Forum: HF, Funk und Felder SMA Leiterplattenrandverbinder


von Hartmut W. (Gast)


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Mir ist aufgefallen, dass viele SMA Randstecker zwischen Dielektrikum im 
Stecker und dem Leiterplattenrand immer eine kleine Lücke haben. Ist das 
so gewollt? Ich dachte immer es ist am sinnvollsten das Dielektrimum 
direkt an den Rand zu setzen, damit möglichst wenig Impedanzsprung 
vorhanden ist.

von Purzel H. (hacky)


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Ich denke die Hersteller haben sich das ueberlegt. Zumindest findet ja 
auch eine Geometrieaenderung statt. Von welcher Frequenz reden wir denn 
?

von Hartmut W. (Gast)


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Purzel H. schrieb:
> Ich denke die Hersteller haben sich das ueberlegt. Zumindest
> findet ja
> auch eine Geometrieaenderung statt. Von welcher Frequenz reden wir denn
> ?

Wir reden hier von maximal 8 GHz.

von Purzel H. (hacky)


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Es wird sowieso eine Geometrie-Stossstelle, von Stripline auf Koax. Die 
GND Plane geht ja auch nur bis vielleicht 0.5mm an den Platinen Rand. 
Wenn's wichtig ist, allenfalls einen eher teureren Hersteller suchen und 
nicht grad ein Teil aus gepresstem Buechsenblech fuer 1$ verwenden.

von Hartmut W. (Gast)


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Purzel H. schrieb:
> Es wird sowieso eine Geometrie-Stossstelle, von Stripline auf
> Koax. Die
> GND Plane geht ja auch nur bis vielleicht 0.5mm an den Platinen Rand.
> Wenn's wichtig ist, allenfalls einen eher teureren Hersteller suchen und
> nicht grad ein Teil aus gepresstem Buechsenblech fuer 1$ verwenden.

Meine Masselage kommt schon bis zum Platinenrand. Das sind Molex 
73251-2120 Steckverbinder.

von HF-Simulant (Gast)


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Das könnte zur Impedanzkompensation dienen. Wenn du mit der Leitung zum 
Stecker routest hast du an der Schnittstelle eine zu hohe Kapazität, 
weil deine PCB-Leitung dort zusätzlich das Stecker-Dielektrikum und die 
Steckermasse sieht "sieht". Lokal dort zu viel Masse in der Nähe -> 
Shunt C.

Ich hatte gerade letzte Woche so einen Fall: Leitung bis 18 GHz mit 
Übergang auf SMA, da war am Übergang ein unerwünschtes Shunt-C das man 
in Messung und Simulation nachweisen konnte. Lösung in meinem Fall war 
ein kleiner Taper der PCB-Breite in Richtung Stecker (weniger Streufeld 
vom Signalleiter auf dem PCB zum Steckergehäuse), dadurch 10dB besser 
Anpassung bei 18 GHz.

Genausogut könnte man aber am Übergang das Dielektrikum zurückspringen 
lassen, das vermute ich hier als Grund für den Versatz.

von Anita H. (anita1995)


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Hartmut W. schrieb:
> Wir reden hier von maximal 8 GHz.

Nein! Bisher nicht! Nur du bringst gerade 8 ins Spiel! 6 wäre mir lieber

von Hartmut W. (Gast)


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Anita H. schrieb:
> Hartmut W. schrieb:
>
>> Wir reden hier von maximal 8 GHz.
>
> Nein! Bisher nicht! Nur du bringst gerade 8 ins Spiel! 6 wäre mir lieber

Verstehe ich gerade nicht.

von Gerhard H. (ghf)


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HF-Simulant schrieb:
> Das könnte zur Impedanzkompensation dienen. Wenn du mit der Leitung zum
> Stecker routest hast du an der Schnittstelle eine zu hohe Kapazität,
> weil deine PCB-Leitung dort zusätzlich das Stecker-Dielektrikum und die
> Steckermasse sieht "sieht". Lokal dort zu viel Masse in der Nähe ->
> Shunt C.
>
> Ich hatte gerade letzte Woche so einen Fall: Leitung bis 18 GHz mit
> Übergang auf SMA, da war am Übergang ein unerwünschtes Shunt-C das man
> in Messung und Simulation nachweisen konnte. Lösung in meinem Fall war
> ein kleiner Taper der PCB-Breite in Richtung Stecker (weniger Streufeld
> vom Signalleiter auf dem PCB zum Steckergehäuse), dadurch 10dB besser
> Anpassung bei 18 GHz.
>
> Genausogut könnte man aber am Übergang das Dielektrikum zurückspringen
> lassen, das vermute ich hier als Grund für den Versatz.

wir hatten hierüber eine Diskussion in sci.electronics.design, so vor
14 Tagen. "geklauter" content ist in google groups.
JL hat bei der Lötseite von einem SMA-Launcher im freien Raum, 
unverlötet,
eine Impedanz von 100 Ohm gemessen. Da braucht es nicht mehr viel 
Platine
um auf 50 Ohm insgesamt zu kommen.

Ich habe im 4-Lagen JLCPCB-Prozess einen LMX2594-Synthesizer gemacht
und eine Teststruktur mit einer Stripline. 11.5 mil sollen 50 Ohm sein;
ich habe sie 12 mil breit gemacht. Passt. Eigentlich nur als Futter
für den ADS transmission line calculator.
AABBEERR: die SMA-launcher für 1.6mm FR4 2-seitig passen natürlich
überhaupt nicht.

< https://www.flickr.com/photos/137684711@N07/51843174578/in/datetaken/ 
>

Man sieht, dass dort, wo die SMA-Lötstelle ist, die Kapazität viel zu
gross ist. Die Impedanz hat dort einen satten Einbruch.

Tut meinem Synthesizer nix, aber man tastet sich eben vorwärts.
Das Redesign hat Masse-Aussparungen auf den Layern 2 und 3, und
einige Vias damit die Impedanz für den Stripline-Übergang wieder
stimmt.

Der unbestückte SMA am Ende der Leitung sieht schon viel schöner aus.
Die SMA-Launcher mit den 12 mil breiten center-connector-Fähnchen
machen schon Sinn.

Mehr im nächsten DUBUS.

Gruß, Gerhard DK4XP

von Hartmut W. (Gast)


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Gerhard H. schrieb:
> Man sieht, dass dort, wo die SMA-Lötstelle ist, die Kapazität viel zu
> gross ist. Die Impedanz hat dort einen satten Einbruch.

Gute Ausführung. Da ich keinerlei Zugang zu einem 3D EM Simulator habe 
werde ich doch andere Stecker nehmen, wo der Pin nur 0.6mm Dick ist, was 
an meine Leiterbahnbreite 0.5mm für 50Ohm näher herankommt. Zwar könnte 
ich eine CPWG für den Molex Stecker mit Aussparung der 2. Masselage 
machen (Was die Impedanz dann wieder nah an 50 Ohm bringt) aber ich kann 
nicht abschätzen was der Übergang zu den 0.5mm dann bewirkt.

von Gerhard H. (ghf)


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von Sonnet gibt es eine größenbeschränkte freie Version,
die müsste sowas schaffen können.

<   https://www.sonnetsoftware.com/     >

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