Hallo, ich habe eine Schaltung mit einem Atmega8. An diesem hängen ein paar Sensoren, ein ESP8266 und ein NE555. Die ganze Schaltung wird mit einem Netzteil betrieben. Je nach Sensorwerten wird der ESP8266 gebraucht um die Werte über WLan zu senden. Der NE555 wird auch nur bei bestimmten Werten benötigt. Beides kann am Tag ein paar mal eintreten, oder auch mal ein paar Tage gar nicht. Jetzt meine Frage: Ungeachtet der Stromaufnahme der ganzen Schaltung, was ist für diese "Hilfs-ICs" in Bezug auf Lebenserwartung, usw. am Besten? Bei Nichtgebrauch die Spannungsversorgung unterbrechen, oder hat es keine Auswirkung wenn sie die ganze Zeit mit Spannung versorgt werden und im schlimmsten Falle nur alle paar Tage mal kurz gebraucht werden?
Die Lebenserwartung hängt nicht von diesen ICs ab. Zuerst geht wohl das Netzteil (Elkos, Wärme,,Ripplestrom und Auswirkungen aus dem Netz) oder der Sensor (Umwelteinflüsse) kaputt. Bei Batteriebetrieb macht Strom sparen also abschalten Sinn, aber so ein ESP braucht auch einige Zeit um sich wieder im WLAN anzumelden.
Roland schrieb: > Ungeachtet der Stromaufnahme der ganzen Schaltung Die Stromaufnahme an sich ist es nicht, aber Strom macht warm und alle Bauteile altern schneller wenn sie wärmer sind. Billige Elkos sind nur das Extrembeispiel. Umgekehrt können gute Elkos hochintegrierte ICs anscheinend überleben. Zumindest gibt es zum i.MX6 ein Gerücht in der Richtung (Gerücht, weil ich es jetzt natürlich nicht wiederfinde). Um im Mittel kälter zu bleiben, sollte man auch nicht bedenkenlos ständig ein- und ausschalten. Häufige große Temperaturwechsel sind auch schädlich, z.B. für die Lötstellen. Große LQFP-Gehäuse halten typisch 10 mal so lange wie entsprechende QFN-Gehäuse. MaWin schrieb: > so ein ESP braucht auch einige Zeit um sich wieder im WLAN anzumelden. Manche Computer muss man ausschalten, damit sie wieder funktionieren ;)
Bauform B. schrieb: > Manche Computer muss man ausschalten, damit sie wieder funktionieren ;) Das trifft nur für Leute zu, die den Reset nicht bedienen können. Der Reset macht bei einem funktionierenden Computer das gleiche, nur ohne ihn auszuschalten.
Wolfgang schrieb: > Der Reset macht bei einem funktionierenden Computer das gleiche, nur > ohne ihn auszuschalten. Erzähle das mal dem Bluetooth Interface meines Laptops. Wenn es sich von dir überzeugen lässt, würde ich mich sehr drüber freuen. :-)
Bauform B. schrieb: > Billige Elkos sind nur > das Extrembeispiel. Umgekehrt können gute Elkos hochintegrierte ICs > anscheinend überleben. Aber nicht unter gleichen Bedingungen (in Bezug auf deren Spezifikation).
solange es nicht ums Strom sparen geht - wozu muss ein ATmega8 einen ESP8266 "verwalten" - wozu braucht es in diesem Konstrukt einen NE555? Ohne Dein Projekt zu kennen - kann das der ESP8266 nicht komplett alleine machen? Viele Grüße
Heinz R. schrieb: > wozu muss ein ATmega8 einen > ESP8266 "verwalten" - wozu braucht es in diesem Konstrukt einen NE555? Das frage ich mich auch. Ein 555 ist in MC-Schaltungen sowas von überflüssig. MCs haben bereits haufenweise Timer, die erheblich genauer und flexibler als der olle 555 sind. Und ehe man 2 Firmwaren schreibt, sollte man prüfen, ob nicht vielleicht ein MC mit mehr IO-Pins ausreicht. Das Vernetzen von mehreren MC kann nämlich viele Fallgruben aufmachen, besonders für Programmieranfänger. Übertragungsfehler sind nur ein Aspekt. Vor dem Abschalten eines ICs muß man sämtliche IO-Leitungen zu diesem IC auf hochohmig schalten. Es gibt nur wenige ICs, die es mögen, Spannung über andere Pins als VCC zu bekommen.
Bauform B. schrieb: > Die Stromaufnahme an sich ist es nicht, aber Strom macht warm und alle > Bauteile altern schneller wenn sie wärmer sind. "Alle" ist aus meiner Sicht nicht ganz richtig. Für chemische Vorgänge ist das m.E. ok, die Faustformel bei den Chemikern lautet: 10 Grad Celsius Temperaturerhöhung = Verdoppelung der Reaktionsgeschwindigkeit (Dampdruckkochtopf als praxisnahes Beispiel). In den Halbleiterkristallen der Elektronik ist aber nach meinem Wissen eher der Temperaturwechsel das entscheidende Kriterium, da sowohl interne Kristallfehler dadurch wachsen, als auch die von Dir erwähnten Lötstellen wegen unterschiedlicher mechanischer Ausdehnungskoeffizienten mechanischen Stress erzeugen, wohingegen die Temperatur als solche erst bei Annäherung an die Grenztemperatur kritisch wird. Jedenfalls weiß ich aus der Praxis, daß die alten bipolaren Rechner (PDP11), die wir in der Reifenproduktion stehen hatten, trotz grenzwertiger Hitze (Papieretiketten auf ICs waren dunkelbraun!) keine vorzeitigen Ausfallerscheinungen hatten, da sie im 3-Schicht Betrieb arbeiteten und nur einmal pro Woche ausgeschaltet wurden. Gruß Klaus (der soundsovielte)
Klaus S. schrieb: > In den Halbleiterkristallen der Elektronik ist aber nach meinem Wissen > eher der Temperaturwechsel das entscheidende Kriterium, da sowohl > interne Kristallfehler dadurch wachsen, Bei sehr kleinen Strukturen (sub-mikrometer) sind es Diffusionsprozesse, die zu Ausfällen führen. Auch hier gilt die schon zitierte Faustformel (+10K -> halbe Lebensdauer). MSI-Schaltkreise (TTL, PDP-11) sind durch die relativ groben Strukturen weniger anfällig für "Diffusionsprozesse" als z.B. VLSI. (vgl. https://www.elektroniknet.de/halbleiter/design/lebensdauer-von-halbleitern-genauer-vorhersagen.1377.html)
Marvin schrieb: > https://www.elektroniknet.de/halbleiter/design/lebensdauer-von-halbleitern-genauer-vorhersagen.1377.html) Interessanter Artikel, danke.
Ich hab mit P8031 aus alten SCSI-Festplatten angefangen mit MCs zu basteln. Das waren noch NOMS, d.h. die wurden richtig heiß (200mA@5V = 1W). Davon ist kein einziger jemals ausgefallen.
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