Forum: Offtopic Wie schützt man seine Idee vor anderen Firmen


von Niklas K. (Firma: Keine) (niklas_kpl)


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Hallo,

Vielleicht ist der Titel der frage etwas komisch formuliert, aber ich 
wusste nicht genau wie ich die frage am besten beschreibe. Jetzt zu 
meiner Frage:

Also ich habe eine Produktidee und will diese auch Zeitnahme umsetzten, 
um mein Produkt richtig zu konfigurieren, benötige ich eine Handyapp, 
kann aber außer ein paar Grundlagen nichts in dem Thema App Entwicklung. 
Ich habe gesehen man kann auch andere Leute oder Firmen damit 
beauftragen kann eine App nach eigenen wünschen zu entwickeln, dies 
würde ich auch tun, aber wie kann ich meine Idee davor schützen, dass 
die Firma oder Person meine Idee nicht einfach kopiert. Gibt es da eine 
Möglichkeit oder eher nicht?

Liebe Grüße Niklas

: Verschoben durch Moderator
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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a) Patent anmelden.
b) Weltweite Patente anmelden ist teuer.
c) Patentanwälte zur Verteidigung des Patents ist teuer.
d) Gegner prüfen deshalb als erstes wie langen finanziellen Atem Du 
haben wirst.
e) Dementsprechend werden diese agieren.

Das ganze vom Hals hast Du als Arbeitnehmererfindung, wenn Deine Firma 
daran interessiert ist und das Patent durchboxt.

von Profi-Ratgeber (Gast)


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Das Produkt wird wohl mit Markterscheinen öffentlich, und dann?

von Super (Gast)


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Nicht in Foren fragen!

von Noch ein Kommentar (Gast)


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Eine berechtigte Frage. Ich arbeite in einer Firma, die ihre 
Geschäftsidee geklaut hatte. Der Chef entwickelte als freier Mitarbeiter 
so ein Programm. Dann gründetet er zusammen mit dem Kundenbetreuer 
źusammen eine eigene Firma.

Natürlich verklagte derjenige, der die Idee hatte die Firma. Konnte aber 
die Prozesse nicht lange bezahlen.

Hatte mal gelesen, Visicalc sei das auch passiert. Einige Mitarbeite 
hatten Lotus gegründet, Visicalc verklagte Lotus, ging bankrott und 
Lotus kaufte Visicalc auf.

Microsoft hatte es geschickter gemacht. Alle, die bei MS Ideen klauten 
hatte MS mit mehr oder weniger gesetzeskonformen Methoden in den 
Bankrott getrieben.

Der einzige Tipp ist wohl - du musst so erfolgreich und skrupellos wie 
Microsoft sein.

von Rolf M. (rmagnus)


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Noch ein Kommentar schrieb:
> Der einzige Tipp ist wohl - du musst so erfolgreich und skrupellos wie
> Microsoft sein.

Und - noch viel wichtiger - auch so viel Geld in der Portokasse haben. 
Denn wie schon angedeutet wurde, gewinnt meist nicht der, der Recht hat, 
sondern der, der genug Geld hat, um durch einen jahrelangen Rechtsstreit 
nicht bankrott zu gehen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Niklas K. schrieb:
> Also ich habe eine Produktidee

Ideen alleine sind nichts wert. Alleine die Umsetzung macht es.

> benötige ich eine Handyapp,
> kann aber außer ein paar Grundlagen nichts in dem Thema App Entwicklung.

Da haben wir's schon. Die Umsetzung hapert. Blöd, nicht?

> aber wie kann ich meine Idee davor schützen, dass
> die Firma oder Person meine Idee nicht einfach kopiert. Gibt es da eine
> Möglichkeit oder eher nicht?

Gar nicht. Entweder machst du es selber oder du gehst das Risiko ein die 
Idee zu teilen / teilen zu müssen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Niklas K. schrieb:
> aber wie kann ich meine Idee davor schützen, dass die Firma oder Person
> meine Idee nicht einfach kopiert. Gibt es da eine Möglichkeit oder eher
> nicht?
Eher nicht. Die einzige Chance, die du hast, ist reell die, dass du der 
Erste bist, der sowas macht, und dass du es so gut machst, dass die 
Anwender nur deine Lösung möchten.
Und nicht ganz unwichtig ist natürlich, dass irgendwer das auch brauchen 
kann.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Das einzige was du mit wenig Finanziellem Aufwand machen kanst ist ein 
Gebrauchsmuster anzumelden.
Das ist einiges günstiger als ein Patent aber schützt dich fals das 
Projekt ein grösseren Umfang bekommt, dass du dann ev. auch mit 
Investoren später ein Patent anmelden kannst.
Ansonsten hilft nur Vertrauen das derjenige der dir das App macht es 
nicht kopiert und dich über den Tisch zieht. ;-)

von Helmut K. (hk_book)


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Niklas K. schrieb:
> Hallo,
>
> Vielleicht ist der Titel der frage etwas komisch formuliert, aber ich
> wusste nicht genau wie ich die frage am besten beschreibe. Jetzt zu
> meiner Frage:
>
> Also ich habe eine Produktidee und will diese auch Zeitnahme umsetzten,
> um mein Produkt richtig zu konfigurieren, benötige ich eine Handyapp,
> kann aber außer ein paar Grundlagen nichts in dem Thema App Entwicklung.
> Ich habe gesehen man kann auch andere Leute oder Firmen damit
> beauftragen kann eine App nach eigenen wünschen zu entwickeln, dies
> würde ich auch tun, aber wie kann ich meine Idee davor schützen, dass
> die Firma oder Person meine Idee nicht einfach kopiert. Gibt es da eine
> Möglichkeit oder eher nicht?
>
> Liebe Grüße Niklas

Wenn es dir wirklich ernst ist damit, lass dich beraten. Die IHKs 
veranstalten regelmäßig Informationstage dazu, da sind auch 
Patentanwälte dabei. Ansonsten kannst du mit dem Dienstleister für deine 
App eine Geheimhaltungsvereinbarung treffen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Geheimhaltungsvertrag

Auch dazu ist ein Anwalt dringend zu empfehlen, da gibt es ungeahnte 
Tricks und Fallstricke.

von Cyblord -. (cyblord)


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Die Antwort auf die Frage ist nicht Patent sondern NDA (Non Disclosure 
Agreement). Es geht ja darum eine Partnerfirma davon abzuhalten die 
Informationen zu verwerten die man freiwillig mit denen teilt.
Nicht um Drittfirmen die das Produkt klauen.

von Oliver S. (phetty)


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Lad es bei Github hoch und tu der Menschheit was Gutes.

von Ralf X. (ralf0815)


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Cyblord -. schrieb:
> Die Antwort auf die Frage ist nicht Patent sondern NDA (Non Disclosure
> Agreement). Es geht ja darum eine Partnerfirma davon abzuhalten die
> Informationen zu verwerten die man freiwillig mit denen teilt.
> Nicht um Drittfirmen die das Produkt klauen.

Wenn der Ideendieb halbwegs intelligent ist, kann der jedes Non 
Disclosure Agreement umgehen, wenn er es drauf anlegt.

von Rolf M. (rmagnus)


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Lothar M. schrieb:
> Und nicht ganz unwichtig ist natürlich, dass irgendwer das auch brauchen
> kann.

Ich würd's anders formulieren: … dass irgendwer das haben will. Dass man 
es auch braucht, scheint nicht immer so wichtig zu sein.

Cyblord -. schrieb:
> Nicht um Drittfirmen die das Produkt klauen.

Mich würde es wundern, wenn der Fragesteller nur unterbinden will, dass 
der Auftragnehmer die Idee klaut und alle anderen möglichen Wettbewerber 
ihm egal sind.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Grundsätzlich kann man Ideen oder Geschäftsmodelle nicht schützen. Auch 
ein Patent auf die Umsetzung kann schnell umgangen werden, indem es 
jemand einfach etwas anders umsetzt.

Heute funktioniert der Schutz der Idee anders. Man schützt nicht die 
Idee, sondern die Kundenbeziehung, und zwar durch Vertrauen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Rolf M. schrieb:
> Mich würde es wundern, wenn der Fragesteller nur unterbinden will, dass
> der Auftragnehmer die Idee klaut und alle anderen möglichen Wettbewerber
> ihm egal sind.

Das kann zwar sein, war aber nicht die Frage.
Die Frage drehte sich um eine App die extern entwickelt werden soll. Und 
dafür gibt es NDAs.

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Hast du keinen im GUTEN Freundeskreis, der evtl. die App entwickeln 
kann?
Vielleicht musst du ja für die App nicht gleich alles preis geben, so 
dass der Appentwickler nur mit der App und einem Teil der Hardware 
nichts direkt anfangen kann, bzw. die Hardware (bei Ideenklau)erst 
selbst fertig entwickeln muss um dir zu schaden. Der bräuchte dann auch 
noch Zeit, die du dann nutzen kannst um dein fertiges Produkt als Patent 
anzumelden.
Patent anmelden ist gar nicht so teuer und für die Erstberatung kannst 
du dir kostenlos einen Patentanwalt nehmen. War bei mir jedenfalls so.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Sollte der Dienstleister deine Idee klauen, wäre das sicher ziemlich 
dumm. Denn:

Sei Geschäftsmodell ist die Auftragsentwicklung. Er lebt davon, dass 
viele StartUp-Hippster mit der nächsten Multimilliardendollaridee zu ihm 
kommen, 50k€ für einen Prototypen verbrennen und wieder abziehen. 
Vielleicht 1% davon wird wirklich sehr erfolgreich.

Würde er deine Idee "klauen", so müsste er das gesamte Geschäftsmodell 
inkl. Marketing, Kundenstamm usw. kopieren, wozu evtl. die Ressourcen 
fehlen. Geht das Ganze dann schief, verdient  er nicht nur kein Geld mit 
deiner Idee. Nein, er wird auch keine Folgeaufträge mehr bekommen, denn 
da Vertrauen ist gebrochen.

von Rolf M. (rmagnus)


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Cyblord -. schrieb:
> Die Frage drehte sich um eine App die extern entwickelt werden soll.

Sie drehte sich um eine Poduktidee, für die unter anderem eine extern 
entwickelte App benötigt wird.

> Und dafür gibt es NDAs.

Ja, einen NDA kann man für sowas machen. Aber warum ein Patent keine 
Option sein soll, verstehe ich nicht.

von Thomas (kosmos)


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wenn deine Idee wirklich so gut ist, dann must du nicht selber einen 
jahrelangen Rechtsstreit ausfechten. Da gibt es Firmen (schimpfen sich 
auch Patenttrolle) die alles und jeden verklagen wenn es eine lukrative 
Aussichten auf Geld gibt.

Entry Systems LLC oder Intellectual Capital Consulting Ltd.

Da beißen sich regelmäßig deutsche Autokonzerne in Amerika die Zähne 
aus.

von Cyblord -. (cyblord)


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Rolf M. schrieb:
> Ja, einen NDA kann man für sowas machen. Aber warum ein Patent keine
> Option sein soll, verstehe ich nicht.

Weil ein NDA null und nichts kostet.
Ein Patent ist teuer und aufwändig.

Man lässt den externen Dienstleister ein 0815 Formular unterschreiben. 
Fertig.
Ein Dienstleister hat auch wenig Interesse die komplette Idee zu klauen. 
Er könnte aber Teile davon wieder bei anderen Aufträgen verwenden. Und 
er könnte internas an deine Konkurrenz ausplaudern. Ohne NDA kann er das 
straflos tun. Ein NDA kann ihn davon abhalten oder gibt einem zumindest 
später ein Mittel in die Hand um ihn juristisch anzugehen. NDAs sind 
heute Standard bei jeder externen Entwicklung.

Der NDA ist exakt das Instrument dass der TE hier benötigt. Hat sich 
überhaupt jemand von euch den Eingangspost durchgelesen?

: Bearbeitet durch User
von Unbekannt U. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> NDAs sind
> heute Standard bei jeder externen Entwicklung.

Richtig, und unterm Strich nutzlos.

Ich habe schon einige NDAs unterschrieben und meine Firma Dienstleister 
unterschreiben lassen.

Aber die gewonnen Erkenntnisse, Erfahrungen, Sichtweisen, Konzepte etc. 
sind in meinem Kopf drin und haben sich mit allen meinen anderen 
Erfahrungen und Wissen vermischt und sind nun Teil von mir bzw. meinem 
eigenem Erfahrungsschatz und Wissenspool. Da werden sie niemals wieder 
weg gehen. Durch kein Papier der Welt und keine Drohung.

Es ist vollkommen absurd, Wissen und Gedankengänge kontrollieren zu 
wollen. Auch wenn es in unserer Wirtschaftswelt ständig versucht wird.

Meine Kunden profitieren alle von diesem Wissenstransfer. Nur wahrhaben 
wollen sie es nicht. Und man darf es ihnen nicht erzählen, da sie nicht 
die intellektuelle Fähigkeit haben, damit umzugehen. Dafür bezahlen sie 
viele Euros und bekommen ein Stück Papier mit Unterschrift.

Kinder glauben an den Weihnachtsmann, Business-Kasper an NDAs.

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