Servus, ein Bekannter hat sich ein Stahlwerk MIG 200 ST-IGBT "gegönnt". Da er keine richtige Schweißnaht zusammenbringt wollte ich Ihn ein wenig unterstützen. Aber das Gerät kommt mir äusserst spanisch vor. Normalerweise stellt man bei MIG/MAG Geräten ja die Spannung und den Drahtvorschub ein. Bei diesem Gerät stellt man die Spannung UND den Strom ein, wobei der Drahtvorschub automatisch mit dem Strom geregelt wird...das ist schon äusserst komisch, ich frage mich wie man da jemals eine gleichmässige Schweißnaht hinbekommen soll...aber gut. Aber meine eigentliche Frage...das Gerät besitzt noch eine einstellbare Drosselspule, angesteuert wohl über ein Poti (linkes Poti)...sowas hab ich meinen Lebtag noch nicht gesehen! Stahlwerk sagt, es wäre zur Strombegrenzung und der besseren Zündung wegen. Dafür ist doch eigentlich die Spannungsregelung schon da, der Strom stellt sich ja normalerweise automatisch mit dem Lichtbogenabstand ein bei solchen Geräten. Wie funktioniert so eine einstellbare Drossel? Weiß das jemand? Ich weiss nicht wie Ihr das seht...aber meiner Meinung nach ist das Teil ein absoluter Griff ins Klo...das ist irgendwas...aber kein MAG Schweissgerät. Danke schon mal! Bildquelle: Stahlwerk
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Hermann S. schrieb: > das Gerät besitzt noch eine einstellbare > Drosselspule, angesteuert wohl über ein Poti (linkes Poti)...sowas hab > ich meinen Lebtag noch nicht gesehen! Tja, da hast du wohl viel noch nicht gesehen. Die Technik schreitet nun mal schnell voran und das ist kein Uralt-Schweisstrafo. > Wie funktioniert so eine einstellbare Drossel? Weiß das jemand? Der Effekt einer Stromdrossel wird durch die Elektronik nachgeführt. Gibt auch etwas Literatur dazu im Netz, leider nicht viel. Eines habe ich mal angehängt. > Ich weiss nicht wie Ihr das seht...aber meiner Meinung nach ist das Teil > ein absoluter Griff ins Klo...das ist irgendwas...aber kein MAG > Schweissgerät. Ich habe selber ein neues MIGMAG Inverter Gerät aus China. Das ist absolut kein Griff ins Klo. Oder hast du auch noch einen alten Röhrenfernseher?
Thomas F. schrieb: > Tja, da hast du wohl viel noch nicht gesehen. Die Technik schreitet nun > mal schnell voran und das ist kein Uralt-Schweisstrafo. > So wars auch gemeint...das ist ein modernes Gerät. Dass es sowas gibt mag sein, aber bei Schweissgeräten noch nie gesehen. >> Wie funktioniert so eine einstellbare Drossel? Weiß das jemand? > > Der Effekt einer Stromdrossel wird durch die Elektronik nachgeführt. > Gibt auch etwas Literatur dazu im Netz, leider nicht viel. Eines habe > ich mal angehängt. Danke, schsu ich mir mal an. > >> Ich weiss nicht wie Ihr das seht...aber meiner Meinung nach ist das Teil >> ein absoluter Griff ins Klo...das ist irgendwas...aber kein MAG >> Schweissgerät. > > Ich habe selber ein neues MIGMAG Inverter Gerät aus China. Das ist > absolut kein Griff ins Klo. > Oder hast du auch noch einen alten Röhrenfernseher? Nein...und ich hab auch ein China WIG, das ist gut und funktioniert. Ich wollts jetzt nicht für alle China Geräte verallgemeinern, ich meine explizit dieses Gerät.
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So...in dm Artikel steht unter "1.1 Konventionelle Stromquellen": "Die mittels ausgew‰hlter Drosselanzapfung eingestellte Drosselwirkung - auch als Induktivit‰t bezeichnet - dient der dynamischen Anpassung des Schweiflstromes..." D. h. eine Drosselspule mit Anzapfung der jeweils benötigten Windung. -> groß, schwer, kann mir nicht vorstellen dass da sowas drin ist. V. a. wird das ja wohl über ein Poti angesteuert?! Hinter dem Poti ist kein Platz für so eine Spule. Also das gilt für oldschool Geräte mit 50 Hz Trafo. weiter heißt es: "Im Gegensatz dazu ist bei vollst‰ndig elektronisch geregelten Anlagen eine stufenlose und zeitliche Anpassung der Drosselwirkung an die Erfordernisse des Schweissprozesses Stand der Technik. Das Inverterprinzip erlaubt die künstliche Nachbildung der Wirkungsweise einer Drosselspule (virtuelle Drossel)." unter "1.4. Prim‰rgetaktete Stromquelle (Inverter)" steht weiter: "Bei Inverterstromquellen sind die Schweisseigenschaften nicht von der Bauart des Transformators und der Ausgangsdrossel abhängig. Dadurch wird eine flexible Anpassung der Stromquellencharakteristik an die jeweilige Aufgabe ermöglicht." Das bedeutet doch zusammengefasst, dass in SchweissINVERTERN eine einstellbare Drossel überflüssig ist. Aber jetzt weiß ich immer noch nicht, wie man eine Induktivität mit einem Potentiometer einstellt...und wie ist die Induktivität dann aufgebaut und wie funktioniert diese? Oder wird da einfach nur die Inverterfrequenz gesteuert?
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Thomas F. schrieb: > Hermann S. schrieb: >> das Gerät besitzt noch eine einstellbare >> Drosselspule, angesteuert wohl über ein Poti (linkes Poti)...sowas hab >> ich meinen Lebtag noch nicht gesehen! > > Tja, da hast du wohl viel noch nicht gesehen. Die Technik schreitet nun > mal schnell voran und das ist kein Uralt-Schweisstrafo. Eben diese einstellbare Drosselspule scheint es eben nur bei Uralt-Schweisstrafos zu geben...oder eben bei diesem komischen Teil.
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Hermann S. schrieb: > Aber jetzt weiß ich immer noch nicht, wie man eine Induktivität mit > einem Potentiometer einstellt...und wie ist die Induktivität dann > aufgebaut und wie funktioniert diese? Die Drossel erhält eine kleinere zusätzliche Wicklung mit der man das Magnetfeld der Drossel "verbiegen" kann und somit die Induktivität beeinflussen. Wie das physikalisch genau abläuft weiß ich jetzt auch nicht. Die neuen prozessorgesteuerten Inverter scheinen die Wirkungsweise der Drossel durch schnelle Regelung des Schweißstromes nachzubilden. Leider findet sich dazu nicht viel im Netz. Die Hersteller halten sich mit Veröffentlichungen ihres Fachwissens sehr zurück. Bei Gelegenheit schraube ich mein Invertergerät mal auf und schaue was so drin steckt.
Thomas F. schrieb: > Die Drossel erhält eine kleinere zusätzliche Wicklung mit der man das > Magnetfeld der Drossel "verbiegen" kann und somit die Induktivität > beeinflussen. Wie das physikalisch genau abläuft weiß ich jetzt auch > nicht. Kann das vll. jemand näher erklären? Würde mich interessieren. Haben solche Drosseln einen speziellen Namen? > Die neuen prozessorgesteuerten Inverter scheinen die Wirkungsweise der > Drossel durch schnelle Regelung des Schweißstromes nachzubilden. > Leider findet sich dazu nicht viel im Netz. Die Hersteller halten sich > mit Veröffentlichungen ihres Fachwissens sehr zurück. > Bei Gelegenheit schraube ich mein Invertergerät mal auf und schaue was > so drin steckt. Bei meinem alten Fronius MMA Inverter zumindest war nur eine kleine Ausgangsdrossel mit 3-4 Windungen dicker HF-Litze auf einem Ferritkern und 4 parallele Keramikkondensatoren zw. + und - verbaut. Die Drossel hatte auch keine 2. Wicklung. Dort wurde wohl alles elektronisch geregelt.
Hermann S. schrieb: > Thomas F. schrieb: > > Kann das vll. jemand näher erklären? Würde mich interessieren. Haben > solche Drosseln einen speziellen Namen? > Wahrscheinlich ist das ein Transduktor. Arno
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