Hallo zusammen! Gerade nach dem Sturm und die daraus entstandenen Stromausfälle habe ich mir mal wieder Gedanken zu unserem Speichersystem der PV-Anlage gemacht (wer weiß was der Krieg jetzt noch hervorruft...) Ist es möglich, dass ich im Falle eines Stromausfalls das Hausnetz vom öffentlichen Netz trenne und dem Kostal Wechselrichter mit einem 400V Umrichter vorgaukle, dass noch "Strom" anliegt? Was passiert wenn mein Speicher voll ist und der Wechselrichter versucht in den Umrichter einzuspeisen?
Theoretisch geht das. Praktisch sind grosse lastwechsel ein problem.
Karsten R. schrieb: > Was passiert wenn mein Speicher voll ist und der Wechselrichter versucht > in den Umrichter einzuspeisen? Vmtl. so was wie hier https://youtu.be/yOCKfF6v1qc?t=1637
Karsten R. schrieb: > mit einem 400V > Umrichter vorgaukle, dass noch "Strom" anliegt? Bei netz geht der volle pulle los und speist ein was er kann. Ohne netz darf er nur einspeisen was gebraucht ist. Woher soll denn der grid-tie wissen welche last anliegt? Er wird einspeisen bis das schwächste nachgibt.
Pepe T. schrieb: > Bei netz geht der volle pulle los und speist ein was er kann. Ohne netz > darf er nur einspeisen was gebraucht ist. Woher soll denn der grid-tie > wissen welche last anliegt? > Er wird einspeisen bis das schwächste nachgibt. Darum nimmt man einfach einen Wechselrichter, der die entsprechende Funktion bietet + entsprechende Umschalteinheit / Trennvorrichtung.
Sven L. schrieb: > nimmt man einfach einen Wechselrichter Die grid-tie sind im normalfall schon vorhanden und im dauerbetrieb. Die inseldinger müssen nur für den fall des blackouts dazugekauft werden. Nicht ganz billig, und dazu brauchts noch speicher und ladecontroller. Wenn ich mir ausrechene wie lange mein 24V 100ah speicher die 250W oelheizung betreiben könnte ... das ist traurig.
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250W für einen Ölheizung? Wieviele hundert kW liefert das Ding? Aber zum Thema: Nein, geht nicht. Einspeisewechselrichter betreiben einen hohen Aufwand, eine Inselnetzbildung festzustellen und schalten dann ab. Das wird in den Vorschriften für automatisch arbeitende Freischaltstellen gefordert. Wenn sie tatsächlich auf einen Inselnetz-Wechselrichter synchronisieren, werden sie das entweder sofort beim Einspeiseversuch merken oder sie braten den, evtl. zusammen mit allen angeschlossenen Geräten. Das würde ich mir gut überlegen, könnte kostspielig werden. Notstromanlagen arbeiten sonst entweder im offline-Betrieb wenn man das so nennen möchte, sprich bei Stromausfall wird nahezu unterbrechungfrei auf Notstrom umgeschaltet (bei Dieselgeneratoren fällt der Strom aus bis die Aggregate gestartet und betriebsbereit sind), oder im Online-Betrieb, bei dem das gespeiste Netz ständig aus einer gepufferten USV versorgt wird. Im Stromausfall übernimmt deren Speicher unterbrechungsfrei die Versorgung, wenn vorhanden werden Dieselaggregate gestartet, die den Eingang der USV wieder versorgen, so daß der Speicher nicht erschöpft wird.
Ben B. schrieb: > 250W für einen Ölheizung? Wieviele hundert kW liefert das Ding? Ich glaub die hat 25kw. 250W ist mit laufendem gebläse und kompressor. Einschaltzeiten sind 50% wenn's draussen arschkalt ist. Die wasserpumpen alleine brauchen 20W hauptkreis und 10W bodenheizung.
Ben B. schrieb: > Aber zum Thema: Nein, geht nicht. Einspeisewechselrichter betreiben > einen hohen Aufwand, eine Inselnetzbildung festzustellen und schalten > dann ab. Das wird in den Vorschriften für automatisch arbeitende > Freischaltstellen gefordert. Wenn sie tatsächlich auf einen > Inselnetz-Wechselrichter synchronisieren, werden sie das entweder sofort > beim Einspeiseversuch merken oder sie braten den, evtl. zusammen mit > allen angeschlossenen Geräten. Das würde ich mir gut überlegen, könnte > kostspielig werden. Ob der Aufwand jetzt wirklich so groß ist? Ich denke die werden sich nicht viel anders verhalten als der Mikro-Wechselrichter im Youtube Video. Die Vorschriften diesbezüglich sind ja auch für alle gleich. D.h. wenn man dafür sorgt das er in Nulleinspeisung (gegenüber Umrichter) läuft, dürfte die Chance nicht schlecht stehen das es geht. Aber wie obiges Beispiel zeigt muss er sehr sehr schnell nachregeln bzw. Lastsprünge müssen vermieden werden.
Jörg S. schrieb: > wenn man dafür sorgt das er in Nulleinspeisung (gegenüber Umrichter) > läuft, dürfte die Chance nicht schlecht stehen das es geht. Ich würde das NICHT versuchen. Dabei wird zu 99% etwas hopsgehen, ganz einfach weil die nulleinspeisung mehrere sekunden regelzeit hat. Mit einem grossen synchrongenerator, kräftiger grundlast und kleinem wechselrichter könnte das aber gehen. Das "grosse" netzt läuft ja auch so.
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Es gibt für jede Solaranlage mit Speicher die Option "Notstrom", kostet halt etwas, bei Netzausfall dauert es etwa 20Sek bis das Haus auf Notstrom läuft, kommt das Netz wieder, dauert die Rückschaltung etwas länger, etwa bis zu 30Sek. Dazwischen ist natürlich eine komplette 3phasige Abschalt-/Umschaltmimik, hat bei meiner Anlage etwa 2.500,-€ Aufpreis gekostet, da doch ein größerer Aufwand bei der Verdrahtung in der Hausverteilung nötig war, es werden dabei auch alle 3-phasigen Anschlüsse abgeworfen, (Hobbykeller, Garage, Wallbox, usw.) Bei Neubauten mit gleichzeitiger Installation kommt es erheblich billiger.
Pepe T. schrieb: > Die grid-tie sind im normalfall schon vorhanden und im dauerbetrieb. Die > inseldinger müssen nur für den fall des blackouts dazugekauft werden. > Nicht ganz billig, und dazu brauchts noch speicher und ladecontroller. Wenn man sich heute für einen Akkuspeicher wie BYD entscheidet, dann muss man eben auch einen entsprechenden HybridWR dazukaufen. Das schöne, die Hersteller haben die Diger getestet und diese funktionieren im Fall der Fälle, ohne das irgendwas im Haus abraucht. Darum vorher Augen auf beim WR Kauf! Basteln ist ja schön und gut, aber am zentralen Punkt des Hausnetzes muss es nun wirklich nicht sein.
Sven L. schrieb: > aber am zentralen Punkt des Hausnetzes > muss es nun wirklich nicht sein. Sagt der angsthase.
Ben B. schrieb: > Aber zum Thema: Nein, geht nicht. Einspeisewechselrichter betreiben > einen hohen Aufwand, eine Inselnetzbildung festzustellen und schalten > dann ab. Das wird in den Vorschriften für automatisch arbeitende > Freischaltstellen gefordert. Wenn sie tatsächlich auf einen > Inselnetz-Wechselrichter synchronisieren, werden sie das entweder sofort > beim Einspeiseversuch merken oder sie braten den, evtl. zusammen mit > allen angeschlossenen Geräten. Das würde ich mir gut überlegen, könnte > kostspielig werden. Die AC-Kopplung von Einspeisewechselrichtern mit Inselnetz-Batteriewechselrichtern ist durchaus üblich und funktioniert. Allerdings muss der Batteriewechselrichter nicht nur ein Netz "vorgaukeln", sondern er muss auch in der Lage sein, die ins Inselnetz eingespeiste Leistung in die Batterie zu laden, wenn sie gerade nicht von Verbrauchern abgenommen wird. Wie man im Video sieht, geht das natürlich nicht mit jedem Batteriewechselrichter, aber beispielsweise SMA Sunny Island, Victron Multiplus und Studer Xtender sind ausdrücklich dafür gedacht. Auch darf die Leistung des Einspeisewechselrichters natürlich nicht größer sein als die mögliche Leistung des Batteriewechselrichters. Wenn die Batterie voll wird, wird vom Batteriewechselrichter die Frequenz des Inselnetzes erhöht, um den Einspeisewechselrichter herunterzuregeln oder abzuschalten.
Pepe T. schrieb: > Sagt der angsthase. Nein, sagt jemand der nicht an grenzenloser Selbstüberschätzung leidet. Wer es kann der fragt nicht, sondern macht einfach! Für alle andere gibt es fertige Lösungen, die sicher funktionieren.
Jup, und läuft hier wunderbar in der Kombi Victron und Fronius. Geht auch in 3 Phasig mit Leistung.
H. L. schrieb: > Es gibt für jede Solaranlage mit Speicher die Option "Notstrom", > kostet halt etwas, bei Netzausfall dauert es etwa 20Sek bis das Haus auf > Notstrom läuft, kommt das Netz wieder, dauert die Rückschaltung etwas > länger, etwa bis zu 30Sek. Dazwischen ist natürlich eine komplette > 3phasige Abschalt-/Umschaltmimik, hat bei meiner Anlage etwa 2.500,-€ > Aufpreis gekostet, da doch ein größerer Aufwand bei der Verdrahtung in > der Hausverteilung nötig war, es werden dabei auch alle 3-phasigen > Anschlüsse abgeworfen, (Hobbykeller, Garage, Wallbox, usw.) > Bei Neubauten mit gleichzeitiger Installation kommt es erheblich > billiger. Das hier
hallo in die runde... kann ich dem wechselrichter mit einer backup-stromquelle... z.b. jackery powerstation den netzbetrieb "vorgaukeln"??? vorher die hauptsicherung raus! sonnige grüße aus franken
Die Victron enthalten Ladegerät und Wechselrichter. Aus dem Grund können die die Last auf den Phasen ausgleichen. Dadurch beliebt das Inselnetz stabil genug dass der PV Wechselrichter weiterhin Leistung einspeist. Wenn der Akku voll wird hebt der Victron die Frequenz an und regelt damit den WR ab. Deshalb hat Victron da die 1:1 Regel. SMA bietet bei ihren eigen WR's und deren Sonnyboy's die Option das der Sonnyboy oder Tricore Faktor 3 größer sein darf. Geht aber nur weil die zusätzlich miteinander Daten austauschen. Bis 150 kW bietet das eigentlich jeder an. Aber da treten die Grenzen ihrer Regel zu Tage, sonst könnte man die größer bauen.
(Normale Drehstrom) Wechselrichter enthalten eine Endstufenbrücke mit 6 Transistoren. Die Ausgangsschaltung ist deshalb Dreieck und kann nur symmetrische Leistung einspeisen. Um einen Null zu erzeugen brauchst du 3 einzelne Wechselrichter in Sternschaltung mit je einer H-Endstufe zu 4 Transistoren. Macht Summa Summarum 12 Transistoren oder der doppelte Aufwand oder der doppelte Preis. Momentan noch mehr weil nix lieferbar ist wegen dem Energie und Blackout Ampel-Gehampel. Wenn du jetzt eine unsymmetrische Last hast, liefert einer der Inselwechselrichter und zwei gehen in in den Ladebetrieb. Summa Summarum macht das für die Batterie wieder Null und für den Netzgebundenen Wechselrichter die Last X welche du symmetrisch oder unsymmetrisch oder wie auch immer ziehst. Daher die 1:1 Regel von Victron weil die Schieflast nie größer werden darf als der Multiplus ausgleichen kann. Jedenfalls brauchst du entweder ein Netz oder eine Batterie um die Schaltvorgänge und Unsymmetrien auszugleichen. Die Zwischenkreiskondensatoren sind im Zweifel viel zu klein und die Regler zu langsam was man ja auch in den YT Videos sieht. Ach ja, die Inselwechselrichter sind mit Ringkerntrafos aufgebaut. Im Gegensatz zu "normalen" WR sind die immer galvanisch getrennt. Der Ringkerntrafo hat nur auf der Niedervolt Seite die Schalttransistoren für eine PWM welche auch als gesteuerte Gleichrichter arbeiten können. Aus diesem Grund braucht man entweders zwei Leute mit Abitur oder einen Gabestapler zum Aufbauen. SMA Sunny Island >60kg pro Phase. Aus dem gleichen Grund sind sie auch teuerer und können in beiden Richtungen arbeiten. Bei einem normalen Schaltregler hätte man den doppelten Aufwand weil man auf prim und sek Seite eine PWM brauchen würde. Victron macht das auch mit Ringkern und ich weis nicht, ob das jemand anders macht.
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H. L. schrieb: > Es gibt für jede Solaranlage mit Speicher die Option "Notstrom", kostet > halt etwas, bei Netzausfall dauert es etwa 20Sek bis das Haus auf > Notstrom läuft, kommt das Netz wieder, dauert die Rückschaltung etwas > länger, etwa bis zu 30Sek. Könntest du dies etwas spezifizieren? Der Thread geht ja um die Kombination BYD (Speicher) und Kostal Plenticore (Hybrid Wechselrichter). Wenn du sagst, dass es für "JEDE" Solaranlage mit Speicher eine Notstrom Option gibt, könntest du mir sagen, wie genau diese für BYD und Kostal Plenticore aussehen müsste? Ich stehe nämlich genau vor demselben Problem: Wie bekomme ich eine Notstromlösung für meine Plenticore & BYD Kombination hin.
Hallo, hab selbes Problem und nein, es wird hierfür keine wirklich bezahlbare Lösung geben. Mein Hack. Die Sicherungen identifizieren, die für die wesentlichen Verbraucher (Heizung, Kühlschrank, IT-Umgebung (Fritzbox, Kabel, etc.) zuständig sind, dann kleinen separaten Sicherungsschrank diese Sicherungen "umleiten" (Manueller Umschalter, damit Strom alternativ vom Hauptnetz oder von der Insel kommt). Dann 4x140Ah AGM Batterien seriell (ca. 600€) + Vevor 5kw Hybrid Wechselrichter (ca. 500€). Umschalter beim PVDC Eingang des Plenticore. PV Module so verschalten, dass max OPV bei 120V liegt (9St -> 3xparallel 3inReihe). Bei geringerem Strombedarf reicht vlt. der 3kw mit 24v, dann kostet es auch nur die Hälfte. Mit ein bisschen Arbeit hat man dann für 1.200€ 7,2kw Strom. Ich kauf noch ein kleines Notstromaggregat dazu, um die Batterien ggfls. noch zu laden, wenn mal wirklich alles danebenläuft. Ein hoch auf unsere grüne Regierung.
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