Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Schaltdraht flexibel & robust. Welche Isolierung?


von butsu (Gast)


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Hallo zusammen,

für ein kleines Projekt möchte ich in einer Art dünnem Schwanenhals eine 
Leitung verlegen. Der Platz ist beengt (max. 2mm Außendurchmesser), es 
können mechanische Belastungen (Scheuern, Knicken) auftreten, und es 
soll natürlich möglichst lange halten.

Der Strom ist max. 1A, AWG24 würde also schon ausreichen. Was ich suche 
ist eine (hoch-)flexible Einzeladerleitung mit möglichst robuster 
Isolierung. Was für ein Material nimmt man da? Bei einem Kabel würde ich 
an PUR denken, das habe ich bei Einzeladern aber noch nicht gesehen. 
PTFE? Silikon? Hat jemand einen konkreten Tipp, am Besten aus eigener 
Erfahrung?

von Peter E. (Firma: S&P) (eosangel)


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Das musst Du genauer Beschreiben.
Schwanenhals?
Ist die Belastung des Kabels eine Biegewechsellast? Wie scharf? Wie Oft?
Wann tritt ein Scheuern auf?
Eine Kapton oder auch PFTE Leitung ist sehr resistent,eine Silionleitung 
ist dafür flexibel.
Erst wenn man die Beanspruchung kennt kann man da gut beraten.

von butsu (Gast)


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Es geht um eine LED-Lampe. Es wird also nicht Millionen Biegewechsel 
geben, maximal tausende. Wirklich scharfe Knicke treten nicht auf. 
Scheuern kann auftreten, wenn die Leitung sich in Inneren des 
"Schwanenhalses" durch die Biegung deselben verschiebt. Es ist kein 
normaler, käuflicher Schwanenhals, sondern eine Eigenkonstruktion.
Das klingt für mich eher so, als wenn Kapton oder PTFE das Richtige 
wären. Oder Kynar?

von Peter E. (Firma: S&P) (eosangel)


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Dann besser eine Silikonaderleitung. Kynar,Kapton und Co sind zwar 
scheuer-fest aber bei dem kleinsten Schnitt geht die Isolierung kaputt.
Silikon wird wohl zu dick werden.

Also Teflon FEP. Das passt.

von butsu (Gast)


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Gut, ich gucke dann mal, ob ich dünn genuge Silikonleitung finde, sonst 
Teflon FEP. Danke Peter!

von grantler (Gast)


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Aus eigener Erfahrung: Silikon tut für den Zweck.
Meine eigene Konstruktion mit Schwaenenhals wird bald 8 Jahre alt, den 
Silikonkabeln fehlt bis heute nichts. Dabei handelt es sich um relativ 
zarte Silikonkabelchen mit 0,15 mm².
https://www.conrad.de/de/p/staeubli-61-7550-10024-litze-sili-e-1-x-0-15-mm-gelb-meterware-605992.html
Nur nicht in gelb, sondern weiß.

Die gibt es auch in 0,25 mm², Außen-Ø1,70 mm
https://www.conrad.de/de/p/staeubli-61-7551-10029-litze-sili-e-1-x-0-25-mm-weiss-meterware-606086.html

Sollte für dich passen.
An scharfkantigen Übergangsstellen würde ich noch einen Schrumpfschlauch 
spendieren, z.B. im Bereich der Mutter, die den Schwanenhals 
festschraubt.

Falls du lieber PTFE haben willst, gibt's auch. Lapp hat schöne Kabel.
https://www.lappkabel.de/produkte/online-kataloge-shop/anschluss-und-steuerleitungen/erweiterte-umgebungstemperaturen/ptfe-einzeladern/oelflex-heat-260-sc.html

von Cartman (Gast)


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Jede normale Litze tut es in einem Schwanenhals.
Genau der verhindert ja scharfe Knicke...

von butsu (Gast)


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Cartman schrieb:
> Jede normale Litze tut es in einem Schwanenhals.
> Genau der verhindert ja scharfe Knicke...

Ja, klar. Darum schrieb ich oben: "Es ist kein
normaler, käuflicher Schwanenhals, sondern eine Eigenkonstruktion."

Ich möchte nicht auf Details der Konstruktion eingehen, oder warum ich 
es so mache (Ästethik...). Aber bei dieser Konstruktion tritt eben eine 
gewisse mechanische Belastung auf. Letztlich muss ich's ausprobieren. 
Dafür möchte ich halt ein Material nehmen, was möglichst große Chancen 
hat, zu bestehen. Ich werde es mit PTFE-umhüllten Litzen probieren.

von Cartman (Gast)


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> Ich möchte nicht auf Details der Konstruktion eingehen

Und ich spare mir einen Kommentar zu dieser "Konstruktion".

von herbert (Gast)


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Led Lampe wird vermutlich recht heiß. Ich denke eine Silikonleitung ist 
dafür das optimale. Sie ist recht flexibel und haltbar...daneben 
natürlich hitzefest.

von Manfred (Gast)


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butsu schrieb:
> AWG24 würde also schon ausreichen.

In Deutschland und angrenzendem Europa ist es üblich, 
Leitungsquerschnitte in Quadratmillimeter anzugeben. Was soll dieses 
dusselige Yankee-Maß?

von (prx) A. K. (prx)


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Manfred schrieb:
> Was soll dieses dusselige Yankee-Maß?

Man hat eine Weile versucht, Bildschirme metrisch zu bezeichnen. Und es 
mittlerweile wieder aufgegeben. Bei Kabeln ist beides gängig.

von Jack V. (jackv)


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butsu schrieb:
> Ich möchte nicht auf Details der Konstruktion eingehen

So Details wären aber von Bedeutung, um bei der Kabelwahl unterstützen 
zu können …

von Manfred (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
>> Was soll dieses dusselige Yankee-Maß?
> Man hat eine Weile versucht, Bildschirme metrisch zu bezeichnen.

Komisch, man hat jahrzehntelang metrische Fernseher verkauft, 
63cm-Farbfernseher.

Mit dem PC-Kram kamen dann zöllige Angaben auf und ich tue mich schwer, 
was ein 43cm-Monitor ist, 27" habe ich im Gefühl.

> Und es mittlerweile wieder aufgegeben.

Nicht ganz, die Preisangabenverordnung erzwingt metrische Angaben, 
weshalb im Angebot immer zwei Zahlen stehen.

Total missraten ist es beim Kraftfahrzeug, absolut niemand kauft ein 
Auto mit 132kW, gerne aber mit 180PS.

> Bei Kabeln ist beides gängig.

Bei Leitungen ist das nach wie vor nicht der Fall, kein Elektriker 
installiert Dir ein AWG15 oder AWG13, der besteht auf seine 1,5 / 2,5 
qmm.

Jetzt zeigst Du mir die Rechenformel für den Leitungswiderstand, 
Leitwert durch AWG gleich Ohm? Ach geht nicht, komisch, dann wären wohl 
hierzulande übliche 0,14 oder 0,25 qmm doch besser geeignet.

Du musst nicht für mich suchen, meine private Tabellenkalkulation für 
diverse Dinge kann AWG nach (q)mm umrechnen, die Formel ist bekannt.

von LogicError (Gast)


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Manfred schrieb:
> Total missraten ist es beim Kraftfahrzeug, absolut niemand kauft ein
> Auto mit 132kW, gerne aber mit 180PS.

Denk bitte über diesen Satz noch mal ganz genau nach, den der Satz 
bedeutet das "absolut niemand" Autos (egal welches) kauft.

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