Hallo, ich hätte eine frage zu vias in Leiterbahnen mit geplanter Impedanz, zB 50 Ohm. Wenn ich jetzt diese Leitungen mit Vias auf andere Ebenen Verlege gibt es für diese Vias anforderungen wie bei den Leiterbahnen? Bei den Leiterbahnen arbeitet man ja mit der Breite, bei den Vias mit dem Durchmesser? (Das der return-path eventuell auch Vias benötigt ist mir bewusst) Vielen dank schonmal im Voraus
ein Via verursacht, ebenso wie jede Lötstelle, eine Störstelle, d.h. dort wird die Impedanz nicht eingehalten. Das führt zu Reflexionen und deshalb sollte man Vias so gut es geht vermeiden auf Impedanzgeführten Leitungen. Wenn Sie sich nicht vermeiden lassen, sollte man so wenig wie möglich verwenden und möglichst bei allen Impedanzleitungen, welche zu einem Kanal gehören gleich viele idealerweise an ähnlichen Stellen, einsetzen. Achja: Neben ein Via gehören, wenn der Rückstrompfad die Bezugsfläche wechselt, auch immer noch einige, (mindestens 1) GND Via, oder kleiner SMD Kondensator (1nF o.ä. je kleiner desto besser von der Baugröße) zwischen die Bezugspotentiale (Falls der Rückstrompfad von einer GND zu einer VCC Plane wechselt) damit der Rückstrom möglichst ohne Umweg dem Signalpfad folgen kann. Machst du das nicht vergrößerst du deine Störstelle, die das Via verursacht.
Christian B. schrieb: > ein Via verursacht, ebenso wie jede Lötstelle, eine Störstelle, d.h. > dort wird die Impedanz nicht eingehalten. Das führt zu Reflexionen und > deshalb sollte man Vias so gut es geht vermeiden auf Impedanzgeführten > Leitungen. Ob diese Reflektionen irgendeine praktische Bedeutung haben, hängt von der Länge der Störstelle und der Signalbandbreite ab.
Wolfgang schrieb: > Ob diese Reflektionen irgendeine praktische Bedeutung haben, hängt von > der Länge der Störstelle und der Signalbandbreite ab. Ja freilich und auch immer von der Anstiegsgeschwindigkeit eines Signals. Die Signale haben in der Regel Toleranzen, mit denen Sie umgehen können. Die Frage ist halt: wie störsicher baue ich mein Gerät. Wenn dann nämlich noch 2m Kabel dazu kommen, wo die Impedanz vielleicht auch nicht richtig stimmt, dann kann es durchaus sein, dass am anderen Ende nur noch Murks ankommt, wenn neben dem Gerät ein anderes gestartet wird. Solche sporadischen Fehler sind echt schwer zu finden, vor allem, weil auch nicht jeder die Meßtechnik und das Wissen hat, um die Signalintegrität richtig erfassen und bewerten zu können. Jede Störstelle, die man einbaut, verändert die Signalintegrität zum negativen. 2 Lötstellen hat man mindestens, die kann man nicht vermeiden. Eine davon (Die am Sender) ist aber Bedeutungslos, da sie innerhalb der Länge der ersten Signal-halbwelle liegt. Störungen hier werden vom Sender direkt kompensiert. Die Frage ist daher: Wieviele Störungen sind zu viele? Es ist ja, wie ich bereits andeutete, keineswegs so, dass das Interface gar nicht geht. Das kommt eher selten vor. Normalerweise funktioniert das am Anfang, die Probleme kommen halt sporadisch und nehmen immer mehr zu. Der Übergang ist somit fließend. Gerade, wenn man sich noch nicht so gut mit der Materie auskennt, sollte man versuchen, alle Störstellen, die man vermeiden kann, auch zu vermeiden. Da ist es durchaus sinnvoll, die impedanzgeführten Leitungen zu allerserst zu ziehen, damit diese so kurz wie möglich sind und so wenig wie mögliche Lagenwechsel haben. Wenn nötig dann so nah wie möglich am Sender. Wenn man dann erste Erfahrungen damit gesammelt hat, kann man mutiger werden. Irgendwann wird man dann einen Punkt finden, an dem man zu mutig war. Achja, die weiteren Routingregeln (wie z.b: eine durchgehende!!! Signalbezugsfläche) bleiben davon natürlich unberührt, das sehe ich als vorhandenes Wissen an, wenn man sich mit derartigen Leitungen beschäftigt.
Motion97 schrieb: > eine frage zu vias in Leiterbahnen mit geplanter Impedanz Planen kann man viel (Brecht: er macht sich einen Plan...), es geht eher um "kontrollierte Impedanz": der LP-Hersteller misst die Impedanz nach und schickt ein Protokoll mit. Leider kostet das einiges. Natürlich kann man selbst planen und das einfach mal so fertigen lassen, aber das kann so rauskommen wie man berechnet hat oder auch nicht, und nicht jeder kann die Impedanz einer Leiterbahn selbst messen - ganz abgesehen davon dass es dann zu spät ist. Die Berechnung der Impedanz von Vias ist alles andere als trivial, ich würde die Vias so auslegen dass der Leitungsquerschnitt im Via ähnlich ist wie der der Leiterbahn. Bei durchgehenden Vias sind Stichleitungen unvermeidlich, aber das kann man nur verhindern, indem man Vias nur von der Ausgangs- zur Ziellage anlegt, aber das ist sauteuere Sondertechnik und nur in Extremfällen interessant. Georg
Vias reflektieren ein wenig kapaztitiv, aber eben wenig. Wenig genug, daß es im Allgemeinen kein Problem ist, ein oder zwei Vias in der Leitung zu haben. Da gibt es übrigens auch Versuche und Messungen dazu, sodaß du dir ein eigenes Bild davon machen kannst.
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