Hallo Elektronikergemeinde, nach ca. 40 Jahren Berufserfahrung habe ich schon vieles gesehen und verarbeitet, aber was mir bei einer Entrümpelung jüngst in die Finger kam, das kann ich überhaupt nicht einordnen - siehe Bild. Die Dinger sind wohl gepolt (rot - blau), der Hersteller ist AEG und wenn ich mich an anderen Bauteilen dieser Sammlung orientiere müssten sie grob aus den 50/60er-Jahren stammen. Aufschrift: AEG E 140 C 3 551/10-i 2u AEG E 500 C 3 551/36-n 2u AEG E 360 C 5 501/26-llu Maße: etwa 3-4cm lang Im Netz ist so gut wie nichts zu finden. Ein einziger Hinweis deutet in Richtung "Stabgleichrichter" (was auch immer das sein mag), dort sind aber keinerlei Daten hinterlegt. Nun bin ich sehr gespannt, ob mir hier vielleicht jemand weiterhelfen kann! Grüße, Georg
Georg B. schrieb: > Stabgleichrichter Genau das, und da sind viele einzelne Selengleichrichterplättchen in Reihe geschaltet.
Der Hammer: kaum gepostet, und schon ist die Antwort da! Vielen Dank!!! Dann stimmt das also. Und es war zu lesen, dass man die nirgends mehr kriegt ...von wegen: ich kenne da jemanden, der noch ein paar davon hat ;-) Grüße, Georg
H. H. schrieb: > Georg B. schrieb: >> Stabgleichrichter > > Genau das, und da sind viele einzelne Selengleichrichterplättchen in > Reihe geschaltet. hhinz, kennst du vielleicht irgendwelche technische Daten von den Dingern oder kannst mir sonstwas dazu sagen? Sind die für hohe Spannungen, also Röhrentechnik?
Ich denke mal E140 C3 = 140V 3mA usw. Das Selengeraffel kannst Du bequem durch eine einzelne 1N4007 ersetzen.
Die erste Zahl ist die Nennspannung in V AC, die zweite der Nennstrom in mA.
Mark S. schrieb: > Ich denke mal E140 C3 = 140V 3mA usw. Das Selengeraffel kannst Du > bequem > durch eine einzelne 1N4007 ersetzen. Vorsicht! Die Siliziumdiode hat eine weit geringere Flussspannung und einen viel kleineren ESR.
Mark S. schrieb: > Das Selengeraffel kannst Du bequem > durch eine einzelne 1N4007 ersetzen. Hi, und unzählige Beiträge in Röhrenradioforen, dass das als Direktersatz nicht 100%-ig klappt. OT BTW: Die Anodenspannung ist bei Si-Gleichrichtern um etliche Prozent zu hoch und muss durch einen Extra Hochlastwiderstand wieder "vernichtet" werden. Es sei denn, man wickelt den Netztrafo neu mit etwas weniger Windungen auf der Sekundärseite (Anodenspannung). Ich hab's anders gelöst. Trafowicklung für Gittervorspannung (20V) anti in Reihe. Gegenphasig. Dadurch wird Anodenspannung wieder was kleiner. /OT Abgesehen ist der Inrush-Current bei den Si-Dioden größer. Man sollte vielleicht besser eine für 50A Kurzzeitstrom nehmen. Ich nehme mindestens 1N5408 keine 1N4007. Bei Selen sieht die Kennline anders aus. Da hatte man das Problem so nicht. ciao gustav
E = "Einweggleichrichter" C = current. Aufgrund des sehr geringen Laststroms von lediglich 3mA fanden diese freitragenden Gleichrichter praktisch nur bei Geiger-Müller-Zählrohren ihre Anwendung.
Georg B. schrieb: > AEG E 140 C 3 551/10-i 2u ; E(inweggleichrichter), 140V Trafospannung, C(apazitive Last), 3mA > AEG E 500 C 3 551/36-n 2u 500V~ > AEG E 360 C 5 501/26-llu 360V~ 5mA
Mark S. schrieb: > Ich denke mal E140 C3 = 140V 3mA usw. Das Selengeraffel kannst Du > bequem > durch eine einzelne 1N4007 ersetzen. Dann aber bitte auch einen kleinen Kondensator (Keramik oder was ähnlich schnelles) von meinetwegen mehr als 10 nF parallel schalten, sonst könnten sich Störungen bei der Gleichrichtung ergeben.
Entscheidend ist nach Ersatz mit Siliziumdiode der zusätzliche (Last-)Widerstand, zumal sich zusätzlich auch die Netzspannung von 220 V auf 230 V in der Zwischenzeit erhöht hat. Da kommen so manche Röhrenendstufen sonst ins Schwitzen.
Bei 3 mA kommt vermutlich nix ins Schwitzen, mein SABA Freiburg 15 hat allerdings einen Selengleichrichter B 250 C 185.
Liebe Leute, ich kann nur staunen... vielen Dank! Die Dinger werde ich mal auf ebay anbieten - vielleicht kann´s ja jemand brauchen.
Diese Bauform habe ich auch noch nicht gesehen. Stabgleichrichter habe ich auch noch, aber das sind helle Keramikrohre mit Endkappen ähnlich einer Schmelzsicherung. Nur viel größer natürlich...
Stefan M. schrieb: > Stabgleichrichter habe ich auch noch, aber das sind helle Keramikrohre > mit Endkappen ähnlich einer Schmelzsicherung. > Nur viel größer natürlich... Die kenne ich eher für höhere Spannungen. Z.B. TV-18 für die Nachbeschleunigungsspannung beim Fernseher.
Georg B. schrieb: > ... müssten sie grob aus den 50/60er-Jahren stammen. Georg B. schrieb: > Sind die für hohe Spannungen, also Röhrentechnik? Gab es damals schon etwas anderes? ;-) H. H. schrieb: > Selengleichrichterplättchen Vorsicht bei Überlast. Für die Dinger galt der Spruch: "gleich riecht er - schon stinkt er"
> Für die Dinger galt der Spruch: "gleich riecht er - schon stinkt er"
Ja stimmt, den Spruch kenne ich auch noch. Und ich hatte damals bei
einem uralten Batterieladegerät auch mal das olfaktorische Erlebnis...
übelst!
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.