Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gibt es einen Nachteil oder Problem, wenn man Stromkabel parallel schaltet?


von Mario (Gast)


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Ich habe so ca. 10 Meter Stromversorgungs Kabel, 12V, für LEDs in der 
Wohnung verlegt.

Die sind dann halt alle irgendwo angeschlossen, angelötet und 
eingefädelt.

Nun überschreite ich die maximal zulässige Stromangabe der Kabel und 
wollte deswegen einfach das gleiche Kabel nochmal parallel dazu 
einziehen.

Dann muss ich zumindest die vorhandenen nicht ausfädeln.

Ist sowas egal?
Strom teilt sich ja den Weg auf.

Oder gibt es da Interferenzen oder gegenseitige Beeinflussung , etc. ?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Geht schon.

Wenn beide Kabel das gleiche tun, können sie sich ja auch nicht stören. 
Verhalten sich dann, sofern gleich lang und parallel verlegt, wie ein 
einziges Kabel mit doppeltem Querschnitt.

von MaWin (Gast)


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Mario schrieb:
> Ist sowas egal?

Geht.

Ist halt blöd, wenn ein Kabel dann doch keinen Kontakt hat.

Wäre es nur 1 Leitung, wäre das Licht aus, man würde es merken und 
reparieren.

Sind es 2 parallele und 1 davon hat keinen Kontakt mehr, merkt man es 
nicht aber die eine verbliebene Leitung wird ggf. zu heiss, Isolation 
wird weich, es gibt Kurzschluss und stinkt.

von Dyson (Gast)


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Mario schrieb:
> Nun überschreite ich die maximal zulässige Stromangabe der Kabel und
> wollte deswegen einfach das gleiche Kabel nochmal parallel dazu
> einziehen.

Und warum das gleiche und kein dickeres?

Mario schrieb:
> Dann muss ich zumindest die vorhandenen nicht ausfädeln.

Wer oder was zwingt dich dazu?

MaWin schrieb:
> Sind es 2 parallele und 1 davon hat keinen Kontakt mehr, merkt man es
> nicht aber die eine verbliebene Leitung wird ggf. zu heiss, Isolation
> wird weich, es gibt Kurzschluss und stinkt.

Berechtigter Einwand, den du damit beseitigst, indem du ein passendes 
Kabel einziehst und das andere zur Reserveleitung erklärst.

von Daniel S. (stokmar)


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MaWin schrieb:
> Sind es 2 parallele und 1 davon hat keinen Kontakt mehr, merkt man es
> nicht aber die eine verbliebene Leitung wird ggf. zu heiss, Isolation
> wird weich, es gibt Kurzschluss und stinkt.

Ja dann sichert man beide Leitungen einzelnd ab, so dass sie im 
fehlerfall nicht überlastet werden können. Aber bei 10m und 12V ist doch 
eher der Spannungsabfall ein problem als eine überlastung der Leitung. 
Oder ist das 0,08² litze?

Wieso ist es bei dir einfacher eine zweite Leitung dazu zu legen statt 
mit der vorhandenen einen neue ein zu ziehen. Ich denke dabei an Hohle 
wände und viel gefummel?

Wieviel Ampere verteilst du denn über die 10m?
Was hängt da dran? 10x 5m LED strip? und der letzte meter glimmt nur 
noch? Was für ein Kabel liegt da den aktuell? 2x0,08? 2x1²? Input bitte 
=)
Netzteil ist defintiv nicht unterdimensioniert?

LG

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Pass nur auf, dass die Kabel aus der gleichen "Quelle" kommen, d.h. die 
gleiche Phase haben.

Trotzdem ist es mir suspekt. Ich habe für größere Lasten 
Verlängerungskabel mit größerem Querschnitt. Müssen ja nicht die Dinger 
aus dem Aldi-Grabbeltisch mit 0,75 mm2 sein.

von Peter E. (Firma: S&P) (eosangel)


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Man kann ja auch das eine Kabel als Plus und das andere als Minus 
nehmen.
Beide Adern zusammen nehmen. Dann hat man nicht das Problem der 
Überlastung bei Ausfall einer Leitung.

von PC-Freak (Gast)


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Man kann doch die Beleuchtung in sinnvolle Segmente aufteilen. 
Entsprechend dann diese mit eigenen Zuleitungen anschließen.

Ich frage mich hier ernsthaft, ob dass vollkommene Laien hier sind.

Entweder ich kann das und weiß solche banalen Sachen, oder ich muss es 
sein lassen.

Ich erinnere hier an den Brand im Wohnkomplex in Essen von gestern oder 
vorgestern. 50 Wohneinheiten schrott. Vieleicht war das auch so ein 
Bastler, der LED-Beleuchtung eingebaut hat.

Man fasst es nicht.

von Nichtverzweifelter (Gast)


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Peter E. schrieb:
> Man kann ja auch das eine Kabel als Plus und das andere als Minus
> nehmen.
> Beide Adern zusammen nehmen. Dann hat man nicht das Problem der
> Überlastung bei Ausfall einer Leitung.

Das ist leider nicht richtig. Auch so bleibt der Ausfall einer einzelnen 
Ader(nicht beider) unbemerkt, die noch funktionierende wird überlastet.

von Dyson (Gast)


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PC-Freak schrieb:
> Vieleicht war das auch so ein
> Bastler, der LED-Beleuchtung eingebaut hat.

Du solltest dich an die Feuerwehr wenden. Die geht nämlich davon aus, 
daß der Brand auf einem Balkon angefangen hat.

PC-Freak schrieb:
> Man fasst es nicht.

Du sagts es.

von Dave (Gast)


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Geht,
unbedingt daran denken beide Leitungen getrennt abzusichern.

Aber:
Ein dickes, neues Kabel nimmt i.d.R. weniger Platz weg.
Wenn es dir nur um den Spannungsabfall geht kannst du das Kabel auch als 
Ring speisen.

von same_procedure_as_every_week (Gast)


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Daniel S. schrieb:
> Ja dann sichert man beide Leitungen einzelnd ab, so dass sie im
> fehlerfall nicht überlastet werden können

Oder falls möglich teilt man Lasten entspr. auf, dann reicht
weiterhin eine Sicherung (wenn kein solcher Fehlerfall mehr
stattfinden kann, ist die ja nur für den Kurzschlußschutz).

Wären es lauter LED-Stripes käme auch in Frage (falls bisher
nicht gemacht) beidseitig einzuspeisen - und will man keine
zweite Sicherung spendieren ebfs. die Stripes mittig trennen.

(Und wären alle von einem NT gespeist an der Wand, nicht der
Decke, könnte man sogar in betracht ziehen, eine Schleife um
das Zimmer zu vervollständigen, um beidseitig einzuspeisen.)

Aber welches von den zwei Szenarien trifft überhaupt zu?

Mario schrieb:
> Nun überschreite ich die maximal zulässige Stromangabe der Kabel

Weil Du plötzlich größere Verbraucher (höhere Leistung)
dranmachen willst?

Oder:

Weil Du plötzlich weitere Verbraucher dranmachen willst?

Im ersteren Fall bleibt Dir nur beide Kabel abzusichern, im
zweiteren könntest Du wie gesagt die Lasten mögl. symmetrisch
aufteilen und eine (passende, doppelter Dauerstrom wie zuvor
- welche Du hattest weiß ich nicht) Sicherung verwenden. Ob
Du eine Schmelz- oder PTC ha(tte)st, weiß auch niemand hier.

von Udo S. (urschmitt)


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PC-Freak schrieb:
> Ich erinnere hier an den Brand im Wohnkomplex in Essen von gestern oder
> vorgestern. 50 Wohneinheiten schrott. Vieleicht war das auch so ein
> Bastler, der LED-Beleuchtung eingebaut hat.

Oder ein Raucher. Oder ...

Bevor man in der Diskussion so schwere Geschütze auffährt sollte man 
vieleicht erst mal klären um was es eigentlich geht.

von Vancouver (Gast)


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PC-Freak schrieb:
> Ich erinnere hier an den Brand im Wohnkomplex in Essen von gestern oder
> vorgestern. 50 Wohneinheiten schrott. Vieleicht war das auch so ein
> Bastler, der LED-Beleuchtung eingebaut hat.

Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber wenn sich in einem solchen 
Riesenbau ein Feuer mit einer derartigenGeschwindigkeit ausbreitet, dass 
alles zu spät ist, wenn die Feuerwehr anrückt, dann ist der LED-Bastler 
wahrscheinlich das kleinere Problem.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter E. schrieb:

> Man kann ja auch das eine Kabel als Plus und das andere als Minus
> nehmen.
> Beide Adern zusammen nehmen. Dann hat man nicht das Problem der
> Überlastung bei Ausfall einer Leitung.

Ja, das ist eindeutig die bessere Lösung mit der gerinsten
Fehlerwarscheinlichkeit.

von Harald W. (wilhelms)


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PC-Freak schrieb:

> Man kann doch die Beleuchtung in sinnvolle Segmente aufteilen.
> Entsprechend dann diese mit eigenen Zuleitungen anschließen.

Oder ein Kabel am Anfang und ein KIabel am Ende anschliessen.

> Brand im Wohnkomplex. 50 Wohneinheiten schrott. Vieleicht war
> das auch so ein Bastler, der LED-Beleuchtung eingebaut hat.

Auf dem Balkon? Eher unwahrscheinlich.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Udo S. schrieb:
> Bevor man in der Diskussion so schwere Geschütze auffährt sollte man
> vieleicht erst mal klären um was es eigentlich geht.

Ja, das wäre für mich auch von Interesse. Mich erinnerte es sofort an 
das Feuer von wenigen Jahren in Grenfell, England, wo die Dämmung eines 
Hochhauses lichterloh gebrannt hat. Das habe ich nicht für möglich 
gehalten. Aber Deutschland, Essen, ist nicht schlauer.

von Harald W. (wilhelms)


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Rainer Z. schrieb:

>> Bevor man in der Diskussion so schwere Geschütze auffährt sollte man
>> vieleicht erst mal klären um was es eigentlich geht.

> Aber Deutschland, Essen, ist nicht schlauer.

Genaueres wird man erst nach eine längeren Untersuchung wissen.
Allerdings werden deren Ergebnisse meist nicht in der Presse
bekanntgegeben.

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