Hallo, ich beschäftige mich in meiner Freizeit gerne mit kleine Elektronik-Projekten. Bei meinem aktuellen Projekt habe ich ein Problem mit einem MC33063A Schaltregler. Dieser wandelt mir 12V DC am Eingang in 36V DC am Ausgang. Die Ausgangsspannung hatte Buckel, aber mit einem großen Elko war das Problem behoben. Jetzt bleiben aber noch Spikes (200mV / 20-30kHz) auf der Ausgangsspannung welche meine nachfolgende Schaltung stören. Ok - evtl. hätte ich einen moderneren Schaltregler benutzen sollen aber den MC33063A hatte ich noch in der Bastelliste und die PCB ist jetzt auch schon da... Aber wie bekomme ich die Spikes am besten (ohne größeren Aufwand) gefiltert? Mein erster Gedanke war ein LC Tiefpass. Nun stelle ich mir aber die Frage wie der berechnet wird. Ich habe ja keine 50 Ohm Impedanz. Ich bin für alle Hinweise dankbar :) VLG Michael
Low-ESR Kondensatoren verbaut?! Ansonsten nimmt man da einen LC-Tiefpass. Da gibts aber schon einige Thread dazu, evtl. auch nen Artikel (<- https://www.mikrocontroller.net/articles/Hauptseite)
Michael E. schrieb: > Jetzt bleiben aber noch Spikes (200mV / 20-30kHz) auf der > Ausgangsspannung > wie bekomme ich die Spikes am besten (ohne größeren Aufwand) > gefiltert? Ausgangskondensator mit geringem ESR verwenden.
Michael E. schrieb: > Jetzt bleiben aber noch Spikes (200mV / 20-30kHz) auf der > Ausgangsspannung welche meine nachfolgende Schaltung stören. Die kann meist schon ein Keramikkondensator wegbügeln, aber da kommts auch sehr auf das richtige Layout an.
ArnoR schrieb: > Michael E. schrieb: >> Jetzt bleiben aber noch Spikes (200mV / 20-30kHz) auf der >> Ausgangsspannung > >> wie bekomme ich die Spikes am besten (ohne größeren Aufwand) >> gefiltert? > > Ausgangskondensator mit geringem ESR verwenden. Da ist ehr der ESL relevant, und natürlich das Layout.
Danke! Ja am Ausgang hängt bereits ein Low-ESR Elko. Hatte bereits versucht einen größeren oder mehrere parallel zu schalten. Das brachte aber in Bezug auf die Spikes leider keine Verbesserung. Wie kann ich den LC-Tiefpass dimensionieren? Bei einem HF-Filter bezieht sich das auf die Impedanz. Aber wie wird das in diesem Fall gemacht?
Michael E. schrieb: > Wie kann ich den LC-Tiefpass dimensionieren? Bei einem HF-Filter bezieht > sich das auf die Impedanz. Aber wie wird das in diesem Fall gemacht? Würdest du uns vielleicht verraten, was du gelernt hast?
Michael E. schrieb: > Aber wie bekomme ich die Spikes am besten gefiltert? Vor du mit der Filtererei anfängst, mach erst mal eine Messung von "Masse nach Masse". Ja, richtig gelesen: Masseklemme links unten an der Platine an die Masse und Tastkopfspitze rechts oben an die Masse. Was erwartest du und was siehst du? Wenn du dann nämlich Gezappel siehst, obwohl da logischerweise 0V sein müssten (Masse ist ja Masse), dann musst du das Layout nochmal ganz genau anschauen. > Nun stelle ich mir aber die Frage wie der berechnet wird. Welche Last hast du denn da am Ausgang? Wieviele mA braucht die?
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Michael E. schrieb: > Danke! Ja am Ausgang hängt bereits ein Low-ESR Elko. Hatte bereits > versucht einen größeren oder mehrere parallel zu schalten. Das brachte > aber in Bezug auf die Spikes leider keine Verbesserung. > > Wie kann ich den LC-Tiefpass dimensionieren? Bei einem HF-Filter bezieht > sich das auf die Impedanz. Aber wie wird das in diesem Fall gemacht? Wäre es nicht sinnvoller die Ursache zu finden und zu beseitigen anstelle am Ausgang nur stumpf mehr Filter zu spendieren ? Ein Fehler im Layout oder die Wahl unpassender Bauteil kann viel Ärger bereiten. Ein winziger Snubber an der richtigen Stelle kann mitunter sehr viel mehr bewirken.
Michael E. schrieb: > wie der berechnet wird Die einfachste und zuverlässigste Art? Garnicht. Weil alle Theorie grau ist, Du die exakten Werte Deiner Schaltung garnicht kennst für eine Berechnung und eine Berechnung Dir dann Werte wie 237,82uH und 342,5nF rauswirft. Da nimmst Du dann den am nächsten passenden Wert vom Distri, nur das die dann auch wieder massive Toleranzen haben, die sich mit Spannung, Strom, Temperatur lustig ändern. Außerdem sind das ärgerlicherweise reale Bauteile die immer aus verschiedenen Gewichtungen von RCL bestehen. Also erstmal die Hausaufgaben machen: Kerko parallel zum Elko, um desses ESR und Induktivität zu überbrücken. Da auch Kerkos einen frequenzgang haben, verschiedenen Werte, um von niedrig bis hoch zu filter. 1uF, 100nF, 1nF als grobe Hausnummer aber das ist keine exakte Wissenschaft. 2u2, 180nf und 4n7, die Du vielleicht gerade da hast würde auch helfen. Wenn das dann noch zu stark rippelt, kleine Induktivität + nochmal die Kerkos dahinter. Oder ein 1R, 2r2 oder was Du statt der Drossel da hast, wenn der Strom so niedrig ist, das der Spannungsabfall nicht stöt. Oder Du legst den Feedback des MC33063 hinter den Filter, um den auszuregeln. Viele Weg führen nach Rom. Es gibt den einen, der ideal ist, auf die dritte Nachkommastelle berechnet, genau das tut was Du brauchst ohne mehr zu tun, aber es gibt ganz viele Wege Dein Problem zu lösen.
Lothar M. schrieb: > Vor du mit der Filtererei anfängst, mach erst mal eine Messung von > "Masse nach Masse". Ja, richtig gelesen: Masseklemme links unten an der > Platine an die Masse und Tastkopfspitze rechts oben an die Masse. Was > erwartest du und was siehst du? > > Wenn du dann nämlich Gezappel siehst, obwohl da logischerweise 0V sein > müssten (Masse ist ja Masse), dann musst du das Layout nochmal ganz > genau anschauen. Ok - werde ich prüfen! Im PCB-Layout was ich gepostet habe sind die Masseflächen ausgeblendet. > Welche Last hast du denn da am Ausgang? Wieviele mA braucht die? Max sind es 50-60mA Last.
Michael E. schrieb: > Schaltregler. Dieser wandelt mir 12V DC am Eingang in 36V DC am Ausgang Du weißt aber schon, daß die BAS85 nur 30V Sperrspannung verträgt?
Michael E. schrieb: > evtl. hätte ich einen moderneren Schaltregler benutzen sollen Spikes werden mit steigender Frequenz übler. Erstens solltest du sicherstellen, das es nicht bloss ein Messfehler ist durch Einstreuung in Masseclips. Dann ist klar, dass eine schnell steigende Flanke schon an kurzen Leitungen durch die Leitungsinduktivität zu einem Spannungsabfall führt. Also Leitungen noch kürzer, noch dicker und als sauberen Sternpunkt realisieren. Je schneller ein IC schaltet, um so ubler, glücklicherweise ist der MC33063 eher gemütlich. Als Filter tut es, wenn Masse sauber ist, eine Spule in der Plusleitung, PI Filter, aber nicht irgendeine, sondern eine die diese hohe Frequenz auch gut dämpft, also eine niedrige Wicklungskapazität hat, stabförmig. Du wirst deine Exemplare ausprobieren müssen. Ebenso müssen die Kondensatoren niederinduktiv sein, also kurze Anschlüsse, kleine Bauform, eher weniger Kapazität. Das macht erst Sinn, wenn deine Messung sauber ist.
Michael E. schrieb: > 200mV / 20-30kHz Da ist das Layout noch lange nicht kritisch, wenn man nicht einen richtigen Bock schiesst. Wenn drei oder 4stellig wird, wird das anspruchsvoll. Cap. hinter der SK14 ist drin?
Max M. schrieb: > Da ist das Layout noch lange nicht kritisch, wenn man nicht einen > richtigen Bock schiesst. Hat er aber... Im Datenblatt von ONsemi ist ein Layoutbeispiel.
> Jetzt bleiben aber noch Spikes (200mV / 20-30kHz) auf der
Hast du das mit Massefeder gemessen oder mit extra Empfangsantenne am
Tastkopf?
Olaf
H. H. schrieb: > Im Datenblatt von ONsemi ist ein Layoutbeispiel. Das verstehe ich auch nicht. Die Layoutbeispiele sind nicht grundlos und es gibt keinen Grund davon gravierend abzuweichen. Zumindest nicht, wenn man nicht die nötige Erfahrung hat. > Hat er aber... Welchen Bock siehst Du denn?
H. H. schrieb: > Hat er aber... Naja, schlimmstmöglich würde ich sagen, aber das kann man hinbiegen bei der gutmütigen ollen Gurke, wenn sie nur mit 20-30Khz arbeitet. Das tut die aber garnicht, weil der Ct 275Khz sagt. Der MC kann aber max 100Khz. Woher kommen also die 20-30Khz Ripple? Amokender MC der sein aufgezwungenes Timing nicht mehr schafft? Oder stimmt der Schaltplan wie üblich nicht mit den realen Werten überein? Erstmal das Timing auf 30Khz bringen und dann weitersehen.
Mohandes H. schrieb: > Welchen Bock siehst Du denn? Den Verlauf der Leiterbahnen ab D2, der ist optimal ungünstig...
Mohandes H. schrieb: > Welchen Bock siehst Du denn? Da sind schon einige Dinger drin. Einfach mal überlegen wie der Strom in den zwei Phases des Step-Up läuft und wie viel Leiterbahnen da völlig unnötigerweise zwischen sind. Der 100uF Elko ist z.B. der letze im Bunde der die Induktionspannung sieht und der, der am schlechtesten angebunden ist. ALLES was zwischen D2 und Elko über die Leiterbahn abfällt wird über die SK14 ausgekoppelt und vom FB netzwerk gesehen. So richtig viel stimmt da nicht. Nicht beim Layout, nicht bei den Bauteilwerten und je weiter man schaut umso mehr wird man finden. Aber der läuft prinzipiel, was doch zeigt wie gutmütig der MC ist.
Max M. schrieb: > Woher kommen also die 20-30Khz Ripple? Das ganze Ding schwingt, weil das Layout schlecht ist. Das ist dann meist auch das Zwitschern, das man aus manchen Kerkos hört. Dann wundern sich die Leute, warum man da "die Schaltfrequenz hört". Im Datenblatt-Beispiellayout ist oben die Leistungsseite, in der die "großen" Ströme fließen. Und in der unteren Hälfte ist die Reglerabteilung, wo die "mV" unterwegs sind. Und bei deinem Layout geht der geschaltete Strom reihum um das ganze IC direkt an der mV-Reglerecke vorbei. Kein Wunder dass die austickt... Michael E. schrieb: > Im PCB-Layout was ich gepostet habe sind die Masseflächen ausgeblendet. Und die Bauteile flächig oder mit Thermals an die Masse angebunden? Hier mal meine Gedanken allgemeingültige Grundlagen zum Layout (mit Stromkreisen und so): http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/40-Layout-Schaltregler
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Lothar M. schrieb: > meine Gedanken Du meinst die allgemeingültigen Grundlagen zu EMI gerechtem Layout im Allgemeinen und Schaltregler Layout im Speziellen ? ;-) Hin und Rückpfade betrachten, kurz und Fläche dazwischen gering halten ist die Kurzzusammenfassung. Aber wie jetz schon widerholt gesagt ist das bei 20Khz auch mit dem Layout machbar, nur dazu müsste eben der Ct nicht 100pF sein, sondern um 1n4 und dann ist die Drossel arg klein. Ja niedriger die Schaltfrequenz umso egaler ist das Layout.
Max M. schrieb: > Du meinst die allgemeingültigen Grundlagen Ja, deshalb ist bei der Anfrage "mein Schaltregler macht Probleme!" immer meine erste Gegenfrage die nach dem Layout. Denn viele müssen erst noch lernen, dass das Layout eines der wichtigsten Bauteile des Schaltreglers ist. > Hin und Rückpfade betrachten Stromkreise (Lade und Freilaufstrom) minimieren und auf geringstmögliche "Richtungsänderungen" optimieren. > Fläche dazwischen gering halten Im Besonderen sollte auch die Fläche des Switchnodes (Leiterbahn IC1, L2, D2) klein gehalten werden, denn die zappelt laufend zwischen 0V und Uout hin&her. > Ja niedriger die Schaltfrequenz umso egaler ist das Layout. Allerdings wird auch trotz niedrigerer Taktfrequenz der schnelle Schalter dieses Reglers schnell schalten. Die Probleme, die er durch diese schnellen Schaltvorgänge bei ungünstigem Layout bereitet, bleiben also trotzdem.
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> meist auch das Zwitschern, das man aus manchen Kerkos hört. Dann wundern > sich die Leute, warum man da "die Schaltfrequenz hört". Die 33063 zwitschern sowieso gerne wenn sie nicht mit der gerechnete Vollast laufen. Das ist bei denen normales Regelverhalten. Olaf
Lothar M. schrieb: > der schnelle > Schalter dieses Reglers So schnell ist der alte Gaul nicht. 100Khz max. und frag da nicht mehr nach Flankensteilheit oder Effizienz. Die 180R am Darlington machen den noch ruhiger. Die max 1,5A sind auch nur peak und eff. kommen da sehr bescheidene Werte raus, gerade wenn man wie üblich die Drosseln viel kleiner nimmt und der duty cycle sehr kurz wird. Aber für kleine Sachen ist der auseichend, billig und überall verfügbar in X-Derivaten. Eine abgespekte Variante des µA78S40. > "die Schaltfrequenz hört". ;-) Wir hören nur das schlechte Layout unserer Feedback Netzwerke und oder das billige Regelprinzip. Aber ich hatte gerade kürzlich einen hochmodernen Spread Spektrum PoE Wandler IC von TI am Wickel. Tolles Ding, >250Khz, aber schaltet man Spread Spektrum ein, eine schwer erträgliche Kakophonie. Man hört die SS Rampe. Schade, hätte gerne die -10dB beim EMI genommen. Ein LT Wandler mit 2,4Mhz, layoutet von einem Kollegen ging schon durch die Kapazitäten im Layout auf OCP und landete deswegen bei mir. Das war echt krass. Verbindungen okay, enger Aufbau, aber zu viele Lagenwechsel und GND Flächen. Da ist der olle MC für den der das nicht oft macht wirklich eine gutmütige Kiste. Und der kann Buck, Boost, Inverting und mit ein wenig Hilfe auch ganz lustige Tricks um die Regelung zu verbessern. z.B. AN920 ansehen. Nehme ich einen tollen Richtek, passt da nix sonst drauf und der kann nur diese eine Sache, aber die richtig gut. Und so viele unterschiedliche Sachen will man garnicht im Lager haben, gerade derzeit.
Beitrag #6991567 wurde von einem Moderator gelöscht.
Das PCB Layout ist nicht optimal. Schau dir dazu bitte die Tipps der Kollegen genauer an. Aber bei diesen Schaltfrequenzen ist das ganze bestimmt noch kein Showstopper (zumindest für Hobbyanwendungen). Der Wert des Ct ist zu niedrig, denn der MC ist mit max. 100kHz spezifiziert. Mit dem Wert von 100pF bist du etwas daneben. Schau dir auch genauer den Wert von L an, denn ich vermute hier liegt dein Hauptproblem. Der aktuelle L-Wert ist sehr knapp bemessen!
Wieso erzählen hier 10 Leute dass bei niedriger Schaltfrequenz alles ja nicht so schlimm wäre? Völliger Quatsch! Hier liegt kein Sinusstrom vor, sondern da wird mehr oder weniger hart geschaltet. Fouriertransformation und plötzlich sieht man da Signalanteile bis in die hunderte MHz, völlig egal was die Schaltfrequenz ist.
Heike schrieb: > Wieso erzählen hier 10 Leute dass bei niedriger Schaltfrequenz alles ja > nicht so schlimm wäre? Weil es beim Schaltnetzteilen ganz real so ist. Die Theorie kennen wir alle und das an den Flanken viel schärferes dabei ist, wissen wir auch, aber es ist ein ganz erheblicher Unterschied ob man ein 50Khz oder 2,4Mhz Schaltnetzteile designt, ob wohl beide harte Flanken haben. Es ist ein enormer Unterscheid ob 3% des Gesammtpulses an den Flanken mistig ist und das 50.000 mal / sek in EMI, Übersprechen, Wärmeverlust im Halbleiter etc. eingeht oder ob 60% des Pulses Murks ist und das 1.000.000 mal / sek. auftritt.
Max M. schrieb: > Es ist ein enormer Unterscheid ob 3% des Gesammtpulses an den Flanken > mistig ist und das 50.000 mal / sek in EMI, Übersprechen, Wärmeverlust > im Halbleiter etc. eingeht oder ob 60% des Pulses Murks ist und das > 1.000.000 mal / sek. auftritt. OK, stimme dir zu, dass die Leistungsdichte bei niedrigerer Schaltfrequenz nach oben hin schneller abnimmt. Wenn man das Layout jetzt aber ohne Rücksicht auf Hochfrequenz auslegt, wird das ziemlich schnell wieder zunichte gemacht. Und man muss immer bedenken, dass die CMMR von den meisten Analogbausteinen spätestens ab ein paar MHz doch stark reduziert ist.
Heike schrieb: > Wieso erzählen hier 10 Leute dass bei niedriger Schaltfrequenz > alles ja nicht so schlimm wäre? Völliger Quatsch! Hier liegt kein > Sinusstrom vor, sondern da wird mehr oder weniger hart geschaltet. > Fouriertransformation und plötzlich sieht man da Signalanteile bis in > die hunderte MHz, völlig egal was die Schaltfrequenz ist. Weil die niedrige Maximalfrequenz des MC34063 ja ihre Ursache im langsamen Schaltvorgang des bipolaren Schalttransistors hat, wenn dr schneller schalten würde, könnte auch der Chip schneller sein. Und wenn die Flanken weniger steil sind, ist einerseits das Störspektrum nach oben begrenzt und andererseits das Layout nicht mehr so kritisch, weil an den Nanohenry der Leiterbahn keine so hohe Spannung mehr entsteht. Daher ist der MC34063 einfacher beherrschbar als moderne Megahertzregler.
Max M. schrieb: > Heike schrieb: >> Wieso erzählen hier 10 Leute dass bei niedriger Schaltfrequenz alles ja >> nicht so schlimm wäre? > > Weil... Oder anders: Liebe Heike, egal bei welcher f_Schalt neigt man eben bei hartgeschalteten Wandlern dazu, die Schaltflanken nur einen gering(st)en Anteil der Gesamtperiodendauer einnehmen zu lassen. Warum? Effizienz. (Manchmal auch, um das ÜV einhalten zu können.) Der Anteil bewegt sich im niedrigsten einstelligen % Bereich - oder teils sogar unterhalb 1% - besagter Periodendauer. Bleibt von f_Schalt unabh. im Wesentlichen gleich (auch wenn vorkommen kann, daß man wg. EMV die Flanken etwas verflacht, oder gar weichschaltende Wandlerprinzipien nutzt - wobei sich vieles ändert/bessert, die aber i.A. schwieriger zu regeln und überhaupt zu dimensionieren sind (ZCS/Current Injection Buck, LLC, PSFB, DAB... zum guhgeln)). Auf dem Oszi will man praktisch ein "schönes Rechteck". Das muß bei niedrigerer f_Schalt bei weitem nicht so steilflankig sein wie bei höherer, um ein schönes Rechteck sein zu können. ;-) Und daher ist der niederfrequenter schaltende Wandler einfach sehr viel einfacher aufzubauen (Layout weit unkritischer) und /oder einfacher störärmer hinzukriegen. Erst recht << 50kHz - wo man von einer magischen Grenze (150kHz) weit weg ist. Nachteil sind v.a. die "dickeren" nötigen passiven Bauteile... (an die CMRR muß man nur denken, wenn man völligen Mist baut). Obwohl man da mit amorphen oder nanokristallinen Materialien arbeiten könnte statt mehr Ferrit einzusetzen (= relativ hohe Permeabilitäten UND Sättigungsflußdichten sowie interessante Verlustkurve/f). Wird zwar Michael vermutlich nicht so sehr interessieren, aber vielleicht ja Dich.
> Daher ist der MC34063 einfacher beherrschbar als moderne > Megahertzregler. Genau. Man sieht das sogar an zwei Dingen sehr gut. Zum gibt es einen MC34063 sogar als DIL und zum anderen war zu seiner Anfangszeit durchaus ueblich da ganz normale Elkos, eventuell 2-3parallel, dran zu schalten. Das kann man jederzeit auf Lochraster aufbauen. Ein Testboard fuer ein 1.2Mhz-Regler bekommt man zwar notfalls auch hingekratzt, aber das ist schon etwas kritischer. Im Anhang mal ein Testaufbau mit einem LT1935 wo ich vor dem Layout testen wollte ob er mit dem sehr speziellen Einschaltverhalten eine sehr anspruchsvollen Last klarkommt. (klappt erstaunlich gut!) Da ist ein MC34063 schon eine ganz andere Hausnummer. Olaf
Olaf schrieb: > hingekratzt +1 Wir haben heute Tools für Lau zur Verfügung für die wir früher gemordet hätten, PCB Herstellung mit Pastenmaske oder Bestückung für ein paar Euro und jeder kleine Bastler meint sowas müsse man rausgeben, wenn man doch nur schnell ein Stück zum Testen braucht. Da ist es schön mal wieder zu sehen das die alte Kunst noch nicht ausgestorben ist.
Max M. schrieb: > Da ist es schön mal wieder zu sehen das die alte Kunst noch nicht > ausgestorben ist. Alter Freund und Kupferstecher...
Michael E. schrieb: > Aber wie bekomme ich die Spikes am besten (ohne größeren Aufwand) > gefiltert? > Mein erster Gedanke war ein LC Tiefpass. Nun stelle ich mir aber die > Frage wie der berechnet wird. Ich habe ja keine 50 Ohm Impedanz. > > Ich bin für alle Hinweise dankbar :) Mal ein Hinweis von mir! Schon mal überlegt ob es nicht eine Fehlmessung ist. Wer den Oszi Tastkopf mit dem Masseklipp verwendet hat immer irgend welche Spikes auf dem Display. Ganz einfach mal Masseklipp und Tastkopfspitze mal verbinden. Wenn Du dann immer noch die Spikes siehst ist die Sache klar was da los ist. Streufeld der Speicherdrossel. Oftmals ist bei dem Tastkopf eine Massefeder für eine kurze Verbindung dabei. Besser wäre es wenn eine Koaxial Buchse verwendet wird. Manche Eval Boards der IC Hersteller haben diese Koaxial Buchse für Test Zwecke drauf.
Max DMAX schrieb: > Besser wäre es wenn eine Koaxial Buchse verwendet wird. Nunmal die Kirche im Dorf lassen. Wir reden hier schon noch über einen ollen MC33063, dessen Bauteile falsch dimensioniert sind, dessen Layout furchtbar ist und der selbst wenn er sich richtig Mühe gibt über 100Khz nicht packt. Alles sehr entspannt zu messen.
Max M. schrieb: > (...) man doch nur schnell ein Stück zum Testen braucht. > Da ist es schön mal wieder zu sehen das die alte Kunst > noch nicht ausgestorben ist. Der LT1935 ist ja szsg. prädestiniert dafür. Wenige Pins, und gute Layout-Tipps - in Wort und Bild - im Datenblatt. Lesen und etwas Nachdenken, der Rest kommt fast wie von alleine. Damit will ich natürlich nicht Deine Kunst runtermachen - sondern genau wie Du zum Nachmachen anregen (also nochmal). Gut gemachte "Kratzplatinen" (bzw. gedremelt/geschnitten, aber am besten gehts mit einem Kratzer mit 2 Schneiden (V)) sind vollkommen brauchbar. Einfach mal ausprobieren. (Eines schönen Wochenendes, wenn eine bestimmte Schaltung her/fertig werden soll ("muß"), ist man mehr als nur ein bißchen froh darüber, diese Option überhaupt zu kennen - und ein paar passende Stückchen Platine auf Halde sowie den Kratzer griffbereit zu haben. Das prophezeihe ich mal ganz frech. ;-)
Max M. schrieb: > Nunmal die Kirche im Dorf lassen. Ich bin aus der Kirche ausgetreten! Aber so ein Aufbau mit Koaxial Buchse ist auch nur für Testzwecke. Max DMAX schrieb: > Wer den Oszi Tastkopf mit dem Masseklipp verwendet hat immer irgend > welche Spikes auf dem Display. Darauf sind auch schon Promovierte Elektro Techniker reingefallen.
Teo D. schrieb: > Michael E. schrieb: >> Ja am Ausgang hängt bereits ein Low-ESR Elko > > Hoffentlich auch am Eingang!? Wäre auch nicht schlecht, aber: Zumindest würde ich selbst auch am Eingang diese 10µF ein klein bißchen aufstocken. Mag ja vielleicht vordergründig verzichtbar scheinen ("Wandler geht doch prinzipiell"). Aber weil beim Boost ein gar nicht mal wirklich geringer Stromripple auf den C_ein wirkt, hätte ich persönlich vermutlich einen zweiten 10µF dazugesetzt oder aber ihn durch einen 22µF ersetzt. (Nicht mal 47µF würden etwas schaden, imho...) Höhere Kapazität desselben Elko-Typs hat geringere ESL und ESR Werte. Verträgt höheren Stromripple. Auch entsteht weniger Verlustleistung (Wärme), Lebensdauer steigt an - und bei zuvor "knapperer" Dimensionierung tut sie das evtl. sogar ganz gewaltig. Diese 10µF sind etwas arg sparsam (persönliche Meinung).
> Gut gemachte "Kratzplatinen" (bzw. gedremelt/geschnitten,
Ich hab das einfach mit einem kleinen Cuttermesser gemacht.
Einmal geschnitten um die Linie zu ziehen und dann
noch ein zweitesmal und dabei die Klinge leicht gewinkelt
um letztlich einen 0.1-0.2mm Kupferstreifen raus zu schneiden.
Letztlich ist also Kupferstich garnicht so falsch. :-)
Und ja, das Layout entspricht im Prinzip 1:1 der Vorgabe im Datenblatt.
Das ist eigentlich der grosse Vorteil von Linear-Schaltreglern. SEHR
gute Datenblaetter. Gerade deshalb eine gute Empfehlung fuer Anfaenger.
Nachteil ist aber das die sich das bezahlen lassen. .-)
Olaf
Poste mal dein Layout mit Massenflächen. Je nach Abstandseinstellungen könnte es sein, dass deine Masse nur über das eine Via angebunden wird.
Olaf schrieb: > Linear-Schaltreglern Oxymoron ? Ist eh jetzt von Analog. Aber Analog-Schaltregler ist nicht besser.
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