Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Haben euere gebastelten Geräte eine PFC?


von Andre G. (andgst01)


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Schönen Freitag!


Nur so rein aus Neugier ...

Baut ihr eigentlich in eure gebastelten Geräte PFCs ein oder nicht?

Tut sich das irgendjemand wirklich an?
Wenn ja: Warum?

von Εrnst B. (ernst)


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Anders herum gefragt:
Wer baut noch Schaltnetzteile für Bastelprojekte selber, wenn es fertige 
Module/OpenFrame-SNTs für kleines Geld fertig zu kaufen gibt?

von Fabian H. (hdr)


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Selbst als Hardwareentwickler würde ich auf bestehende Module 
zurückgreifen. Schaltnetzteile sind schon eine Wissenschaft für sich und 
den Ärger in der EMV-Prüfung will ich mir nicht antun, wenn es keine 
zwingenden Gründe dafür gibt.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Kein einziges meiner Geraete hat einen Netzanschluss. Ich werde mich 
hueten... Bei mir ist das Netzgeraet immer extern und wird vom Kunden 
eingesteckt.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

so rein aus Neugier: Wenn ihr euch ein Loch ins Knie bohrt, nehmt ihr 
einen HSS-Bohrer oder einen aus Chromvanadium-Stahl?

Und wenn ihr euch danach Milch in dieses Loch giesst - ist das dann 
Halbfett, Vollfett oder gar Mandelmilch?

SCNR,
WK

von Murmeltier (Gast)


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Also bei mir kommt Schaum raus.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Warum macht mir das oft immer alles komplizierter als es ist...

Erstens darf man nicht am Netzfilter sparen. Wie sowas geht kann man 
recht problemlos aus bestehenden Lösungen abkupfern. Das ist kein 
Hexenwerk.

Zweitens soweit ich weiß beginnen die EMV Messungen erst bei 150kHz. 
Also nimmt man eine PWM-Frequenz von 70..72kHz, dann bleibt die erste 
Harmonische noch da drunter und die höheren sind meist nicht mehr so 
stark. Dann gibts noch recht einfache Dinge, was man machen kann um 
seinen Wandler zu entstören, Snubber, oder ich nenne das jetzt einfach 
mal "ein paar Ferritperlen", die werden nicht selten einfach auf die 
Beinchen der Leistungsbauteile aufgeschoben.

Für eine PFC gibt es heute so viele erprobte Lösungen und kleine ICs, 
die das auf einfache Weise möglich machen. Wenn man als Bastler den 
Anspruch hat, eine möglichst konforme Schaltung zu bauen, dann spricht 
nichts gegen den Bau einer PFC-Stufe.

Problematisch wird es wenn man irgendwelche besonderen Gegebenheiten 
einhalten muß. Beispielsweise Platz-Limitierung, so daß man zu kleinen 
Induktivitäten und dadurch hohen Frequenzen gezwungen ist, besonders 
hohe Leistung oder man braucht wegen schlechter Kühlung einen verdammt 
guten Wirkungsgrad, möchte deswegen so steile Schaltflanken wie 
möglich... Dann wird's schwerer, EMV-konform zu bleiben.

Leider sind diese Messungen teuer, wenns schiefgeht müssen sie 
wiederholt werden, daher kann ich jeden verstehen, der lieber ein extern 
zugekauftes Netzteil verwendet und das Problem auf diese Weise 
"oursourcet".

von depp (Gast)


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Wer baut Schaltnetzteile selber? - Der, der Leistung braucht und kein 
Vermögen für ein Netzteil ausgeben will oder kann...es geht ja hier um 
Hobbyprojekte, oder? -Und nicht um den gewerblichen Verkauf.

Also mein selbstgebauter Induktionsschmelzofen hat keine, dabei reizt 
der bis jetzt leistungsmässig meine 230 V Leitung aus (20A). Hab mich 
auch ehrlichgesagt wenig damit beschäftigt, da ich bis jetzt keine 
Störungen erkennen konnte, Radio spielt daneben noch einwandfrei. Ausser 
direkt um die Induktionsspule...aber das ist ja funktionsbedingt 
gewollt.

Gibt es eigentlich eine einfache Möglichkeit um auch ohne teure 
Messtechnik Störungen in der Hinsicht zumindest einschätzen zu können?

von depp (Gast)


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Also...ich hab natürlich einen passiven Netzfilter drin...

von Max M. (Gast)


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Andre G. schrieb:
> Tut sich das irgendjemand wirklich an?

Ja, ich.
Aber auch nur weil ich mit Geld erpresst werde Luftfahrtgeräte zu 
entwickeln und ein COTS Gerät weder 115V 360-800Hz Wide Frequency Netze 
mit akzeptablen Power Faktor kann noch 150ms 
Spannungsausfallüberbrückung bei Volllast.

Ansonsten wann immer es geht ein fertiges SNT verwenden.
Billiger und besser bekommst Du es auch nicht hin.

Wenn man allerdings Bock auf SNT Entwicklung mit Netzspannung hat, ist 
eine PFC doch auch ganz nett.
Gibt ja die merkwürdigsten Hobbys.

PFC ist am öffenlichen Netz aber nur für Geräte ab 75W relevant.
Oder LED Beleuchtung ab 25W, weil die meist in großer Stückzahl verbaut 
werden und in der Summe wieder das Netz versauen würden.
Für privat würde mich das alles garnicht kümmern.

von Wühlhase (Gast)


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Ben B. schrieb:
> Für eine PFC gibt es heute so viele erprobte Lösungen und kleine ICs,
> die das auf einfache Weise möglich machen.

So siehts aus...ich versteh das Theater auch nicht.

von Hermann S. (diphtong)


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Andre G. schrieb:

> Tut sich das irgendjemand wirklich an?
> Wenn ja: Warum?

Man kann ja mit einer PFC nicht nur entstören, bzw. den Leistungsfaktor 
anpassen...man kann damit auch die Eingangsleistung des Inverters 
steuern und somit auch die Ausgangsleistung. Eine PFC kann also nicht 
nur eine "Belastung" sein, sondern auch ein aktives Element des 
Netzeils.
Dürfte eine der wenigen Möglichkeiten sein, um selbstschwingende Wandler 
zu steuern?!

von Helmut -. (dc3yc)


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Dergute W. schrieb:
> so rein aus Neugier: Wenn ihr euch ein Loch ins Knie bohrt, nehmt ihr
> einen HSS-Bohrer oder einen aus Chromvanadium-Stahl?

VHM-Bohrer.

> Und wenn ihr euch danach Milch in dieses Loch giesst - ist das dann
> Halbfett, Vollfett oder gar Mandelmilch?

Ich giesse keine Milch rein, sondern schmiere mit Marmelade wegen des 
besseren Reibungskoeffizienten. Am liebsten mit Hiffenmark.

von Hermann S. (diphtong)


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Helmut -. schrieb:

> Ich giesse keine Milch rein, sondern schmiere mit Marmelade wegen des
> besseren Reibungskoeffizienten. Am liebsten mit Hiffenmark.

Nimm doch glei was hochprozentiges, dann vergisst dass du eine 
knieschmierung brauchst und n loch im knie hast...am besten gleich per 
tropf versorgen, dann kann man auch nicht vergessn das loch nachzufüllen 
😄

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Wenn ihr euch ein Loch ins Knie bohrt, nehmt ihr
> einen HSS-Bohrer oder einen aus Chromvanadium-Stahl?
Hartmetall, alles andere glüht nur aus.

von Peter D. (peda)


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Hermann S. schrieb:
> Man kann ja mit einer PFC nicht nur entstören, bzw. den Leistungsfaktor
> anpassen...man kann damit auch die Eingangsleistung des Inverters
> steuern und somit auch die Ausgangsleistung.

Das macht den PFC-Wandler aber aufwendiger. Eine einfache PFC kann die 
Spannung nur hochsetzen, z.B. auf 380V Zwischenkreisspannung.
Z.B. ASTEC AIF04ZPFC-01

Beitrag #6972909 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Leon L. (leonelf)


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Ben B. schrieb:
> Zweitens soweit ich weiß beginnen die EMV Messungen erst bei 150kHz.
> Also nimmt man eine PWM-Frequenz von 70..72kHz, dann bleibt die erste
> Harmonische noch da drunter und die höheren sind meist nicht mehr so
> stark.

Das mag zwar dank der Normierungslücke gehen (darf natürlich nicht die 
Oberwellen bis 2kHz vergessen, die gibt's auch noch), aber wenn man ein 
gutes, kompatibles Gerät bauen möchte, designt man auch seine 70kHz PWM 
auch so, dass sie einer hypothetisch existierenden Norm standhalten 
könnte, einfach damit andere Geräte im System nicht abkacken. Die Norm, 
die bestimmt, welche Frequenzen ein Gerät aushalten muss, ist ja leider 
auch lückenbehaftet...

von Christian W. (orikson)


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depp schrieb:
> Also...ich hab natürlich einen passiven Netzfilter drin...

Ist der Name Programm oder Beabsichtigt oder muss man den Unterschied 
zwischen Netzfilter und PFC erklären ;)

Wie fast alle hier bin ich bei meinen Konstruktionen dazu übergegangen, 
fertige Schaltnetzteile mit integriertem Filter und PFC zu verwenden, da 
einfach kleiner, leistungsfähiger und günstiger. Nur bei meinem alten 
(digitalen) Verstärker mit theoretischen 2 x 600 W (2 x TAS5634 bzw 
Vorgänger) ist noch ein 500 W (?) Ringkern-Netzteil verbaut, der aber 
auch mal getauscht werden müsste

von MaWin (Gast)


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Andre G. schrieb:
> Haben euere gebastelten Geräte eine PFC?

Nein, aber unsere PC haben eine Rechtschreibkorrektura

von depp (Gast)


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PFC = Leistungsfaktoranpassung, um Spannungs- und Stromverlauf 
anzugleichen, um eine möglichst Ohmsche Last zu simulieren
Netzfilter = Unterdrückung von Störfrequenzen/Oberwellen

Hab ich das so richtig verstanden? - Wenn nicht, bitte erklären.

Übrigens heissts auf wiki: "Leistungsfaktorkorrekturfilter":
https://de.wikipedia.org/wiki/Leistungsfaktorkorrekturfilter

Ist das "Filter" im Namen dann falsch? "Filtert" eine PFC gar keine 
Störfrequenzen aus, oder nur marginal?

Damit wollte ich auch nicht ausdrücken, dass ein Netzfilter das gleiche 
ist wie eine PFC, sondern lediglich, dass ich zwar einen Netzfilter 
verbaut habe, jedoch keine PFC.

von Hermann S. (diphtong)


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Peter D. schrieb:

> Das macht den PFC-Wandler aber aufwendiger. Eine einfache PFC kann die
> Spannung nur hochsetzen, z.B. auf 380V Zwischenkreisspannung.
> Z.B. ASTEC AIF04ZPFC-01

Wenn man die PFC als step-up ausführt ja...aber man muss ja nicht auf 
380 V oder 600 V Zwischenkreisspannung gehen, vll. reichen auch 300 V.
Man kann die PFC ja auch als step-down ausführen, das ist dann 
schaltungstechnisch nicht aufwändiger als ein step-up.

von (prx) A. K. (prx)


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Hermann S. schrieb:
> Man kann die PFC ja auch als step-down ausführen

Der Sinn einer aktiven PFC besteht darin, auch bei momentanen 50V am 
Eingang einen dazu passenden Strom zu ziehen. Das geht rauf deutlich 
eleganter als runter, besonders bei 300V im Zwischenkreis.

: Bearbeitet durch User
von Hermann S. (diphtong)


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Hier ist eine PFC als Step-down ausgeführt, Seite 2 unten rechts:
https://www.ti.com/seclit/ml/slup264/slup264.pdf

Wenn die Leistungsanpassung passt, dürfte doch auch bei 50 V genügend 
Strom fliessen?

Auf den Folgeseiten stehen auch Vor- und Nachteile von PFCs in Buck oder 
Boost ausführung.

von A-Freak (Gast)


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Eine "richtige" PFC bisher nicht, aber schon ein paar mal dicke 
Drosselspulen genommen um Oberwellen zu verringern, was zugleich auch 
den Einschaltstromstoß stark reduziert.

Gab es früher in jedem ATX-Netzteil als passive PFC

von Wühlhase (Gast)


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Hermann S. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>
>> Das macht den PFC-Wandler aber aufwendiger. Eine einfache PFC kann die
>> Spannung nur hochsetzen, z.B. auf 380V Zwischenkreisspannung.
>> Z.B. ASTEC AIF04ZPFC-01
>
> Wenn man die PFC als step-up ausführt ja...aber man muss ja nicht auf
> 380 V oder 600 V Zwischenkreisspannung gehen, vll. reichen auch 300 V.
> Man kann die PFC ja auch als step-down ausführen, das ist dann
> schaltungstechnisch nicht aufwändiger als ein step-up.

Die Zwischenkreisspannung muß über der Scheitelspannung im Netz liegen, 
damit das sauber funktioniert. Bei 230V~ sind das ca. 357V 
(Spannungsschwankungstoleranz von 10% mit einbezogen).

Die Appnote von TI zwei oder drei Posts vorher ist ein Beispiel dafür, 
wie das noch irgendwie hingewürgt werden kann, aber ich sehe das als 
qualitativ deutlich schlechtere Lösung an.

von Peter D. (peda)


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Hermann S. schrieb:
> Man kann die PFC ja auch als step-down ausführen, das ist dann
> schaltungstechnisch nicht aufwändiger als ein step-up.

Dann muß die Spannung aber klein genug sein, für einen hohen 
Stromflußwinkel. Und aus 50V möchte ich lieber nicht 1000W ziehen 
müssen, da sind die Verluste zu groß gegenüber 380V. Und 20A auf der 
Platine benötigen eine spezielle Leiterzugverstärkung.

von Dieter (Gast)


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Andre G. schrieb:
> Baut ihr eigentlich in eure gebastelten Geräte PFCs ein oder nicht?

Die Geräte sind zu klein um darin Petrol Fueled Cars einzubauen. Wenn, 
dann ist das umgekehrt.


Als NichFreitagsantwort könnte geschrieben werden, dass es häufig 
reichen würde, wenn ein DCDC-Wandler von ca. 60-325V wandeln würde und 
in dem Bereich annähernd U ~ I korrelieren würde. Mehr wäre gar nicht 
notwendig.

von Hobby-LEler (Gast)


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Andre G. schrieb:
> Baut ihr eigentlich in eure gebastelten Geräte PFCs ein oder nicht?

Manchmal. Du meintest wohl aktive PFC, also Step-Up auf meist ca.
360-420VDC Zwischenkreis. Denn wie schon wer sagte, geht es auch
passiv (das ist weniger Entwicklungs- als eher Bauteilaufwand).

> Tut sich das irgendjemand wirklich an?
> Wenn ja: Warum?

Hm.

Max M. schrieb:
> Wenn man allerdings Bock auf SNT Entwicklung mit Netzspannung hat, ist
> eine PFC doch auch ganz nett.

Treffer. Manche machen das aus Jux und Dollerei. Wenige vermutlich,
weil die meisten sich im Hobby auf was anderes konzentrieren.

> Für privat würde mich das alles garnicht kümmern.

Wie Du ja siehst. Aber ich z.B. habe mich schon immer auch speziell
für die Versorgung interessiert.

Allgemein für Leistungselektronik, linear und auch geschaltet -
und im Zuge dessen halt auch für "das zwischen Endgerät und Netz".

Findest Du denn so dermaßen abwegig, sich dafür zu interessieren?

Gar so langweilig ist das imho nicht, immerhin muß man zugleich
mit den Eigenheiten des Versorgungsnetzes + EMV sowie den genauen
Anforderungen diverser Verbraucher vertraut sein.

depp schrieb:
> PFC = Leistungsfaktoranpassung, um Spannungs- und Stromverlauf
> anzugleichen, um eine möglichst Ohmsche Last zu simulieren
> Netzfilter = Unterdrückung von Störfrequenzen/Oberwellen
>
> Hab ich das so richtig verstanden? - Wenn nicht, bitte erklären.
>
> Übrigens heissts auf wiki: "Leistungsfaktorkorrekturfilter":
> https://de.wikipedia.org/wiki/Leistungsfaktorkorrekturfilter
>
> Ist das "Filter" im Namen dann falsch? "Filtert" eine PFC gar keine
> Störfrequenzen aus, oder nur marginal?
>
> Damit wollte ich auch nicht ausdrücken, dass ein Netzfilter das gleiche
> ist wie eine PFC, sondern lediglich, dass ich zwar einen Netzfilter
> verbaut habe, jedoch keine PFC.

Diese Fragestellung ist gar nicht mal so leicht zu beantworten,
wenn jemandem die Antwort "Es gibt Netzfilter für RF/HF, passive
PFC, und aktive PFC." noch nicht ganz für den Überblick reicht.
Ich versuchs mal:

Eine aktive PFC unterdrückt freilich ebenso Störfrequenzen und
Oberwellen, die ohne sie (bei direktem Anschluß der Folgestufe an
eine einfache Gleichrichtung) jedoch entstehen würden - und/oder 
"durchkämen": Auch eine gewisse passive Dämpfung durch Ls und Cs,
parasitäre wie konzentrierte, ist ja vorhanden - dafür erzeugt sie
aber wiederum selbst durch ihr Schalten wieder genug, so daß da
trotzdem Netzfilter (nur gegen RF/HF wirkend) notwendig.

Eine passive PFC könnte vielleicht beides (also als PFC wie auch
(zumindest differentiell wirkend *) Netzfilter arbeiten, wenn die
Drossel geringe EPC, und der C/die Cs geringe ESR und ESL Werte
(bzw. vereinfacht gesagt: beide möglichst hohe Resonanzfrequenz),
hat/haben.

(* Gleichtaktstörungen kann allerdings nur eine CMC ausfiltern -
also ist das Netzfilter faktisch immer zwischen Schaltstufen und
Netz nötig, sogar wenn die (passive) PFC Drossel ausnahmsweise
"richtig" RF/HF Filter - tauglich wäre, ist sie ja nur Normal Mode
bzw. Gegentakt bzw. dem Laststrom überlagert wirksam.)

Noch Fragen?

von depp (Gast)


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Super, vielen Dank für die Erklärung!

Dann bin ich jetzt auch ein bisschen schlauer, hätte immer gedacht, eine 
passive PFC ist das gleiche wie ein Netzfilter und hatte somit die 
passive PFC gar nicht auf dem Schirm.

von Dergute W. (derguteweka)


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Helmut -. schrieb:
> Am liebsten mit Hiffenmark.

Diagnose: Krapfen(Pfannkuchen/Berliner)knie. Alte Sportverletzung :-)


Der Ungute schrieb im Beitrag #6972909:
> Auch rein aus Neugier: Wenn Du einem realen Gegenüber eine Frage auch
> auf diese Weise beantwortest -wunderst Du Dich dann, wenn Du hinterher 2
> blaugrüne Klüsen hast und die Kinnlade nicht mehr an Ort und Stelle ist?

In der Tat, ja, es wuerde mich wundern. Ich pflege micht nicht mit 
gewalttaetigen Vollhonks zu umgeben und gehe davon aus, dass wenn mir 
mein Gegenueber im Rahmen dieses Forums und Eroeffnungsbeitrags zur 
Einleitung einen schoenen Freitag wuenscht, auch solche Antworten wie 
von mir durchaus nicht in Gewaltorgien enden.

Gruss
WK

von Hobby-LEler (Gast)


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depp schrieb:
> Super, vielen Dank für die Erklärung!

Gerne doch. :-)

> hatte somit die passive PFC gar nicht auf dem Schirm.

Verständlich. Gibt jedoch schon Anwendungen selbiger, siehe z.B.:

Dieter schrieb:
> wenn ein DCDC-Wandler von ca. 60-325V wandeln würde und
> in dem Bereich annähernd U ~ I korrelieren würde.

Ziemlich genau das macht ein Step-Down-LED-Treiber (nichtisoliert),
mit (bei Deinen Zahlen) U_aus(max) = 60VDC minus Spannungsfall an
Mosfet, Drossel und Leiterbahnen. Über Schaltfrequenz weit oberhalb
50Hz und das LC-Eingangsfilter schafft er auch ohne aktive PFC den
gar nicht mal so niedrigen Power Factor.

Hermann S. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>
>> Das macht den PFC-Wandler aber aufwendiger. Eine einfache PFC kann die
>> Spannung nur hochsetzen, z.B. auf 380V Zwischenkreisspannung.
>> Z.B. ASTEC AIF04ZPFC-01
>
> Wenn man die PFC als step-up ausführt ja...aber man muss ja nicht auf
> 380 V oder 600 V Zwischenkreisspannung gehen, vll. reichen auch 300 V.
> Man kann die PFC ja auch als step-down ausführen, das ist dann
> schaltungstechnisch nicht aufwändiger als ein step-up.

Ja, aber eben nicht bei 300VDCout. Dafür bräuchte es Buck-Boost,
wenn der PF trotzdem optimal sein soll.

Man könnte - je nach Folgetopologie und Last - schon auch über einen
Boost in Grenzen die Eingangsspannung (und damit Leistung) eines z.B. 
selbstschwingenden Inverters steuern. (Mittels Anpassung der Trafo-
Übersetzung auch in recht weitem Bereich.)

"Problem" ist im Normalfall die hohe nötige Spannungsfestigkeit der
Schalter des Inverters. Weswegen diese Möglichkeit unpopulär ist.

von Hobby-LEler (Gast)


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Dergute W. schrieb:
> Ich pflege micht nicht mit gewalttaetigen Vollhonks zu umgeben

Wer schon.

> und gehe davon aus, dass wenn mir
> mein Gegenueber im Rahmen dieses Forums und Eroeffnungsbeitrags zur
> Einleitung einen schoenen Freitag wuenscht, auch solche Antworten wie
> von mir durchaus nicht in Gewaltorgien enden.

Ich auch nicht. Aber "Schönen Freitag!" ist auch nicht automatisch
die Einladung, Unsinn zu schreiben.

Zwar ist aus Sicht so einiger, die feststellen mußten, daß gerade
Freitag(nachmittag/abend)s gewisse Tendenzen erkennbar sind, mehr
Unsinn angefragt zu bekommen - wegen gewisser Fragesteller, welche
genau dann Zeit und Lust dazu zu haben scheinen - der Freitag halt
vorbelastet.

Also diese Frage damit zu verbinden, nur weil sie zugegebenermaßen
kein "akutes Hilfeersuchen" darstellt, finde ich etwas unbedacht.

Dir deswegen mit einer Art Gewaltandrohung zu kommen, aber auch...

von Andre G. (andgst01)


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Hobby-LEler schrieb:
> Findest Du denn so dermaßen abwegig, sich dafür zu interessieren?
>
> Gar so langweilig ist das imho nicht, immerhin muß man zugleich
> mit den Eigenheiten des Versorgungsnetzes + EMV sowie den genauen
> Anforderungen diverser Verbraucher vertraut sein.

Nein ich finde das nicht langweilig, es ist eher eine enorme 
Herausforderung so etwas "richtig" zu machen.

Ja, ich würde wahrscheinlich auch den "einfachen" Weg gehen und eine 
fertige Lösung verwenden falls ich sowas doch mal verwenden will. 
(https://www.ti.com/lit/ug/tidube1c/tidube1c.pdf)

von Andre G. (andgst01)


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Hobby-LEler schrieb:
>
> Aber "Schönen Freitag!" ist auch nicht automatisch
> die Einladung, Unsinn zu schreiben.

Ich beginne eigentlich alle meine Threads mit "Schönen <Wochentag> !", 
da ist der Freitag keine Ausnahme ...

von Pandur S. (jetztnicht)


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>> Bei mir ist das Netzgeraet immer extern und wird vom Kunden
eingesteckt.

> Leider sind diese Messungen teuer, wenns schiefgeht müssen sie
wiederholt werden, daher kann ich jeden verstehen, der lieber ein extern
zugekauftes Netzteil verwendet und das Problem auf diese Weise
"oursourcet".

Es geht nicht nur um den Zukauf des Netzteiles, sondern auch um die 
Zertifizierung. Sobald man Netz im Geraet hat kommt die Netznorm zum 
Einsatz. Ohne Netz laeuft das Ganze noch unter kleinspannung. Da sind 
die Normen Vorgaben viel entspannter.

von (prx) A. K. (prx)


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Vollständig vertikale Produktion in einer Hand ist heutzutage selten. 
Man überlässt etliche Teilaufgaben eines Projekts gerne jeden, die sich 
darauf spezialisiert haben und die daher effizienter bauen können, als 
man selbst das in begrenzter Stückzahl und mit begrenzter Erfahrung 
könnte.

: Bearbeitet durch User
von Andre G. (andgst01)


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Pandur S. schrieb:
>>> Bei mir ist das Netzgeraet immer extern und wird vom Kunden
> eingesteckt.
>
>> Leider sind diese Messungen teuer, wenns schiefgeht müssen sie
> wiederholt werden, daher kann ich jeden verstehen, der lieber ein extern
> zugekauftes Netzteil verwendet und das Problem auf diese Weise
> "oursourcet".
>
> Es geht nicht nur um den Zukauf des Netzteiles, sondern auch um die
> Zertifizierung. Sobald man Netz im Geraet hat kommt die Netznorm zum
> Einsatz. Ohne Netz laeuft das Ganze noch unter kleinspannung. Da sind
> die Normen Vorgaben viel entspannter.


Ja, das kenne ich so von der Arbeit ...

Bei uns sind auch sehr viele Produkte akkubetrieben.
Hat sehr viele Vorteile (galvanische Trennung, EMV, man braucht keine 
Steckdose zu suchen, ... ).

von Pepe T. (pepe_t)


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Ich hab mal beim EW angerufen und gefragt ob blindstrom verrechnet wird 
weil meine wärmepumpe ziemlich induktiv ist. Die haben gesagt haustarif 
nein, wird nur beim industrietarif verrechnet.
Also keine automatische haus - PFC.

von Andre G. (andgst01)


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Pepe T. schrieb:
> Ich hab mal beim EW angerufen und gefragt ob blindstrom verrechnet wird
> weil meine wärmepumpe ziemlich induktiv ist. Die haben gesagt haustarif
> nein, wird nur beim industrietarif verrechnet.
> Also keine automatische haus - PFC.

Also bei uns (Österreich) wird Blindstrom verrechnet.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Andre G. schrieb:
> Tut sich das irgendjemand wirklich an?
> Wenn ja: Warum?

Eigentlich für Bastelprojekte nicht.
Aber in der Forschung um noch besseren Wirkungsgrad zu ermöglichen ja.
Wenn es in die Industrie geht, ist bei der Stromerzeugung/Einspeisung 
jedes 0.X% maßgebend. ;-)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Also bei uns (Österreich) wird Blindstrom verrechnet.
Dafür müsste man erstmal einen Zähler haben, der das zählt. Die alten 
Ferraris-Zähler zählen nur Wirkleistung, wenn da jemand noch 2..3kW 
Blindstrom zieht, interessiert die das nicht.

von Dieter (Gast)


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Andre G. schrieb:
> Also bei uns (Österreich) wird Blindstrom verrechnet.

Man beachte das "verrechnet". d.h. es sind zufällige Ergebnisse je nach 
Rechenfähigkeit der abrechnenden Person.

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