Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wettnageln / Nagelholz Auswertung


von Ronny (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

für das im Betreff genannte Spiel möchte ich gerne die Anzahl Schläge + 
die Einschlagkraft auswerten.

Meine Frage: Wie Werte ich dies aus? Welcher Sensor? Evtl. 
Beschleunigungssensor am Hammer?
Aber gibt es da überhaupt passende Sensoren?

Ich habe keine Ahnung wie dies am einfachsten geht, aber vielleicht habt 
ihr mir paar Hinweise oder Tips?

Danke

: Verschoben durch Moderator
von Fabian H. (hdr)


Lesenswert?

Piezo-Element. Kannst auf die Unterseite des Brettes kleben.

von Thomas F. (igel)


Lesenswert?

Ronny schrieb:
> Aber gibt es da überhaupt passende Sensoren?

Vermutlich soll es nicht mehrere Hundert € kosten:
Ich würde mal einen Klopfsensor vom Auto am Holz befestigen und sehen 
was rauskommt.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

> Meine Frage: Wie Werte ich dies aus?
Gegenfrage: wie "genau" willst du die Kraft "auswerten"? Müssen da 
genaue, verlässliche, reproduzierbare Newton herauskommen? Oder willst 
du da einfach nur wissen, wer am festesten auf den Lukas hauen kann?

> möchte ich gerne die Anzahl Schläge + die Einschlagkraft auswerten.
Eine normale E-Drum kann das.
Klemm doch einfach mal so einen Pickup von Roland an dein Brett und 
schau das Ausgangssignal auf einem Oszi an.

: Bearbeitet durch Moderator
von PC-Freak (Gast)


Lesenswert?

Ein einfacher kleiner Lautsprecher tut es auch. Den falsch rum am Holz 
montieren. Diesen dann an einen OP verschalten um zu verstärken, und 
dann an TTL-Logic /Zähler, ect.  oder uC.

von Mein Rat (Gast)


Lesenswert?

Plus ne gehörige Portion Mathematik und Programmierkenntnisse.

Beitrag #6990443 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ronny (Gast)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> genaue, verlässliche, reproduzierbare Newton herauskommen? Oder willst
> du da einfach nur wissen, wer am festesten auf den Lukas hauen kann?

Wer am festesten haut... also sollte schon reproduzierbar sein und nicht 
gerade Zufallswerte...

Danke schon mal.

Mit einem Lautsprecher, Piezo kann ich mir vorstellen muss noch viel 
gemacht werden, damit das Signal überhaupt auswertbar wird.

Deshalb mein Gedanke mit Sensor direkt am Hammer? Es darf paar 100€ 
kosten..., das Problem ist eher die mir zur Verfügung stehende Zeit.

von Programmierer (Gast)


Lesenswert?

Vielleicht das Brett(+Rahmenkonstruktion) irgendwie auf ein robustes 
"Wasserkissen" montieren, und den Druckanstieg im Wasser messen.

von Christian M. (likeme)


Lesenswert?

Speicherscope + Lautsprecher anschließen, die höchste Amplitude gewinnt. 
Dann lernt der ein oder andere auch wozu die "Kiste" gut ist.

von Ronny (Gast)


Lesenswert?

und wenn man es mit Beschleunigungssensoren lösen möchte? Kennt ihr da 
ein praktikabeln Sensor?

Lautsprecher, Speicherscope... benötigt viel drumherum. Muss es 
schliesslich einfach mit einem Mikrocontroller und A/D Wandler auswerten 
können.

von Nils (Gast)


Lesenswert?

Es gibt doch B-Sensoren für Arduinofür wenige Euro. Das Problem ist 
evtl. der Messbereich, du kriegst beim Einschlag evtl recht große Werte. 
Und dann noch mal überlegen, was du genau messen willst: Impuls, 
kinetische Energie, maximale Kraft oder Geschwindigkeit beim Aufschlag?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Nils schrieb:
> Das Problem ist evtl. der Messbereich, du kriegst beim Einschlag evtl
> recht große Werte.

Ich habe so in Erinnerung, dass die schon bis zu 1000g (g - 
Erdfallbeschleunigung, nicht "Gramm") messen können.

Einfach mal einen nehmen und Messwerte aufnehmen lassen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Bei allen diesen Veranstaltungen die ich besucht (und und an denen ich 
teilweise auch teilgenommen) habe, wurden die Hammerschläge vom Publikum 
laut mitgezählt. Das war Teil der Gaudi.

Wie fest und gut man den Nagel getroffen hat, das macht ja am Ende den 
Unterschied zwischen einem "guten" und einem "schlechten" Nagler aus. 
Nicht zu vergessen, ist es auch Glückssache, ob der Nagel vielleicht 
stumpf war oder ob man eine härtere Stelle des Hackklotzes erwischt hat.

Oder anders gesagt: das ist eine Belustigung und kein olympischer Sport. 
Eine genauere Messung zum Zwecke eines "objektiven" Ergebnisses verfehlt 
den Zweck der Sache.

von Slartibartfass (Gast)


Lesenswert?

So etwas gibt es schon fertig. Google mal nach Impulshammer.

Das wird gemacht, um die Resonanzantwort einer Maschine zu messen. Hier 
wird nicht so fest gehauen .... und vermutlich ist das auch zu teuer. 
Aber die Recherche könnte dir dennoch wertvolle Tipps geben, wie man so 
etwas selber bauen kann.

Grüße
Slartibartfaß

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Ronny schrieb:
> das Problem ist eher die mir zur Verfügung stehende Zeit.
Das ist neu. Und was bedeutet das konkret?

Ronny schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> genaue, verlässliche, reproduzierbare Newton herauskommen? Oder willst
>> du da einfach nur wissen, wer am festesten auf den Lukas hauen kann?
> Wer am festesten haut...
Jetzt kommt der Witz:
wenn einer mit genau der richtigen Kraft draufhaut und den Nagel ideal 
trifft, dann gleitet der Nagel mit 1 Schlag ins Holz und der Hammerkopf 
kommt direkt an der Holzoberfläche zum Stehen. Während des 
Hineingleitens übernimmt der Nagel über das Erwärmen der Nagelflanke die 
Energie des Schlags, sodass der Hammer im Idealfall nur ganz langsam 
über die gesamte Nagellänge abgebremst wird. Du hast dann also nur 
geringe "Entschleunigung" über 10cm Weg.

Wenn aber einer mit gleicher Wucht direkt neben dem Nagel auf den 
Nagelklotz donnert, dann hast du einen kurzen Bremsweg von 5mm und bei 
gleicher Schlaggeschwindigkeit ein 20x heftigeres "Entschleunigen". Und 
auch der Nagelklotz wird im zweiten Fall viel mehr abbgkommen/vibrieren, 
weil eben keinerlei Energie an der Nagelflanke in Wärme umgesetzt wird.

Kurz: so einfach, wie du dir das vorstellst, wird das mit dem "immer 
feste druff" nicht sein. Du solltest da erst mal ein paar grundlegende 
Messungen machen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Bei Zeitdruck kann tatsächlich ein auf dem Holzbalken angeschraubter 
Lautsprecher an den Verstärkereingang angeschlossen werden. Als Anzeige 
dient der LED Bargraph am Verstärker. Falls das zu unempfindlich sein 
sollte, kann der Lautsprecher auch an den Mikrofoneingang angeschlossen 
werden. Wenn kein Mikrofoneingang vorhanden ist, muss kurzfristig noch 
ein einstufiger Transistorverstärker dazwischen geschaltet werden.

von Ronny (Gast)


Lesenswert?

Axel S. schrieb:
> Oder anders gesagt: das ist eine Belustigung und kein olympischer Sport.
> Eine genauere Messung zum Zwecke eines "objektiven" Ergebnisses verfehlt
> den Zweck der Sache.

jup, nur ist der Zweck der Sache nicht unbedingt dieser "Sport", sondern 
es geht darum ein gewisses Produkt zu bewerben. Dabei geht es um eine 
Anzeige mit integriertem Mikrocontroller.

soo... und was schliesse ich an diesem Mikrocontroller am einfachsten 
an? Ein Lautsprecher den man dann immer unten am Holzpflock einschrauben 
muss?
Hmm... brauche ich aber ein Audioverstärker der mir aus diesem Signal 
ein 0-3.3V Signal erzeugt....

Und ein Piezo geht sicherlich schnell kaputt...
Und die Arduino-Beschleuniger sind wohl schnell an der Max-Grenze bei so 
Hammerschlägen...

Aber danke schon mal, gute Inputs....
Impulshammer hatte ich auf Google auch schon was gefunden, aber 
irgendwie sind das nur so fertige Hammer...

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Ronny schrieb:
> jup, nur ist der Zweck der Sache nicht unbedingt dieser "Sport", sondern
> es geht darum ein gewisses Produkt zu bewerben. Dabei geht es um eine
> Anzeige mit integriertem Mikrocontroller.

Dann braucht der doch nichts zu messen! Spiel einfach jene Demo ab, die 
Du möchtest.

Solange Du nicht konkret weißt, was Du messen möchtest, sind alle 
Hinweise zur Realisierung Windhauch.

Energie, Impuls, Beschleunigung des Hammers, des Nagels, des Balkens.

Und bei jedem Messverfahren wird der gewitzte Nagler den Messwert 
optimieren, nicht das vermeintliche gemessene.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:

> wenn einer mit genau der richtigen Kraft draufhaut und den Nagel
> ideal trifft,
> Wenn aber einer mit gleicher Wucht direkt neben dem Nagel auf den
> Nagelklotz donnert,

Am Besten den Piezo zwischen Hammer und Nagel halten.

von Unverdrossener (Gast)


Lesenswert?

Aus gegebenem Anlass noch einmal:


Mein Rat schrieb:
> Plus ne gehörige Portion Mathematik und Programmierkenntnisse.

Nö.

Nur Logik: Hammermann 1 schlägt und erzeugt eine bestimmte Amplitude
Über ADC einlesen und Wert als Nummer 1 speichern

Hammermann 2 schlägt schwächer und belegt in der Amplitude auch Platz 2

Hammermann 3 schlägt stärker als alle Anderen und wird auf Platz 1 
gespeichert. Die Anderen rücken einen Platz höher.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Am Besten den Piezo zwischen Hammer und Nagel halten.

Ich könnte mir vorstellen, dass das tatsächlich einen schönen Impuls zum 
Auswerten gibt, aber leider nur einmal :)

Axel S. schrieb:
> Eine genauere Messung zum Zwecke eines "objektiven" Ergebnisses verfehlt
> den Zweck der Sache.

Wenn der Zweck den Zweck nicht erfüllt, dann hat der Zweck keinen Zweck 
:)

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Ronny schrieb:
> Deshalb mein Gedanke mit Sensor direkt am Hammer?

Das dürfte egal sein.
(Drittes newtonsches Gesetz)

von Ronny (Gast)


Lesenswert?

Wolfgang schrieb:
> Das dürfte egal sein.
> (Drittes newtonsches Gesetz)

Ja, aber welchen Sensor kann man empfehlen für direkt am Hammer?
Irgendein ein Ansatz, Richtung?

Beschleunigungssensor LIS3DH => geht bis 16g... denke müsste 
funktionieren?
So mit einem Hammer kriegt man wohl um die 3..5g hin?


Danke

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Ronny schrieb:
> So mit einem Hammer kriegt man wohl um die 3..5g hin?

ROFL

von Ronny (Gast)


Lesenswert?

Udo S. schrieb:
> ROFL

Da jeder Schmied den Hammer anheben kann (und damit gegen 1g ankommt), 
gehe ich davon aus, dass er mindestens mit der 3fachen 
Erd-Beschleunigung nach unten schlägt...

von Paul (Gast)


Lesenswert?

und wie groß ist die Beschleunigung beim Aufschlag?

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Ronny schrieb:
> Da jeder Schmied den Hammer anheben kann (und damit gegen 1g ankommt),
> gehe ich davon aus, dass er mindestens mit der 3fachen
> Erd-Beschleunigung nach unten schlägt...

Dann überschlage doch mal einfach:
Du beschleunigst den Hammerkopf über eine Strecke von sagen wir 50cm mit 
5g.
1. Jetzt triffst du tatsächlich den Nagel und er wird durch den Schlag 
um 1cm eingetrieben. Quizfrage: Wie hoch ist jetzt die negative 
Beschleunigung des Hammerkopfes (angenommen das wäre vereinfacht linear)
2. Du triffst nicht den Nagel und das Holz gibt 2mm elastisch oder 
teilweise plastisch nach.
3. Du haust auf einen Amboss und nur Hammer und Amboss verformen sich 
elastisch um 0,2mm

: Bearbeitet durch User
von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Ronny schrieb:
> Ja, aber welchen Sensor kann man empfehlen für direkt am Hammer?
> Irgendein ein Ansatz, Richtung?

Genau dafür sind Piezos da. Die gleichen, die als Hochtöner taugen. 
Natürlich nicht zwischen Hammer und Nagel. Sondern auf die 
entgegengesetzte Seite. Leider ist da meistens eine Finne oder 
ähnliches. Da bleiben 2 Möglichkeiten.

a) Die Finne abtrennen (ein Hammer mit 2 "Bahnen", so heißt die 
Schlagfläche)

b) ein Schlitz in den Hammer, in den das Piezo eingeklebt werden kann.

Für den Piezo braucht man eigentlich einen Ladungsverstärker. Es reicht 
aber auch aus, einen geeigneten (ausprobierten) Kondensator mit Diode zu 
laden und bei dem Spannung oder entladedauer zu messen.

Und ja, Hammer auf Amboss hat mehr als 100 oder 1000g (bei Interesse 
ausrechnen  mit dem E-Modul der Materialen)

von Ronny (Gast)


Lesenswert?

A. S. schrieb:
> Und ja, Hammer auf Amboss hat mehr als 100 oder 1000g (bei Interesse
> ausrechnen  mit dem E-Modul der Materialen)

Ok, aber anhand der Beschleunigung vor dem Aufprall kann man eigentlich 
schon eine Aussage treffen... oder ist das falsch gedacht...?

von Dirk B. (dirkb2)


Lesenswert?

Ronny schrieb:
> Evtl.
> Beschleunigungssensor am Hammer?

Da hättest du zumindest eine definierte Masse.

von Thomas M. (elo-ocho)


Lesenswert?

Ronny schrieb:
> A. S. schrieb:
>> Und ja, Hammer auf Amboss hat mehr als 100 oder 1000g (bei Interesse
>> ausrechnen  mit dem E-Modul der Materialen)
>
> Ok, aber anhand der Beschleunigung vor dem Aufprall kann man eigentlich
> schon eine Aussage treffen... oder ist das falsch gedacht...?

Moinsen,

das wäre zu früh.

Du brauchst die (negative) Beschleunigung nach dem Aufprall, der Sensor 
sollte sich außerhalb des Gefahrenbereichs auf der dem Nagel 
gegenüberliegenden Seite des Hammers befestigen lassen.

Mit der (bekannten) Masse des Hammers und der Beschleunigung sollte sich 
die Aufschlagenergie näherungsweise berechnen lassen.

Am Hammer hängt natürlich eine Hand mit Arm und Mensch...

Ocho

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Ronny schrieb:
> Ok, aber anhand der Beschleunigung vor dem Aufprall kann man eigentlich
> schon eine Aussage treffen... oder ist das falsch gedacht...?

Das das eher falsch gedacht ist hat Lothar dir schon gestern erklärt:
Beitrag "Re: Wettnageln / Nagelholz Auswertung"
Du musst halt lesen, und nicht alles ignororieren was dir nicht in den 
Kram passt.

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

Thomas M. schrieb:
> Mit der (bekannten) Masse des Hammers und der Beschleunigung sollte sich
> die Aufschlagenergie näherungsweise berechnen lassen.

Masse und Energie spielen hier keine Rolle. Ob ich nun einen 
Styroporball oder eine Eisenkugel gegen eine Betonwand werfe, in beiden 
Fällen werden die Kugeln abrupt abgebremst. Und nur das kann der 
Beschleunigungssensor auswerten (negative Beschleunigung [a]).

von Ronny (Gast)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:
> Masse und Energie spielen hier keine Rolle. Ob ich nun einen
> Styroporball oder eine Eisenkugel gegen eine Betonwand werfe, in beiden
> Fällen werden die Kugeln abrupt abgebremst. Und nur das kann der
> Beschleunigungssensor auswerten (negative Beschleunigung [a]).

also das verstehe ich nicht. Wieso soll ein Beschleunigungssensor die 
positive Beschleunigung nicht auswerten können?

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

Ronny schrieb:
> also das verstehe ich nicht. Wieso soll ein Beschleunigungssensor die
> positive Beschleunigung nicht auswerten können?

Der kann beides. Beim Ausholen ist es eine positive Beschleunigung und 
beim Aufprall eine Negative.

von Ronny (Gast)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:
> Der kann beides. Beim Ausholen ist es eine positive Beschleunigung und
> beim Aufprall eine Negative.

Ok, aber wieso schreibst du:
> Und nur das kann der
> Beschleunigungssensor auswerten

nur den Aufprall? Oder meinst du, dass nur die Auswertung des Aufprall 
Sinn macht? ... sorry ^^

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


Lesenswert?

Ronny schrieb:
> Ok, aber wieso schreibst du:
>> Und nur das kann der
>> Beschleunigungssensor auswerten

Ganz einfach, weil der Beschleunigungssensor nicht zwischen Styropor und 
Eisen unterscheiden kann.

Ronny schrieb:
> nur den Aufprall? Oder meinst du, dass nur die Auswertung des Aufprall
> Sinn macht? ... sorry ^^

Das entscheidest du selbst, ob der Aufprall oder das Ausholen 
ausgewertet werden soll. In beiden Fällen kann man daneben hauen.

Deswegen sollte man besser auswerten, ob man den Nagel auf den Kopf 
getroffen hat! Denn das führt am Ende bei der Siegerehrung zum direkten 
Erfolg.

von Ronny (Gast)


Lesenswert?

Michael M. schrieb:
> Deswegen sollte man besser auswerten, ob man den Nagel auf den Kopf
> getroffen hat! Denn das führt am Ende bei der Siegerehrung zum direkten
> Erfolg.

ach so, naja soweit habe ich gar nicht gedacht, wird glaube ich auch zu 
kompliziert.

Mit dem Beschleunigungssensor kann man ja auch einfach auswerten 
wieviele Versuche/Schläge und wieviel Energie die Person benötigt hat, 
bis der Nagel eingeschlagen ist...

also vielen Dank noch einmal :-)

von A. S. (Gast)


Lesenswert?

Ronny schrieb:
> nur den Aufprall? Oder meinst du, dass nur die Auswertung des Aufprall
> Sinn macht? ... sorry ^^

Beim "ausholen" hast Du um die 1g und große Probleme, die zu messen und 
zu integrieren.

Beim Treffen hast Du um die 100g oder mehr und kannst einen einfachen 
Peak-Detektor basteln.

Wenn der Sensor und die Schaltung 1000g bekommen, dann ist es witzlos, 
für 1g superempfindliche Messverstärker zu entwickeln, die dann mit 
1000g auch klarkommen müssen (zumindest nicht dabei kaputt-gehen dürfen)

von Henrik V. (henrik_v)


Lesenswert?

Wir haben mal einen HauDenLukas mit einem 250kN Kraftsensor gebaut.
(2018? auf der Makerfair zu testen ;), den Sensor gab's in der Bucht für 
26€ ... der Hersteller hätte den dafür wohl nicht mal verpackt und 
versendet :D )
Mit einem 5 kg Hammer und etwas Gummi zwischen Sensor und Hammer sind 
dabei bis zu 68 kN Peak gemessen worden. Pulsdauer etwa 1ms (Das Gummi 
ist da wichtig ;) )
Ausgewertet haben wir das Integral der Kraft.
Richtig wichtig : Eine langer LED-Balken zum Anzeigen!
Arduino mit diesen programmierbaren 3FarbLeds ... (>200 Stck auf 3m +x 
Dachlatte)

Nagelbalken:
Wenn es nur um die Schlagstärke geht, zwei Kraftsensoren auf denen der 
Balken gelagert ist, oder ein Beschleunigungssensor auf der Rückseite 
des Hammers. 200 000 m/s² sollte der Sensor da aber schon aushalten. 
(Wenn der Schlag daneben geht und gut den Balken trifft)
Das Problem ist aber, dass die Schlagenergie bei einem guten Schlag im 
Nagelvortrieb 'verbraucht' wird ...
also braucht es sowohl als auch ;)
(Hatte da mal eine Diskussion mit Maschienenbauern bzgl Stoß... die 
meinten nur der Impulserhaltungssatz gilt... aber der 
Energieerhaltungssatz güldet immer, auch wenn sie es mechanisch nicht 
messen können ;) )

Zum Zählen reicht ein Klopfsensor am Balken (Zur Not eine Piezoscheibe 
die mit einer dicken (größeren) Scheibe), der von unten an den Balken 
geschraubt wird.
Zwei antiparallele LEDs als Überspannungsschutz sind sinnvoll ;)
Verstärker ist ggf gar nicht nötig. Da bei Spannungsauswertung die 
Kabelkapazität reinspielt, Kabel kurz halten.

Da die Nägel üblicherweise eine bekannte Länge haben, könnte man den 
Balken (bei entsprechender Stärke)  oben und unten mit einem 
Metallgitter  (Fliegengitter, ggf Folie, befürchte da aber 
Kontaktprobleme) laminieren. Unten (und oben?)  noch ein Laminat aus 
Holz drüberschrauben wg Splitter, die das Gitter wegdrücken)
Wenn Kontakt zwischen den beiden Lagen, gilt der Nagel als 
eingeschlagen.
(so denke ich mir das gerade... getestet hab ich das nicht)

: Bearbeitet durch User
von Chris (Gast)


Lesenswert?

Hallo.
Es sei mir erlaubt, einen ganz anderen Ansatz vorzuschlagen:

Video, ggf. mit viel Aufwand ein Vision-System zur Auswertung dahinter 
(wobei hier schon angeführt wurde, eine Publikumsgaudi tut es auch).
Wenn das Holz und der Nagel bei allen Teilnehmenden als Konstante 
angesehen wird, kann bei jedem Schlag durch die Eindringtiefe von Nagel 
in das Holz die höchste Kraft bestimmt werden. Wenn es auf Messwerte 
ankommt, die Mathegurus hier im Forum haben da bestimmt Formeln Für 
Wirkkraft, Reibung etc. in petto.

Es könnte auch hinter den Schlagenden eine Wand mit einem Streifenmuster 
angebracht werden und dann über Gewicht und Weg noch eine 
Schlagauswertung erfolgen.

Sieht bestimmt cool aus, alles in Zeitlupe zusammen mit den gezerrten 
Gesichtern der Wettkämpfenden zu zeigen.

Nur so als Anregung :)

Schönen Abend @all

Chris

von PC-Freak (Gast)


Lesenswert?

Das mit dem Lautsprecher, wie ich es oben bereits nannte wird übrigens 
auf Volksfesten bei den Spiel-Buden so gemacht. Dahinter steckt aber 
trotzdem etwas Elektronik. Verstärker, Filter . Nicht zu aufwändig, aber 
doch so, dass man auf verschiedene Schlagarten reagieren kann. Zähler 
ect.

von Chris K. (kathe)


Lesenswert?

Nimm einen Rohrhammer. Oder den Latthammer nur mit der Spitze.
Mit nem normalen Hammer ist das abhängig vom Holz und der Reibkraft an 
der Stelle im Stamm.
Nach ein paar Drinks spielt es keine Rolle mehr ob es elektronisch 
Ausgewertet muss.

von grantler (Gast)


Lesenswert?

Muss das unbedingt elektronisch sein? Da kotzt irgendwann einer drauf 
und dann wars das.

Wenn du das Nagelbrett auf eine Konstruktion legst, die einen Holzklotz 
entlang einer Stange hochkatapultiert, dann hast du deine Auswertung. 
Wie beim Volksfest halt auch (Hau den Lukas). Ganz ohne Elektronik, ganz 
simpel. Funktioniert auch noch, wenn es in Kotze schwimmt und der Rest 
der zu Bespaßenden hat was zum Zuschauen.

Wenn du den Holzklotz leicht und den Hebel groß genug machst, muss dein 
Nagelbrett nicht mal besonders viel nachgeben.

Wer jetzt auf den Millinewton mehr Schmackes hat interessiert keinen. 
Wer laut Urteil des grölenden Pöbels den Holzklotz höher gehauen hat, 
kriegt ein Freibier, fertig. Das Prinzip funktioniert auf Volksfesten 
seit Jahrhunderten, du musst das Rad nicht neu erfinden.

von udok (Gast)


Lesenswert?

grantler schrieb:
> Wer jetzt auf den Millinewton mehr Schmackes hat interessiert keinen.
> Wer laut Urteil des grölenden Pöbels den Holzklotz höher gehauen hat,
> kriegt ein Freibier, fertig. Das Prinzip funktioniert auf Volksfesten
> seit Jahrhunderten, du musst das Rad nicht neu erfinden.

Du hast noch nie einen Nagel reingeschlagen?
Da kommt es primär darauf an, gezielt draufzuhauen.
Kraft ist notwendig, aber gut dosiert.
Zu schwere Schläge gehen daneben oder verbiegen den Nagel,
weil du da keine Kontrolle hast...
Und gegrölt hat keiner, sondern genau zugeschaut.
Man will ja wissen, gegen wen man antritt.

Ich behaupte sogar, das die benötigte Energie ziemlich konstant ist.
Ein guter Schlag, und der Nagel ist drinnen. Zuviel schadet nur.

Wozu braucht man da überhaupt eine Auswertung...
Man sieht doch sofort, ob der Nagel drinnen ist?
Der TE ist das übliche uC Würschtel, das uns blöd sterben lässt...

von grantler (Gast)


Lesenswert?

udok schrieb:
> Du hast noch nie einen Nagel reingeschlagen?

Sicher.

udok schrieb:
> Zu schwere Schläge gehen daneben oder verbiegen den Nagel,
> weil du da keine Kontrolle hast...

Ich würde sagen, das kommt auf den Nagel an. "Nagel" bewegt sich 
irgendwo zwischen Reißnagel und Ø7x230mm-Trümmern. Denjenigen will ich 
sehen, der sowas in einem Schlag reinhaut.


Aber du hast recht, da kommt nix raus dabei.

von udok (Gast)


Lesenswert?

grantler schrieb:
> Ich würde sagen, das kommt auf den Nagel an. "Nagel" bewegt sich
> irgendwo zwischen Reißnagel und Ø7x230mm-Trümmern. Denjenigen will ich
> sehen, der sowas in einem Schlag reinhaut.

Die üblichen Nagel sind da 100'er, zumindest hier in der Steiermark.
Das Holz ist ein frischer Fichtenbaumstamm, der Nagel geht längs zur 
Achse
mit einem gezielten Schlag gut rein, sogar nach 2 Bier...

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

udok schrieb:
> Die üblichen Nagel sind da 100'er, zumindest hier in der Steiermark.

Zu schwach für 8,8x310....

von Mohandes H. (Firma: مهندس) (mohandes)


Lesenswert?

grantler schrieb:
> Reißnagel und Ø7x230mm-Trümmern

udok schrieb:
> 100'er

H. H. schrieb:
> Zu schwach für 8,8x310...

Wer bietet mehr? :-)

von ochsenschwanzconsommee (Gast)


Lesenswert?

udok schrieb:
> Das Holz ist ein frischer Fichtenbaumstamm, der Nagel geht längs zur
> Achse mit einem gezielten Schlag gut rein, sogar nach 2 Bier...

Natürlich. Allerdings - trotz viel einfacheren Vortriebs längs zur
Faser - ausschließlich unter folgenden Umständen:

Entspr. Übung und/oder Talent (für's Biertrinken und/oder nageln),
bzw. Zufall und/oder Glück.

(Nicht daß am Ende noch einer meint, nageln sei furchtbar simpel.)

von udok (Gast)


Lesenswert?

ochsenschwanzconsommee schrieb:
> Natürlich. Allerdings - trotz viel einfacheren Vortriebs längs zur
> Faser - ausschließlich unter folgenden Umständen:
>
> Entspr. Übung und/oder Talent (für's Biertrinken und/oder nageln),
> bzw. Zufall und/oder Glück.

Ja, so war es gemeint, es klappt nicht immer.
Du musst schon sehr konzentriert draufschlagen, und etwas Kraft udn 
Glück gehört auch dazu. Der 100'er Nagel verbiegt sich wenn man nicht 
genau trifft.
Es hilft, wenn du früher mal Baumhäuser gebaut hast :-)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.