Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kopfhörer - verschaltet?


von Fred S. (sculla)


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Liebes Forum,

meine Kopfhörer (Beyerdynamic DT 880 Edition) hatten einen Kabelbruch. 
Es war auf beiden Ohren fast alles zu hören, bis auf die gesprochene 
oder gesungene Sprache. Klang bei Filmen und bei Musik, als würden die 
Hintergrundgeräusche alles im Vordergrund überlagern. Ich habe die 
Kopfhörer aufgemacht und gemessen - Kabelbruch in der GND-Leitung direkt 
am Stecker.

Anschließend habe ich einen neuen Klinkenstecker von Neutrik angelötet. 
Danach war alles wieder da - aber nur auf dem rechten Ohr. Der linke 
Kanal war plötzlich stumm.

Die Leitungen sind im Kopfhörer angelötet wie im Bild dargestellt 
(Hersteller-Original, daran habe ich nichts geändert). S bzw. C sind die 
GND-Leitungen, T (=A, blau) der linke Kanal (Steckerspitze) und R (=B, 
rot) der rechte.

Zwischen B und C messe ich die Impedanz, 240 Ohm. Sollte die nicht auch 
zwischen A und C anliegen? An den Lötkontakten direkt am 
Kopfhörerterminal ist zwischen A und B keine leitende Verbindung, an den 
Lötkontakten am Stecker jedoch messe ich etwa 7 MegOhm. Vielleicht 
Überkopplung, ich weiß es nicht.

Habe ich etwas übersehen oder falsch gemacht? Kann ich mit einfachen 
Mitteln (Multimeter oder andere Tricks) testen, ob die KH-Kapsel rechts 
noch funktioniert?

Grüße von Sculla

P.S.: Die Bilder sind identisch. Habe sie versehentlich zweimal 
angehängt und weiß nicht, wie ich das Duplikat entfernen kann.

: Bearbeitet durch User
von Günter Lenz (Gast)


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von Wendels B. (wendelsberg)


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Die 2 MB Karopapier sehe ich mir gar nicht erst an.

von HildeK (Gast)


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Du hast eine Leitung nicht richtig angelötet.
Zwischen GND und jeweils den beiden Signalleitungen sind es (hier) 240R, 
Zwischen den beiden Signalleitungen dann 480R.
Da du da offenbar 'unendlich' misst, ist wohl eine Signalleitung nicht 
angeschlossen.

Fred S. schrieb:
> Kann ich mit einfachen Mitteln (Multimeter oder andere Tricks) testen,
> ob die KH-Kapsel rechts noch funktioniert?

Ja, nimm eine (alte) 1.5V Zelle und schließe die zwischen GND und den 
Signalleitungen an - muss beim Berühren knacken.

von Fred S. (sculla)


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Günter Lenz schrieb:
> Schau mal hier:
>
> http://www.netzmafia.de/skripten/hardware/RasPi/Projekt-Sound/Sound-Adapter.html

Anschlüsse und Beschaltung am Klinkenstecker sind mir bekannt, geht 
hoffentlich auch aus meiner Zeichnung hervor. Was ich nicht verstehe, 
ist, daß der linke Kopfhörer nach der Operation stumm bleibt.

An diesem findet sich auch das Terminal, an dem alle drei Zuleitungen 
angelötet sind. R (rot) und S (gold) werden weiter- oder durchgeschleift 
auf die rechte Seite. Und nur zwischen R und S messe ich die Impedanz 
von 240 Ohm.

Außer die Bruchstelle zu entfernen und einen neuen Klinkenstecker 
anzulöten habe ich nichts verändert - jedenfalls nicht bewußt. Gibt es 
weitere Fehlerquellen? Kann die Kapsel von hier auf jetzt hinüber sein?

von Fred S. (sculla)


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HildeK schrieb:
> Du hast eine Leitung nicht richtig angelötet.
> Zwischen GND und jeweils den beiden Signalleitungen sind es (hier) 240R,
> Zwischen den beiden Signalleitungen dann 480R.
> Da du da offenbar 'unendlich' misst, ist wohl eine Signalleitung nicht
> angeschlossen.

Danke für die Hinweise!
"Unendlich" messe ich direkt am Terminal an der linken Kopfhörerkapsel 
zwischen A und B sowie zwischen A und C. Das ist der Originalzustand des 
Herstellers, hier habe ich nicht herumgefummelt.

> Ja, nimm eine (alte) 1.5V Zelle und schließe die zwischen GND und den
> Signalleitungen an - muss beim Berühren knacken.

Werde also erstmal die Kapsel testen!

von HildeK (Gast)


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Fred S. schrieb:
> Kann die Kapsel von hier auf jetzt hinüber sein?

Hast du an der direkt gelötet? Es gehen eben sehr feine Drähte nach 
innen, da kann schon einer lose geblieben sein.

von Günter Lenz (Gast)


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von Fred S. schrieb:
>Anschlüsse und Beschaltung am Klinkenstecker sind mir bekannt, geht
>hoffentlich auch aus meiner Zeichnung hervor.

Das eine Kapsel mit drei Drähte angeschlossen wird
und die andere mit zwei Drähte, sowas gibt es nicht.
Es gibt einen gemeinsamen Anschluß von beiden Kapseln,
daß ist Masse, und dann nochmal je Kapsel ein Draht,
einmal links und einmal rechts.

von HildeK (Gast)


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Günter Lenz schrieb:
> Das eine Kapsel mit drei Drähte angeschlossen wird
> und die andere mit zwei Drähte, sowas gibt es nicht.
> Es gibt einen gemeinsamen Anschluß von beiden Kapseln,
> daß ist Masse, und dann nochmal je Kapsel ein Draht,
> einmal links und einmal rechts.

Kann es schon geben: Das Anschlusskabel geht nur an einen Hörer und dort 
sind für die zweite Hörkapsel nur zwei Lötstützpunkte für GND und das 
zweite Signal. Das Kabel zur 2. ist dann im Bügel verlegt.
So sieht jedenfalls ein Produktfoto von dem Teil aus.

von H. H. (Gast)


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HildeK schrieb:
> Günter Lenz schrieb:
>> Das eine Kapsel mit drei Drähte angeschlossen wird
>> und die andere mit zwei Drähte, sowas gibt es nicht.
>> Es gibt einen gemeinsamen Anschluß von beiden Kapseln,
>> daß ist Masse, und dann nochmal je Kapsel ein Draht,
>> einmal links und einmal rechts.
>
> Kann es schon geben: Das Anschlusskabel geht nur an einen Hörer und dort
> sind für die zweite Hörkapsel nur zwei Lötstützpunkte für GND und das
> zweite Signal. Das Kabel zur 2. ist dann im Bügel verlegt.
> So sieht jedenfalls ein Produktfoto von dem Teil aus.

https://www.head-fi.org/threads/beyerdynamic-dt880-closed-back.424842/

https://www.youtube.com/watch?v=OuEpNZt-Mjw

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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HildeK schrieb:
> Ja, nimm eine (alte) 1.5V Zelle und schließe die zwischen GND und den
> Signalleitungen an - muss beim Berühren knacken.

Bitte über einen R>47 Ohm.

von H. H. (Gast)


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Jürgen S. schrieb:
> HildeK schrieb:
>> Ja, nimm eine (alte) 1.5V Zelle und schließe die zwischen GND und den
>> Signalleitungen an - muss beim Berühren knacken.
>
> Bitte über einen R>47 Ohm.


Überflüssig, es handelt sich um einen 250 Ohm Kopfhörer!

von i wonder how i wonder what (Gast)


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Wendels B. schrieb:
> Die 2 MB Karopapier sehe ich mir gar nicht erst an.

Was macht denn die eventuelle Downloaddateigröße beim_Betrachten
für einen relevanten Unterschied?

Oder wie/womit genau bist Du online? Damit die Anzeige eines 2MB
Bildes merklich verzögert wird, muß das extrem_langsam sein.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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H. H. schrieb:
> Überflüssig, es handelt sich um einen 250 Ohm Kopfhörer!

Du kennst den Unterschied zwischen ohmschen Gleichstromwiderstand und 
Nenn-Impedanz?

von H. H. (Gast)


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Jürgen S. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Überflüssig, es handelt sich um einen 250 Ohm Kopfhörer!
>
> Du kennst den Unterschied zwischen ohmschen Gleichstromwiderstand und
> Nenn-Impedanz?

Bestens.

von Fred S. (sculla)


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HildeK schrieb:
> Ja, nimm eine (alte) 1.5V Zelle und schließe die zwischen GND und den
> Signalleitungen an - muss beim Berühren knacken.

Habe es nun endlich ausprobiert: Keine der beiden Kapseln knackt beim 
Kontakt mit einer Batterie (mehr?). Nochmal nachgemessen: Jetzt habe ich 
bei beiden Kapseln zwischen Signalleitung und GND einen unendlich hohen 
Widerstand, das Fluke zeigt bei der Widerstandsmessung in beiden Fällen 
"OL“ (Off Limit) an.

Kann es sein, daß der Batterietest die Kapseln zerschossen hat? Keine 
Sorge, ich werde hier niemanden dafür zur Rechenschaft ziehen! Ich 
möchte lediglich für weitere Experimente gewappnet sein.

Wenn also die Kapseln beim Batterietest nicht mehr knacken, kann ich 
davon ausgehen, daß sie tot sind, oder haben sie sich dann vielleicht 
nur in einer Endstellung verhakt?

Hoffnungsgrüße
Sculla

von Justin S. (Gast)


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B der einen Ohrmuschel muss an T, B der anderen Ohrmuschel an R und C 
beider Muscheln an S.

von Fred S. (sculla)


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Justin S. schrieb:
> B der einen Ohrmuschel muss an T, B der anderen Ohrmuschel an R und C
> beider Muscheln an S.

Das ist der Fall. Zur Klarheit habe ich nochmal den Stromlaufplan neu 
gezeichnet (und die Datei soweit komprimiert, daß auch Leute mit sehr 
langsamen Verbindungen sie in annehmbarer Zeit laden können ;-)

Die Signalleitung für Rechts (rot) ist im linken KH zwar mit T und S an 
einem Terminal angelötet, wie in der ursprünglichen Zeichnung 
dargestellt, aber nicht mit den Innereien der linken Kapsel verbunden. 
Dies ist nur eine Hilfe, um die Leitung für Rechts und GND (=S) 
vollständig im Bügel verlegen zu können. Ich hoffe, in der neuen 
Zeichnung ist das deutlich.

Vor dem Batterietest habe ich keinerlei Änderungen vorgenommen.

von Karl B. (gustav)


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Hi,
bei meinem Kopfhörer war auch Leitung abgeknickt.
Nur, das Kabel sieht anders aus als die üblichen abgeschirmten 
Leitungen.
Was wie Abschirmung aussieht ist tatsächlich eine Tonader.
Wie sieht genau das Kabel, das geflickt wurde, aus? Ein Foto
würde da weiterhelfen.
Einfach so nach Farben gehen, klappt oft nicht.
Und Vorsicht mit der 1,5V Batterie, besser noch Widerstand davor, die 
Menbran schlägt sonst an. Bei meinem Knallt es so stark, dass man das 
auch hört, ohne ihn aufgesetzt zu haben. Kann mir vorstellen, dass unter 
Umständen der KH dadurch Schaden nimmt.

ciao
gustav

von H. H. (Gast)


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Fred S. schrieb:
> Kann es sein, daß der Batterietest die Kapseln zerschossen hat?

Nein, die 1,5V vertragen die problemlos.

von H. H. (Gast)


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Karl B. schrieb:
> Und Vorsicht mit der 1,5V Batterie, besser noch Widerstand davor, die
> Menbran schlägt sonst an.

Bei einem niederohmigen Kopfhörer kann das sein, aber doch nicht bei 250 
oder gar 600 Ohm.

von Günter Lenz (Gast)


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Fred S. schrieb:
> Kann es sein, daß der Batterietest die Kapseln zerschossen hat?

Vielleicht ist das Kabel kaputt. Meß doch einfach mal mit
einem Ohmmeter direkt an den Kapseln.
1,5V macht eine 250 Ohm-Kapsel nicht kaputt.

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Karl B. schrieb:
> Und Vorsicht mit der 1,5V Batterie, besser noch Widerstand davor, die
> Menbran schlägt sonst an.

Bei Verwendung einer 1,5V-Batterie werden in einem 600 (250)-Ohm 
Kopfhörer 3,75 (9) mW umgesetzt. Laut Datenblatt beträgt die 
Nennbelastbarkeit 100mW.

rhf

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Jürgen S. schrieb:
> Du kennst den Unterschied zwischen ohmschen Gleichstromwiderstand und
> Nenn-Impedanz?

Hi,
bei Lautsprechern ist die gleich.
Z.B. 8 Ohm steht aufgedruckt.
Mit DC-Ohmmeter gemessen:
8 Ohm
und Impedanz ist auch 8 Ohm.
Ob das für Kopfhörer auch gilt, weiß ich nicht.

ciao
gustav

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Karl B. schrieb:
> Ob das für Kopfhörer auch gilt, weiß ich nicht.

DT880 Kopfhörer mit 600 Ohm Nennimpedanz:
gemessener Gleichstromwiderstand: 554 Ohm
gemessene Impedanz: 570 Ohm (Messfrequenz 1KHz)

rhf

von H. H. (Gast)


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Roland F. schrieb:
> Hallo,
> Karl B. schrieb:
>> Ob das für Kopfhörer auch gilt, weiß ich nicht.
>
> DT880 Kopfhörer mit 600 Ohm Nennimpedanz:
> gemessener Gleichstromwiderstand: 554 Ohm
> gemessene Impedanz: 570 Ohm (Messfrequenz 1KHz)

So ist es, der Wirkungsgrad solcher Schallwandler ist miserabel, 1% ist 
da schon ein hervorragender Wert.

von Carypt C. (carypt)


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Wenn die Masseleitung gebrochen war (sleeve, gnd) konnte nur noch ein 
Potentialausgleich zwischen links und rechts durch beide 
Kopfhörerlautsprecher hindurch stattfinden, deshalb klingt es ganz 
anders, weshalb man dies auch als Effekt in Mix einsetzt. Tip ist links 
Plus, ring ist rechts Plus, und sleeve am Stecker ist Masse. Rechts und 
Links sind beide nach den Hörerkapseln an die gemeinsame Masse 
angeschlossen. Die Widerstandsmessung besagt, daß rechts die 
Kopfhörerkapsel leitet, scheint normal. Es gibt möglicherweise 
unterschiedliche Ausführungen des Kopfhörers für unterschiedliche 
Impedanzen zb 600 ohm, 240 ohm, 60 ohm für unterschiedliche 
wiedergabegeräte, kleinere Impedanzen eher für mp3-player. Hoffentlich 
ist die linke Hörerkapsel nicht an den Kontakten abgerissen, es geht da 
ein hauchfeiner Draht von dem Lötpin zur Magnetspule, außerste Vorsicht. 
Mir ist bei Beyerdynamik(dt770) schon mal ein Lötpin rausgehoben, zu 
locker befestig, kaputt. Es wird wohl nichts wirklich helfen als das 
Hauptkabel zu linken Kapsel vernünftig gängig zu machen, wenn es schon 
am Stecker repariert wurde. Zwischen tip und sleeve sollten dann auch 
240 Ohn sein(vermutlich), und zwischen Links(tip) und Rechts(ring) (über 
gemeinsame Masse) sollten dann 480 Ohm sein. Da aber Links schon 
funktioniert, also die gemeinsame Masseleitung funktioniert, kann also 
nur die Verbindung zu Rechts irgendwie (ring zu Rot) schadhaft sein. 
Leitet das rote Kabel bis zur Kapsel ? und danach zu Masse ? Wenn die 
Kapsel noch leitet müsste sie funktionieren.

: Bearbeitet durch User
von Fred S. (sculla)



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Karl B. schrieb:
> Wie sieht genau das Kabel, das geflickt wurde, aus? Ein Foto
> würde da weiterhelfen.
> Einfach so nach Farben gehen, klappt oft nicht.

Anbei Fotos von meinem Patienten. Die Leitungen sind gold (sleeve/GND), 
blau (tip) und rot (ring). Von dem Steckerende (aufgedröselte Leitung) 
bis zu den Lötterminals links/rechts sind laut Multimeter alle Leitungen 
in Ordnung, also auch die Verbindung zwischen den beiden Kapseln. Die 
Kabelbruchstelle wurde mitsamt Originalstecker abgeschnitten.

von HildeK (Gast)


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Die Drähte sind bei manchen KH aus sehr feindrähtiger Litze, deren 
Isolation kaum abgeht - viel schlechter als bei Fädeldraht. Vielleicht 
ist da dein Problem?

von Fred S. (sculla)


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HildeK schrieb:
> Die Drähte sind bei manchen KH aus sehr feindrähtiger Litze, deren
> Isolation kaum abgeht - viel schlechter als bei Fädeldraht. Vielleicht
> ist da dein Problem?

Das habe ich gemerkt, daß die Isolation hartnäckig ist. Ich kratze 
Isolierlack immer mit einem Skalpell ab, das gibt saubere blanke Enden. 
Bevor ich Drähte anlöte, prüfe ich mit Multimeter immer, ob die leiten. 
Dann passiert mir nicht, daß ich z.B. gebrochene Leitungen nachher 
wieder ablöten muß.

Nach dem Löten habe ich selbstverständlich auch alles auf Leitfähigkeit 
geprüft. Den Stecker habe ich wieder abgelötet, weil die Angelegenheit 
so besser zu handhaben ist. Der kommt erst wieder dran, wenn ich den 
Fehler gefunden und beseitigt habe.

Ehrlich, im Moment bin ich ratlos. An den Kapseln und ihren 
Löt(stütz)punkten habe ich nicht gelötet, alle Leitungen sind 
durchgängig, vom Steckeranschluß bis zum Bestimmungsort, aber die 
Kapseln knacken beim Batterietest nicht und die Widerstände der 
Signalleitungen gegen Sleeve sind unendlich. Die Kapseln gehen doch 
nicht einfach durch Herumliegen kaputt?

von Carypt C. (carypt)


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Hmm, oh oh, nein vom Rumliegen gehen die nicht kaputt.


Die Widerstandsmessung an den Kapselpolen ergibt welche Werte ? Das 
Überprüfen mit der Batterie sollte der Kopfhörer schadlos vertragen. Die 
Kopfhöhrerkabel könnten "Lahnlitze" enthalten. Man könnte die Litze zum 
Temperaturschutz in einer Zange klemmen und nur den kurzen Überstand mit 
Feuerzeug abisolieren.


(Zwar korrosiv aber funktioniert doch meist, Lötwasser kann man durch 
auflösen von Zinkblech (Dachrinne) in Salzsäure(20-30%)(Bitte Vorsicht 
damit,  nur kleine Mengen!) herstellen . Zum Löten von Eisen reicht 
Salzsäure direkt. Beides nicht für Elektronik geeignet !)

Der schwere Eisenbügel bei Beyerdynamik und sowieso die massive 
Ausführung empfinde ich als Zumutung, AKG ist da recht angenehm, ich 
habe den kh601 und mag den, der kh701 mit den Flachdrahtspulen ist mir 
zu aggressiv, aber klingt echt besser. Die Kopfhörer von Audeze (planar 
magnet) sollen am besten klingen, sagt Michael Engelbrecht. Naja

Kophörer kriegt man günstig bei thomann

: Bearbeitet durch User
von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Fred S. schrieb:
> Ich kratze
> Isolierlack immer mit einem Skalpell ab,

Es gab mal im Lautsprecher-Fachgeschäft für gehobene Ansprüche so ein 
Fläschlein mit speziellem Lösungsmittel für die feindrähtigen 
Lautsprecherkabel, deren einzelne Litzendrähte auch einzeln Lackisoliert 
sind. Braten mit dem Lötkolben, Feuerzeug oder mechanisches Kratzen 
brachte nichts außer Beschädigungen, nur das Lösungsmitttel war das 
einzig Richtige. Vielleicht ist das auch bei Dir so der Fall, der KH ist 
schon hochwertig und hat ein spezielles Kabel, das die Höhen nicht 
schluckt.

mfg

von Fred S. (sculla)


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Carypt C. schrieb:
> Kophörer kriegt man günstig bei thomann

Ich bin jemand, der nicht gleich neu kauft, sondern repariert, was zu 
reparieren geht. Den DT 880 hatte ich übrigens von Thomann, schon ein 
paar Jährchen her.

Beim Kopfhörer gingen beide Seiten, nur die Sleeve-Leitung war irgendwo 
unterbrochen und das hat sich in der Tat wie ein ganz spezieller 
Studiomix angehört. Das zu reparieren ist - dachte ich zumindest - keine 
große Sache.

Daher kommt meine Verwirrung, daß nach Auseinanderbauen, Messen, dem 
Abschneiden der Bruchstelle, Steckertausch und vollständigem 
Wieder-Zusammenbauen plötzlich der linke Kanal nicht mehr geht, auf dem 
rechten aber alles in gewohnter Qualität und in gewohntem Umfang 
ankommt. Alles wieder auseinandergebaut. Und nun messe ich auf beiden 
Seiten zwischen GND und der jeweiligen Signalleitung unendlich hohen 
Widerstand, und nichts knackt beim Batterietest.

Aufgeben will ich noch nicht ...

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Fred S. schrieb:
> ...und nichts knackt beim Batterietest.

Löte mal alle Kabel an der Zusammenführung an der linken 
Lautsprecherkapsel ab und messe den Widerstand der linken 
Lautsprecherkapsel.

rhf

von Karl B. (gustav)


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Roland F. schrieb:
> Löte mal alle Kabel an der Zusammenführung an der linken
> Lautsprecherkapsel ab und messe den Widerstand der linken
> Lautsprecherkapsel.

Und nur das Kabel vom Stecker bis zum Ende, das zum Kopfhörer zeigt, 
durchtesten.
Könnte sein, dass noch eine weitere Unterbrechung drin ist.
War bei meinem KH auch so.
Von vorne bis hinten zwischen den Händen ein wenig durchbiegen.
Kurz vor Stecker war die weitere Unterbrechung. Meistens aber direkt an 
KH, weil das die Stelle mit der höchsten mechanischen Belastung ist.

ciao
gustav

von Fred S. (sculla)


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Roland F. schrieb:
> Hallo,
> Fred S. schrieb:
>
>> ...und nichts knackt beim Batterietest.
>
> Löte mal alle Kabel an der Zusammenführung an der linken
> Lautsprecherkapsel ab und messe den Widerstand der linken
> Lautsprecherkapsel.
> rhf

Den Sinn durchschaue ich nicht, weil ich vorher schon an den Terminals 
und an den Leitungen selbst gemessen habe.

Habe dennoch alle Kabel abgelötet.
- Widerstand an der linken Kapsel: zwischen allen drei Lötpunkten 
unendlich. Rechts dito.
- Widerstand der Leitungen von der linken zur rechten Kapsel: jeweils 
0,3 Ohm.
- Widerstand der Leitungen vom Stecker- zum Kopfhörerende: jeweils 1,3 
Ohm.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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In der Regel bricht der Schwingspulendraht ganz kurz vor dem 
metallischen Lötterminal ab, mit Lupe nachsehen. "Gehalten" wird er dann 
trotzdem noch von Flussmittelresten a la "Kruste".

von Schlaumaier (Gast)


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Ich tippe auf den 2 Kanal-Draht im Stecker.

Das Mistding ist hauchdünn. Und muss perfekt im Stecker sitzen.

Hab ich auch schon einige Male gehabt. Und wenn man mit den Lötkolben 
zuckt, hat man den anderen Draht die Isolierung weg geschmolzen.

Ich würde als erster eine normale Durchgangsprüfung machen zwischen 
Stecker außen und Kapsel wenn ich da ran komme.

In den meisten Fällen piepst es NICHT und ich weiß wo das Problem liegt.

Dann beide Kanäle gegeneinander messen. Wenn die Piepsen wars das mit 
Stereo. ;)

Wenn man ein neuen Stecker anlötet und getestet hat, dann nicht 
vergessen den gut zu sichern. Ich hab mal ein Stecker-Hülle mit einer 
Silikonspritze gefüllt. Der hält seit zig Jahren ;)

von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Fred S. schrieb:
> Den Sinn durchschaue ich nicht,...

Der Sinn liegt darin, das man dann alle Teile des Kopfhörers einzeln 
prüfen kann ohne das die jeweils anderen Teile die Prüfung 
beeinträchtigen.

> ...weil ich vorher schon an den Terminals...

Meinst du damit die Lötösen, an denen die Kabel b.z.w. Drähte angelötet 
sind?

> Habe dennoch alle Kabel abgelötet.

Das kann nicht sein:

> - Widerstand der Leitungen von der linken zur rechten Kapsel...

Wenn du alle Kabel abgelötet hast, gibt es keine Verbindung mehr 
zwischen rechter und linker Hörkapsel.

Nochmal: alle Kabel- und Drahtverbindungen trennen, dann mit einem 
Messgerät an den beiden losen Zuführungsdrähten deiner linken Hörkapsel 
den Widerstand messen.

Was zeigt das Messgerät an?

rhf

von Alter Hund (Gast)


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Fred S. schrieb:
> "Unendlich" messe ich direkt am Terminal an der linken Kopfhörerkapsel
> zwischen A und B sowie zwischen A und C.

Der Fehler ist in der Kapsel.

Fred S. schrieb:
> Wenn also die Kapseln beim Batterietest nicht mehr knacken, kann ich
> davon ausgehen, daß sie tot sind.

Genau das.

Nichtverzweifelter schrieb:
> In der Regel

haben Wikinger rote Bärte! Hier sind aber beide Papageien mausetot:

https://www.youtube.com/watch?v=wA4qQnbRH-o

von Carypt C. (carypt)


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Wenn an allen Lötösen der Kopfhörerkapseln ein ∞-Widerstand ist , dann 
muß doch jetzt auch die rechte Kapsel kaputt sein, denn dann leitet sie 
nicht mal mehr mit 240 Ω.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Alter Hund schrieb:
> haben Wikinger rote Bärte! Hier sind aber beide Papageien mausetot

Du hast nichts verstanden, das macht aber nichts aus, da Du nicht der TO 
bist.

von Fred S. (sculla)


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Roland F. schrieb:
> Das kann nicht sein:
>> Widerstand der Leitungen von der linken zur rechten Kapsel...
>
> Wenn du alle Kabel abgelötet hast, gibt es keine Verbindung mehr
> zwischen rechter und linker Hörkapsel.

Richtig. Ich habe die Widerstände der abgelöteten Verbindungsleitungen 
gemessen, um zu sehen, ob die i.O. sind. Ebenso wie die Widerstände in 
der abgelöteten Zuleitung Steckerende - Kopfhörer.

von Toxic (Gast)


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Wendels B. schrieb:
> Die 2 MB Karopapier sehe ich mir gar nicht erst an.

Hat sich bei mir in 3s geoeffnet - speed:6Mb/s
Wo ist das Problem?

von Fred S. (sculla)


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Carypt C. schrieb:
> Wenn an allen Lötösen der Kopfhörerkapseln ein ∞-Widerstand ist , dann
> muß doch jetzt auch die rechte Kapsel kaputt sein, denn dann leitet sie
> nicht mal mehr mit 240 Ω.

Genau das ist der Fall! Beim ersten Hörtest habe ich rechts gehört (und 
nur dort) und die Messung ergab 240 Ohm zwischen der Signalleitung 
rechts und Sleeve. Nach dem Wiederzerlegen und dem Batterietest war auch 
rechts der Widerstand "OL". Nachgemessen habe ich, weil es mich wunderte 
daß keine der Kapseln, auch die rechte nicht, beim Batterietest einen 
Mucks gemacht hat.

von Fred S. (sculla)


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Klingt ganz danach, daß die Kapseln hinüber sind, oje …  Diese kann ich 
ohne Zerstörung nicht aufmachen, sind werksseitig mit Epoxidharz 
verklebt.

von Carypt C. (carypt)


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Mit ganz viel Glück kann man noch Kabelfitzelchen das zur Spule hingeht 
wieder anlöten, aber eigentlich nicht. ich vermute die Lötösen an den 
Kapseln wackeln und dann sind die Spulenkäbelchen abgerissen.
Tja, Fred, tut mir leid für dich. Mist ! zu Anfang war er noch heile.

wie fandest du den Kopfhörer ?

: Bearbeitet durch User
von Roland F. (rhf)


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Hallo,
Fred S. schrieb:
> Klingt ganz danach, daß die Kapseln hinüber sind...

Kann sein, kann nicht sein.
Vorschlag: du packst alles in einen Karton und schickst mir die Teile 
zu. Ich schaue mir das dann mal an.

rhf

: Bearbeitet durch User
Beitrag #6989013 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Fred S. (sculla)


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Die Kopfhörer leben wieder! Die aller-ursprüngliche Ursache für den 
dumpfen Klang war eine Unterbrechung in der GND-Leitung, die fürs 
spätere Nicht-mehr-Funktionieren das Abreißen beider 
Schwingspulendrähte, vermutlich durch meine Unvorsichtigkeit. Den 
Kopfhörer habe ich dann von jemandem reparieren lassen, denn ich habe 
weder das Feingefühl noch die Fertigkeiten, fast unsichtbare Drähte zu 
löten (ich habe sie erst unter der Lupe gefunden).

Nun freue ich mich auf weitere 10 bis 15 Jahre mit den Kopfhörern!
Danke für Eure Unterstützung und Hilfe!

Der Thread kann geschlossen werden.

von Fred S. (sculla)


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Carypt C. schrieb:

> wie fandest du den Kopfhörer ?

Tut mir leid für die sehr späte Antwort!
Die Kopfhörer sind prima. Der Klang ist toll, die Hörer umschließen die 
Ohren wirklich vollständig, und der Sitz ist auch nach längerem Tragen 
noch bequem. In der Dienststelle habe ich das geschlossene 
Schwestermodell DT 770 mit 32 Ohm, auch das ist sehr gut. Genau kann ich 
es nicht beschreiben, aber der DT 880 gefällt mir klanglich besser 
(alles andere ist fast identisch). Kann an der höheren Impedanz liegen, 
oder am halboffenen System.

Beitrag #7016635 wurde von einem Moderator gelöscht.
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