Hallo zusammen, ich habe folgenden Messaufbau: - Ein Messsystem (dSpace SCALEXIO DS 6121) verfügt über 6 analoge Eingänge, die zwischen Erde und einem Verstärker messen. - Die Verbindung zwischen Messsystem und Verstärker ist als Koaxialkabel ausgeführt. Der Schirm ist mit der Erde verbunden. - Das Messsystem befindet sich in einem Schaltschrank mit zwei Motor-Umrichter (KEBA ServoOne). Sobald der Umrichter in Regelung eingeschaltet wird (Achsen bewegen sich nicht), treten Peaks von ca. 0,1 V alle 40 Sekunden auf (siehe Bild im Anhang). Diese Peaks treten nicht auf, wenn die Umrichter nicht in Regelung sind. Hat jemand eine Idee, woher solche Peaks kommen könnten? (Netfilter/Drosseln sind ordnungsgemäß angeschlossen.) Folgendes habe ich schon probiert: - Das Messsystem habe ich an eine andere Unterverteilung angeschlossen und das Gehäuse so im Schaltschrank angebracht, dass kein Kontakt mit der Erde des Umrichters vorliegt. -> Kein Effekt. - Mit einem anderen Messsystem über ein BNC-T-Stück habe ich auch Analogwerte erfasst. -> Peaks treten in anderem Messsystem nicht auf. -> Das dSpace-System misst jedoch einwandfrei, wenn die Umrichter ausgeschaltet sind. Es befindet sich auch in einem Metallgehäuse. Für weitere Ideen, wie ich das Problem lokalisieren könnte, wäre ich dankbar. Viele Grüße
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Was sind elektromagnetische Verträglichkeit-Peaks? CNC-Techniker schrieb: > Hat jemand eine Idee, woher solche Peaks kommen könnten? > (Netfilter/Drosseln sind ordnungsgemäß angeschlossen.) Du kennst dein System doch hoffentlich besser als jeder andere hier. Ein Signal mit gut 40s Periode taucht gewöhnlich nicht aus heiterem Himmel auf. Das Signal hinterher mühsam wegzufiltern, ist meist der schlechteste Weg. Besser ist immer, die Quelle zu ergründen und dann genau dort etwas dagegen zu unternehmen.
Hallo my2ct, vielen Dank für die Antwort. Mit EMV-Peaks meinte ich EMV-Störsignale. Das sehe ich auch so. Es passiert aber alle 40 Sekunden nichts. Ich habe lediglich den Umrichter angeschaltet und der regelt den Strom auf 0 A. Mehr passiert in dem Schaltschrank nicht. Ich habe schon die ganzen Signale vom Umrichter getract, da ist auch nirgends ein Peak drin. Viele Grüße
Schon mal die Betriebsanleitung oder Konfiguration des Umrichters nach "40s" (o. ä.) bzw. dem Kehrwert als Frequenz durchsucht? Vielleicht kommt man so dem Feature auf die Spur, das für die Peaks verantwortlich sein könnte.
@P. S.: Vielen Dank für die Antwort. Das habe ich schon. Da steht leider nichts drin.
Schalte (zumindest testweise) mal einen aktiven Differentialtastkopf vor das Meßsystem, um zu sehen, ob die Peaks dann immer noch da sind. Sowas kommt oft über Masseschleifen rein...
CNC-Techniker schrieb: > mit zwei Motor-Umrichter (KEBA ServoOne). Sobald der Umrichter in > Regelung eingeschaltet wird Egal welcher davon? CNC Techniker schrieb: > Ich habe lediglich den Umrichter angeschaltet und der regelt den Strom > auf 0 A. Und was passiert, wenn du da mal Leistung anrufst und den Umrichter arbeiten lässt? Was siehst du, wenn du "Masse gegen Masse" misst? Also Masseklemme an Masse und die Tastkopfspitze an andere (etwas entferntere) Massepunkte...
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CNC-Techniker schrieb: > Hallo zusammen, > > ich habe folgenden Messaufbau: > > - Ein Messsystem (dSpace SCALEXIO DS 6121) verfügt über 6 analoge > Eingänge, die zwischen Erde und einem Verstärker messen. > > - Die Verbindung zwischen Messsystem und Verstärker ist als Koaxialkabel > ausgeführt. Der Schirm ist mit der Erde verbunden. > > - Das Messsystem befindet sich in einem Schaltschrank mit zwei > Motor-Umrichter (KEBA ServoOne). Sobald der Umrichter in Regelung > eingeschaltet wird (Achsen bewegen sich nicht), treten Peaks von ca. 0,1 > V alle 40 Sekunden auf (siehe Bild im Anhang). Diese Peaks treten nicht > auf, wenn die Umrichter nicht in Regelung sind. Der wird halt - weil unbelastet alle 40s seinen Zwischenkreis nachladen. Verfizierung: Die Pulsfrequenz wird ansteigen wenn die Last zunimmt...
CNC-Techniker schrieb: > - Ein Messsystem (dSpace SCALEXIO DS 6121) verfügt über 6 analoge > Eingänge, die zwischen Erde und einem Verstärker messen. > > - Die Verbindung zwischen Messsystem und Verstärker ist als Koaxialkabel > ausgeführt. Der Schirm ist mit der Erde verbunden. Ein Koaxialkabel hat ja nur 2 Leiter: den Innenleiter und den Schirm außenrum. Wenn der Schirm jetzt mit der Erde verbunden ist, baust Du unter Umständen eine Masseschleife. Und abhängig von der Größe der Schleife kann man da ganz hervorragend mit Störsignale einfangen... Evtl. musst Du das Erdungskonzept für die Messung nochmal überdenken. Wir können Dir im Rahmen des Forums hier dabei helfen, aber nicht ohne Input von Dir: also zeichne mal auf wo da was mit welcher Erde/Masse verbunden ist und wie lang die Strecken dazwischen in etwa so sind.
@Thorsten: Vielen Dank für die Antwort. Aktive Differentialköpfe habe ich leider nicht. Die Idee mit den Masseschleifen finde ich gut. Ich habe gerade differentiell mit einem anderen Messsystem die Potenzialdifferenzen zw. verschiedenen Massepunkten gemessen. Leider ohne Erfolg. Ich habe den Rauschanteil messen können aber nicht die 40 s Peaks. @Lothar: Vielen Dank für die Antwort: > Egal welche davon? Umrichter 1 oder 2 spielt keine Rolle. Es ist bei beiden gleich. Beide hängen aber am selben Zwischenkreis. Ich hatte gestern schon beim Versorgungsmodul alles mögliche getract, aber da war nichts periodisches, das alle 40 Sekunden sichtbar wird. > Und was passiert, wenn du da mal Leistung anrufst und den Umrichter >arbeiten lässt? Wenn ich Leistung abrufe, wird das Rauschen etwas größer. Mehr passiert nicht. Die 40 Sekunden bleiben gleich. > Was siehst du, wenn du "Masse gegen Masse" misst? >Also Masseklemme an Masse und die Tastkopfspitze an andere (etwas entferntere) Massepunkte... Da sehe ich nur das Rauschen, aber keine 40 Sekunden Peaks.
@MiWi: Vielen Dank für die Antwort. Das habe ich auch erst gedacht. Das ist aber nicht der Fall. Die Zwischenkreissspannung und der Eingangsstrom des Versorgungsmoduls sind einigermaßen konstant (siehe Bilder im Anhang). Ich habe die Messung bei konstanter Belastung gemacht. Man sieht, dass die Peaks dort auch bei 40 Sekunden bleiben. (Bei Belastung kommen nur noch ein paar kleinere Peaks dazwischen.) @Gerd E.: Vielen Dank für die Antwort. Ja, ich würde auch lieber differentiell messen wollen. Aber das Messsystem kann das leider nicht. Leitungslängen des Koaxialkabels habe ich im Schaltschrank so kurz wie möglich gehalten (< 2 m). 'Entfernung zum Umrichter ist ca. 1 m im Schaltschrank. Ich habe gerade nochmal ein paar Massekabel überall dazwischen gelegt, um die Impedanz einer möglichen Masseschleife zu reduzieren. Keine Chance. Es wird nicht besser. Alle Geräte sind mit der selben Erde verbunden.
CNC-Techniker schrieb: > Ja, ich würde auch lieber > differentiell messen wollen. Aber das Messsystem kann das leider nicht. Vielleicht kannst Du zwei Eingänge nutzen und die Differenz hinterher per Software machen?
CNC-Techniker schrieb: > Ein Messsystem (dSpace SCALEXIO DS 6121) verfügt über 6 analoge > Eingänge, die zwischen Erde und einem Verstärker messen. Da liegt Dein Fehler: Zwischen Erde und... Das unsymmetrische Messsystem darf nicht an Erde liegen, sondern an Ground. Am PE hat es nichts verloren. Beispiel: Der Zwischenkreis liegt ja auch nicht auf Erde.
CNC-Techniker schrieb: > Schaltschrank. Ich habe gerade nochmal ein paar Massekabel überall > dazwischen gelegt, um die Impedanz einer möglichen Masseschleife zu > reduzieren. Keine Chance. Es wird nicht besser. Alle Geräte sind mit der > selben Erde verbunden. hm.... Hast Du ein normales LW oder MW Radio oder einen SDR zur Hand um mal reinzuhöen wie diese Störung klingt? Oft gibt das schnellere Hinweise als das sture betrachten irgendwelcher Diagramme die dann vielleicht auch noch unter Nyquist leiden. Und - bei der KEBA arbeiten auch nur Menschen. Die kann man anrufen und da die hier in der Gegend (OÖ) daheim sind sprechen die auch deutsch. Frag die mal was dieses 40s-Signal sein könnte. Wenn Du mit einem Oszi hineinzoomen könntest liesen sich die Frequenzen des Störsignals feststellen. Dann ließen sich eventuell entsprechende Klappferrite draufwerfen. Trotz allem: ich würd bei solchen Sauereien differenziel messen, auch wenn es bedeutet das Du da noch entsprechende Signalanpassung auf beiden Seiten machen mußt.
@Bernd: Vielen Dank für die Antwort. Das habe ich probiert. Es verursacht noch höhere Peaks. Wenn man reinzoomt, sieht man auch dass diese Peaks nur reines Rauschen sind. Es ist keine Frequenz erkennbar. Es gibt minimale Unterschiede in den Signalen auf den Kabeln, sodass hier teilweise noch größere Peaks entstehen. @Nichtverzweifelter: Vielen Dank für die Antwort. Der Schirm ist auch mit dem Ground verbunden. Das Messsystem ist aber auch gleichzeitig mit PE verbunden. @MiWi: Vielen Dank für die umfangreiche Antwort. Ich habe mal bei KEBA angefragt und warte noch auf Antwort. Ein SDR habe ich leider nicht. Wenn man in die Signale reinzoomt, sieht man nur Rauschen. (Keine eindeutige Frequenz sichtbar.) Aber wahrscheinlich hast du Recht mit dem differentiell messen. Ich überlege nur, ob es sinnvoll ist nach dem o. g. Experiment, ob ich dass nicht außerhalb des Schaltschrankes mache.
Messe mal den Strom der Zuleitung und den zum Bremswiderstand. Vielleicht prüft der Umrichter ja zyklisch etwas. Checke auch ob der NTC im Motor noch sauber isoliert ist... MfG
Da gabs doch mal was bei Solaranlagen, da schickt der Wechselrichter alle Nase lang einen Messimpuls aus. https://www.youtube.com/watch?v=F1Hx3LwYzGo
Armin X. schrieb: > Messe mal den Strom der Zuleitung und den zum Bremswiderstand. > Vielleicht prüft der Umrichter ja zyklisch etwas. Das kenne ich von einigen Umrichtern: Die schalten alle zig Sekunden kurz den Bremchopper ein, um ihn auf Funkion zu prüfen. Kannst Du den Bremschopper abwählen und mal abklemmen? Ist der Bremschopper mit geschickter Leitung angeschlossen? Wie ist der Schirm aufgelegt, schön flächig? Jörg
@Armin X., Joergk, Random: Vielen Dank für die Antworten. Das Keba-Versorgungsmodul ist mit Rückeinspeisung. Ich habe keinen getrennten Bremschopper. Aber ich finde die Information interessant. Möglicherweise gibt es einen internen Bremschopper, der zyklisch getestet wird. Mein Plan ist aktuell Folgender: 1. Ich werde jetzt alle Leitungen an den Umrichtern zusätzlich schirmen. (Die Rückmeldung habe ich zumindest von KEBA bekommmen.) Jetzt ist mir am Montag der Schirmschlauch ausgegangen, weswegen ich wahrscheinlich Ende der Woche erst wieder weitermachen kann. 2. Wenn das nicht hilft, werde ich mal in der Konfiguration nach dem Bremschopper suchen. (Ich bin nur schon alle Parameter durchgegangen und da war nirgends etwas mit 40 Sekunden.)
Was Du mal machen könntest: Schreibe die Zwischenkreisspannung mit. Du wirst einen Differentialtastkoof brauchen, da die ca. 530V symmetrisch zum Sternpunkt liegen. Ist es der Bremschopper (oder der Test der Rückspeiseeinheit), solltest Du alle 40s etwas auf der ZK-Spannung sehen. Jörg
Hallo zusammen, kurzer Zwischenstand: Ich habe alle relevanten Kabel vom Umrichter abgeschirmt und auf Erde gelegt. Die Peaks treten trotzdem auf. Ich werde die Tage nochmal den Hersteller kontaktieren. @JoergK: Vielen Dank für die Antwort. Die Zwischenkreisspannung habe ich schon mitgetract (siehe oben). Da gibt es keine Auffälligkeiten. Ich bin jetzt am Überlegen, ob ich eine differentielle Karte von dSpace kaufe oder über ein SPI/I2C/CAN-Bus das ganze extern messe und dann in den Schaltschrank bringe. Hat jemand eine Idee, was ich nehmen könnte? (Gerne auch mit BNC-Anschlüssen.) Viele Grüße
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