Welche Abstände von netzspannungsführenden Bauteilen und Leitern sind in mit dem Schutzleiter (PE) verbundenen Metallgehäusen einzuhalten? Wenn da 'ne Lüsterklemme drin ist, ist das ja geschätzt nur 1 mm Kunststoff (Nylon?). Gibt's dazu 'ne Tabelle für Kunststoffe (z.B. PET)?
:
Verschoben durch Moderator
No Putin no war schrieb: > Welche Abstände von netzspannungsführenden Bauteilen und Leitern sind in > mit dem Schutzleiter (PE) verbundenen Metallgehäusen einzuhalten Funktionsisolation. IEC 60664-1:2007 Kriechstrecken für 230V~: 0.8mm bei Verschmutzungsgrad 1, 1.6 2.2 3.2 bei Verschmutzungsgrad 2 für Werkstoff I, II, III (letzteres sind Platinen).
Die meisten Abstandstabellen betreffen meist nur Luft- bzw. Kriechstrecke (d.h. Oberfläche). Ansonsten sollte man die Nennspannungen im entsprechenden Datenblatt ablesen; das kennt auch die genaue Kunststoffzusammensetzung. Ich habe mal eine Tabelle mit der "Durchschlagsspannung" von einigen Kunststoffen gefunden: https://wiki.polymerservice-merseburg.de/index.php/Elektrische_Durchschlagfestigkeit Für PET werden Werte zwischen 30 und 400 kV / mm angegeben. Da sollte 1mm für Netzspannung selbst bei 4kV-Transienten reichen.
No Putin no war schrieb: > Welche Abstände von netzspannungsführenden Bauteilen und Leitern sind in > mit dem Schutzleiter (PE) verbundenen Metallgehäusen einzuhalten? Größere, als bei Mikrocontrollern oder sonstiger digitaler Elektronik. Die laufen nämlich mit 5V oder weniger - völlig ungefährlich.
Das ist ein gutes Stichwort, ich gelange damit jedoch nicht an Daten. Die Wertetabelle ist zur Einschätzung gut, aber nicht normativ. Danach würde ein Müllbeutel genügen. Der Mikrocontroller ist auf Netzpotential...
Ich wollte mit meinem Post nur klarstellen, dass "Entfernung" alleine nichts aussagt, sondern auch das Zwischenmedium, bzw. relevante Umwege, wenn diese elektrisch relevant sein können. Es gibt halt einen deutlichen Unterschied zwischen 1mm a) durch Luft, b) entlang einer verschmutzten Oberfläche oder c) quer durch ein Isolationsmaterial. Zusätzlich: Elektrisch mag der beispielhafte Müllbeutel ausreichen (wenn die Schicht die relevanten µm dick ist). Jedoch kann eine mechanische Beschädigung zu einem Kontakt führen. Und bei einen Y-Kondensator ist im Innern die Folie auch keine 3mm dick.
Forist schrieb: > No Putin no war schrieb: >> Welche Abstände von netzspannungsführenden Bauteilen und Leitern sind in >> mit dem Schutzleiter (PE) verbundenen Metallgehäusen einzuhalten? > > Größere, als bei Mikrocontrollern oder sonstiger digitaler Elektronik. > Die laufen nämlich mit 5V oder weniger - völlig ungefährlich. Und Du glaubst nicht, daß dieser "grob umrissene Zusammenhang" dem TO durchaus klar gewesen war, wenn er schon genaueres dazu wissen will?
(Nicht, daß sich mir Dein ironischer Ansatz nicht erschlösse - aber eine hier m.o.w. sinnlose Aussage zu machen, um ihn darin quasi zu verstecken, ...)
Beitrag #6991656 wurde von einem Moderator gelöscht.
Schon OK, meine Frage war nicht eindeutig und klingt nach Kriechstrecke (Abstand), tatsächlich interessiert mich aber der Isolator mehr. Und seine Stärke. Eine 1 mm PP Schicht könnte also reichen. Bei Wikipedia steht allerdings, weniger kann mehr sein und führt statt 200 KV/mm für 40 um nur 50 kV für 1 mm an. 0.2 mm für 4kV bei Werten über 20 kV/mm, die erreichen viele übliche Kunststoffe in dieser Liste: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Durchschlagfestigkeit
No Putin no war schrieb: > Eine 1 mm PP Schicht könnte also reichen. Wie dick ist denn die Isolation der Adern Deiner Hausinstallation, im 3x1,5 NYM? > Bei Wikipedia steht allerdings, ... jede Menge Zeug, dem man nicht trauen kann. Für mich ist Wikipedia keine seriöse Quelle. Da sie öfter Nagscreens schalten, um ihren Betrieb zu finanzieren, tue ich ihnen den Gefallen: Nichtbenutzung vermeidet Kosten.
Bei Schutzklasse-I reicht ja schon etwas Luft als Isolation aus. Inzwischen gibt es aber Vorschriften, das das Innere eines Gerätes halbwegs sicher sein soll, wenn der Deckel offen ist. Es hat anscheinend schon genug Unfälle mit Servicepersonal und Bastlern gegeben. Zumindest bessere Firmen halten sich daran, das gefährliche Spannungen nicht mehr einfach berührbar sind, auch wenn das Gehäuse offen ist. Etwa Sicherungswechsel ohne Gefahr eine gewischt zu bekommen... Heutzutage muss der Hersteller eine Risikoanalyse durchführen und dokumentiert ablegen. Diese dient dann bei Schadensersatzforderungen als Nachweis, dass der Hersteller zu den Guten gehört.
bleistiftspitzist schrieb: > Und Du glaubst nicht, daß dieser "grob umrissene Zusammenhang" dem TO > durchaus klar gewesen war, wenn er schon genaueres dazu wissen will? Nein, dem ist nichts klar... bleistiftspitzist schrieb: >> >> Größere, als bei Mikrocontrollern oder sonstiger digitaler Elektronik. >> Die laufen nämlich mit 5V oder weniger - völlig ungefährlich. > > Und Du glaubst nicht, daß dieser "grob umrissene Zusammenhang" dem TO > durchaus klar gewesen war, wenn er schon genaueres dazu wissen will? Ich glaube nicht, das dem irgendwas klar ist. Gefahr Nummer 1 ist ja Brandgefahr - Es ist wichtiger, dass der Kunststoff nicht brennt, gerade in den USA. Durchschlagsfestigkeit kommt da erst an zweiter Stelle.
udok schrieb: > Gefahr Nummer 1 ist ja Brandgefahr - Es ist wichtiger, dass der > Kunststoff nicht brennt, gerade in den USA. Vorsicht, hier gibt es einen großen Unterschied zwischen USA und Europa: In Europa bei 230V gibt es geringere Ströme, daher ist hier die Spannungsgefährlichkeit höher gewichtet als in den USA; dort hat man eher die Brandgefährlichkeit aufgrund der höheren Ströme (und eher recht geringen Spannung) im Blick.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.