Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frequenzumformer Gesucht


von Tristan P. (philipp_t477)


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Hallo zusammen,

bin neu hier und hoffe das ich hier auch richtig bin.

Zu meiner Fragestellung.
Wir sind auf der Suche nach einem Frequenzumformer der folgende 
Anforderungen erfüllt.
Input Voltage 1PH/230V und Output Voltage 1PH/0-230V bei max. 15A
Der Umformer sollte allerdings im laufenden Betrieb in der Lage sein 
über Analogwerte (0-10VDC, 4-20mA) die Spannung und die Frequenz zu 
verstellen.
Benötigt werden 40-70Hz für unseren Anwendungszweck.

Einsatzbereich ist das Betreiben eines Hochspannungstrafos.
Bisher wurde dies über einen Audio Verstärker realisiert, aus diversen 
Gründen sind wir auf der Suche nach einer neuen Lösung.
Der Preis ist erst einmal nebensächlich.

Danke Schonmal

: Verschoben durch Moderator
von Alex Z. (alexander_z49)


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Wenn es im gewerblichen oder industriellen Umfeld gebraucht wird, kannst 
du bei Siemens mal nach Micromaster, bzw. Sinamics G120 suchen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Das sollte z.B. auch von Mitsubishi lieferbar sein - die 
Frequenzumrichter, die ich von denen habe, lassen sich bequem über 0-10V 
steuern:

https://de.mitsubishielectric.com/fa/products/drv/inv

Ein 6kW Modell scheint mir das richtige zu sein.

von H. H. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Das sollte z.B. auch von Mitsubishi lieferbar sein - die
> Frequenzumrichter, die ich von denen habe, lassen sich bequem über 0-10V
> steuern:

Man muss aber darauf achten, dass die Motorphasenausfallsicherung 
abschaltbar ist. Und ein Sinusfilter ist sicherlich auch nötig.

von Max M. (Gast)


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Tristan P. schrieb:
> Einsatzbereich ist das Betreiben eines Hochspannungstrafos.
> Bisher wurde dies über einen Audio Verstärker realisiert
230V 15A 😲
Nette Leistungsklasse für einen HV Trafo.

Der FU macht aber keinen hübschen Sinus, sondern harte PWM.
Erst der Motor mit seiner riesen Induktivität und Masse, glättet das.
FUs kann man mit sehr viel Aufwand irgendwie davon überzeugen etwas zu 
treiben das kein Motor ist, aber das kann recht aufregend und nervig 
werden.
Ich habe mit einem 7,5KW Omron Umrichter und sehr, sehr viel Gebastel 
gerade mal so ganz knapp ein 3ph Netz für einen 800W Verbraucher bauen 
können, und das war alles, aber nicht mal entfernt Sinusförmig.
Würde ich nie wieder so machen.
Dein HV Trafo wird ggf. recht eigenwillig auf PWM reagieren.

H. H. schrieb:
> Sinusfilter
Ja, sowas hatte ich direkt passend berechnet von Omron.
Riesen trump und man hat irgendwie die Erwartungshaltung das da ein z.B. 
50Hz Sinus rauskommt.
Weit gefehlt. Aus der harten 7Khz PWM des FU wurde eine 7Khz PWM mit 
stark verschliffenen Flanken. Euphemistisch als 'Sinus' bezeichnet.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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H. H. schrieb:
> Man muss aber darauf achten, dass die Motorphasenausfallsicherung
> abschaltbar ist. Und ein Sinusfilter ist sicherlich auch nötig.

Ist sie bei meinen hier. Ausserdem kann man bei den Mitsubishi die PWM 
Frequenz umstellen, so das man je nach HV Trafo evtl. auch ohne 
Sinusfilter auskommt. Hängt halt von der Induktivität des Dings ab.

von H. H. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Man muss aber darauf achten, dass die Motorphasenausfallsicherung
>> abschaltbar ist. Und ein Sinusfilter ist sicherlich auch nötig.
>
> Ist sie bei meinen hier. Ausserdem kann man bei den Mitsubishi die PWM
> Frequenz umstellen, so das man je nach HV Trafo evtl. auch ohne
> Sinusfilter auskommt. Hängt halt von der Induktivität des Dings ab.

Wenn es ein Streufeldtrafo ist, dann kann das auch ohne Filter klappen.

von Max M. (Gast)


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von Tristan P. (philipp_t477)


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Hallo Zusammen,

danke erstmal für den ganzen Input.

Ich führ mal den Einsatzzweck weiter aus.
Wir brauchen die 0-230VAC 40-70Hz an dem Trafo weil wir damit 
Teilentladungsmessungen von Hochspannungswicklungen machen
Diese haben eine Kapazität von 100-800nF.
Und für diese Messungen werden die oben benannten Werte benötigt um 
sekundär auf 12kV zu kommen.
Bisher waren Audioverstärker im 19Zoll Format verbaut diese machen zwar 
genau das was wir brauchen allerdings sind sie nicht für 1-5minütige 
Volllasten ausgelegt.

Deshalb sind wir auf der Suche nach einer Alternativlösung um unser 
Problem zu lösen und da kam mir der Gedanke das ganze mit eine FU zu 
lösen scheint wohl aber nicht so einfach wie gedacht.

von Klaus (Gast)


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Tristan P. schrieb:
> Bisher waren Audioverstärker im 19Zoll Format verbaut diese machen zwar
> genau das was wir brauchen allerdings sind sie nicht für 1-5minütige
> Volllasten ausgelegt.

Warum nicht die Kühlung der Dinger überarbeiten? Wenn sie schon die 
geforderte Leistung kurzzeitig liefern, dann ist es ja "nur" ein 
thermisches Problem. Ggf. die Endstufe des Verstärkers auf eine Wasser 
durchströmte Kühlplatte packen?

von Max M. (Gast)


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Class-D Verstärker machen einen schönen Sinus und wenig Verlustleistung.
Die AC Quellen sind im Endeffekt sowas, mit vielen Extrafunktionen und 
da fast niemand sowas fettes braucht, kosten die.

Im einfachsten Fall besorgst Du einen 3,6KW Class-D Amp, transormierst 
mit einem passenden Netztrafo auf 230V +-x hoch und hast Deine Quelle.
https://www.aliexpress.com/i/4000394602739.html
Was immer das Ding auch taugen mag ...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Er würde sogar direkt 230V liefern, aber nur an einer rein ohmschen 
Last. Das wird damit wohl vermutlich nix.
Der Preis ist auch ein Hinweis. Vielleicht zwei als Brücke.

von Thomas R. (thomasr)


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Es gab einmal von Behringer die Digitalendstufe NU12000 mit angeblich 
2x6.000 Watt an 2 Ohm (mit speziellem Speakon Stromversorgungsstecker) 
Das sind etwa 110Volt am Ausgang. Ein normaler Trenntrafo 115/230Volt 
sollte das auf die gewünschte Spannung bringen. Gebraucht würde nur eine 
Hälfte (Monobetrieb; Brücke geht nicht)
Ich verwende den kleineren NU6000 mit 2x3.000 Watt als 100 Volt ELA 
Endstufe (ohne Übertrager). Die Endstufe speist ausschließlich die 
vielen Übertrager in den Lautsprechern. Sie ist also an rein induktiver 
Last stabil. Allerdings steuere ich zwar voll aus, nehme aber nur ein 
paar 100 Watt ab.
Der Markt für so potente Class-D Endstufen scheint aber gerade ziemlich 
leer zu sein, natürlich auch wegen der ungewöhnlichen Stromversorgung.

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