da nur anders riecht.
auch wenn Wolfgang schon die perfekte Antwort gegeben hat... Hier im Forum sehe ich oft die perfekten Negativ-Beispiele, wenn jemand eine Dienstleistung erbittet. Da werden 10.000 Gegenfragen gestellt, Vermutungen und Unterstellungen abgegeben, die Fragestellung an sich kritisiert und so weiter. Viel besser: Ein Angebot machen und fragen, ob das in die gewünschte Richtung geht! Eine Auswertung? Ich könnte Ihnen jetzt die Daten des letzten Quartals .... ... das dann pro Projekt nach Auslastung gliedern... hilft Ihnen das? Dann fühlt er sich abgeholt, unterstützt (denn das braucht er!) und Du kommst Deiner besten Problemlösung näher. Win-win! Du kannst ihm aber auch seine Defizite vorhalten und wenn Du das richtig gut machst, erkennt er dass er ein Arschloch ist. Aber DEIN Leben wird davon sicher nicht besser.... Aber mach mal!
> ... Kumpels zu Teamvorgesetzten ...
Auf solche Beiträge warte ich immer freitags. Danke.
Max M. schrieb: > Unfähige Vorgesetzte sind eine Naturkonstante. LOL. Moment, ich konnte den Wert aber zwischen der Lichtgeschwindigkeit und dem Wirkungsquantum nicht finden!?
Olli schrieb: > Skandal: die kennt der meistens persönlich oder hat in vorigen Berufen > jahrelang eng mit denen zusammengearbeitet. HR hat da wohl nichts zu > sagen gehabt bei der Einstellung und Tauglichkeit.. naja so einen Skandal finde ich das jetzt nicht... ist ja nur menschlich. Die Firmen(oberhäupter) dürfen selber entscheiden, nach welcher Politik sie Personal einstellen, und wenn sie halt zulassen, dass sich ein unreflektierter Klüngel aus derselben Bubble ansammelt... ist ja nicht meine Bottom-Line.
Hört sich erfunden an wie die anderen täglichen Märchenposting. 0 von 10 Trollpunkten.
Olli schrieb: > Nun das 2. Problem ist: seine unklaren Aufgabenstellungen. Er schreibt > meistens 1-2 Zeilen z.B. "mach eine Auswertung" oder "Prognose" und > beschwert sich dann das ist eigentlich nicht das was er haben wollte. Ja, das ist teil von dem, was ein Chef so tun sollte. Muss man halt nachfragen, wenn was unklar ist, und sagen, wenn was nicht geht. Ein guter Chef findet das oft auch toll. Kommt dann als Einsatz, Vertrauenswürdig, Ehrlich, und so rüber, wenn man das richtig macht. Es ist zwar wirklich so, das ein Chef gerne mal abstrakte Visionen hat, ein Report bei denen man alle Probleme sofort sieht und woher die kommen, z.B. Natürlich so nicht möglich, aber dann muss man halt einen Kompromiss finden, und sich was praktikables und nützliches ausdenken. Naja, am besten passt man von Anfang an auf, dass man nicht für die Auswertungen zuständig wird. Aber das ist schon in Ordnung. Ein Chef weiss nicht unbedingt im Detail was oder wie, dafür hat er andere. Ein Chef muss nur schauen, gibt es ein Problem, muss was geändert werden, hängt irgendwo was. Dann macht er druck, und die Involvierten müssen eine Lösung finden. So entknoten sich dinge die hängen dann, und einige Probleme kann man so dann lösen. Wenn man das versteht, weiss man auch, wie man einen Chef korrekt verwendet. Wenn man ein Problem hat, oder etwas braucht, weil wo anders was hängt, fragt man selbst nett nach. Wenn möglich da auch Geduld haben, die haben noch andere Probleme, und würden oft eigentlich gerne helfen. Wenn das dann doch nichts nützt, schaut man, dass es der Chef bemerkt. Der darf dann den bösen spielen. Wenn es dann wieder vorwärts geht, kann man den Chef aber auch wieder etwas bremsen / beruhigen. Das ist es, wie das chef-System funktioniert. PS: Das ist nur in Grossen firmen so. In kleinen Firmen kennt man oft alle Leute persönlich. Dort sollte ein Chef dann etwas mehr Ahnung haben.
Olli schrieb: > Neben ihm hat der Abteilungsleiter noch weitere seiner Kumpels > zu Teamvorgesetzten ernannt. Und du ärgerst dich irgendwie, dass du nicht auch dran gekommen bist? > Ihr merkt schon, ich halte nicht viel davon. Hast du innerlich nicht eh' schon gekündigt? Dann zieh die Nummer vollends durch. Denn eines ist klar wie die sprichwörtliche Kloßbrühe: die von dir an diesem Betrieb so gehasste (weil für die Frage hier völlig irrelevante, aber trotzdem ausführlichst beschriebene) Vetternwirtschaft, die da offenbar herrscht, wird auch dann noch bleiben, wenn der Vorgesetzte äußerst präzise und exakte Anweisungen gibt. Sprich: das Problem "Vetternwirtschaft" wird trotzdem bleiben. > Wie damit umgehen? Einen anderen Chef suchen. Möglicherweise ist der besser und hat weniger Kumpels in der Firma...
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Bearbeitet durch Moderator
Gunnar F. schrieb: > auch wenn Wolfgang schon die perfekte Antwort gegeben hat... > > Hier im Forum sehe ich oft die perfekten Negativ-Beispiele, wenn jemand > eine Dienstleistung erbittet. Da werden 10.000 Gegenfragen gestellt, > Vermutungen und Unterstellungen abgegeben, die Fragestellung an sich > kritisiert und so weiter. > Viel besser: Ein Angebot machen und fragen, ob das in die gewünschte > Richtung geht! Blödsinn. Es ist eine Frage des Aufwands. X Annahmen machen, Zeit investieren, um einer Eintagsfliege ein Angebot zu machen? Dann mehr Zeit investieren um der Eintagsfliege scheibchenweise aus der Nase zu ziehen was davon in die gewünschte Richtung geht, was nicht, und was die gewünschte Richtung ist? Dann lieber in einer Gemeinschaftsaktion, jeder ein paar Fragen, der Eintagsfliege die Informationen aus der Nase ziehen. Nach wenigen Fragen ist meist klar dass es sinnlos ist. Du darfst das bei der nächsten Eintagsfliege anders handhaben und ein beispielhaftes Angebot machen. Moment, warum eigentlich bei der nächsten? Poste mal Links zu Beiträgen in denen du Leuten ein Angebot gemacht hast, wo du mit gutem Beispiel voran gegangen bist.
Ja, Lothar, ABER:
> ... das Problem "Vetternwirtschaft" wird trotzdem bleiben.
Eine Nebenwirkung der Klugheit ist deren Missbrauch für eigensüchtige
Zwecke.
Daher ist der Kampf gegen die Vetternwirtschaft ähnlich töricht wie der
Kampf des Don Quichotte gegen Windmühlen.
Besser nutzt Olli die Freiräume, die sich aus der Vetternwirtschaft für
ihn ergeben:
1. Vertrauen ist in der Seilschaft der "Vettern" deutlich wichtiger als
Können und Fachkenntnisse. Also gilt das auch die Zusammenarbeit eines
solchen "Vetters" mit seinen Könnern.
2. So mangelhaft die Fachkenntnisse des vorgesetzten Vetters, so
sehnsüchtig will der von seinen Fachleuten aufrichtig beratern werden -
so misstrauisch ist er aber auch.
Das ist eine Win-Win-Situation wie zwischen dem Ober und seinem Gast.
Deren Nutzung hat den Preis "Anerkennung der Priorität 'Vertrauen geht
vor Können' für gute Zusammenarbeit."
Für einen Klugen sollte die kein Problem sein.
Ciao
Wolfgang Horn
Wäre auch mal interessant, die andere Seite zu hören. Ich habe schon Kollegen gehabt, die über den Vorgesetzten gejammert haben, aber damit nur ihre eigenen Fehler kaschieren wollten. Weil, die Doofen und Unfähigen sind immer die Anderen.
IchGlaubeEsNicht schrieb: > Ich habe schon Kollegen gehabt, die über den Vorgesetzten gejammert > haben, aber damit nur ihre eigenen Fehler kaschieren wollten. Dito Sicher ist das mit der Vetternwirtschaft so ne Sache und bringt sehr viele Nachteile. Jedoch wird der Chef seines Chefs das ganze tolerieren so lange "die Bude läuft".
OC schrieb: > Es ist eine Frage des Aufwands. X Annahmen machen, Zeit investieren, um > einer Eintagsfliege ein Angebot zu machen? Dann mehr Zeit investieren um > der Eintagsfliege scheibchenweise aus der Nase zu ziehen was davon in > die gewünschte Richtung geht, was nicht, und was die gewünschte Richtung > ist? Der große Vorteil eines Forums gegenüber einem Arbeitsverhältnis ist, daß man in einem Forum man auch einfach mal den Mund halten könnte. Das erzeugt dann im Übrigen auch den geringsten Aufwand -- nicht nur bei Dir, sondern auch bei den Lesenden.
OC schrieb: > Blödsinn. schön wie du mit anderer Leute Standpunkt umgehst! Verstehe Angebot nicht im kommerziellen Sinn! Das kann auch nur ein Satz im Gespräch oder eine Zeile Text sein. Aber die Richtung macht den Unterschied: Vor oder zurück? Man kann auch sagen ziel- oder problemorientiert. Es gibt viele Ingenieure, die zu letzterem neigen. Sehen in allem das negative, wissen tausend Probleme, die sich in den Weg stellen könnnen, etc. Das ist auch alles richtig, aber der Unternehmer braucht Leute, die den Sinn der Zielsetzung verstehen und beurteilen könnem, wie das am einfachsten erreicht werden kann. Oder auch nicht, klar.
Olli schrieb: > > Das grösste Problem ist: seine Aussagen und unklare Kommunikation kommen > nicht richtig bzw. nur teilweise an bzw. werden sie nicht verstanden. Er > wundert sich danach immer, warum das bei niemanden angekommen ist. Der > realisiert wohl nicht, dass er einfach schlecht kommuniziert und hat da > wohl auch keine Selbstreflektion. Du mußt mit Deinen Kollegen gemeinsam dieses Lied vortragen: https://www.youtube.com/watch?v=DetDKNSyQTI
Olli schrieb: > Nun das 2. Problem ist: seine unklaren Aufgabenstellungen. Er schreibt > meistens 1-2 Zeilen z.B. "mach eine Auswertung" oder "Prognose" und > beschwert sich dann das ist eigentlich nicht das was er haben wollte. Hier wurden bereits viele (auch zutreffende) Erklärungen und Ansätze geliefert, das Problem zu erklären (Vorgesetzter als Kontrollfreak) als auch zu lösen (woanders bewerben). Seit Eröffnung des Threads werde ich jedoch den Eindruck nicht los, dass auch von Seiten des TO etwas gewaltig schief läuft, und zwar in der Kommunikation. Denn wenn eine Aufgabenstellung unklar ist, hake ich deutlich(!) nach. Schon, um mich abzusichern. Das muss nicht so höflich sein wie beim Ober und dem Gast. Eher in Richtung "Sag mal genau, was Du willst, so eine Anweisung versteht kein Mensch!". Das scheint hier nicht gegeben zu sein, so dass es weiter zu unbefriedigen Missverständnissen kommen wird.
Olli schrieb: > Nun das 2. Problem ist: seine unklaren Aufgabenstellungen. Er schreibt > meistens 1-2 Zeilen z.B. "mach eine Auswertung" oder "Prognose" und > beschwert sich dann das ist eigentlich nicht das was er haben wollte. > > Wie damit umgehen? Wie mit schwierigen (nicht kommunikativen) oder > unklaren Aussagen und "Vorgesetzten" umgehen? Das sind subtile Despektierlichkeiten, die er an Dir ausprobieren will. Eine Methode, um Untergegebne zu Gehorsam zu erziehen. Vielleicht macht er es sogar unterbewusst, aber davon sollte man nicht ausgehen, weil ein Naivling wird sehr selten Vorgesetzter. Das Einzige Richtige wäre, es Dir nicht gefallen zu lassen. Am Besten gehst Du zu ihm hin oder setzt eine Besprechung sogar mit dem Abteilungsleiter an und sagst genau das, was Du uns hier erzählt hast, beiden ins Gesicht. Damit hast Du dir dann den Respekt verdient, Du wirst von beiden ernst genommen und sogar vielleicht sogar auf der Führungsebene aufgenommen. Oder Du machst weiter wie bisher und schluckst alles runter.
Ich hatte auch 3 Jahre einen Vorgesetzten (er wurde inzwischen wegbefördert) den ich beim besten Willen nicht verstanden habe. Er war Deutscher und hat keine komplizierten Worte gebraucht. Auch Nachfragen hat nicht geholfen. Es ging wohl nicht nur mir so... Meine persönliche Lösung war aussitzen ;-) Andere Kollegen haben die Abteilung gewechselt (großer Konzern). Keine Lösung ist so jemanden ändern zu wollen. Außerdem denke ich es ist keine Lösung besonders spitzfindig zu sein. Solche Leute sind ja noch unangenehmer finde ich ;-)
Olli schrieb: > Das grösste Problem ist: seine Aussagen und unklare Kommunikation kommen > nicht richtig bzw. nur teilweise an bzw. werden sie nicht verstanden. Mimimmi
Olli schrieb:
Wer als "Senior Developer" ohne den Teamleiter nicht weiß was er wie zu
tun hat ist selber schuld.
Werden unklare Vorgaben gemacht, muss man sofort nachfragen. Nicht am
Ende meckern wenn das Zeug fertig sein soll.
Ansonsten ist das ganz normales Karriere-Geschwurbel im Konzern.
Natürlich werden die "Bekannten" befördert. Wer sonst? Unbekannte Nerds?
Natürlich werden die Leute befördert die nichts fachlich können. Die
Fachkräfte braucht man ja noch zum arbeiten.
Das Netzwerken ist der erste Indikator ob man zum Chef taugt. Kann man
das nicht, wird man auch nicht befördert.
Nilix N. schrieb: > Kenn ich nur allzu gut, am besten neuen AG suchen, das eskaliert auf > Dauer. Kann ich nur bestätigen! Hatte auch so einen Ar... vor mir sitzen der dachte er sei der Größte und Schlaueste. Die Tipps die man hier gegeben hat sind zwar recht gut. Allerdings wenn es sich um einen "harten" Brocken handelt, dann kann man mit dem keine Spielchen spielen und schon gar nicht mal so auf den Schreibtisch "kacken"! Das führte z.B. bei mir zu einer Abmahnung worüber ich aber heute nur herzhaft lachen kann... :-)) weil ich gegangen bin und heute mein eigener Chef bin! Dazu kann man nur sagen, weg da so schnell wie möglich. Es eskaliert sonnst in einen unschönen und ungleichen Kampf!
Hatte schon beide Extreme. Einen Vorgesetzten der sich einfach nicht klar ausdrücken konnte, auch nach Nachfrage nicht und den man richtig dazu anleiten musste, bis eine klare Aussage raus kam. Ansonsten war der eher ein Chaot der vieles hemdsärmelig, trotz Warnungen der erfahrenen Entwickler, nahm. Aber man wusste das, handelte entsprechend und fand Wege für einen guten Umgang miteinander. Sowie einen Vorgesetzten, der z.B. ganze Fragenkataloge entwarf, mit zig überspezifischen Detailfragen, die am Ende gar nichts mit dem Kern der Sache zu tun hatten. So nach dem Motto, welche Farben die Socken des Entwicklers zum Zeitpunkt der Prototypenfertigung hatten. Das war reine Quälerei, da der Vorgesetzte ansonsten auch Mikromanagement par excellence betrieb und man mehr mit der minütlichen Dokumentation seiner eigenen Arbeit beschäftigt war, als mit dem eigentlichen Job. Und wehe man hatte unsaubere Dokumentation, weil man einfach auch mal etwas fertig bekommen wollte, dann hat man nicht gearbeitet, weil nicht ausreichend dokumentiert und bekam Meetings aufgezwungen, in denen dann die Wichtigkeit der Nachvollziehbarkeit der eigenen Arbeit mitgeteilt bekam. Also schaffte man noch weniger als sonst. Richtig kafkaesk wurde es, als am Jahresende festgestellt wurde, dass der Output vom Team irgendwie mies ist und daher das Team noch mehr dokumentieren müsse, damit man die Ursachen dafür findet. Dieses Team existierte dann so nicht mehr besonders lange, da in schneller Folge alle woanders hin abgehauen sind. Deshalb, arrangiere dich mit dem unklar ausdrückendem Chef. Das Gegenteil ist viel unangenehmer.
Nach 2 Jahren sollten sich die meisten Probleme bereits von selbst gelöst haben. Entweder ist er weg oder Du hast eine bessere Stelle gefunden?
oszi40 schrieb: > Nach 2 Jahren sollten sich die meisten Probleme bereits von selbst > gelöst haben. Entweder ist er weg oder Du hast eine bessere Stelle > gefunden? Wie meinst du das? Der Thread ist von gestern...
Cyblord -. schrieb: > Wie meinst du das? Der Thread ist von gestern... Olli schrieb: > Wir haben seit 2 Jahren einen neuen "Vorgesetzten" Oh, Mann!
Gunnar F. schrieb: > Hier im Forum sehe ich oft die perfekten Negativ-Beispiele, > wenn jemand eine Dienstleistung erbittet. Da werden > 10.000 Gegenfragen gestellt, Vermutungen und Unterstellungen > abgegeben, die Fragestellung an sich kritisiert und so weiter. Hmmm. Und?! Wieso glaubst Du, dass es leicht ist, eine zusammengewürfelte Horde von Spezialisten unterschiedlicher Mentalität und Kompetenz dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten und Dein Problem zu lösen? > Viel besser: Ein Angebot machen und fragen, ob das in die > gewünschte Richtung geht! Dazu ist man um so leichter bereit, je wahrscheinlicher eine angemessene Gegenleistung ist. Bei Deinem Chef ist die wichtigste Gegenleistung das regelmäßig gezahlte Gehalt. Bei Fragestellern hier im Forum besteht die einzige Gegenleistung häufig darin, von ihm vollgepöbelt zu werden. Entsprechend verteilt sich die Bereitschaft, in Vorleistung zu gehen.
Gunnar F. schrieb: > Man kann auch sagen ziel- oder problemorientiert. Ich verstehe, was gemeint ist -- trotzdem ist die Unterscheidung meiner Meinung nach schwachsinnig. > Es gibt viele Ingenieure, die zu letzterem neigen. Sehen > in allem das negative, wissen tausend Probleme, die sich > in den Weg stellen könnnen, etc. Das ist auch alles richtig, Korrekt. Wichtiger Punkt. Das Verhalten, überall die Probleme zu sehen, ist für die Ingenieure deshalb richtig , weil SIE es ja sind, von denen das Lösen dieser Probleme letztlich verlangt wird! Regel Nummer fünf: "Menschliche Probleme lösen, aber technische Probleme vermeiden." > aber der Unternehmer braucht Leute, die den Sinn der > Zielsetzung verstehen und beurteilen könnem, wie das am > einfachsten erreicht werden kann. Oder auch nicht, klar. Dafür ist es in der Regel hilfreich... - selbst eine klare Vorstellung vom Ziel zu haben, - sich vernünftig ausdrücken zu können, - sich in die Leute einfühlen zu können, denen man das Ziel näherbringen will.
Rainer Z. schrieb: > Seit Eröffnung des Threads werde ich jedoch den Eindruck > nicht los, dass auch von Seiten des TO etwas gewaltig > schief läuft, Mit diesem Eindruck stehst Du nicht allein :) > und zwar in der Kommunikation. Denn wenn eine > Aufgabenstellung unklar ist, hake ich deutlich(!) nach. > Schon, um mich abzusichern. Das kann auch schiefgehen. Ich bin Spezialist darin, bei Vorgaben, die für mich keinen Sinn geben, ganz naiv wieder und wieder nachzuhaken, weil ich einfach nicht verstehe, was das werden soll. Irgendwann merke ich dann an den zunehmend unwirschen Reaktionen, dass der, der die Vorgaben macht, noch weniger Ahnung von der Sache hat als ich... :/ Trotzdem bleibt natürlich richtig, dass man nachfragen muss, wenn etwas nicht klar ist.
Egon D. schrieb: > Dafür ist es in der Regel hilfreich... > - selbst eine klare Vorstellung vom Ziel zu haben, Stimmt, eigentlich... Ist das auch die Meinung des (neuen) Chefs? > - sich vernünftig ausdrücken zu können, Wichtig, keine Frage! > - sich in die Leute einfühlen zu können, denen man das > Ziel näherbringen will. Das Ziel bestimmt der Chef! Wenn der Chef das Ziel nicht kennt, oder es selbst kommunizieren kann, wird es schwierig! Rückmeldungen sind da wichtig! Wenn solche Rückmeldungen gefordert werden, es dazu gar keine Rückmeldungen gibt, hat man/frau einen schwierigen Stand. Ich verfolge ein Ziel, von dem ich überzeugt bin, bekomme dazu aber Null Rückmeldung, läuft etwas total verkehrt. Olli schrieb: > Wie damit umgehen? Wie mit schwierigen (nicht kommunikativen) oder > unklaren Aussagen und "Vorgesetzten" umgehen? Dem Chef selbst Termine setzen, was Rückmeldungen angeht. Worst Case: Olli schrieb: > Er wurde wohl befördert, weil er gut > A...kriechen kann und das "politische Spiel" im Konzern wohl gut spielen > kann und ein guter Untertane des Abteilungsleiters ist. Neben ihm hat > der Abteilungsleiter noch weitere seiner Kumpels zu Teamvorgesetzten > ernannt. Ja, die gibt es! Wie viele Jobangebote bekommst du derzeit? Plan B: Was tust du, wenn der neuen Chef weiter so rum eiert? Im Zweifel bist Du unfähig - aus Sicht der Führungsetagen!
hi Leute, vielen Dank, echt viele gute Antworten wurden gegeben und das hilft sehr gut weiter. Kann nicht überall einzeln darauf eingehen, aber von mir eine kurze Zusammenfassung bzw. Gedanken dazu: - Ober & Kellnerkonzept - Pflichten / Lastenheft - Konzept - habe für mich gelernt, dass ich in Zukunft ganz genau nachhake und vehement auf eine präzise Aufgabenstellung bestehen werde. im Sinne von Problemstellung und Definierung "was ist eine gute Auswertung", z.B. welchen Zeitraum zurück, darfs in die Zukunft sein, wenn ja, welche statistischen Methoden etc. - Problemstellung habe ich ihn damals sogar kurz nocheinmal gefragt, auch das konnte er nicht wirklich beantworten. Aber ich habe einiges daraus gelernt, in Zukunft, werde ich härter, klarer und öfters nachfragen und klar nochmal fragen, oder öfters, ganz naiv (auch wenn ich mich beim Fragen ev. etwas dämlich vorkomme). Auch wenn ich Gefahr gehe, dem seine Defizite darlegen zu müssen, kann ich nicht zu allem Ja und Amen sagen, da es ansonsten bestimmt auch meinen Stolz angreifen würde. Wie gesagt wurde, ja der scheint einer der Günstlinge der Vetternwirtschaft zu sein, wo Seilschaft viel wichtiger ist als Können und Fachwissen. Und nein, ich möchte nicht auch so ein Günstling (d.h. Teamleiter o. ä.) werden, da ich gefühlt und mental nicht zu dieser etwas eigenartigen Gruppe dazugehören möchte. Es sind durchaus auch einige TLs ("Vorgesetzte") dabei, die nur z.B. ein Bachelorstudium haben. Dabei haben wir einige Ingenieure mit Diplom- bzw. Mastergrad. Ja, es sind formbare Halbidioten bei den "Vorgesetzten" dabei, das ist richtig. An der Basis sind tatsächlich viele gute Leute, da dort die eigentliche Arbeit gemacht werden muss. Ich denke nach, wieder eher in ein forschungsorientiertes Umfeld gehen zu können, wo Leistung & Fachwissen eher belohnt wird (denke ich). Dafür würde ich eine gut bezahlte, mehr oder weniger sichere Konzernstelle aufgeben, wo sich aber eher Leute mit Politik und sich selbst beschäftigen, als wirklich an Fachwissen und Produkten zu arbeiten (schon auch, aber...) Und ja, ich habe viel nicht Mühe, eine neue Stelle zu finden, aber es gibt auch ein paar Aspekte die mir an der Arbeit gefallen (Tätigkeitsfeld, Gehalt, einige Kollegen..). Bei einem neuen Job wär ich halt wieder der Neue.. und wie bemerkt wurde, ob da die Sch.. nicht einfach anders riecht? Danke, Olli
Hi Olli, denk nochmal drüber nach: Komm weg vom Fragen Stellen! Gib Antworten. Du bist der Spezialist. Mach Vorschläge, wie Du das für angebracht hältst und frage dann nach, ob das in die gewünschte Richtung geht. Nochmal: Step by step, nicht eine ellenlange Ausarbeitung machen und dann fragen. Wenn der Chef vom Fachlichen keine Ahnung hat, profitiert er von Deinem Know-how und Ihr werdet zum Team. my 2 cts. Gruss Gunnar
Wolfgang H. schrieb: > Da hilft das Konstrukt "Pflichtenheft - Lastenheft". > Klassisches Beispiel: Gast bestellt im Restaurant "bitte ein gutes > Essen!" Der Ober darauf: "Unsere Empfehlung des Tage ist Chateaubriand. > Exzellent. Darf ich ihnen den Genuß servieren?" > > Stimmt der Gast zu, hat er klaglos zu bezahlen, was er bestellt hat. > > Das "gute Essen" war das Pflichtenheft, die Antwort das Lastenheft Hallo Wolfgang, bist du mit den Begriffen durcheinander gekommen? Das Lastenheft liegt beim Auftraggeber (hier: dem Gast). Das Pflichtenheft liegt beim Auftragnehmer (hier: dem Ober oder dem Koch). https://de.wikipedia.org/wiki/Pflichtenheft
:
Bearbeitet durch User
Ja, Wegstaben V.,
> bist du mit den Begriffen durcheinander gekommen?
Verwechselt, genau. Meine Ehrenrettung ist die Anschaulichkeit des
Beispiels "Ober".
Nebenbei bewundere ich das Klischee "britischer Butler". Die hatten wohl
seit der Schlacht von Haistings mit fürstlichen Hausherren zu tun, die
über weit mehr Macht als Können verfügten.
Ciao
Wolfgang Horn
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