Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik FritzBox 6490 defektes Bauteil bestimmen


von Florian H. (fh-23)


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Hallo zusammen,

bei meiner FritzBox ist mindestens ein Bauteil defekt.
Auf dem ersten Bild sieht man rechts unten deutlich die Verfärbungen auf 
der Platine. Auf dem zweiten Bild wurde mit Alkohol gereinigt. Dabei hat 
sich das defekte Bauteil bereits von der Platine gelöst.
Ich vermute das Bauteil links daneben ist das gleiche. Ich bin kein 
Experte, glaube aber es könnten Keramik Kondensatoren sein.
Als nächstes würde ich den hoffentlich intakten Baustein aus löten um 
die Kapazitäten mit einem Multimeter zu bestimmen.
Vorher wollte ich aber nochmal nachfragen, ob jemand bereits die 
Bauteile beschreiben kann oder andere Tipps hat.

Gruß,
Florian

von Thomas Z. (usbman)


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das kaputte Bauteil war mit ziemlicher Sicherheit eine Ferrit Spule.
Das bedeutet irgendwo hinter dieser Spule ist ein Kurzschluss. Das ist 
nichts für Anfänger.

von A. B. (Gast)


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Thomas Z. schrieb:
> das kaputte Bauteil war mit ziemlicher Sicherheit eine Ferrit Spule.
> Das bedeutet irgendwo hinter dieser Spule ist ein Kurzschluss. Das ist

Möglich, aber da beide Leitungen durch ein symm. Paar von Ferritspulen 
gehen und die zweite noch völlig intakt aussieht ...

Vorschlag: die zweite links daneben mit Ohmmeter prüfen, wenn die 
Durchgang hat, die rechte auslöten und versuchsweise mit Schaltdraht 
überbrücken.
Die Spule hat keine "lebenswichtige" Funktion, sondern soll nur 
HF-Störungen über die Stromversorgung rein/raus mindern.

Ich hatte mal 'ne andere FritzBox, wo eine der beiden Spulen optisch 
zwar ok aussah, aber keinen Durchgang mehr hatte: Entfernt und 
Drahtbrücke -> ging wieder. Das ist zwar keine Dauerlösung, aber 
Gedanken um ein passendes Ersatzteil macht man sich erst, wenn es nach 
überbrücken wieder geht.

von Florian H. (fh-23)


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Danke für das schnelle Feedback.
Beim linken Bauteil habe ich Durchgang gemessen.
Zum Überbrücken habe ich das Bein eines THT Widerstands verwendet.
Damit funktioniert die FritzBox wieder.
Fürs erste habe lasse ich mir von Vodafone deren standard Router 
schicken. Die Langfristige Lösung überlege ich mir in Ruhe.
Nochmal vielen Dank.
Gruß,
Florian

von A. B. (Gast)


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Gut, das ist erfreulich. Zum Ersatz: Bei mir hatte ich Bauform 1206, 3A, 
50 Ohm  (bei 100MHz) genommen. So etwas ist im Prinzip nix besonderes, 
das Problem ist eher, davon eine "kleinere" Anzahl zu bekommen ...
Die Impedanz ist unkritisch, Bauform 1206 und mind. 3A sollte sie schon 
vertragen. In der Bucht gibt's da sicher passendes. Nur ist vorsicht 
beim Einbau geboten:

Keine mechanische Belastung, und auch möglichst wenig thermische. Die 
sind nämlich ähnlich hinterhältig wie die MLCC-Kondensatoren, zu starke 
mechanische Belastung ergibt Risse, und die dann zu Kurzschluss oder 
Unterbrechung und dann wie hier zu Rauchentwicklung führen.

von Mikrowilli (Gast)


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Das zerstörte Bauteil war eine SMD-Induktivität wie z.B. diese hier: 
https://www.reichelt.de/smd-induktivitaet-1806-1-5-a-mur-blm41pg102sn-p245494.html?CCOUNTRY=445&LANGUAGE=de&trstct=pos_1&nbc=1&&r=1

Man sieht, daß ein größerer alternativer Footprint für eine 
Gegentaktdrossel vorgesehen ist, die Gleichtaktströme auf der Leitung 
zum Steckernetzteil noch wirkungsvoller unterdrücken könnte als die 
beiden Einzeldrosseln; hat sich bei den Zulassungsmessungen aber 
offenbar als nicht erforderlich herausgestellt.

Das Gerät funktioniert natürlich auch mit einem Stückchen Draht anstelle 
der Induktivität, ist vielleicht nur etwas empfindlicher gegen aus dem 
Stromnetz kommende Störungen (oder Du und Deine Nachbarn leiden mehr 
unter den aus der Fritzbox kommenden Störungen ;-))

von H. H. (Gast)


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A. B. schrieb:
> Gut, das ist erfreulich. Zum Ersatz: Bei mir hatte ich Bauform 1206, 3A,
> 50 Ohm  (bei 100MHz) genommen. So etwas ist im Prinzip nix besonderes,
> das Problem ist eher, davon eine "kleinere" Anzahl zu bekommen ...
> Die Impedanz ist unkritisch, Bauform 1206 und mind. 3A sollte sie schon
> vertragen.

Ich würde einfach die größeren Pads nutzen, und dort einen Draht mit 
Dämpfungsperle anlöten.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Florian H. schrieb:
> Fürs erste habe lasse ich mir von Vodafone deren standard Router
> schicken.

Halte mal die Hand drauf, schön warm...
Die Mistdinger genehmigen sich um die 25W, was dann über 200kWh im Jahr 
bedeutet und je nach gegenwärtigem Stromvertragswahnsinn zwischen 60 und 
120€ bedeutet, jedes Jahr.
Behalte die Fritzbox. Ich persönlich würde einfach überbrücken. Oder 
wenn du eine Ferritperle findest den Rat von Hinz befolgen. Mit ein 
bisschen Elektroschrott im Haus findet sich da was passendes.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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selbst auf PC-motherboards wird man fündig.

von (prx) A. K. (prx)


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H.Joachim S. schrieb:
> Die Mistdinger genehmigen sich um die 25W

Bei meiner 6490 sind es gemessene 12,5W ohne nennenswertem Datentransfer 
und 14,5W bei ~10 MB/s Download. DECT und WLAN sind eingeschaltet.

Eine Hochrechnung der AVM Angabe von maximal 25W als Dauerleistung 
fürs ganze Jahr scheint mir nicht sinnvoll. AVM: "Die Leistungsaufnahme 
beträgt durchschnittlich 8 - 11 Watt und maximal 25 Watt."

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Ich rede ja auch von dem Vodafone-Teil :-), deswegen soll er ja die 
Fritz-Box reparieren/behalten.

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