Forum: Platinen LCD Digitalmikroskop - Empfehlung


von Ingo D. (ingo2011)


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Hallo zusammen,

da die Augen immer schlechter werden, bin ich auf der Suche, nach einem 
LCD Mikroskop.

Habt ihr eine Empfehlung ?

Da das alles nur für das Hobby ist, muss das nichts professionelles 
sein.
Hin und wieder mal ein paar SMD-Teile bestücken bzw. Lötpunkte mal 
kontrollieren.
Bei Amazon gibt es ja jede Menge z.B.

https://www.amazon.de/Digitalmikroskop-Bysameyee-LED-Leuchten-M%C3%BCnzsammlung-Reparaturl%C3%B6ten/dp/B07Q357P49/ref=sr_1_66?keywords=LCD-Digital-Mikroskop&qid=1646386246&sr=8-66


Gruß Ingo

von billiguser (Gast)


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Ingo D. schrieb:
> Habt ihr eine Empfehlung ?

Mit diesen Mikroskopen leidet man, speziell durch die
Verzögerung die durch die rechnergesteuerte Bildaufnahme
entsteht. Je nach Qualität/Geschwindigkeit kann man da
schon nicht mehr vernünftig löten bzw. hantieren.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Hi!

Habe schon länger eines von den etwas teureren Andonstar Mikroskopen.
Ich bin mir nicht sicher, ob es die Type überhaupt so noch gibt, darum 
poste ich jetzt mal keine Bezeichnung...

Besorg' dir aber unbedingt Polarisierungsfolie als "Upgrade".
Die kommen auf die LEDs und die Linse.
Damit kannst du Reflektionen minimieren und den Kontrast erhöhen.
Ohne dem macht so ein Mikroskop nur halb so viel Spaß!

Vor allem bei schwach lesbarer Bauteilbeschriftung sind die Folie Gold 
wert!

73

von Klaus W. (mfgkw)


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Ich habe lange mit demselben Problem gehadert und mir jetzt ein 
Stereo-Mikroskop gekauft.
Das ist ein Bresser Mikroskop Biorit ICD-CS 5x-20x Auflicht Stereo 
Mikroskop geworden für unter 400€ leider.
Finde ich einen für mich akzeptablen Kompromiß zwischen Nutzen und 
bezahlbar. Immerhin kauft man das nur einmal und gönnt den altersmüden 
Augen ein paar Jahre mehr.

Da sieht man deutlich besser (wegen 3D) beim Löten als mit einem nackten 
Bildschirm, der ja nur ein Auge hat.

Dafür kann man nicht eben mal ein Bild machen.
Es gibt dafür auch eine Digitalkamera zum Einstecken, das überzeugt mich 
allerdings bislang nicht (evtl. nur wegen Software, habe kein Windows).

Es gibt auch welche mit Stereo plus drittem Blick für die Kamera, aber 
das ist für mich nicht nötig und wohl auch gleich nochmal teurer.

von Klaus W. (mfgkw)


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Hans W. schrieb:
> Besorg' dir aber unbedingt Polarisierungsfolie als "Upgrade".
> Die kommen auf die LEDs und die Linse.
> Damit kannst du Reflektionen minimieren und den Kontrast erhöhen.
> Ohne dem macht so ein Mikroskop nur halb so viel Spaß!

Interessant, danke!
Gibt es einen konkreten Tip dazu?

von Ingo D. (ingo2011)


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Hallo Klaus W.,
danke für den Tip.
Ein einfaches Bresser-Stereomikroskop habe ich hier. Da komme ich aber 
sehr
schlecht mit meiner Brille klar, daher der Wunsch nach einem 
LCD-Mikroskop.

Gruß Ingo

Klaus W. schrieb:
>Das ist ein Bresser Mikroskop Biorit ICD-CS 5x-20x Auflicht Stereo
>Mikroskop geworden

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Klaus W. schrieb:
> Hans W. schrieb:
>> Besorg' dir aber unbedingt Polarisierungsfolie als "Upgrade".
>> Die kommen auf die LEDs und die Linse.
>> Damit kannst du Reflektionen minimieren und den Kontrast erhöhen.
>> Ohne dem macht so ein Mikroskop nur halb so viel Spaß!
>
> Interessant, danke!
> Gibt es einen konkreten Tip dazu?

Wie gesagt, ich habe das alles schon über 5 Jahre... damals hat jemand 
in US im EEVBlog-Forum passend ausgeschnittene Filterfolien quasi für 
aufgerundetes Brief-Porto verkauft.

Kürzlich ist aber beim EEVBlog dazu wieder was aufgetaucht:
https://www.youtube.com/watch?v=MvFf9RSJUhk

Polarisierende Folien gibt's bei Amazon für relativ kleines Geld. 
Einfach für die LEDs und die Linse passend ausscheiden. Diese 
Schwanenhals LEDs kann man dann um einige Grad verdrehen zum 
Feinabstimmen..

Gerade für stark reflektierende Lötstellen ist das ein Unterschied wie 
Tag und Nacht.

Der Kommentar von oben bzgl. der Zeitverzögerung dürfte bei manchen 
Mikroskopen stimmen... aber nicht bei allen. Meines ist für meine 
Nutzung i.O. Die Verzögerung ist zumindest am LCD nicht tragisch. Am 
HDMI habe ich's nicht probiert...

Diskussionen zu den Typen findest du immer wieder... "Andonstar 
microsope" sollte einige treffer liefern :)

73

von Karl (Gast)


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Ingo D. schrieb:
> Habt ihr eine Empfehlung ?

Gar keines. Ich habe diverse von diesen Teilen durch und bin wie Klaus 
bei einem Stereo-Mikroskop gelandet. Ist zwar teurer aber 100x besser.

Ingo D. schrieb:
> Ein einfaches Bresser-Stereomikroskop habe ich hier. Da komme ich aber
> sehr
> schlecht mit meiner Brille klar,

Ich bin auch Brillenträger. Ist eine reine Gewöhnungssache.

von Thomas W. (goaty)


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Definitiv Stereomikroskop. Ich nehm die Brille ab und stell so scharf. 
Geht vielleicht nicht, wenn man zwei stark unterschiedliche Stärken hat.

von billiguser (Gast)


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Thomas W. schrieb:
> Geht vielleicht nicht, wenn man zwei stark unterschiedliche Stärken hat.

Doch das geht weil man die Okulare gegeneinander in der Schärfe
verstellen kann.

von Patrick L. (Firma: S-C-I DATA GbR) (pali64)


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Bei guten Stereomikroskopen, kann man die Brille sogar anlassen, habe da 
eins , das ist an einem Langen Ausleger, ist ein Triocular (Mit Kamera) 
aber ich arbeite nie mit dem Bildschirm, sondern verwende diesen 
höchstens zum Fotos machen und den Kunden "eben mal was zu zeigen"

Aber empfehle für das SMD löten ein Zoom zu nehmen und wichtig echtes 
Stereo, nicht eins das nur eine Linse unten hat!

von Nachdenklicher (Gast)


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billiguser schrieb:
> Doch das geht weil man die Okulare gegeneinander in der Schärfe
> verstellen kann.

Aber nur, wenn es um den reinen Ausgleich kurzsichtig/weitsichtig geht, 
also salopp gesagt für diejenigen, die ihre Lesebrille an der 
Supermarktkasse bekommen.
Mit Hornhautverkrümmung kannste da nix durch Einstellung am Mikroskop 
reißen.

Ich habe ein ganz billiges elektronisches, sieht aus wie das auf dem 
Foto gabz oben aber ohne Handyanbindung und ich komme damit gut klar. 
Nur Die-Fotos gehen damit nicht, da reicht die Auflösung nicht.
Im Gegensatz zum rein optischen braucht man sich auch nicht 
drüberbeugen, wenn man lötet und sitzt nicht mit krummem Rücken und dem 
Gesicht mitten im aufsteigenden Dampf.

von Thomas W. (goaty)


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Mit der richtigen Höhe von Stuhl, Tisch und Mikroskop und dem 45° Knick 
plus Lötdampfabsaugung sollte es kein Problem sein.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Nachdenklicher schrieb:
> Mit Hornhautverkrümmung kannste da nix durch Einstellung am Mikroskop
> reißen.

Kann ich bestätigen.... bei mir ist die nicht wirklich dramatisch, aber 
so ein LCD Mikroskop finde ich bedeutend angenehmer und weniger 
ermüdend. (Sehe sonst lt. Augenarzt übrigens hervorragend!)

Aber ich arbeite auch nur sporadisch wenige Minuten mit dem Ding.
Bei dem Use-Case stellt sich sowieso die Frage, ob ein "echtes" sich 
bezahlt macht.

Gute Optik kostet auch wenn sie schon steinalt ist vergleichsweise viel 
Geld.

Interessehalber habe ich mal Amazon durchsucht... meines schaut ähnlich 
dem andonstar ADSM302 aus. Ob's das selbe ist, kann ich aber nicht 
sagen.
Für meine Anforderungen (also alle 1-2 Monate mal eben 10 Prototypen 
kontrollieren).

73

von Ingo D. (ingo2011)


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Hallo Hans W.,

die Hornhautverkrümmung ist bei mir auch das Problem.
Aber, egal.
Hatte gerade mit nem Kumpel ne Telko. Der hat auch das ADSM302 und mir 
eine Live-Demo gezeigt. Das Teil macht einen guten Eindruck, habe es 
jetzt auch bestellt.

Vielen Dank an alle, für die Tips.

Gruß Ingo

Hans W. schrieb:
> Nachdenklicher schrieb:
>> Mit Hornhautverkrümmung kannste da nix durch Einstellung am Mikroskop
>> reißen.
>
> Interessehalber habe ich mal Amazon durchsucht... meines schaut ähnlich
> dem andonstar ADSM302 aus. Ob's das selbe ist, kann ich aber nicht
> sagen.

von Uli S. (uli12us)


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billiguser, das ist nicht wahr, ich hab genau das oben, das hat keine 
sichtbare Verzögerung. Jedoch die USB-Mikroskope (was dieses Teil gar 
nicht kann, das wird da drüber lediglich geladen) weisen eine deutliche 
Verzögerung auf. Die angegebene Vergrösserung ist natürlch schamlos 
gelogen.
Mit viel Glück erhält man eine quadratische Vergrösserung, die annähernd 
an die Behauptung rankommt. Heisst real 40 entspräche Quadratisch 1600.
Der Nachteil von dem Teil ist, dass es recht schwierig ist, die richtige 
Helligkeit einzustellen. Einfach weil die Kamera das ausregelt.

von Manfred (Gast)


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Klaus W. schrieb:
> Das ist ein Bresser Mikroskop Biorit ICD-CS 5x-20x Auflicht Stereo
> Mikroskop geworden für unter 400€ leider.

Autsch, das Ding ist ja unverschämt teuer geworden. Hast Du wirklich 
5-20x oder 10-20x?

Das 10-20x habe ich 07/2019 für 260 Euro bekommen, nun sind wir bei 360 
Euro und legen für 5x sogar noch 80 Euro drauf :-(

Der Link zum Händler lässt sich hier nicht posten, klappt hoffentlich 
als Textanhang.

Schuld am Kauf ist dieses verdammte Forum, aber ich bedauere es nicht, 
kann damit gut arbeiten. Das Mikroskop wurde natürlich in China 
gefertigt, bei A* findet man identisch aussehende Geräte günstiger - 
aber es scheint sich noch niemand getraut zu haben.

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