Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 40MHz Cloch Leitung 20cm länge


von Stefan R. (Gast)


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Ich möchte eine 40MHz clock über ein Flachbandkabel und noch über eine 
Platine routen. Wie bekomme ich heraus welchen Serienwiderstand an der 
Quelle ich brauche? Die Impedanz des fpc Kabels kenne ich nicht. Es ist 
um die clockleitung im kabel jeweils Masse geroutet.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Gefühlt würde ich sagen, dass das nicht wirklich was werden wird.

von Stefan R. (Gast)


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Sebastian R. schrieb:
> Gefühlt würde ich sagen, dass das nicht wirklich was werden wird.

Warum nicht?

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Ein asymmetrisches Signal über eine Flachbandleitung ergibt natürlich 
niemals perfekte Ergebnisse. Aber es sind nur 40 MHz, die Wellenlänge 
ist groß gegenüber der Kabellänge und ein bisschen Deformation bringt 
dich bei Clock-Signalen nicht um. Ansonsten wird es mit einem 
Serienwiderstand an der Quelle sicherlich besser. Die Impedanz der 
Leitung lässt sich vielleicht mit einem Stripline-Rechner ungefähr 
bestimmen. Mit einem Oszi und einem Trimmer kannst du es experimentell 
am besten bestimmen. Ansonsten dürften 68 - 100 Ohm "ein Schritt in die 
richtige Richtung" sein.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Bilde eine Lecherleitung. Selbige besteht aus zwei parallel verlaufenden 
Leitungen, wenn es sich um PCB handelt, oder einer verdrillten Leitung 
bei Kabel. Die Impedanz liegt dabei meist so zwischen 100 und 400 Ohm, 
kann dich aber kalt lassen wenn du beide Enden in diesem Bereich 
identisch abschließt.

von Stefan R. (Gast)


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Es werden auch nur 4cm über die fpc Leitung gehen der Rest über die 
Platine.

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Stefan R. schrieb:
> Es werden auch nur 4cm über die fpc Leitung gehen der Rest über die
> Platine.
Du willst uns verkohlen. Das Kabel ist vernachlässigbar und auf der 
Leiterplatte kann man sich eine Leitung als asymmetrische Microstrip 
oder Stripline recht genau berechnen.

von wwwpunkt (Gast)


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Der Zahn der Zeit (🦷⏳) schrieb:
> Du willst uns verkohlen.

Das nun vermutlich nicht, zumindest aber war das wirklich extrem
unglücklich formuliert.

Schreibt man im Betreff "20cm Leitung", und in der Beschreibung

Stefan R. schrieb:
> über ein Flachbandkabel und _NOCH_
> über eine Platine routen

also "Platine" an zweiter Stelle, mit noch davor,

...

von Cartman (Gast)


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> Die Impedanz liegt dabei meist so zwischen 100 und 400 Ohm

Mit der Genauigkeit kann ich auch die Lottozahlen vorhersagen.
Eine Lecherleitung stelle ich mir als Konstrukt auch recht
spassig vor, um einen Takt zwischen Leiterplatten zu uebertragen.

> Ansonsten dürften 68 - 100 Ohm
auch schon viel zu viel sein.

Ist der Widerstand zu klein, klingelt es. Das ist aber viel
weniger schlimm, als ein durch ein zu hohen Widerstand
deformiertes stufiges Signal.

Ohne FPC dazwischen waeren 22 Ohm ein vernuenftiger Startwert.
Der FPC addiert zu der ganzen Melanche noch einen netten
Impedanzsprung.

Ich spare mir mal den Rat: Einfach nachmessen.

von Hartmut A. (Gast)


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Cartman schrieb:
> Ist der Widerstand zu klein, klingelt es. Das ist aber viel
> weniger schlimm, als ein durch ein zu hohen Widerstand
> deformiertes stufiges Signal.

Das kommt ganz darauf an, was die Gegenseite verträgt. Wenn man da mit 
3.3V überträgt uns es klingelt bis 5V dann ist der auch schnell mal 
hinüber.

von Der Zahn der Zeit (🦷⏳) (Gast)


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Hartmut A. schrieb:
> es klingelt bis 5V dann ist der auch schnell mal
> hinüber.
Das habe ich noch nie erlebt und halte es auch für wenig wahrscheinlich, 
dass das in der Praxis passiert.

Wichtiger erscheint mir, dass man, wenn es nicht nur Hobby ist, aus dem 
EMV-Prüflabor welche auf die Finger bekommt und dabei lernt, dass es 
Resonanzen auf nicht-abgeschlossenen Leitungen geben kann, die zu 
erheblichen Störstrahlungen führen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan R. schrieb:
> Wie bekomme ich heraus welchen Serienwiderstand an der
> Quelle ich brauche?
Aus der Praxis: plane an der Quelle einen 47 Ohm Widerstand ein und miss 
dann am Prototypen an der Senke.
Wenns passt: alles gut. Wenn nicht, dann probiers mit anderen 
Widerständen. Und wenns mit keinem Widerstand so richtig schön werden 
will, dann hast du einen Bock im Layout... ;-)

Hartmut A. schrieb:
> Wenn man da mit 3.3V überträgt uns es klingelt bis 5V dann ist der auch
> schnell mal hinüber.
Ich kenne das nur in Schaltreglern und Leistungsendstufen, wo im 
Klingeln richtige Energie steckt. Aber bei Signalleitungen mit ihren 
paar mA ist da noch nie was passiert. Welchen Eingang hast du damit 
abgeschossen?

von HildeK (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Hartmut A. schrieb:
>
>> Wenn man da mit 3.3V überträgt uns es klingelt bis 5V dann ist der auch
>> schnell mal hinüber.
>
> Ich kenne das nur in Schaltreglern und Leistungsendstufen, wo im
> Klingeln richtige Energie steckt. Aber bei Signalleitungen mit ihren
> paar mA ist da noch nie was passiert.

Man sollte die Überschwinger trotzdem vermeiden; mit ein paar 
Probemessungen mit verschiedenen Widerständen als quellseitige 
Serienterminierung wird man ein brauchbares Ergebnis erreichen - so, wie 
du es beschrieben hast.

von Gustl B. (-gb-)


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Habe ich auch mal gemacht, 2*12 Bit Daten + 20 MHz Takt über 1,5 Meter 
Flachbandkabel. Am Sender hatte ich Leitungstreiber dan und am Empfänger 
AC-Terminierung. Funktioniert bis heute.

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