Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Tektronik 2213 fängt an zu rauchen - Hoffnung oder Müll?


von Sascha G. (winterlied)


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Hallo,

ich habe heute ein gebrauchtes Tektronik 2213 gekauft. Beim Vorort-Test 
in der Werkstatt eines Hobbyfunkers habe ich mit meinen Messspitzen das 
Testsignal gemessen, um grobe Funktionstüchtigkeit zu prüfen. Sah für 
mich vernünftig aus.
Zuhause habe ich dasselbe noch einmal gemacht. Nach einiger Zeit fing es 
an zu riechen und rechts am Lüftungsgitter kam Rauch heraus.
Ich habe das Gerät geöffnet und sehe aber keine Spuren von verkohlten 
Bauteilen oder geplatzten Kondensatoren. Das Gerät sieht innen aus wie 
neu. Kein Staub, Dreck o.ä. Ich habe das Gerät noch nicht wieder 
angeschaltet.

1. Was denkt ihr? Gibt es noch Hoffnung? Soll ich es einfach wieder 
einschalten und das Beste hoffen? Oder soll ich vorab noch irgendetwas 
prüfen?
2. Kann ich das durch eine dämliche Tastenkonfiguration hervorgerufen 
haben? Kann ich den Messtaster damit geschrottet haben? Der Tastkopf war 
neu (TESTEC LF 312-2).

Danke für eure Antworten!

von Martin L. (makersting)


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Vielleicht schmort nur ein Entstörkondensator. Es berichtete jemand von 
so einen Fall:

Beitrag "Tektronix 2213"

: Bearbeitet durch User
von Jochen F. (jamesy)


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Das dürften die berühmt-berüchtigten Entstörkondensatoren der Marke RIFA 
am Netzeingang sein. Willkommen im Club!

von Jochen F. (jamesy)


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Ergänzung: In dem Modell sind die nicht ganz so leicht zugänglich, aber 
der Tausch lohnt auf jeden Fall!

von Thomas V. (tomv)


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Sofern das Gerät einen Netzfilter direkt an der Kaltgerätebuchse hat, 
schau Dir diesen mal genauer an!

Hatte ich hier schon am 2465B: Bei AUSgeschaltetem Gerät fing es 
plötzlich an zu stinken und zu qualmen. Zum Glück war ich gerade im 
Zimmer und konnte den Stecker ziehen.
Ein Kondensator in dem Netzfilter hatte das zeitliche gesegnet und durch 
ein Loch im Netzfilter viel schwarzes Zeigs im inneren des Oszis 
verteilt.

Seitdem mach ich die Geräte immer komplett stromlos, wenn ich sie nicht 
brauche.

von Andre G. (andgst01)


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Naja, alt genug um rauchen zu dürfen ist das Ding ja ...
;-)

von Olaf (Gast)


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> 1. Was denkt ihr? Gibt es noch Hoffnung?

Hoffnung gibt es immer! Vor allem wenn man ein Oszi kauft um
damit irgendwas mit Elektronik zu machen sollte man doch auch
daran interessiert sein selbige zu reparieren.

Wenn das Teil so einen RIFA-Enstoerkondensator am Netzeingang
hat dann UNBEDINGT wechseln. Selbst wenn der noch gut aussehen
sollte.
Sollte die Platine darunter schwarz sein dann musst du das
schwarze weitestgehend entfernen weil es leiten kann.

Und im zweifel nochmal kurz bei offenen Gehaeuse einschalten und
schauen wo der Rauch aufsteigt. :-)

Ansonsten nochmal sehr genau hinschauen. Wenn du so massiv
Rauchentwicklung hattest dann sollte man das sehen koennen.

Wenn du so garkeine Ahnung hast ein paar gute Fotos machen
und hier zeigen.

Olaf

von Andrew T. (marsufant)


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Das 2213. hat das Netzteil unter edem abschirmkaefig hinten rechts.

Dazu alle torx Schrauben ober- und unterhalb des Käfig entfernen.

Dann den Käfig abnehmen,
Und die zerstörten Teile entfernen.

Vor dem Zusammenbau die Funktion überprüfen,
Oft wird der vorregler zerstört.

Service Manual unter w140.com Download bar.

: Bearbeitet durch User
von Sascha G. (winterlied)


Angehängte Dateien:

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Erstmal Danke an alle, die geantwortet haben. Ich habe daraufhin das 
Gerät noch einmal auseinandergenommen. Und da direkt unter dem 
Kaltgeräteanschluss war der Übeltäter. Rundherum sind auch schön 
schwarze Partikel zu sehen (C901_hinten_cropped.jpg, C901_vorn.jpg). Auf 
einer anderen Leiterplatte der PSU sind noch weitere Rifas, die ich in 
dem Zuge auch gleich austauschen möchte (weitere_Rifas.jpg).

Jetzt fangen aber meine Probleme an. Ein Pad des C901 befindet sich 
unter der Falz des Metallgehäuses (entloetete_Pads_C901.jpg). Die 
Leiterplatte kann ich leider nicht lockern und verschieben. Das wäre 
gleichbedeutend mit einer kompletten Zerlegung des Geräts. Mit Lötkolben 
und Vakuumpumpe habe ich schon, so gut es mir gelingen will, das Lot von 
den Pads entfernt, aber der Kondensator bewegt sich nicht. Ich gehe 
davon aus, dass ich jetzt eine (nicht vorhanden) Heißluftpistole 
brauche. Vor der Heißluft muss ich dann noch die umgebenden Elemente 
schützen. Das wird wohl am Besten mit nicht vorhanden Blechteilen 
funktionieren. Für das Prozedere sind weitere Hinweise gern gesehen.

@marsufant hat ja noch ein paar schöne Hinweise gegeben. Insbesondere 
der Hinweis auf das Service-Manual war sehr hilfreich. Die Beschriftung 
(Kapazität auf der Oberkante) des Rifa war nämlich nicht mehr lesbar, 
aber konnte im Service-Manual gefunden werden und damit werde ich jetzt 
einen ähnlichen bei Reichelt bestellen
- PME271Y 10N 250 Funkentstörkondensator, Y2, 10 nF, 250 V, RM 15,0, 
115°C, 20% 
- 
https://www.reichelt.de/funkentstoerkondensator-y2-10-nf-250-v-rm-15-0-115-c-20--pme271y-10n-250-p206799.html

Außerdem hat marsufant geschrieben, dass der Vorregler zerstört werden 
könnte und man den prüfen solle. Welche Bauteile sind denn der 
Vorregler? Seht ihr die auf den Bildern? Und viel wichtiger: Wie kann 
man den denn prüfen? Ich habe jetzt nur noch ein Multimeter als 
Prüfmittel.
Hier wurde auch geschrieben, dass man das Gerät offen anschalten kann. 
Auf dem Gerät steht aber, dass man das nicht machen soll, weil 
Gammastrahlung entsteht. Außerdem muss ich doch die kleine 
PSU-Leiterplatte wieder einbauen und verbinden. Wenn ich das mache, 
komme ich auch an verschiedene Bauteile zu Vermessen/Prüfen nicht mehr 
ran. Was könnt ihr mit hier raten?

von Wolfgang (Gast)


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Sascha G. schrieb:
> Das wird wohl am Besten mit nicht vorhanden Blechteilen
> funktionieren.

Die Blechteile müssen nicht dick sein - ein bisschen Alu-Folie von der 
Haushaltsrolle tut's

von Thomas W. (goaty)


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Unten Pad heißmachen und mit der anderen Hand oben ziehen, danach Pad 
saubermachen.
Seltsame Konstruktion so nah an der Aluschiene die Pads...

von H. H. (Gast)


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Sascha G. schrieb:
> Die Beschriftung
> (Kapazität auf der Oberkante) des Rifa war nämlich nicht mehr lesbar,
> aber konnte im Service-Manual gefunden werden und damit werde ich jetzt
> einen ähnlichen bei Reichelt bestellen
> - PME271Y 10N 250 Funkentstörkondensator, Y2, 10 nF, 250 V, RM 15,0,
> 115°C, 20%
> -
> 
https://www.reichelt.de/funkentstoerkondensator-y2-10-nf-250-v-rm-15-0-115-c-20--pme271y-10n-250-p206799.html

Das sind genau die Originale, der Teil von Rifa ist ja bei Kemet 
gelandet.

von Andrew T. (marsufant)


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Die Prüfung ist im Service Manual beschrieben.

Wenn ich downloadbar schreibe,
meine ich das du das auch lesen sollst. Und zwar die Kapitel principal 
of operation sowie service.

Und ja, man muss es fast komplett zerlegen,
wenn Mann nicht nur pfuschen will.

von Michael J. (jogibaer)


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Sascha G. schrieb:

> Jetzt fangen aber meine Probleme an. Ein Pad des C901 befindet sich
> unter der Falz des Metallgehäuses (entloetete_Pads_C901.jpg). Die
> Leiterplatte kann ich leider nicht lockern und verschieben. Das wäre
> gleichbedeutend mit einer kompletten Zerlegung des Geräts. Mit Lötkolben
> und Vakuumpumpe habe ich schon, so gut es mir gelingen will, das Lot von
> den Pads entfernt, aber der Kondensator bewegt sich nicht. Ich gehe

Hallo,

mit einer kleinen Dreikant Schlüsselfeile in das Aluprofil oberhalb und 
unterhalb vom Pad vorsichtig eine Schlitz reinfeilen (ohne die Platine 
zu beschädigen) und die entstandene Zunge herausbiegen?

Jogibär

von Eppelein V. (eppelein)


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Martin L. schrieb:
> Vielleicht schmort nur ein Entstörkondensator. Es berichtete jemand von
> so einen Fall:
>
> Beitrag "Tektronix 2213"


Bei meinem 2465 vor ein paar Jahren das gleiche Problem.
Nur mit dem Unterschied, daß es einen mächtigen Knall gegeben hat und 
dann das komplette Gerät abgeraucht ist.

Als Ersatz wurde ein TDS 420 angeschafft, der nun seit geraumer Zeit im 
Schrank steht.

MfG
Eppelein

von Thomas R. (thomasr)


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Spitzer Lötkolben und Entlötlitze?

von Sascha G. (winterlied)


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Michael J. schrieb:
> mit einer kleinen Dreikant Schlüsselfeile in das Aluprofil oberhalb und
> unterhalb vom Pad vorsichtig eine Schlitz reinfeilen (ohne die Platine
> zu beschädigen) und die entstandene Zunge herausbiegen?

Ouh, bei dem geringen Abstand wird das wohl nichts. Das Blech hat auch 
1.5 mm Dicke. Vielleicht geht da was mit einem Dremel-Trennschleifer?

Andrew T. schrieb:
> meine ich das du das auch lesen sollst. Und zwar die Kapitel principal
> of operation sowie service.
>
> Und ja, man muss es fast komplett zerlegen,
> wenn Mann nicht nur pfuschen will.

Ich wollte mich nicht zum Service-Techniker für Oszis ausbilden. Wenn 
das durcharbeiten eines 200 Seiten Handbuchs inklusive zerlegen fast des 
kompletten Oszis notwendig ist, um diese "einfache und kleine Reparatur 
durchzuführen", sehe ich das eher als wirtschaftlichen Totalschaden.
Wahrscheinlich wirst du dich jetzt aufregen, dass das ja nicht sein kann 
und das man doch müsse und wollen müsse. Aber jeder legt nun mal seine 
Kompetenzen anders. Meine liegen eher in Richtung Software-Architektur 
vom Mikrocontroller bis zur Web-Anwendung. Der Tech-Stack ist schon groß 
genug und irgendwo muss man Grenzen ziehen.

Wolfgang schrieb:
> Die Blechteile müssen nicht dick sein - ein bisschen Alu-Folie von der
> Haushaltsrolle tut's

Ah, super! Danke!

Thomas W. schrieb:
> Unten Pad heißmachen und mit der anderen Hand oben ziehen, danach Pad
> saubermachen.

Da bewegt sich leider nichts. Daher der Gedanke, mit Heißluft an das 
Geschäft ranzugehen.

Ok, es braucht hier offensichtlich neben zusätzlichem Geräte-, 
Materialaufwand auch mehr Erfahrung und eine ganze Menge mehr Wissen, um 
einen Entstörkondensator zu tauschen. Für einen erfahrenen Elektroniker 
mag es einfach sein, für alle anderen eher nicht. Ich werde wohl mal 
versuchen, die Reparatur in einer offenen Werkstatt durchzuführen. 
Vielleicht minimiert das den Aufwand.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sascha G. schrieb:
> Ich wollte mich nicht zum Service-Techniker für Oszis ausbilden.

Die Gelegenheit ist aber günstig :-) Und ein wenig über den eigenen 
engen Horizont hinausblicken, schadet sicher auch nicht.
Aber du kannst den defekten Rifa auch einfach erstmal loswackeln bis die 
Beinchen brechen und ihn entfernen. Das schadet der Funktion nicht.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Matthias S. schrieb:
> Aber du kannst den defekten Rifa auch einfach erstmal loswackeln bis die
> Beinchen brechen und ihn entfernen. Das schadet der Funktion nicht.

In diesem Fall eine gute Idee, jedenfalls um die übrigen Funktionen des 
Oszis testen zu können, bevor erheblicher Aufwand für das Auswechseln 
des Entstörkondensators betrieben wird.

Bin allerdings überrascht, dass ein lausiger Entstörfilter direkt an der 
Kaltgerätebuchse derartigen Aufwand erfordert, wie es hier beschrieben 
wurde. Diesbezüglich enttäuschen mich die von euch hochgelobten 
Tektronik-Geräte aber sehr.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://de.wikipedia.org/wiki/KEMET_Corporation
"Im Jahr 2007 wurden ...Evox Rifa...dem Konzern hinzugefügt...
2020 wurde die KEMET Corporation von Yageo übernommen"

Ich hatte schon mindestens drei dieser beeindruckenden Stinkbombenfälle. 
Ein Philips Labornetzteil und zwei von Oltronix.

Kemet hat 2 Typen:
(P209) Not recommended for new design. Replacement series P409 275VAC
https://www.mouser.de/c/passive-components/capacitors/film-capacitors/?q=P409
da kommen noch beide Typenreihen. Manche enthalten ein RC-Glied, das 
könnte die Gefahr etwas reduzieren.

von Pete K. (pete77)


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Du könntest auch den Kondensator abkneifen und von oben Anlöten. Ist 
dann nicht mehr ganz THT und mechanisch auch nicht so stabil, aber 
vielleicht eine Alternative zum Aufgeben.

von Thomas W. (goaty)


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> Thomas W. schrieb:
>> Unten Pad heißmachen und mit der anderen Hand oben ziehen, danach Pad
>> saubermachen.
>
> Da bewegt sich leider nichts. Daher der Gedanke, mit Heißluft an das
> Geschäft ranzugehen.

Wenn sich nichts bewegt, ist das Lötzinn nicht geschmoltzen. Also zu 
schwacher Lötkolben oder zu wenig Kontakt. Neues Lötzinn dazu und >= 80W 
Qualitäts-Lötkolben von JBC o.ä.
Heißluft hilft da eher wenig, da wird alles andere drumherum 
angeschmort.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Rainer Z. schrieb:
> von euch hochgelobten
> Tektronik-Geräte

Ich streite alles ab und behaupte das Gegenteil - Ich war noch nie ein 
Fan dieser völlig überteuerten Geräte. Übrigens heissen die Jungs 
Tektronix. Betonung auf 'Nix' :-P

von wer liebt der schiebt (Gast)


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Ausblick auf die nächste Reparaturrunde, ausser die 22XX Serie ist 
gaaaanz anders als die 4X5: mein geerbtes 485 hat viele Tantalperlen auf 
vielen PCBs, an diversen Versorgungsschienen. Einige davon sind bereits 
"knallerbsig" in Rauch aufgegangen so dass ich sie bereits Wechseln 
musste; immerhin sind dabei (noch) keine DC-Stabilisierungen mit hops 
gegangen...
Zum Glück zickt mein 2245 noch nicht rum...

von Pollingabfrage des Pollers (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Sascha G. schrieb:
>> Ich wollte mich nicht zum Service-Techniker für Oszis ausbilden.
>
> Die Gelegenheit ist aber günstig :-) Und ein wenig über den eigenen
> engen Horizont hinausblicken, schadet sicher auch nicht.

Durch die Osziröhre hindurch kann man über den Horizont hinausblicken 
-das ist vollkommen richtig. Man darf sich nur nicht horizontal ablenken 
lassen.

von APW (Gast)


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Anhand der Bilder ist es kaum zu glauben, dass sich das Teil nicht 
auslöten lässt.
Breite Lötspitze (keine bleistiftspitze!), etwas Lot dazugeben, um den 
Wärmeübergang zu optimieren und dann gleichzeitig die betreffende Seite 
des Kondensators von oben ziehen.

von Olaf (Gast)


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> gaaaanz anders als die 4X5: mein geerbtes 485 hat viele Tantalperlen auf
> vielen PCBs, an diversen Versorgungsschienen. Einige davon sind bereits

Mein 465 hatte bisher einmal ein Kurzschluss wegen eines Tantal, aber 
vollkommen unspektakulaer. Hab ich gewechselt und fertig. Wenn man 
bedenkt das die Teile aus den 70ern sind. Das schaffen die ganzen 
modernen Rigols nichtmal im Ansatz.

Habt ihr eigentlich selber schon mal Geraete entwickelt die 40-50Jahre 
durchhalten werden?

Olaf

von wer liebt der schiebt (Gast)


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> Habt ihr eigentlich selber schon mal Geraete entwickelt die 40-50Jahre
> durchhalten werden?

Da muss erstmal ich solange im Berufsleben durchhalten ;-) also nein, 
zumindest keine HW.

Immerhin (fast) aber schon SW: in mindestens 6 europäischen (EU & 
nicht-EU) Länder tut an einigen Dutzend Flughäfen Programmcode, an dem 
ich vor 20..25J mitersonnen+mitverschlimbessert habe, seinen Beitrag 
dass sicher gelandet und gestartet werden kann.
(ebenso in diversen Länder auf Kontinenten südlich + nahöstlich bis 
fernöstlich von Europa)


:-) schon cool & befriedigend diese Betrachtungsweise. Soweit.

Da es diesen ehm. Arbeitgeber von mir nicht mehr gibt, somit keine 
HW-Reparaturen & Nachlieferungen zwecks Erweiterung der Systeme mehr 
möglich ist, wird wohl auch nach und nach "mein Code" kaltgestellt...

Wichtig finde ich das "mit-" das ich oben verwendet habe: solche Sachen 
sind nur ganz ganz selten die Leistung von Einzelpersonen.

Letztlich hat Tek ja auch hauptsächlich Bauelemente von BE-Herstellern 
gekauft; dabei oft gutes Händchen, manchmal aber auch schlechtes 
Händchen bewiesen (z.b. eben RIFA, aber auch andere und genauso manchmal 
bei selbstentwickeltem).

Obendrein kommt noch die Personalfluktuation: die Qualitätskultur einer 
Firma muss sich über Mitarbeiterwechsel hinweg erhalten, ansonsten 
ergeben sich nur "Eintagsfliegen".

Oh ja: auch gute Zulieferer/Lieferanten können plötzlich "weg vom Markt" 
sein. Und dann? Hörst auf dein Produkt zu machen weil von dieser 
Kategorie Bauteile "das Beste" nicht mehr zu haben ist?

von Sascha G. (winterlied)


Angehängte Dateien:

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Thomas W. schrieb:
> Wenn sich nichts bewegt, ist das Lötzinn nicht geschmoltzen. Also zu
> schwacher Lötkolben oder zu wenig Kontakt. Neues Lötzinn dazu und >= 80W
> Qualitäts-Lötkolben von JBC o.ä.
> Heißluft hilft da eher wenig, da wird alles andere drumherum
> angeschmort.

APW schrieb:
> Anhand der Bilder ist es kaum zu glauben, dass sich das Teil nicht
> auslöten lässt.
> Breite Lötspitze (keine bleistiftspitze!), etwas Lot dazugeben, um den
> Wärmeübergang zu optimieren und dann gleichzeitig die betreffende Seite
> des Kondensators von oben ziehen.

Danke für die Hinweise. Ich habe mich jetzt mit frischem Mut wieder dem 
Patienten gewidmet.
Den geplatzten Kondensator habe ich mit der Kneifzange zwischen den Pads 
geteilt, so dass ich an jedem Beinchen einzeln ziehen kann.
Ich bin jetzt auf 380° hochgegangen und habe zur besseren 
Hitzeverteilung auch etwas Lötzinn hinzugegeben.
Ich habe übrigens eine Weller 1010 mit 70 W in Verwendung. Hatte dies 
aber für das Entlöten auf eher niedrige Temperaturen gestellt. Ich habe 
früher  immer mal in der Handyreparatur ausgeholfen und ungelernt und 
ungeübt ein paar SMD Pads abgerissen, daher vielleicht meine etwas 
zögerliche Herangehensweise.
Der Kondensator ließ sich dann mit kräftig ziehen und schabendem und 
kratzendem Geräusch aus der Bohrung ziehen. Vielleicht hat der 
Leiterplattenhersteller seine Bohrer etwas länger laufen lassen, als gut 
gewesen wäre; so eng wie die Löcher waren.
Die noch nicht geplatzten Rifas ließen sich vergleichsweise leicht mit 
mehreren links-rechts-Pad-Erwärmungskombinationen und gleichmäßigem Zug 
entfernen.
Danach noch das restlich Zinn abgesaugt und sauber gemacht. Bin schon 
mal ein ganzes Stück glücklicher.

Jetzt guck ich mal, ob ich in dem Handbuch was zu Tests und dem 
Vorregler finde und warte bis die Ersatzkondensatoren eintrudeln.

: Bearbeitet durch User
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