Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 230V~ gleichgerichtet = 314V?


von neuling (Gast)


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hallo,
ich habe eine psu mit gleichrichter (GBL205) und becherelko (100uF 400v) 
bei dem ich eine Gleisp. von 314v messe! Bei 230v~ ist dies zu gering? 
Könnte hier eine Diode im Gleichrichter defekt sein oder bin ich auf dem 
holzweg?

Wie verhält sich ein Gleichrichter, der nur noch zur hälfte arbeitet 
(damit mein ich die Sp. am Aussgang)?

von Dieter D. (dieter_dosenkohl)


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Alles richtig. 230V gleichgerichtet sind exakt 314V. Grundlagen ET 1.

von MaWin (Gast)


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neuling schrieb:
> Bei 230v~ ist dies zu gering?

Nein, schon ok.

Spitzenspannung von exakt 230V~ wäre zwar 325V, abzüglich zweier 
Diodenn323, aber wer weiss schon ob du exakte 230V hast und es reiner 
Sinus ist und nicht die Spitze abgeplattet.

Der üblich defekte Gleichrichter legiert durch und lässt die Sicherung 
explodieren.

von Udo S. (urschmitt)


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Was soll eine "psu" sein?
"Power supply unit"?

Warum schribst du dann nicht einfach "Stromversorgung" oder "Netzteil"?

230V *1,4 = 322V Scheitelspannung.
Je nach Restwelligkeit und Messgerätegenauigkeit kommen 314V also 
einwandfrei hin. Zumal die Netzspannung ja um +-10% schwanken darf.

von Andre G. (andgst01)


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Udo S. schrieb:

> Zumal die Netzspannung ja um +-10% schwanken darf.

Also eigentlich um +- 110 % ...

Wäre sehr schlecht wenn die Netzspannung nicht dauernd schwanken würde.

von Günter Lenz (Gast)


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von neuling schrieb:
>Wie verhält sich ein Gleichrichter, der nur noch zur hälfte arbeitet
>(damit mein ich die Sp. am Aussgang)?

Im leerlauf kein Unterschied, erst unter Last ist was
zu merken. Die Brummspannung ist dann größer und die
efektive Spannung kleiner.

von Udo S. (urschmitt)


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Andre G. schrieb:
> Also eigentlich um +- 110 % ...

Wenn dich jemand bittet die Netzspannung zu messen, antwortest du ihm 
dann:
170V, nein -260V, ...ähhh 308V, ... jetzt doch wieder -205V, ...

:-P

von Harald W. (wilhelms)


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Udo S. schrieb:

> Wenn dich jemand bittet die Netzspannung zu messen, antwortest du ihm
> dann:
> 170V, nein -260V, ...ähhh 308V, ... jetzt doch wieder -205V, ...

...und wenn mich einer fragt, ob sein Blinker geht, sag ich:
Geht...Geht nicht...Geht...Geht nicht...Geht...Geht nicht.

von Tempo-Mat bedeutet Münz-Papiertaschentuchspender? (Gast)


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Andre G. schrieb:
> Udo S. schrieb:
>
>> Zumal die Netzspannung ja um +-10% schwanken darf.

Korrekt.

> Also eigentlich um +- 110 % ...

Du meintest wohl 100% (alternierativ vielleicht 100% * sqrt/2)?

> Wäre sehr schlecht wenn die Netzspannung nicht dauernd schwanken würde.

Quizfrage: Kandidat weiß, wie man Wechselspannung spezifiziert?
[ ]   Ja
[X]  Nein

Stark schwankend ist die Momentanspannung - die Angabe ist aber
nutzlos zur Spezifikation der Spannung an sich (benutzt werden z.B.
"Sinus" und "50Hz", um auszudrücken, was Du wohl sagen wolltest).

Was hier gefragt war, ist die Spitzenspannung ... welche sich
-bei Sinus- aus der sogenannten Effektivspannung (U_eff = 230V)

zu U_eff * sqrt/2 = U_spitze (rechne zum Spaß mal nach) ergibt.

(Beziehe auch genannte Toleranz jener Effektivspannung mit ein.
Und dann frag Dich mal genauer, wer hier Käse erzählt hat.

Tipp: Udo war es nicht.

Bitte antworte/kommentiere nur bei ausr. Kenntnissen zum Thema.)

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


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Tempo-Mat bedeutet Münz-Papiertaschentuchspender? schrieb im Beitrag 
#6984543:
> Bitte antworte/kommentiere nur bei ausr. Kenntnissen zum Thema.)

... und nur wenn du einen langen, aussagekräftigen Nick hast und vor 
allem sämtliche Register der Formatierung ziehst ;-)

> ausr.

Abk. erh. d. Übersichtlichkeit.

> alternierativ

Wortspiele nicht vergessen.

: Bearbeitet durch User
von Thomas K. (ek13)


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neuling schrieb:
> hallo,
> ich habe eine psu …

Und was geht an dieser nicht?

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Also da die Netzspannung bei 230V AC +-10% liegen darf, oder für 
diejenigen die sich mit der Kneifzange die Hose zumachen, im Bereich von 
90% bis 110% der 230V AC liegen darf, ist alles von 207V bis 253V 
zulässig. Bei einer sinusförmigen Spannung, beträgt der Scheitelwert 
dann Wurzel(2) mal diesen Wert, also ist alles von 292,7V bis 357,8V 
zulässig.
Dieser Wert ist gleichzeitig auch der Gleichwert oder 
Gleichspannungswert, natürlich abzüglich dem Spannungsverlust zweier 
Dioden, dieser beträgt beim GBL205 laut Datenblatt 1V pro Diode, so das 
eine maximale Gleichspannung von 290,7V bis 355,8V rauskommen sollte; 
oder eben bei exakter Einhaltung der Netzspannung von 230V ein Wert von 
323,3V. Da allerdings kurz vor dem Erreichen dieser Endspannung nur noch 
in den Spitzen des Sinus ein Strom durch die Dioden fließt, Fachbegriff 
wäre steiler Stromflusswinkel, wirkt sich dadurch natürlich jede 
Belastung z.B. durch die Verluste des Kondensators um so stärker aus. 
Das Gleiche passiert auch dann wenn nur eine Halbwelle gleichgerichtet 
wird.
So das im Mittel, die gemessene Gleichspannung noch etwas unter dem 
Gleichspannungswert liegt.

von Martin (Gast)


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Thomas K. schrieb:
> neuling schrieb:
>> hallo,
>> ich habe eine psu …

Du solltest sofort einen Arzt aufsuchen. Lebensgefahr!

von Tim T. (tim_taylor) Benutzerseite


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Martin schrieb:
> Thomas K. schrieb:
>> neuling schrieb:
>>> hallo,
>>> ich habe eine psu …
>
> Du solltest sofort einen Arzt aufsuchen. Lebensgefahr!

Naja, eine Psychosoziale Unterstützung ist doch kein Beinbruch, aber 
ernsthaft, Power Supply Unit ist jetzt nicht so abwegig in einem µC 
Forum und schneller als Netzteil geht es auch von der Hand.

von neuling (Gast)


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Thomas K. schrieb:
> neuling schrieb:
>> hallo,
>> ich habe eine psu …
>
> Und was geht an dieser nicht?

NETZTEIL hat Körperschluss. Je nach polung sind 60v~ bzw. 170v~ am 
Gehäuse zu messen (ist ein NT ohne erdung?!).

Ich vermute das der Gleichrichter die 230v~ nicht richtigt sperrt und 
über weitere bauteile die ~Sp. zum Gehäuse kommt. Muss ich noch mal 
richtig messen. Danke für eure hilfe, man lernt ja immer gerne was dazu.

von Tempo-Mat bedeutet Münz-Papiertaschentuchspender? (Gast)


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Mohandes H. schrieb:
>

Du hast natürlich mehr als recht - das war alles ultratrieben.

Ich tat das in jeder Weise, um mich selbst vor dem letzten Satz
hieran abzureagieren... damit er nicht etwas anders lautet.

(Mit der zur Deutlichkeit nicht beitragenden Abkürzung hast Du
mich natürlich trotzdem voll erwischt. Nobody is perfect.)

LG, T-M.b.M-P?

von Harald W. (wilhelms)


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neuling schrieb:

> NETZTEIL hat Körperschluss. Je nach polung sind 60v~ bzw. 170v~ am
> Gehäuse zu messen (ist ein NT ohne erdung?!).

Das ist Standard bei allen Netzteilen ohne Erdung:
This is not a fault, this is a feature!

: Bearbeitet durch User
von Karl B. (gustav)


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Harald W. schrieb:
> Das ist Standard bei allen Netzteilen ohne Erdung:
> This is not a fault, this is a feature!

Na ja,
nicht bei allen sondern nur bei den ominösen Schaltnetzteilen.

Und noch ein Beitrag dazu:
Beitrag "Re: Netzteil Elektromagnetische Strahlung"

ciao
gustav

von Thomas K. (ek13)


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neuling schrieb:
> Thomas K. schrieb:
>
>> neuling schrieb:
>>> hallo,
>>> ich habe eine psu …
>>
>> Und was geht an dieser nicht?
>
> NETZTEIL hat Körperschluss. Je nach polung sind 60v~ bzw. 170v~ am
> Gehäuse zu messen

Lege mal z.B. einen 100 KOhm Widerstand parallel zu deinem Spitzen und 
Messe erneut.

(ist ein NT ohne erdung?!).
Eventuell kann man das Netzteil ja nachträglich erden.

> Ich vermute das der Gleichrichter die 230v~ nicht richtig sperrt

Diese Meinung teile ich nicht.

und > über weitere bauteile die ~Sp. zum Gehäuse kommt.

Das ist normal bei kapazitive Kupplungen.

von neuling (Gast)


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Thomas K. schrieb:
neuling schrieb:
>> Ich vermute das der Gleichrichter die 230v~ nicht richtig sperrt
Thomas K. schrieb:
> Diese Meinung teile ich nicht.

Ich inzwischen auch nicht mehr. Wenn dem so wäre, dürfte es dem Elko gar 
nicht mehr gut gehen. Sollte nur eine Diode leitend sein, dürfte bei 
Polaritätstausch keine Wechselsp. mehr zu messen sein. Da die Sp. sogar 
steigt wenn ich Neutralleiter und Phase tausche, denke ich jetzt eher an 
Wicklungsschluss, nur habe ich keinen Trafo gesehen der an 230v~ 
liegt...

Thomas K. schrieb:
> Lege mal z.B. einen 100 KOhm Widerstand parallel zu deinem Spitzen und
> Messe erneut.

Werde ich machen, wenn ich das NT nochmal messe. Ich bin aber überzeugt, 
dass die Sp. am Gehäuse kein feature ist! Tut weh wenn man es anfässt 
und dabei geerdet ist!

von Thomas K. (ek13)


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neuling schrieb:
> Wenn dem so wäre, dürfte es dem Elko gar nicht mehr gut gehen. Sollte
> nur eine Diode leitend sein, dürfte bei Polaritätstausch keine
> Wechselsp. mehr zu messen sein. Da die Sp. sogar steigt wenn ich
> Neutralleiter und Phase tausche, denke ich jetzt eher an
> Wicklungsschluss, nur habe ich keinen Trafo gesehen der an 230v~
> liegt...

Sorry, du redest wirres Zeug
Schick am besten mal ein Foto vom Netzteil und verrate und mal den Typ, 
es wird ja ein Typenschild vorhanden sein?

von neuling (Gast)


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Nach einigen litern Bier werde ich ein bisschen überschwänglich. Aber 
ganz falsch ist es nicht, was ich schrieb (OK, Polaritätstausch gibt es 
bei einer ~Sp. nicht... und mit leitender Diode meinte ich Diode mit 
Kurzschluss...).

Konnte leider noch kein Widerstand 100k parallel schalten. Aber ich habe 
mir die Sp. am Gehäuse mit einem mini Oszilloskop angeschaut. Die Sp. 
ist sinusförmig 50Hz mit geplätteten Spitzen. Da Es eine 50Hz ~Sp. ist, 
muss der Fehler doch vor dem Gleichrichter liegen, richtig?

Leider kein Typenschild, aber Fotos kann ich machen.

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