Hallo, ich habe leider bei Google anscheinend die falschen Suchbegriffe gewählt und muss daher mal diese, eventuell unpassende, Frage stellen. Für ein Projekt bei dem es um die Unterstüzung von Hörbehinderten Menschen geht, soll ein Audiosignal nicht über einen Lautsprecher, sondern über eine Induktionsschleife / Ringschleife in die T-Spule der Person übertragn werden. Ich muss gestehen ich habe von der T-Spule somit erst gestern erfahren und kannte diese Technik für Hörgeräte noch nicht. Leider findet man super viele Beiträge und Werbebeiträge über die T-Spule und die entsprechenden Hörgeräte. Aber was da wirklich Physikalisch abläuft finde ich nicht. Welche Frequenzen, welche Leistungen, gibt es fertige Treiberstufen? Welche Anpassung der Ringspule muss vorgenommen werden? Hat eventuell jemand darüber Informationsmaterial, Buchquellen oder sonstige Hinweise wo ich das Recherchieren kann? Vielen Dank schonmal.
Die T-Spule ist für Hörgeräteträger eine hilfreiche Angelegenheit. Das "T" in der T-Spule steht dabei für "Telefon". Der Ursprungsgedanke war, die elektromagnetischen Wellen des Hörer-Lautsprechers direkt auf eine Spule im Hörgerät zu übertragen. Also ohne Umwandlung von elektrischem Signal im Telefon auf Schall durch den Lautsprecher und dann wieder durch das Mikrofon im Hörgerät auf ein elektrisches Signal. Das ist aber nur der eine Aspekt. Entscheidender ist noch, dass das Mikrofon beim Telefonieren ausgeschaltet werden kann, weil die Übertragung rein elektromagnetisch erfolgt. So werden Störgeräusche aus der Umgebung über das Mikrofon vermieden, welche das Verstehen des Hörbehinderten sehr erheblich beeinträchtigen würden. Wer Hörbehinderte kennt, weiß, was ich meine. Stichwort "Party-Effekt". Hörbehinderte können Nutzschall nicht vom Störschall filtern. Diese Funktion des Hörgerätes, die T-Spule, kann auch für einen anderen Zweck eingesetzt werden. Zum Beispiel in Hörsälen, Kinos, Kirchen und anderen Räumen, in welchen ein Hörbehinderter aufgrund der Entfernung zum Sprecher und wegen der Störgeräusche verloren wäre. Der Sprecher benutzt ein Mikrofon, das Signal wird über die von Dir genannte Ringschleife im Boden elektromagnetisch auf die T-Spule im Hörgerät übertragen. So weit, so gut. Das ist die Theorie. Von den Hörbehinderten in meiner Bekanntschaft weiß ich allerdings, dass die überwiegende Zahl der Ringschleifen offenbar vollkommen unbrauchbar ist, weil sie keine ausreichende Feldstärke liefert, damit im Hörgerät noch ein brauchbares Signal ankommt. Es ist eben ein deutlicher Abstand vom Boden zum Hörgerät. Anders als beim Telefonhörer, der direkt am Ohr und Hörgerät anliegt. Hier sind Hersteller und Ingenieure leider vollkommenst unfähig und verkaufen unbrauchbare Anlagen. Es ist leider eine Tatsache. Meine hörbehinderten Bekannten können ein Lied davon singen. Ich mache hierauf aufmerksam, damit Du auf diesen Aspekt besonders achtest und nicht alleine theoretische physikalische Berechnungen anstellst, sondern auch praktische Versuche mit betroffenen Hörgeräteträgern durchführst. Vielleicht kann Dich auch eine Organisation wie der BdS (Bund der Schwerhörigen) mit Details unterstützen.
Rainer Z. schrieb: > Diese Funktion des Hörgerätes, die T-Spule, kann auch für einen anderen > Zweck eingesetzt werden. Zum Beispiel in Hörsälen, Kinos, Kirchen und > anderen Räumen, in welchen ein Hörbehinderter aufgrund der Entfernung > zum Sprecher und wegen der Störgeräusche verloren wäre. Leider gibt es immer weniger "Hörsälen, Kinos, Kirchen und andere Räume" mit solchen Induktionsschleifen.
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Rainer Z. schrieb: > Hier sind Hersteller und Ingenieure leider vollkommenst unfähig und > verkaufen unbrauchbare Anlagen. Wie können diese nur mit so umfassender Dummheit beaufschlagt sein? mfg
Hatte mal zu Schülerzeiten ein Höhrgerät geerbt. (Damals gab es noch keine Walkman.. die kamen erst ein/zwei Jahre später) Um im Unterricht Radio hören zu können (ohne andere zu stören bzw ohne das der Leerkörper es merkt), hab ich ~4m Postkabel 25(?)DA zu einer Spule verlötet. die hatten dann auch etwa 4 Ohm.. oder so ... Die Spule 3-4 mal zusammengelegt und in den Schulranzen mit Kofferradio (potentes Blaupunkt ) eingebaut. Die Spule hat den Lautsprecher ersetzt. (Das Radio hatte extra einen Anschluß dafür). Hat gut funktioniert. Passte nur nicht viel mehr in den Ranzen... Zuhause die Spule im Zimmer auf dem Fußboden ausgebreitet und mit der HiFi-Anlage als Treiber. (60W?) Reichweitentest. Jo, ein Stockwerk drunter geht noch, und so bis 5m neben der Spule WIMRE. Leider lagen meine Orange][ Disketten zu dicht neben der Spule und einige hatten danach Lesefehler :) Also große Spule, einmal die Wand lang... dabei zählt der Summenstrom, also ein Draht mit 10A macht genausoviel Feld (Signal in der T-SPule) wie 100 Drähte mit 100 mA. Wenn es nur ein Draht sein soll: Ich hätte da gerade einen 10V 50A Verstärker günstig abzuholen.
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Harald W. schrieb: > Leider gibt es immer weniger "Hörsälen, Kinos, Kirchen und andere Räume" > mit solchen Induktionsschleifen. Es werden sogar immer weniger solcher Anlagen installiert? Das kann ich nicht beurteilen, ich weiß es nicht, es überrascht mich allerdings auch nicht. Von einer wahren Inklusion Behinderter sind wir in Deutschland ohnehin sehr weit entfernt. Christian S. schrieb: > Wie können diese nur mit so umfassender Dummheit beaufschlagt sein? Das ist Deine ironische Frage, aber Du darfst mit vollem Ernst fragen. Ist mir auch schleierhaft, das ist aber kein leerer Spruch, sondern Tatsache, die entweder einen Betrug darstellt oder die Hersteller sind eben schlicht und ergreifend unfähig. Deswegen mein Hinweis, Betroffene einzubeziehen. Wenn ich mich wunderte, weshalb Hörbehinderte trotz Tonübertragung per Induktionsschleife akustisch nicht folgen können, kam der Hinweis, dass es viel zu leise sei. Und das waren keineswegs Bedienungsfehler am Hörgerät durch tüddelige Senioren. Henrik V. schrieb: > der Leerkörper Präsenzpflicht vor Corona, das waren Zeiten...
Skittler B. schrieb: > Hallo, > ich habe leider bei Google anscheinend die falschen Suchbegriffe gewählt > und muss daher mal diese, eventuell unpassende, Frage stellen. > > Für ein Projekt bei dem es um die Unterstüzung von Hörbehinderten > Menschen geht, soll ein Audiosignal nicht über einen Lautsprecher, > sondern über eine Induktionsschleife / Ringschleife in die T-Spule der > Person übertragn werden. > Ich muss gestehen ich habe von der T-Spule somit erst gestern erfahren > und kannte diese Technik für Hörgeräte noch nicht. > Leider findet man super viele Beiträge und Werbebeiträge über die > T-Spule und die entsprechenden Hörgeräte. Aber was da wirklich T-Coil oder von mir aus Spule ist ein terminus technicus der erst mal überhauptgarnix mit Hörgeräten zu tun hat. Das ist eine Methode, Breitbandverstärker RICHTIG breitbandig zu machen. Erfunden wurde das von Tektronix, schon in Zeiten als Oszilloscope noch Röhren hatten. Wenn Du in einem Artikel ein Bild siehst mit einer liegenden Spule mit Masseanzapfung in der Mitte, dann hat das mit Deinem Thema absolut nichts zu tun. Damit kann man die meisten Zitate schon mal aussondern. Gruß, Gerhard
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Wenn hier im Thread von "Wellen" geschrieben wird, dann nimm das bitte nicht ernst. Die Anwendung hat aber auch garnichts mit Wellenausbreitung zu tun, da hierfür die Schleife einige Kilometer lang sein müsste, das geht rein magnetisch (transformatorische Kopplung). Die Induktionsschleife erzeugt einfach ein Magnetfeld direkt aus der akustischen Niederfrequenz. Die Spule im Hörgerät nimmt dieses Wechselmagnetfeld auf und gibt es an den Mensch je nach Hörgerät passend weiter. https://de.wikipedia.org/wiki/Induktive_H%C3%B6ranlage
Gerhard H. schrieb: > T-Coil oder von mir aus Spule ist ein terminus technicus der > erst mal überhauptgarnix mit Hörgeräten zu tun hat. T-Spule = Telefonspule. Gibt es seit Ewigkeiten. Wenn du einen Verstärker brauchst, probiere es mit einem normalen HiFi Verstärker.
Jede modernes und altes Hörgerät der gehobenen Preisklasse hat eine kleine ca. 4x1 mm Spule eingebaut, die induktive Signale einkoppeln kann. Die gibt es auch als Aufsatz zum Dranstecken.
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