Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 20x5mm Sicherung mit Granulat?


von Bert S. (kautschuck)


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Hi,

Ich habe ein paar 20x5mm 8A, 250VAC (fsm8,0b )Sicherungen bestellt, 
welche eine Art Granulat enthalten.

Nun frage ich mich, was genau diese Sicherungen besonders macht und ob 
die evtl. Vorteile/Nachteile haben gegenüber z.B Keramiksicherungen oder 
diese Drahtsicherungen?

von mm (Gast)


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Das "Granulat" ist normalerweise Sand, der als Löschmittel für einen 
eventuellen Lichtbogen beim "Durchbrennen" der Sicherung dient.

von Philipp K. (philipp_k59)


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Ich denke der Quarzsand ist dafür da das die Sicherung Mittelträge bzw 
träger auslöst.

von Bert S. (kautschuck)


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mm schrieb:
> Das "Granulat" ist normalerweise Sand, der als Löschmittel für
> einen
> eventuellen Lichtbogen beim "Durchbrennen" der Sicherung dient.

Ok danke, dann hat das also durchaus Vorteile gegenüber einer normalen 
Drahtsicherung.

von H. H. (Gast)


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Bert S. schrieb:
> mm schrieb:
>> Das "Granulat" ist normalerweise Sand, der als Löschmittel für
>> einen
>> eventuellen Lichtbogen beim "Durchbrennen" der Sicherung dient.
>
> Ok danke, dann hat das also durchaus Vorteile gegenüber einer normalen
> Drahtsicherung.

Ja, das Schaltvermögen ist deutlich größer.

von Thomas R. (thomasr)


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Die 5x20 Sicherungen gibt es mit verschiedenen Schaltvermögen, je nach 
Anwendungsfall. Die durchsichtige Glasröhre mit sichtbarem Draht ist 
dabei nur für einfache Anwendungen (meist innerhalb von Geräten und 
kleiner als ca. 1A)
Die nächste Stufe ist die Füllung mit Sand, bei noch höheren 
Anforderungen wird das Rohr aus Keramik hergestellt.

Besonders bei größeren Strömen im 230Volt Bereich splittern die 
einfachen Glasröhrchen im Falle eines Kurzschlusses und/oder es kann 
sogar zum Durchlegieren kommen!

von Rudi Ratlos (Gast)


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Glassicherungen mit 'Löschmittel' hab ich auch noch nie gesehen. 
Normalerweise gibts die nur in Keramik. Die stecken in hochwertigen 
Multimetern.
Kühlmittel ist vielleicht die bessere Bezeichnung. Wenn viel Strom 
fließt entsteht viel Wärme, die wird vom Löschmittel abgeleitet. 
Theoretisch löst also die Sicherung dadurch später aus. Das ist halt 
abhängig vom Strom der fließt, also bei Kurzschluss löst sie sofort aus, 
je nach Kennlinie.
De facto dauert es eine "Ewigkeit", bis eine Sicherung durchbrennt. 
Weshalb in Multimetern meist sehr teure ULTRAFLINK (Keramik, 
Löschmittel) benutzt werden.

Mir ist einmal eine DMM-20A durchgebrannt, die Platinen innen waren nach 
dem Aufschrauben noch kochendheiß, soviel Wärme entstand da .

von VCL11 (nostalgiker)


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Rudi Ratlos schrieb:
> De facto dauert es eine "Ewigkeit", bis eine Sicherung durchbrennt.
> Weshalb in Multimetern meist sehr teure ULTRAFLINK (Keramik,
> Löschmittel) benutzt werden.

Daher werden ja zumindest in besseren Multimetern entsprechende 
Sicherungen verbaut. Da gab es doch erst einen Thread, warum die Dinger 
so teuer sind.

Hier noch ein Anhang für den TE und Interessierte.

von Rudi Ratlos (Gast)


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E34 L. schrieb:
> Da gab es doch erst einen Thread,

Da gabs eh schon mehrere. Der Trick (zu deinem Wiki-Bild) ist die 
Kennlinie. Und diese löst eben erst bei irrsinnig hohen Strömen aus.
Das ist nicht so einfach. Bei gewissen (teureren) Sicherungen kannst 
eine Kennlinie herunterladen. Da sieht man deutlich, ab welchen Strömen 
UND in welcher Zeit das auslöst - so übern Daumen .

Und so übern Daumen kann man das nicht sagen. Im Zweifelsfall sollte man 
--immer-- eine (Super-)Flink mit zu kleinem Wert einbauen. Beispiel:
Ich hab ins Voltcraft 'danach' eine 8A-SUPERFLINK (statt 20A) 
reingebaut. Das war mir eine Lehre. Mein Wissen stammt auch von diesem 
Ereignis.

Ich hab auf die Schnelle meine Kennlinien-Bilder nicht gefunden. Aber 
die differieren sowieso alle. Heißt im Klartext: Superflink 10A ist 
ungleich Superflink 10A.

von Rudi Ratlos (Gast)


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Steht eh in deinem Bild, aber das übersieht man gern,

Beim *zehnfachen(!) Nennstrom* schalten sie ab in ? Sekunden?
Also bei 20A sind das mindestens 200A Stromfluß bis zum Auslösen.
Alles klar ?

von rs (Gast)


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Die Sicherungen werden durchaus mit unterschiedlichen "Current Breaking 
Capacities" angeboten (z. B. IEC 60127 - 3 Klassen).

Dabei kenne ich nur die keramischen Sicherungen mit der "High Current 
Breaking Capacity".

Beispielsweise darf eine Sicherung ohne "High Current Breaking Capacity 
1500A" nicht unter Last gewechselt werden.

Grüße
RS

von H. H. (Gast)


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Rudi Ratlos schrieb:
> Glassicherungen mit 'Löschmittel' hab ich auch noch nie gesehen.

Es war schon bekannt, dass du keine Ahnung hast.

von Rudi Ratlos (Gast)


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rs schrieb:
> Beispielsweise
> darf eine Sicherung nicht unter Last gewechselt werden.

Das hättest dem stolzen Erdogan zu seinem neumodernen russischen 
NATO-Raketenabwehrsystem S400 schreiben sollen, niemals unter Last ...

zu spät.

H. H. schrieb:
> Es war schon bekannt, dass du keine Ahnung hast.

Jetzt hab ich sie angefunden, wer weiß wie lange es noch Internet gibt,
beachte bitte die Time-Current-Curve ,
damit du noch vor dem Bohnenkaffee weißt, wie 'es' funktioniert.

Fröhlichen Kriech ...     oder  schon zu alt zum Kriechen?

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